DE1045428B - Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln

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DE1045428B
DE1045428B DES47657A DES0047657A DE1045428B DE 1045428 B DE1045428 B DE 1045428B DE S47657 A DES47657 A DE S47657A DE S0047657 A DES0047657 A DE S0047657A DE 1045428 B DE1045428 B DE 1045428B
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DE
Germany
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humus
production
straw
fertilizers
organic substances
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DES47657A
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English (en)
Inventor
Henri Spindler
Jean Usse
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Soc D Prod Chim Et Engrais D A
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Soc D Prod Chim Et Engrais D A
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D1/00Fertilisers containing potassium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Humusdüngemitteln Der Abbau der organischen Stoffe des Bodens und des Humus hat erschreckende Ausmaße angenommen. Die mineralischen Düngemittel sind nicht geeignet, die Erhaltung oder die Wiederherstellung dieser wesentlichen Grundlage der Fruchtbarkeit der Ackerböden sicherzustellen. Sie bringen vielmehr sogar die Gefahr mit sich, daß deren Abbau beschleunigt wird. Bis jetzt ist es der Industrie nicht gelungen, eine sichere und ausreichende Lösung für dieses Problem zu finden. Bis heute gelingt es lediglich, durch landwirtschaftliche Nutzung des Stalldüngers und der Kompostierung von pflanzlichen und tierischen Abfallprodukten den durch den intensiven Anbau verbrauchten Humus teilweise zu regenerieren. Der Humus wird bekanntlich in der Natur hauptsächlich durch die Zersetzung pflanzlicher Abfallprodukte gebildet. Jedoch sind die günstigsten Bedingungen für diese Zersetzung selten vereinigt. Vielmehr hängt die Dauer der Umwandlung von den jahreszeitlichen Verhältnissen ab, wobei die besten Umwandlungen im Wald stattfinden, so daß die Regeneration des Humus praktisch unbedeutend ist. Sie kann jedenfalls die Verluste nicht ausgleichen und daher die fortschreitende Ertragsminderung und Verschlechterung der Böden nicht verhindern.
  • Es sind daher Verfahren zur Herstellung von Humusdüngemitteln bekanntgeworden, nach welchen pflanzliche Stoffe der verschiedensten Arten, wie Torf, Moor, Braunkohle, Getreidestroh, Maisstengel, Reisabfälle, abgestorbene Blätter, Bagasse, Zuckerrohrabfälle u. dgl., der Einwirkung von chemischen Reaktionsmitteln ausgesetzt werden. Auch gehört bereits der Aufschluß von pflanzlichen Ausgangsstoffen, wie z. B. Stroh, mit Ätzalkalien, Erdalkalien u. dgl. innerhalb eines Verfahrens zur Herstellung von Nahrungs- oder Futtermitteln aus cellulosehaltigen pflanzlichen Teilen zum Stand der Technik, um dadurch die Verdaulichkeit dieser Pflanzenteile zu erhöhen. Die bekannte Tatsache jedoch, daß Sägemehl, Torf und sogar Stroh dem Stoffwechsel von Pilzen, Bakterien, Algen u. dgl., dessen kombinierte Wirkung die Bildung von Humus bestimmt, oft einen sehr großen Widerstand entgegensetzen, hat dazu geführt, daß für Verfahren zur Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln Ausgangsstoffe gewählt werden, die keine zu hohen Mengen von Lignocellulose enthalten, da man kein Gegenmittel wußte, um dieser Erscheinung zu begegnen. Soweit hierbei eine Aufschließung der pflanzlichen Ausgangsstoffe mit Carbonaten, wie z. B. Calciumcarbonat, erfolgt, wird damit der Zusatz eines Neutralisierungsmittels bezweckt, um eine zu starke Vermehrung des Säuregehaltes zu verhindern.
  • Die Erfindung besteht demgegenüber in einem Verfahren zur Herstellung von Humusdüngemitteln, welches sich dadurch auszeichnet, daß erfindungsgemäß pflanzliche Ausgangsstoffe, wie z. B. Stroh, durch Kochen mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden, wie z: B. Kalilauge oder Natronlauge, aufgeschlossen werden, wobei die Lignin-Cellulose-Komplexe gespalten und die chemischen Reaktionsmittel in der Masse belassen werden, worauf eine Beimischung von organischen Stoffen, wie z. B. Sägemehl, Torf oder Braunkohle, erfolgt und das erhaltene Gemisch anschließend einer an sich bekannten Kompostierungsbehandlung unterzogen wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also ein Weg aufgezeigt, auf welchem es gelingt, den oft sehr großen Widerstand zu brechen, welchen Stroh, Torf und Sägemehl dem Stoffwechsel von Pilzen, Bakterien, Algen u. dgl. entgegensetzen. Dieser Weg besteht in der Spaltung der Lignin-Cellulose-Komplexe derpflanzlichenAusgangsstoffe durch Kochen mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden. Der hierdurch erzielte technische Fortschritt besteht darin, daß die Humusbildung der in der erfindungsgemäßen Weise behandelten pflanzlichen Ausgangsstoffe unmittelbar eingeleitet wird, während sie sich bei dem bekannten Verfahren längere Zeit, nämlich um Monate und sogar Jahre verzögert. Es wird also für die spätere Umwandlung von organischen Stoffen aller Art in Düngemittel durch Kompostierung ein Erzeugnis hergestellt, welches einen zur schnellen Vermehrung der Mikroorganismen besonders günstigen Nährboden bildet. Nach Beimischung von organischen Stoffen entwickeln sich in diesem Nährboden die- Mikroorganismen, die eine große Lebenskraft erlangen, so daß sie die organischen Stoffe, wie Sägemehl, Torf, Braunkohle u. dgl., die der mit den üblichen Mitteln durchgeführten Kompostierung widerstehen, wirksam angreifen.
  • Die verwendeten pflanzlichen Produkte können nicht nur verschiedene Arten von Getreidestroh sein, sondern auch andere pflanzliche-Stoffe, unter der Voraussetzung, daß ihr Lignin-Cell*ulose-Komplex eine mehr oder weniger weitgehende Spaltung durch die erfindungsgemäße Behandlung erfährt. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Düngemittel enthält die folgenden vier Kategorien von Stoffen: a) Alkali- oder Erdalkali-Ionen, vor allem freie oder an Kohlensäure gebundene Kali-Ionen; b) freie Cellulose; c) Lignin-Alkali-Komplexe, welche die inkrustierenden Stoffe und die organischen Säuren umfassen; d) die im pflanzlichen Stoff enthaltenen Mineralsalze.
  • Das Düngemittel wird daher in Form eines Stoffgemisches in physikalischer Lösung oder oft in kolloidaler Suspension erhalten.
  • Die Erfindung unterscheidet sich von einem weiteren bekannten Verfahren, nach welchem auf pflanzliche Stoffe Ammoniak bei höherer Temperatur zur Einwirkung gebracht wird, dadurch, daß Ammoniak ein Kochen pflanzlicher Stoffe unter keinen Umständen gestattet. Infolgedessen kann auch durch die Einwirkung des Ammoniaks die für die Erfindung wesentliche Spaltung der Lignin-Cellulose-Komplexe nicht erreicht werden. Wie dargelegt, setzt die mit der Erfindung angestrebte schnelle Vermehrung der Mikroorganismen ein Milieu voraus, wie es nur dann vorherrscht, wenn der Celluloseanteil der pflanzlichen Ausgangsstoffe von dem verkrusteten Ligninbestandteil getrennt wird, wobei Voraussetzung ist, daß das für diese Spaltung herangezogene Mittel, nämlich die kochende Kali- oder Natronlauge, in der Masse erhalten bleibt.
  • Nachfolgend wird ein Herstellungsbeispiel gegeben: Zu einer verdünnten Kaliumhydroxydlösung wird Stroh gegeben, das durch beliebige geeignete Mittel zerkleinert oder gehäckselt sein kann, worauf das Gemisch nach einer kurzen Tränkzeit während einer Dauer, die zwischen einigen Minuten und einigen Stunden schwankt, auf eine Temperatur gebracht wird, die den Siedepunkt des Wassers erreicht. Für 200 kg Stroh wird z. B. eine Lösung von 5 bis 50 kg Kaliumhydroxyd in 1000 bis 30001 Wasser verwendet, wobei die Konzentration der Kalilauge je nach der Art des pflanzlichen Stoffs, der Kochdauer und der Temperatur gewählt wird.
  • Wenn man über Behälter von einem ausreichenden Volumen verfügt, die eine lange Einwirkungsdauer des verwendeten Reaktionsmittels ermöglichen, kann die Spaltung der Lignin-Cellulose-Komplexe sogar bei gewöhnlicher Temperatur geschehen, vorausgesetzt, daß die erforderlichen Maßnahmen getroffen sind, die biologische Vorgänge sekundärer Art verhindern, welche für die Herstellung des Produkts nachteilig sind.
  • Durch den in der beschriebenen Weise durchgeführten Kochvorgang erhält man einen Brei, der durch beliebige geeignete Mittel homogenisiert werden kann, wobei die Behandlung in einer Faservermahlungsvorrichtung,beispielsweise derBauartBauer, außerordentlich rasch durchgeführt werden kann. Das die Humusbildung fördernde Mittel kann auch unter Verwendung von Soda zubereitet werden, wobei die gleichen Anteile, wie vorangehend für Kaliumhydroxyd beschrieben, verwendet werden können. In diesem Falle kann die Soda durch die in der deutschen Auslegeschrift 1024 100 für ein »Verfahren zur Herstellung eines Humusdüngemittels aus der Restlauge eines Breis von einjährigen Pflanzen« beschriebenen Mittel kompensiert werden.
  • Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gewonnene »die Humusbildung fördernde Mittel« kann so, wie es ist, verwendet oder getrocknet werden, um seinen Transport oder seine Aufbewahrung zu erleichtern. In diesem Falle ist es vorzuziehen, daß ein Trocknungsgrad, der 20"/o Wassergehalt entspricht, nicht überschritten wird. Man erhält dann ein schönes körniges Material, das in Säcke abgefüllt und über sehr große Entfernungen transportiert werden kann, wobei die Konzentration des Produkts jeden biologischen Vorgang einschließlich der Zerstörung der Verpackungssäcke während des Transports verhindert. Bei der Ankunft wird das Produkt aufgelöst oder in einer entsprechenden Menge Wasser in Suspension gebracht.
  • Das »die Humusbildung fördernde Mittel« wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in einer in den nachfolgenden Beispielen beschriebenen Weise verwendet. Beispiel 1 Nach einer entsprechenden Verdünnung mit Wasser oder mit Restlaugen der Herstellung von Strohbrei durch ein alkalisches Verfahren wird das Produkt, beispielsweise durch Kneten, mit den organischen Stoffen gemischt, die umgewandelt werden sollen. Diese Gemische werden sodann nach den üblichen Kompostierungsverfahren behandelt. In den behandelten organischen Stoffen entwickeln sich die Mikroorganismen infolge der Anwesenheit des die Humusbildung fördernden Mittels und wirken mit einem erhöhten Wirkungsgrad auf die erwähnten organischen Stoffe ein.
  • Je nach der Art der behandelten Abfallstoffe, insbesondere, wenn es sich um Stoffe, wie Torf, Sägemehl u. dgl., handelt, kann es notwendig werden, während der Herstellung, d. h. beim Kochen oder beim Mischen, Stoffe zuzusetzen, die Phosphorsäure oder Stickstoff enthalten.
  • Vor allem bei Stroh läßt sich die Umwandlung in Humus und die Herstellung eines Düngemittels in wenigen Tagen erzielen.
  • Beispiel 2 Es ist auch eine unmittelbare Anwendung des Verfahrens auf einen Boden möglich, der eine Rohbodenschicht besitzt oder mit pflanzlichen Abfallstoffen bedeckt ist, beispielsweise auf Prärien, Steppen, Unterholzböden u. dgl., bei denen es sich darum handelt, die Umwandlung in fruchtbaren biologischen Humus zu aktivieren. In diesem Falle reicht das Ausstreuen des vorhergehend beschriebenen verdünnten Produkts auf dem Boden aus, um den Vorgang der Humusbildung in den auf diesem Boden befindlichen pflanzlichen Abfallprodukten einzuleiten.
  • Ferner kann eine Verwendung durch Ausstreuen auf völlig mineralisierten Böden, d. h. auf praktisch von organischen Stoffen entblößten Böden, vorgesehen werden. In den vorhergehenden Beispielen ist die Menge des zu verwendenden, die Humusbildung fördernden Produkts nicht angegeben worden. Sie schwankt innerhalb weiter Grenzen, je nach der Art der einer Kompostierung unterworfenen organischen Stoffe oder je nach dem zu behandelnden Boden. Es kann jedoch angegeben werden, daß die durch das »die Humusbildung fördernde Mittel« zugeführte Kalimenge, bezogen auf die Gesamtmasse der zu kompostierenden Stoffe, zwischen 1 und 5d/o dieser Masse schwanken kann, ohne daß es erforderlich ist, diese Zahl zu überschreiten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Humusdüngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß pflanzliche Ausgangsstoffe, wie z. B. Stroh, durch Kochen mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyden, wie z. B. Kali- oder Natronlauge, aufgeschlossen werden, wobei die Lignin-Cellulose-Komplexe gespalten und die chemischen Reaktionsmittel in der Masse belassen werden, worauf eine Beimischung von organischen Stoffen, wie z. B. Sägemehl, Torf oder Braunkohle, erfolgt und das erhaltene Gemisch anschließend einer an sich bekannten Kompostierungsbehandlung unterzogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Humusbildung fördernde Mittel vor der Vermischung mit organischen Stoffen einem Trocknungsvorgang unterzogen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 467 850, 383 779, 282 532, 165 228; österreichische Patentschrift Nr. 91708; französische Patentschriften Nr. 684 410, 615 780.
DES47657A 1955-02-24 1956-02-24 Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln Pending DE1045428B (de)

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Citations (7)

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