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vorrichtung vom Turm abgeschlossen worden und ihr Abgas durch eine besondere Rohrleitung dem äusseren Heizmantel des Entgasers zuführen. Derartige Apparaturen wurden zuerst bekannt durch die britische Patentschrift Nr. 13830 vom Jahre 1899, die D. R. Patentschrift Nr. 115070 und die D. R. Patentschrift Nr. 126729.
Der Strom des Wassergases geht den Turm aufwärts dem Material entgegen, dann durch den Entgaser oder Reduktionsapparat (Retorte), durch eine am Eintrags@nde befindliche Teervorlage, dann durch Reiniger zur Entfernung der das Gas begleitenden Säuredämpfe (im vorliegenden Fall Schwefelwasserstoff) und schliesslich in einen Sammelbehälter, von wo aus das mit dem aus der Kohle stammenden Leuchtgas gemischte Wassergas (also Mischgas) den verschiedenen Heizstellen oder Gasmotoren zugeleitet wird. Das Wassergas beheizt also von innen, indem es stets kälterem Material hegegnet, das Abgas von aussen die Apparatur, wodurch günstige Wärmeausnützung mit grösster Schonung der Apparatur verbunden wird.
Das Gemisch kommt 900-10000 C. warm in den Generator, in stark bezw. vollkommen rednziertem Zustande. Die beim Warmblason aus der Kohle sich bildende Kohlensäure treibt die flüchtigen Säuren im Abgas aus, der darauf eingeblasene überhitzte Wasserdampf reduziert, indem sein Sauerstoff mit der Kohle Kohlenoxid bildet, mit dem Wasserstoff die etwa durch die Pressluft des Warmblasens gebildeten Oxydationsstufen wieder soweit, dass die Kohlensäure des nächsten Warmblasens einen weiteren Teil des Metalloids oder der Säure, soweit es nicht schon als Wasserstoffverbindung (z. B.
H2 S) vom überhitzten
Wasserdampf ausgetrieben und mit dem Wassergas weggeführt wurde, austreiben kann ;
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dissocierten Wasserdampfes resp. der Luft das Metall schliesslich vollkommen oxydiert hat, worauf das Oxydgemisch aus dem Generator gezogen und seiner Natur entsprechende weitere Behandlung erfährt.
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trocknen des Filterkuchens (Kalk), der nicht erschöpft werden muss, sondern mehrmals Verwendung finden kann. bis die Ansammlung von Kohlenaschc seine Ausscheidung aus dem Betrieb rätlich macht. Dadurch wird konzentriertere Lauge erhalten. an Kalk gespart und damit der Alkaliverlust im Kalkschlamm verringert. Die konzentrierte Ätzlauge ist frei von Ferrocyanverhindungen. vollständig oxydiert und hochgradig.
Mit dem Wassergas geht ein Teil des Schwefels a ! s Schwefelwasserstoff, mit dem Abgas der andere Teil des Schwefels des Sulfates als Schwefelwasserstoff und schweflige Säure (je nach dem Sauer. stoffgehalt des Abgases) weg. Letzteres Gemisch kann durch
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oder nach dem Kontaktverfahren auf Schwefelsäure oder sonstwie weiter verarbeitet wird. Dem Wassergas - Schwefelwasserstoffgemisch wird der Schwefelwasserstoff durch aufge-
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) immer noch sehr heiss abzieht, freigemacht werden (von Miller & Opl, D. R. P. Nr. 28067).
Der dabei erhaltene Schwefelwasserstoff wird verbrannt und ebenfalls auf Schwefelsäure verarbeitet oder anders verwertet. Sämtlicher Stickstoff der hohle wird im Wassergas bezw. Mischgas als Ammoniak vorgefunden und kann durch Absorption gewonnen werden.
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) kann der Apparat ebenso wie bei der Anwendung des Wassergaserzeugungsprinzipes aus einem Entgaser bestehen, der die bituminöse Kohle entgast und dadurch die Bildung von
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des Entgabers \ erwendet.
Für die Anwendung des Verfahrens auf Haloidsalze gilt folgendes : Durch die
Bildung von Wassergas aus dem im Entgaser verkokten und rationell vorgewärmten bezw. glühend gemachten und wie bei dem Beispiel für Sauerstoffsalze gezeigt worden ist reduzierten Reaktionsgemisch selbst wird dieses im Generator auf so hohe Temperatur gebracht, dass bei unmittelbarer Anwendung von Haloidsalzen als Ausgangspunkt für die @ Oxyddarstellung die von Lunge im Anschluss an die Beobachtungen Springs (Ber. d. d.
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direkten Zerlegung \on llaloidsalzen in Oxyde und Halogenwasserstoffe verwirklicht wird (siehe auch Lunge, Sodaindustrie 1896, Bd.
III, p. 162), zumal hier die Wirkung des
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Wasserdampfes vervollständigt wird durch die bei dem auf das'Einblasen des Wasser' dampfes folgenden Einblasen von Luft auf den Koks sich bildenden Gase : Kohlensäure bezw. Kohlenoxyd, Sauerstoff sowie die überschüssige Luft selbst bei örtlicher Temperatur bis etwa 20000 C. Die Gleichungen, welche die hierbei vermutlich statthabenden Vorgänge versinnbildlichen, sind :
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Da, wie bei der Beschreibung der Anwendung des Wassergasprozesses auf Sulfat zur Erzeugung von Ätznatron gezeigt wurde, das Produkt des Wasserdampfeinblasens (Wassergas) von dem des Lufteinblasens (Abgas) getrennt gehalten wird, so würde hiernach die
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nach bekannten Methoden zu isolieren sein.
Würde man nach dem Kraftgasprinzip arbeiten, also Wasserdampf und Luft gleichzeitig einführen, so würde natürlich das Gasgemisch den Halogenwasserstoff neben dem Halogen enthalten, welch letzteres jedoch im Entgaser unter dem Einfluss der Kohle und
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Die Ausführung des Verfahrens, bei dem schliesslich der Generator als Reaktionsgefäss zur Ausführung nur bei hoher Temperatur vor sich gehender Prozesse benutzt wird, nachdem das Reaktionsgemisch auf die ökonomischeste Weise im Entgaser in den für solchen Vorgang notwendigen Zustand versetzt ist, kann in der beschriebenen Apparatur,
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geben wurde, kontinuierlich erfolgen. Wird ein solcher Apparat mit reiner Kohle in Gang gesetzt, so bedecken sich die Eisenteile mit Teer, der sich auch bei nachheriger Einführung des Gemisches aus der Entgasung und Vergasung von dessen Kohle immer wieder er- neuert und so die Eisenteile vor der Einwirkung der Säuren des Gasstromes wirksam schützt.
Sorgt man dafür, dass der Entgaser überall so heiss gehalten ist, dass eine Kon- densation von Wasserdampf bezw. wässeriger Säure auch auf der Aussenseite desselben nicht erfolgen kann, so ist für die Dauerhaftigkeit der Apparatur, besonders bei dem kontinuierlichen Betrieb nichts zu befürchten. Das Verfahren erspart in hohem Masse Kohle und Arbeitskraft und ergibt hochgrädigf, gleichmässige Produkte. Es ist für die Alkali- industrie, Baryt-und Strontiangewinnung von besonderer Wichtigkeit. Durch die An- wendung von Tonerdesalzen, als das Flüssigwerden verhütender Zusätze, können Aluminate erhalten worden und durch Anwendung anderer salzbildender Oxyde können die mannig- fachsten technischen Produkte auf diese Weise rationell hergestellt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Darstellung von Oxyden, insbesondere Alkali- und Erdalkali-Oxyden ans den betreffenden I ! a ! oid- oder Sauerstoffsaizen, dadurch gekennzeichnet, dass irgend einem hoch kohlenstoffhaltigen Material noch soviel von dem betreffenden Salz zugemischt 'wird, dass der Kohlenstoffgehalt des Gemisches eben noch, durch Schlackenbildung un- gestört, nach irgend einem der bekannten Vergasungsprozesse für Kohle oder Koks unter
Anwendung von Luft und Wasserdampf vergast werden kann, wobei das dem kohlenstoff- haltigen IMterial beigemischte Salz unmittelbar, gewissermassen als Aschenbestandteil im Vcrgasuugsapparat (Generator) so hoch erhitzt wird, dass durch den Einfluss der Luft und I des Wasserdampfes resp.
die durch diese gebildeten Gase bei den intensiv hohen Tempe- raturen im Vergaser, die Zerlegung des Salzmoleküles in seine Komponenten erfolgt, die je nach ihrer Natur gewonnen werden.