DE364323C - Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Erdalkalicyaniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Erdalkalicyaniden

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DE364323C
DE364323C DEC31187D DEC0031187D DE364323C DE 364323 C DE364323 C DE 364323C DE C31187 D DEC31187 D DE C31187D DE C0031187 D DEC0031187 D DE C0031187D DE 364323 C DE364323 C DE 364323C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/002Synthesis of metal cyanides or metal cyanamides from elementary nitrogen and carbides

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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkali- und Erdalkalicyaniden. Die Umsetzung von Verbindungen der Alkalien bew. Erdalkalien mit Stickstoff und Kohlenstoff zu Cyaniden ist eine altbekannte Tatsache, und die technische Lösung dieses Problems ist in der verschiedensten Form versucht worden. So `Z brikettierte man z. B. die festen Stoffe und erhitzte sie in retortenähnlichen Öfen durch äußere und innere (elektrische) Heizung in einem Stickstoffstrome. Nach beendeter Reaktion und Abkühlung der Masse wurde diese ausgelaugt und die gebildeten Cyanide auf diese Weise gewonnen. Die Rückstände aus den Briketten wurden zu neuen Reaktionen verwandt, oder man blies einen mit Soda beladenen Stickstoffstrom durch eine elektrisch geheizte, kohlenstoffhaltige Eisenschmelze. Endlich ist vorgeschlagen worden, die Reaktion in Generatoren besonderer Konstruktion vorzunehmen und gleichzeitig das gebildete Cyanid in Dampfform zu gewinnen, das nach gleichfalls bebekannten Verfahren auf Ammoniak durch Behandlung mit Wasser verarbeitet wurde.
  • Unter Berücksichtigung des so gewonnenen Erfahrungsmaterials haben die Erfinder ein neues Verfahren ausgebildet, das sich durch eine einfache, wenig Raum beanspruchende und wirtschaftlich gut arbeitende Apparatur auszeichnet.
  • Der Reaktionsraum _ besteht aus einem alkali- und feuerfest ausgekleideten Schachtofen (Wärmespeicher), der mit einer geeigneten Masse angefüllt ist, aber derart, daß noch Gase und fein verteilte feste Stoffe, ohne allzugroßen Widerstand zu finden, passieren können.
  • Die Füllmasse wird durch einen Wärme erzeugenden Vorgang (Verbrennung von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen) auf die gewünschte Reaktionstemperatur gebracht, derart, daß man die Verbrennung sich innerhalb des Ofens abspielen läßt. Dadurch wird also die Heizung von außen durch die Retortenwände hindurch vermieden. Ist die Reaktionstemperatur im Ofen erreicht, wird die Heizung abgestellt und durch den Ofen ein mit dem Bildungsgemisch für die Cyanide, z. B. mit Kohle, Koks, Steinkohle, Holzkohle oder Ruß oder Kohle leicht abspaltenden Verbindungen (Kohlenwasserstoffen) und einem Alkali- oder Erdalkalisalz (z. B. Soda, Pottasche, Bariumkarbonat), beladener Stickstoffstrom oder stickstoffhaltiger Gasstrom geschickt.
  • Die Reaktionstemperatur wird derart bemessen, daß das in der zweiten Ofenperiode entstehende Cyanid diesen dampfförmig ver läßt. Beim Arbeiten unter gewöhnlichem Drucke sind also Temperaturen von etwa zooo° als untere Grenze nötig. Die Gewinnung des Cyanides aus den Reaktionsgasen geschieht durch besondere Kondensationsanlagen, in denen das entweichende Gas schnell auf eine niedrige Temperatur, bei welcher keine Rückzersetzung mehr stattfindet, abgekühlt wird. Geschieht die Kühlung durch Einspritzen von Wasser, .so zersetzt sich- das Cyanid unter Bildung von Ammoniak, das aus dem Gas dann nach bekannten Verfahren durch Wasser oder Schwefelsäure herausgewaschen werden- kann. Das vom Cyanid bew. Ammoniak befreite Gas ist ein hochwertiges Heizgas; das- einen großen Teil des Wärmebedarfes der Anlage zu decken vermag.
  • Die Abwärme aus der ersten Reaktionsphase (Heizperiode) wird natürlich ausgenutzt zum Vorwärmen der nötigen Gase. und Reaktionsstoffe bzw. zum Betriebe von Kesselanlagen. Die Abwärmeverwertung geschieht rekuperativ oder in Regeneratoren. In letzterem Falle erweist es sich also zweckmäßig, den Ofen nach beiden Seiten völlig symmetrisch zu bauen, d. h. auf beiden Seiten befinden sich dann die gleichen Vorrichtungen zum Ein- und Ablassen der Gase und sonstigen Reaktionsstoffe, so daß die einzelnen Reaktionen im Gegenstrom zueinander durch den Ofen geführt werden können.
  • Das Verfahren ist besonders geeignet zur Verwendung von Kohlenwasserstoffen (Teer-oder Erdöle), deren Zersetzung in Kohlenstoff und Wasserstoff an der heißen Füllmaschine des Ofens momentan vor sich geht.
  • Als Vorteile des Verfahrens sind anzuführen z. die Heizung von außen durch die Retortenwände hindurch fällt weg, 2, die Reaktionsprodukte werden im Gegensatz zu anderen Verfahren (Generatorverfahren) in der höchst möglichen Konzentration erhalten, 3. die Materialfrage bietet keine großen Schwierigkeiten, 4. die Apparaturen sind selbst für große Leistungen relativ klein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Cyanverbindungen, insbesondere von Alkali-und Erdalkalicyaniden aus Stickstoff oder stickstoffhaltigen Gasen, Kohle oder Kohle abspaltenden Gasen und Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man in einem mit als Wärmespeicher dienender Masse ausgesetzten Reaktionsraume feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe zur Erhitzung der Füllnasse verbrennt und hierauf einen mit dem Bildungsgemisch für die Cyanide beladenen Strom von Stickstoff oder stickstoffhaltigen Gasen einführt.
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