DE543005C - Verfahren zur Abscheidung von Nebenbestandteilen aus Koksofengasen - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Nebenbestandteilen aus Koksofengasen

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DE543005C
DE543005C DEB132150D DEB0132150D DE543005C DE 543005 C DE543005 C DE 543005C DE B132150 D DEB132150 D DE B132150D DE B0132150 D DEB0132150 D DE B0132150D DE 543005 C DE543005 C DE 543005C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/16Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
    • C10K1/165Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids at temperatures below zero degrees Celsius

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Abscheidung von Nebenbestandteilen aus Koksofengasen Bei der Abscheidung von Nebenbestandteilen aus Koksofengasen zwecks folgender Zerlegung wurde bisher in der Weise gearbeitet, daß man die Koksofengase zuerst in bekannten Nebenpro.duktengewinnungsanlagen z. B. durch Auswaschen mit Wasser (oder Schwefelsäure) von ihrem A.nimon,iakgehalt und ferner durch Auswaschen mittels sogenannter Waschöle von dem größten Teil ihres Benzolgehaltes befreite. Hierauf wurden die Koksofengase komprimiert und finit Wasser und daraufhin mit Alkalilauge zwecks Entfernung der Kohlensäure, der Schwefelverbindungen und. des Acetylens behandelt. Die so gereinigten Gase wurden durch Tiefkühlung unter Verflüssigung der Einzelbestandteile, wie Äthan, Äthylen, Methan, Kohlenoxyd und Stickstoff, aufgearbeitet, wobei nur der Wasserstoff gasförmig verblieb. Zum Teil wurde die Tiefkühlung so geleitet, daß die Kohlenwasserstoffe in verflüssigtem Zustande gemeinsam ausgeschieden wurden und nach Auswaschung des Kohlenoxyds ein gasförmiges Gemisch von Stickstoff und Wasserstoff verblieb, das direkt für die Ammoniaksynthese verwendet wurde.
  • Nach der vorliegenden Erfindung werden die Koksofengase beim Verlassen der Verkokungskammern möglichst weitgehend der üblichen Abscheidung des Teers und des sich kondensierenden ammoniakhaltigen Wasserdampfes unterworfen. Hierauf werden die Koksofengase mit verflüssigtem Ainmoniakgas, welches ein sehr starkes Lösungsvermögen für fast alle Ammoniaksalze und die hier in Betracht kommenden Schwefelverbindungen, ferner für Kohlensäure, Benzole, Phenole, Naphthalin, Pyridine usw. hat, gewaschen. Die Behandlung mit verflüssigtem Ammoniak kann in den verschiedenen bekannten Gaswaschvorrichtungen vorgenommen werden. wobei dieselben zweckmäßigerweise im Gegenstrom betrieben werden; auch kann hierbei j e mach der Zahl und Größe der Apparate im wechselweisen oder in ununterbrochenen Betrieb gearbeitet werden.
  • Im allgemeinen empfiehlt es sich, mit überdrucken von 2o oder 3o Atm. und bei Temperaturen in der Nähe von o° zu arbeiten, da einerseits die meisten der zu entfernenden Bestandteile der Koksofengase bei diesen Temperaturen in noch weit stärkerem Maße in verflüssigtem Ammoniak sich lösen als bei der Siedetemperatur des Ammoniaks bei gewöhnlichem Druck und andererseits die aus den Waschapparaten entweichenden Koksofengase bei gleicher Temperatur um so weniger Ammoniakdämpfe enthalten, je höher der angewandte Überdruck ist.
  • Die so vorbehandelten und von ihren Nebenprodukten befreiten Koksofengase werden daraufhin durch Tünne oder Sättiger. «-elche mit starker Schwefelsäure oder Phosphorsäure oder mit festen sauren Salzen, wie z. B. Bisulfaten. sauren Phosphaten u. dgl.. beschickt sind, geleitet. wodurch die Gase von ihrem Ammoniakgehalt völlig befreit werden. Diese Nachreinigung mit festen Salzen, gegebenenfalls zu allerletzt auch mit festem gebranntem Kalk .oder \ atronkalk, ist empfehlenswert. weil sie verschwindend kleine Dampftensionen bei gewöhnlicher Temperatur-,aufweisen. Die weitere Trennung der Einzelbestandteile in den so behandelten Koksofengasen .durch Tiefkühlung geschieht in der bis jetzt üblichen obenerwähnten Weise.
  • Das mit den ausgewaschenen Bestandteilen (Ammoniaksalzen, Schwefelverbindungen, der .zu Ammoniumcarbonat umgewandelten Koh- lensäure sowie mit den aromatischen Kohlenwasserstoffen) beladene verflüssigte Ammoniak wird nun durch Abtreiben des Ammoniaks unter Entspannung desselben wiedergewonnen oder weiterverarbeitet. Wird das hier geschilderte Verfahren in Verbindung mit der Ammoniaksvnthese durchgeführt. so wird man in den meisten Fällen davon absehen, aus der Waschflüssigkeit das Ammoniak als solches wiederzugewinnen und wird vielmehr das abgetriebene Ammoniak direkt der 'Weiterverarbeitung, z. B. den Schwefelsäuresättigern, zwecks Herstellung von Ammoniumsulfat oder, mit Luft vermengt, den Kontaktöfen zwecks Verbrennung des Ammoniaks zur Salpetersäure zuführen. Die Verarbeitung der nach der Abtreibung des weitaus größten Teils des Ammoniaks verbleibenden, im Ammoniak aufgelösten und zum Teil suspendierten Nebenbestandteile kann in der Weise vorgenommen werden, daß die weniger löslichen Verbindungen, wie Naphthalin und die Homologen .des Benzols, welche hierbei aus dem Ammoniak sich ausscheiden, abgetrennt werden und der in ider Lösung verbleibende Teil mit Wasser aufgenommen wird, wobei eine Trennung der einzelnen Bestandteile auf Grund ihres ganz verschiedenen Verhaltens gegenüber wässerigen Lösungen vorgenommen werden kann.
  • Die hier geschilderte Arbeitsweise weist gegenüber der bisher üblichen Nebenproduktengewinnung erhebliche wirtschaftliche und technische Vorteile auf. Die sehr umständliche Auswaschung mit Wascliiil und, die \otwendigkeit, die gesamten Waschöle, welche oft die vierzigfache Menge der zu gewinnenden Benzole ausmachen, wiederzugewinnen, braucht nicht immer von neuem abgetrieben zu werden, wobei erhebliche Verharzungsverluste und großer Brennstoffverbrauch unvermeidlich sind. Hingegen steht das benötigte Ammoniak dort, wo es synthetisch gewonnen wird, zumeist 111i gebrauchsfähigen verflüssigten Zustande ohne weiteres zur Verfügung, und cla dieses zu seiner Weiterverarbeitung ohnehin zumeist im gasförmigen "Zustand übergeführt werden muß, so bedeutet die hier geschilderte Arbeitsweise, claß das synthetische verflüssigte Ammoniak auf dein Wege zu seiner Weiterverarbeitung nur noch eine neue Aufgabe, und zwar die der Vermittlung der -Nebenprodüktengewinnung auszufüllen hat, ohne daß hierdurch ein nennenswerter Mehraufwand nötig wird.
  • Die hier geschilderte neue Art der Neben= produktengewinnung durch Auswaschung mit verflüssigtem Ammoniak eignet sich insbesondere für Anlagen zur Erzeugung von synthetischem Ammoniak vermittels des aus den Koksofengasen gewonnenen Wasserstoffes, unter anderem auch deshalb, weil einerseits hierbei die Kol;sofengase auch ohnehin komprimiert werden müssen und andererseits das bei der Synthese erzeugte Ammoniak von vornherein in @koinprimiertem und verflüssigtem Zustande gewonnen wird, so daß zur Komprimierung sowohl der Koksofengase wie des Waschmittels keinerlei Mehraufwand an Kompressionsarbeit erforderlich ist. Gegenüber der sogenannten Ultrareinigung des fertig erzeugten Wasserstoffs, unmittelbar vor dessen Synthctisierung, wobei unter anderem auch die Mitverwendung des flüssigen Ammoniaks vorgeschlagen worden ist, ist zu berücksichtigen, daß es sich bei dieser Ultrareinigung um die Aufgabe handelt, Spuren von Beimengungen. die man ihrer Größenanordnung nach im allgemeinen als völlig belanglos anzusehen pflegt, zu entfernen, also um eine Aufgabe, welche von der vorliegenden völlig verschieden ist.
  • Schließlich sei noch darauf hingewiesen. daß das sogenannte Abtreiben des hier als Wasch- bzw. Lösungsmittel benutzten verflüssigten Ammoniaks, d.li. die Überführung desselben aus dein flüssigen in den gasförmigen Zustand, mit einer starken Kälteentwicklung verbunden ist, da :die latente V erdampfungswärme des flüssigen Ammoniaks derjenigen des Wassers nahe kornrot. Diese Kälte kann finit Vorteil zum Kühlen des bereits komprimierten Koksofengases vor und auch wehrend der Waschung mit flüssigem Ammoniak benutzt werden. Hierdurch kann eine verstärkte Abscheidting der aromatischen Kohlenwasserstofffe aus deal konipriinierten und gekühlten Koksofengasen bereits vor der hehandlunder hoksofengase mit verflüssigtem Ainnioniak und eine Verringerung der mitgeführten Annnoniakmengen bewirkt werden. Daneben können auch die bereits mit flüssigem Aninioniak behandelten und -eewaschenen l#,-ol:sofengase vor deren Eintritt in den Gaszerlegungsapparat durch diese
    Kältecltielle vorgekühlt werden. wodurch die
    erforderliche 'ficfkülilung der 11-1ol:sofeti<,:tse
    -efördert und verbilliät wird.
    :@m besten läßt sich diese Kälteausnutzung
    dadurch erreichen, claß die betreffcnclen Teile
    vier I@oiaofen@@a@robrleitungen, gegebenenfalls
    in P1rallelstr änge unterteilt. von dein zu ver-
    senden vertlnssi-ten Anlnioniak, aus wel-
    chein die aufgenoninienen Nebenbestandteile
    .;"escliie(leii werden sollen. unispnlt werden
    . au #,
    oder in der verdampfenden MTaschflüssigkeit
    versenkt sind.

Claims (1)

  1. PATLNTAN SPRÜCHE: 1. Verfahren zum Abscheiden von Nebenbestandteilen aus den Koksofengasen. aus welchen der "leer und der amnioniaklialtigc Wasserdampf in üblicher Weise niedergeschlagen worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Nebenbestandteile der Koksofengase, wie Amnioniak oder Ainmoniaksalze, aromatische Kohlenwasserstoffe. Phänolen. Schwefel-und Cyanverbindungen und Kohlensäure, nlit verflnssigtein Antinoniak unter eitlem L:bt#rdrurk, welcher den 1)anipfdrucl: verflüssigten Aninioniaks bei der jeweiligen Lufttemperatur übersteigt. ausgewaschen werden. a. Verfahren nach Anspruch r. dadurch gekennzeichnet, tlaß die mit verflüssigtem Ailnllonlak behandelten Gase vermittels Säuren oder sauren Salzen oder durch hintereinandergeschaltete Beliandlun# mit Säuren oder sauren Salzen von den mitgerissenen Ammonial,#clämpfen befreit werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und a. dadurch gekennzeichnet, daß die vorn verflüssigten Ammoniak ausgewaschenen Bestandteile nach .dem Abtreiben oder Verdunsten des größten Teils des Lösungsmittels ganz oder teilweise abgeschieden werden, und daß die abäetrennten, in ,gegenseitiger Lösung befindlichen Bestandteile mit MTasser aufgenommen und auf Grund ihres verschiedenen Verhaltens in wässerigen Lösungen voneinander -etrennt werden.
DEB132150D 1927-06-28 1927-06-28 Verfahren zur Abscheidung von Nebenbestandteilen aus Koksofengasen Expired DE543005C (de)

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DE (1) DE543005C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972725C (de) * 1953-08-02 1959-09-10 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Reinigung von Kohlendestillationsgasen, die nach ihrer Kuehlung verdichtet und nochmals gekuehlt werden

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972725C (de) * 1953-08-02 1959-09-10 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Reinigung von Kohlendestillationsgasen, die nach ihrer Kuehlung verdichtet und nochmals gekuehlt werden

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