DE929807C - Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und anderen fluechtigen Stoffen aus Gasen - Google Patents

Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und anderen fluechtigen Stoffen aus Gasen

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DE929807C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
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Description

  • Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und anderen flüchtigen Stoffen aus Gasen Nach einem früheren Vorschlag zur Entfernung von Cyanverbindungen und sonstigen flüchtigen Säuren aus Gasen durch zwei aufeinanderfolgende Waschungen mit reinem, d. h. härtefreiem Wasser mit Aufarbeitung eines Teils der Waschflüssigkeiten durch Erhitzung wird diese Erhitzung mittels Heizdampf vorgenommen, und der Überschuß an Wasser, der dem Betrieb aus dem Kondensat des Heizdampfes zugeht, dient als Waschmittel zur Entfernung der Cyanverbindungen. Die Verwendung von derartigem reinem Waschungswasser bezweckt das Vermeiden von Umsetzungserzeugnissen gewisser Wasserhärtebestandteile mit dem Kohlendioxyd des gewaschenen Gases, die zu betriebsstörenden Ansätzen und Verkrustungen der Waschvorrichtungen, wie Glockenwascher, Hordenwascher, Siebwascher u. a., führen würden. Das Ziel ist dabei, das benötigte reine Wasser ständig neu im Betrieb selbst zu gewinnen, ohne daß besondere Reinigungs- oder Enthärtungsbehandlungen notwendig sind. Bei dem vorgenannten Verfahren hat zwar der Betriebsüberschuß aus dem Heizdampfkondensat nur eine beschränkte Größe, genügt aber, um die Cyanauswaschung mit ständig neuem Waschwasser zu beschicken, das nach seiner Beladung endgültig aus dem Betrieb entfernt werden kann, also ohne daß das verwendete Waschwasser zwecks Wiederbenutzung ganz oder teilweise regeneriert werden müßte.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wendet den vorerörterten Erfindungsgedanken auf die Auswaschung von weitergehenden Stoffen, nämlich des Ammoniaks, der Cyanverbindungen, des Kohlendioxyds, Schwefelwasserstoffs und anderer flüchtiger Stoffe aus Gasen mit Benutzung ebenfalls von Reinwasser als Waschmittel an. Da für diese weitergehenden Waschungszwecke aber das aus der Aufarbeitung ihrer Waschflüssigkeit anfallende Heizdampfkondensat als Waschungsreinwasser nicht genügen würde, so wird nach der Erfindung als Waschungsreinwasser der dem Betrieb zugehende Überschuß aus den Kondensaten von solchem Heizdampf benutzt, welcher als Erhitzungsmittel bei der Aufarbeitung sowohl der im Verfahren selbst verwendeten wässerigen Waschflüssigkeiten als auch solcher anderer flüssiger Waschmittel dient, die in weiteren nachgeschalteten Prozessen zur Entferung von flüchtigen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Benzin, Gasol u. dgl. aus Gasen innerhalb derselben Betriebsanlage verwendet werden. Die Entfernung und Gewinnung derartiger weiterer Wertstoffe neben den für die Aufgabe des Verfahrens in Betracht kommenden genannten wasserlöslichen Wertstoffen und Verunreinigungen treten in den meisten praktischen Fällen auf und erheischen auch, wenn sie mittels flüssiger Waschmittel durchgeführt werden, zu deren Aufarbeitung durch Erhitzung verhältnismäßig beträchtliche Heizdampfmengen, so daß aus deren Kondensatanfall auch im allgemeinen anstandslos die für das Verfahren im ganzen erforderlichen Mengen an reinem Wasser beschafft werden können. Man erreicht durch das Verfahren der Erfindung eine nutzbringende Verwertung der reichlichen, im ganzen anfallenden Heizdampfkondensatmengen, die als destilliertes Wasser hochgradig rein sind und die sonst im Betrieb keine diesen Reinheitszustand ausnutzende Verwertung finden könnten.
  • Bei dem Verfahren kann, ebenso wie in dem eingangs genannten Verfahren, als Waschmittel das Heizdampfkondensat selbst, soweit es aus einer mittelbaren Erhitzung anfällt, oder ein Gemisch dieses Kondensats mit einem durch unmittelbare Dampferhitzung abgetriebenen Wasser verwendet werden, sofern dieses zur Abtreibung gelangende Wasser im Betrieb dauernd kreist, d. h. niemals durch Zugang von neuem Wasser verunreinigt wird.
  • Wenn im Betrieb der Gesamtanlage Kondensat von dem Abdampf dampfbetriebener Maschinen, das durch mittelbare Verdichtung, d. h. Oberflächenkondensation gewonnen wird, anfällt, so kann dieses Kondensat zusätzlich als Waschungsreinwasser für das Verfahren verwendet werden. Derartiger Kondensatanfall kommt praktisch z. B. bei Dampfturbinen vor.
  • Bei dem Verfahren können die verschiedenen Waschstufen unter atmosphärischem oder erhöhtem, auch untereinander verschieden großem Druck betrieben werden. Für die Wiederbelebung der Waschflüssigkeiten kann atmosphärischer, höherer oder niedrigerer Druck angewendet werden. Für die Entfernung der flüchtigen Säuren Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff usw. aus den Gasen kann entweder eine Waschlösung, die ein flüchtiges Absorbens darstellt, z. B. eine Ammoniakwasserlösung, oder eine Waschlösung verwendet werden, die ein nichtflüchtiges Absorbens enthält, z. B. eine wässerige Lösung von gewissen alkalisch reagierenden Metallsalzen wie Natrium- und Kaliumcarbonaten, Boraten, Phosphaten usw. Im Falle der Anwendung einer Ammoniakwasserlösung als Absorbenskönnen die Auswaschungen des Ammoniaks und der genannten flüchtigen Säuren in üblicher Weise miteinander kombiniert werden. Beispiel Kohlendestillationsgas aus einer Steinkohlensc'hwe,lanlage soll durch aufeirnanderfolgende Waschungen von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff, Gasol- und Benzinkohlenwasserstoffen befreit werden. Das Ausgangsgas enthält je Normalkubikmeter 1,5 g NH3, 1,5 g Cyanwasserstoff, z2 g H? S, 8 Volumprozent CO., 6o g Gasolkdhlenwasserstoffe, 8o g Benzin.
  • 15 ooo Nm3 dieses Gases treten stündlich bei praktisch atmosphärischem Druck zuerst in eine Glockenkolonne ein, die zur Auswaschung von Ammoniak dient und an der Spitze mit stündlich 3 m3 reinem Wasser, nämlich Heizdampfkondensat aus einer später folgenden mittelbaren Erhitzung, und in einer tieferen Höhenlage mit 2o m3 Wasserkondensat aus der Schwelgaskühlung berieselt wird. Diese beiden Waschflüssigkeiten werden im Betrieb dauernd neu zugeführt und nach Aufarbeitung schließlich als Abwasser weggegeben. Das Gas wird nunmehr auf einen Druck von 12 atü komprimiert und nach Rückkühlung auf die gewöhnliche Temperatur von etwa 215° zuerst in eine Glockenkolonne zur Auswaschung der Cyanverbindungen und danach in eine weitere Kolonne zur weitgehenden Auswaschung des Schwefelwasserstoffs undKohlendioxyds geleitet. DieAuswaschung des Cyans erfolgt durch stündlich 7,5 m3 eines auf die Kolonnenspitze aufgegebenen Reinwassers, das ebenfalls aus dem Betrieb heraus, und zwar ohne Aufarbeitung, ins Abwasser weggeht. Die Auswaschung des Schwefelwasserstoffs und Kohlendioxyds in der folgenden Kolonne geschieht durch stündlich So m3 eines 3°loigen Ammoniakwassers. Es wird eine einheitlich gebaute Glockenkolonne verwendet, die aus drei über- und hintereinander geschalteten Kolonnenabschnitten besteht, welche durch Zwischenböden zwar im Gasstrom zusammenhängen, jedoch die Waschflüssigkeiten jedes der drei Abschnitte gesondert sammeln und abführen lassen. Der unterste, eine größere Anzahl von Böden umfassende Abschnitt dient zur Entfernung des Hauptteils des Kohlendioxyds; der Barüberstehende mittlere, eine mehrfach geringere Anzahl von Böden umfassende Abschnitt dient zur selektiven Entfernung des größten Teils des Schwefelwasserstoffs. Diese beiden Abschnitte werden getrennt von derselben 3o/oigen Ammoniakwasserlösung, und zwar der untere mit stündlich 4.2 m3 und der mittlere mit stündlich 8 m3 der Lösung berieselt. Die mit II2 S und CO, beladenen Waschflüssigkeiten werden nach ihrem getrennten Abziehen vereinigt und in einer Entsäuerungsanlage regeneriert, um im Kreislauf erneut verwendet zu werden. Der oberste Kolonnenabschnitt dient als Nachwascher zur Entfernung des vom Gasstrom aus den unteren Kolonnenteilen hinaufgetragenen flüchtigen Ammoniaks, wobei auch weitere Anteile von H2 S und CO, ausgewaschen werden. Der Nachwaschungsabschnitt wird durch gleiches Beinwasser wie der Cyanwascher in einer Menge von stündlich 12 m3 berieselt. Die beladene Waschflüssigkeit dieser Nachwaschung wird im späteren Weiterverlauf zusammen mit der durch die Entsäuerung gehenden, ständig kreisenden Ammoniaklösung aufgearbeitet und ergibt dabei einen über diese kreisende Menge hinausgehenden Überschuß, der schließlich in Form eines vollständig von Ammoniak abgetriebenen Wassers erscheint und zur Nachwaschung wieder verwendet wird. Da zu dieser letzteren Abtreibung unmittelbar einwirkender Heizdampf, und zwar stündlich in einer Menge von 3500 kg verwendet wird, erscheint auch eine gleich große Menge als ein Überschuß von Beinwasser im Betrieb, das aber ein Gemisch von Abtriebswasser und Heizdampfkondensat ist. Das Ausgangsgas wird nun unter Beibehaltung seines Drucks von 12 atü einer weiteren Glockenkolonne zur Auswaschung von Gaskohlenwasserstoffen zugeleitet. Hierzu wird als Waschmittel Schwelbenzin in einer Menge von 8o m3/Std. verwendet. Als letzte Waschstufe des Gases, ebenfalls unter dem genannten Druck, folgt die Auswaschung des Benzins in einer letzten Glockenkolonne. Diese wird mit schwerer siedendem Waschöl in einer Menge von 12 m3/Std. berieselt. Die in der Gasol-und Benzinwaschkolonne verwendeten Waschöle werden in üblicher Weise unter Anwendung von mittelbarwirkendemErhitzungsdampf abgetrieben; Gasole und Benzin werden weiter unter Gewinnung von Motorenmethan, Treibgas und stabilisiertem Benzin aufgearbeitet. Aus diesen Arbeitsvorgängen ergibt sich ein Anfall von. stündlich 7000 kg Heizdampfkondensat, unvermischt mit sonstigem Wasser. Insgesamt stehen also als Reinwasser stünd.l,ich 35oo kg aus der Ammoniakwasserabtreibung und 70oo kg aus den Ko'h.lenwasserstoffgewinnungsanlagen, das sind zusammen 10,5 m3, zur Verfügung. Hiervon werden stündlich 3 m3 als Berieselungswaschwasser für die Spitze der erstgenannten Kolonne zur Auswaschung des Ammoniaks und die restlichen 7,5 m3 für die Kolonne zur Auswaschung der Cyanverbindungen verwendet und verbraucht. Das ebenfalls reine und mit Dampfkondensat vermischte Abtriebswasser des Ammoniakabtreibers wird für die weitere Kolonne zur Auswaschung des Schwefelwasserstoffs und Kohlendioxyds im Kreislauf benutzt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und anderen flüchtigen Stoffen aus Gasen unter Anwendung von reinem Wasser als Waschflüssigkeit und mit Aufarbeitung mindestens eines Teils der Waschflüssigkeiten durch Erhitzung, dadurch gekennzeichnet, daß als solches Waschungsreinwasser der Überschuß an Wasser dient, der dem Betrieb aus dem Kondensat von Heizdampf zugeht, welcher als Erhitzungsmittel bei der Aufarbeitung sowohl der verwendeten wässerigen Waschflüssigkeiten als auch solcher anderer flüssiger Waschmittel dient, die in weiteren nachgeschalteten Prozessen zur Entfernung von Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Benzin, Gasol u. dgl. Wertstoffen aus Gasen verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Waschungsreinwasser zusätzlich Kondensat von Maschinenabdampf, das durch mittelbare Verdichtung desselben gewonnen wird, verwendet wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 622 37o.
DEST1380D 1943-02-24 1943-02-24 Verfahren zur Auswaschung von Ammoniak, Cyanverbindungen, Kohlendioxyd, Schwefelwasserstoff und anderen fluechtigen Stoffen aus Gasen Expired DE929807C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE622370C (de) * 1935-02-17 1935-11-27 Carl Still G M B H Verfahren und Vorrichtung zur Wiederbelebung von Waschoel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE622370C (de) * 1935-02-17 1935-11-27 Carl Still G M B H Verfahren und Vorrichtung zur Wiederbelebung von Waschoel

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