DE312426C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/08—Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Die Nebenproduktengewinnung aus Generatorgasen befindet sich erst im Anfangsstadium
gegenüber der in Kokereibetrieben. So spielt bei der Vergasung der Kohle (Generatorbetrieb)
die Gewinnung des Ammoniaks als Nebenprodukt zur Zeit noch eine untergeordnete Rolle, obwohl die Gaserzeugungstechnik mehr und mehr darauf angewiesen
wird, ihre Betriebe zu verbilligen wegen der,
ίο steigenden Preise der Brennstoffe. Bei der
immer mehr um sich greifenden Anwendung gasförmiger Brennstoffe muß danach gestrebt
werden, die Gaserzeugerbetriebe ' wirtschaftlicher zu gestalten, wozu in erster Linie die
Erzielung einer größeren Ammoniakausbeute berufen sein dürfte. ' *-
Vorliegende Erfindung betrifft, nun ein Verfahren, eine bedeutend höhere Ausbeute
an. Ammoniak' als Nebenprodukt im Gaserzeugerbetriebe zu erwirken, als es nach den bisher
üblichen, u. a. dem Mohdschen Verfahren, möglich war. Es ist bekannt, daß der Stickstoffgehalt
von Kohle, Koks, Waschbergen, Torf usw. bei einer Vergasung niemals quantitativ als Ammoniak gewonnen wird, da letzteres
im Generator zum großen Teile wieder in elementaren Stickstoff zerfällt. Diese unvermeidlichen
Verluste nicht nur wettzumachen, sondern auch noch darüber hinaus größere Ammoniakmengen zu erhalten, als
mit Hilfe des in der Kohle enthaltenen Stickstoffs erreicht werden· können, bildet den
Grundgedanken des beanspruchten Verfahrens. Es wurden Mittel und Wege gefunden, den bei der üblichen Kohlenvergasung zügeführten,
bisher nur als lästigen Begleiter empfundenen Luftstickstoff in synthetisches Ammoniak, wenigstens zum Teile, überzuführen,
und gelang" es uns im Verlauf unserer Versuche, die an sich seit 1835 bekannte Bindung
des atmosphärischen Stickstoffs zu Cyaniden in einer neuen, von der größten technischen ■
Wirkung begleiteten Arbeitsweise für die Industrie verwertbar zu machen.
Denn es wurde gefunden, was man bisher 4-5
nicht für möglich hielt (siehe z. B. Lunge-Köhler, Band 2, Ammoniak, 1912, Seite
118/119), daß die zu'vergasende Kohle, mit
entsprechenden Anteilen von Metallsalzen oder deren Lösungen versetzt, in der heißesten
Zone des Generators Cyanide oder sonstige unbekannte Metall - Kohlenstoff - Stickstoff Verbindungen
zu bilden vermag, welche durch periodische Dampfeinführung zu Ammoniak zersetzt werden. Zweckmäßig ist der Metallsalzzusatz
so hoch zu 'wählen, daß eine rationelle Gasausbeute verbleibt und somit der normale Generatorfeetrieb nicht gestört wird.
Unser Prozeß lehnt sich somit an die Wassergas- (bzw. Mischgas-) Erzeugung an, indem
periodisch Luft und Wasserdampf einzeln oder zugleich in die Glühzone des Gaserzeugers
bzw. oberhalb oder unterhalb derselben eingedrückt werden, so daß neben einem guten
Wasser- bzw. Mischgas eine bedeutend höhere Menge Ammoniak, als es bisher
möglich war, gewonnen wird, zum Teil aus dem Stickstoff der Kohle,1 zum Teil
aber durch Verseifung der durch Luftstickstoff synthetisch gebildeten Metall-Kohlenstoff-Stickstofr-Verbindungen
erzeugt.
Auf der KseifV SSJg 03i8MiAn1:en Reaktion, der
Bindung ,;des.. r atmosphärischen Stickstoffs
mittels Kotifehstoffs"und!Alkalien oder Erdalkalien
zu Cyanverbindungen usw. und deren Verseifung zu Ammoniak, basiert auch das seit i860 bekannte Margueritte-Sourdevalsche
sowie eine Anzahl weiterer Verfahren, welche alle erstrebten, diesen chemischen Vorgang durch verschiedenartige Ausführungsformen
der Technik nutzbar zu machen, jedoch bislang ohne sichtbaren Erfolg. Der
Gedanke vorliegender Erfindung, mit Hilfe, jener bekannten Reaktion eine Steigerung der
Ammoniakausbeute in Gaserzeugerbetrieben zu erwirken, ist indes in der Literatur nicht
erwähnt oder angedeutet, wie man überhaupt bisher nicht erkannte, daß im Generator eine
Cyanid- bzw. Metall-Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung aus Luftstjckstoff bei unmittelbar
daran ebenfalls im Generator sich anschließender Verseifung der Stickstoffverbindungen
zu Ammoniak und dessen Entführung außerhalb des Generators zugleich mit den erzeugten
Wasser- bzw. Misch-Generatorgasen möglich wäre.
Zur Ausübung des Verfahrens werden Kohle (jeglicher Art) oder kohlenstoffhajtige
Gemenge vor oder nach der Beschickung in den Generator auf geeignete Art und Weise
mit der betreffenden Metallsalzlösung oder festen Substanz getränkt, bespritzt oder gemischt.
Die eigentliche Reaktion, d. i. Bin-
s dung des Stickstoffs, geschieht wohl in der
Brennzone (Oxydationszone) des Generators, und Definden sich bei richtig geleitetem kontinuierlichen
Betrieb daselbst ständig Metall-Kohlenstoff-Stickstoff.-Verbindungen.
Da nun aus diesem Ammoniak gewonnen werden soll, wird unterhalb, innerhalb, oberhalb
der Brennzone oder in diesen drei Schichten zugleich Wasserdampf bzw. gesättigter
oder überhitzter Wasserdampf oder fein zerstäubtes Wasser periodisch eingedrückt. Die
Kohlenstoff-Stickstoff-Verbiridungen spalten alsdann Ammoniak ab, welches mit dem
Kohlengas- oder Wassergasstrom nach außen abgeführt und ausgewaschen oder absorbiert
wird.
Die Metallzersetzungsprodukte befinden sich in der Asche und werden aus dieser, je nach
ihrer Löslichkeit, ausgelaugt oder durch z\veckentsprechende Behandlung entfernt.
Wurden z. B. Alkalioxyde oder Karbonate verwandt, so können diese aus der Asche mittels Wasser ausgelaugt und die Lauge er- '
neut zur Kohletränkung benutzt werden.
Claims (1)
1 Patent-Anspruch:
Verfahren zur Erhöhung der Ammoniakausbeute bei dem Betrieb von Gaserzeugern
(Generatoren), dadurch gekennzeichnet, daß die zu vergasende Kohle oder kohlenstoffhaltigen.. Stoffe in entsprechendem
Verhältnis mit Metallsalzen oder deren Lösungen versetzt werden, worauf die sich durch Bindung des atmosphärischen
Stickstoffs bildenden Metall-Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindungen durch Eindrücken von Wasserdampf bzw.
gesättigtem oder überhitztem Dampf oder zersprühtem Wasser in den Generator
verseift werden und das dadurch gebildete Ammoniak mit den Generatorgasen abgeführt
wird.
Publications (1)
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ID=565353
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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