DE731294C - Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus TorfInfo
- Publication number
- DE731294C DE731294C DEN42547D DEN0042547D DE731294C DE 731294 C DE731294 C DE 731294C DE N42547 D DEN42547 D DE N42547D DE N0042547 D DEN0042547 D DE N0042547D DE 731294 C DE731294 C DE 731294C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- peat
- ketones
- production
- smoldering
- alcohols
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B53/00—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
- C10B53/02—Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form of cellulose-containing material
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E50/00—Technologies for the production of fuel of non-fossil origin
- Y02E50/10—Biofuels, e.g. bio-diesel
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
- Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf Es ist bereits bekannt, daß durch die Beimischung von Alkalien oder alkalisch -wirkenden Salzen die Teerausbeute bei .der Trockendestillation von Holrmasse, z. B. von Sägemehl, erhöht wird. Sa berichten F. Fischer und H. Niggemann (F. Fischer, Gesammelte Abhandlungen zur Kenntnis der Kohle, Bd. I, Berlin 1917, S. 176), daß der Zusatz von Alkali die Teerausbeute bei der Trockendestillation von Sägemehl von I I o/o auf i6,5 0jö steigert. Hierbei soll nach Angabe der ,genannten Forscher die Durchleitung von Wasserdampf .eine Verminderung der Teerausbeute bewirken.
- Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, Brennstoffen im allgemeinen vor dem Sch`velvorgang Hydrooxyde oder Alkalien oder Erdalkalien zuzugeben. Diese Zugabe soll in geringen Mengen, etwa 2,5 0'o vom Brennstoffgewicht, erfolgen, und zwar zu dem Zweck, das Anhaften des Schwelgutes an den Wandungen der Schwelöfen zu verhindern, wobei als Nebenerscheinung eine kleine Änderung des Charakters der anfallenden öligen Erzeugnisse auftritt.
- Diesen bekannten Untersuchungen und Vorschlägen gegenüber wurde nun als Gegenstand der vorliegenden Erfindung festgestellt, daß man bei Torf als Schwelgut eine unerwartet hohe Ausbeute an Teer und sonstigen chemischen Erzeugnissen erzielt, wenn man dem Torf vor dem Schwelvorgang ,alkalisch wirkende Stoffe in großen Mengen, beispielsweise 6o % des Gewichtes der Torfsubstanz, zugibt und diese stark alkalische Mischung der Spülgasschwelung in Gegenwart von Wasserdampf unterwirft. Vereinigt man erfindungsgemäß die Zumischung von
groben Mengen stark basisch wirkender Al- kalien oder Erdalkalien zum Torf als Schwel- gut mit der Spülgasschwefun,g der alka.lisier- ten "Torfmasse in Gegenwart von W@isscr- dampf, so steigt die ausbeute an nicht- wäßrigen, Schwelerzeugnissen atif rund jo @ o der Torfmasse. Die ausheutu ist also ein @Viclfaches derjenigen, die man bei der normalen Spülgasscliie"clunä voll "Torf, also ohne Zumischung der alkalischen Stolle, erzielen kann, und welche etwa i o his 12()0, bezogen auf die "Torfmasse, beträgt. Die Steigerung der auslletitc übertrifft also d:c- jenige, die bislang nach dein Stande der Technik bei der Zugabc von allcali.scli(#n Stoffen hclcanntcelorden ist, ll-csrtitlicli. Es hat sich gezeigt, da(.) bei dem neuen Ver- - Gewisse Abänderungen in der Durchführungsford des Verfahrens sind hierbei möglich, ohne dalS die in ihrer Gesamtheit notwendigen drei Einzelbedingun-en in Wcgfall kommen. So kann die Wärmeübertragung auf die alkalisierte "Torfmasse von vornherein durch überhitzten Wasserdampf als Spülgas durchgeführt werden; es ,genügt aber unter Umständen bereits, mit sauci"stofifreien heiklen Verbrennungsgasen als Spülgas zu arbeiten, weil durch die aus dein Torf entweichenden, aus C)uelltings- oder Zersetzungswasser sich bildenden Wasserdumpfe die notwendige Wasserdampfatinospli:irc geschaffen wird.
- Da für die Spülgasschwelung das ScImelgut vom Spülgas möglichst gleichm:ifg durchdrungen utid tunspült werdcli tnltl:i, ist es unter Uniständen notelendig, die alkalisierte Torfmasse in geeignete Stückform überzuführen, die eine. lockere Schüttwig im Schwelraum zul:il.')t. Diese Fortngeliti.ng kann durch Granulierun--, Brikettierutig oder liche an und für sich bekannte Verfahren erreicht elcrde n.
- Der Wassergehalt des als Schwelgut dienenden Torfes ist in weiten Grenzen wandelbar. Man kann Torfpulver mit geringem Wasser<< elfalt, beispielsweise t 5 ()o, welches dem aussehen nach staubtrocken ist, mit dem gegebenenfalls schon vorher hergestellten Gehenge 1o71 .ltziiatroii oclcr _Uzkalk, also von Natronkalk, mischen und dann das Gemisch in -einer Walzenpresse briket-
tieren. Man kann aber auch Torfmasse finit 50 @@ Wassergehalt mit konzentrierter Natron- lange und Kalkwasser zusanllncllkneten und las plastisch gewordene Erzeugnis fornicn und trocknen. Die günstigste KUliz("Iltl",itloli 1(17l Alkali- und Erdallcalih@-droiyd nlul.) durch @-crsuchc für jede Torfart und. für den geevünschtcn Endzweck festgestellt werden. Die flüssigen Sclill-elcrzutinisse trennen sich (lach der Konzenti-atioil in der Vorlage in zwei Schichten, ll:itnlich in cillc «:il.@rigc und eine ölige. Die (llschicht stellt ciilcil iicti- artigcn Torfteer dar, de-i7 v,-)n den liislicrigcll Torfteeren der zusatzlosen Schwchnig sich nicht tlttr durch die llc iige, soliclei"li all('ll durch die Eigenschaften vorteilhaft u-nter- sclicidet. Der Torfteer des e-(@rlicgcn(len Ver- fahrens wird dünnflüssiger und ärmer an Pech gegenüber den normalen T-)i"fteei-cn. aus dein S('llle'elelaSSer voll der alkalisclii.'il Sptil- gasschwelung . von Torf können hedetactidc Mengen von --#letllylalkollol, Aceton, Btttanotl und höheren Ketonen durch Ahtrcibtmg gc- wonnen werden. Die Eigenschaften des Torfteeres tuid sein Verhältnis zu den wasserlöslichen Sehllcl- erzeugnissen können durch :1iidci-ulig clei- Konzentration und des Mischungsverhältnis- ses zwischey Alkali und Erdalkali in weitcll Grenzen ahgelvandelt lverden. Alkali crhölit innerhalb gewisser Grenzen die Teuratisbeute, Erdalkali begünstigt die Bildung von Alkohol und Betonen. In dieser Waildluilgsfäliigkcit des Schwelverfahrens, welches durch die che- mische: heeinilussung gesteu;-rt werden kaim, liegt ein bedeutender Vorteil des ncucn Ver- fahrens, welcher nicht vorauszusehen uar. Da der paraffinhaltige Teer der aillcalis(-lien Torfschweltnlg Treibstoffe, Schnlier()le i1'71(1 al:dere I:rzeu-ssc zu Iclrllll:en ;@est#:t.#t tmd Metliclalkoliol sowie die gcnamitcti, durch ein- fache Destillation leicht zu trennenden ver- schiedenen Ketotie wertvolle: Attsgangsstcillc der chemischen FcinindtIstri(- darstellen, be- deutet die alkalische Schwelunvon Torf im wasserdampfhaltigen Spülgas einen atil.>icr- ordentlichcn Fortschritt der terlinischun Trwf- l-e 7"('deltlIlg. Bei ühertnäLtigeni Zusatz von Alkali tuid Erdalkali erfolgt in der Spülgasschel(lung lief Gegenwart von Wasserdrunpf cil;c s(7 e%cit- gehcnde Zersetzung voll Torfinassc, daL; inclir Schwelgase auf Kosten von iliissigen S("lilccl- ermugnissen gebildet werden. Bei dem Verfahren der l"orlic,-enden I:r- findttng verbleibt als feister Sclile"elriickst;inc1 ein Torfkoks in grringcrrr _luslleutc als bei der zusatzlosen, weil j(7 gr<illere Anteile (Irr Torfmasse in flüssige I=rzcugnis(: üli(@rgchcn. Der gebildete Schwelkoks I;:77177 17i(-7- ;ils S;ilz- - Die thermische Verwertung des Salzkokses kann statt durch unmittelbare Verbrennung auf einem Rost auch durch Vergasung in einem Generator stattfinden. Es hat sich gezeigt; daß der hochaktive Salzkoks bereits bei niederer Temperatur von 4oo'C nach der Wassergasreaktion umgesetzt, also vergast werden kann. Durch ein Gemenge von Wasserdampf und Luft oder Sauerstop kann demnach in :einem wegen der niederen Temperatur sehr wirtschaftlich zu erbauenden Generator der Salzkoks in Form von `Vassergas oder Mischgas zu Heizzwecken nutzbar ,gemacht werden.
- Es hat sich gezeigt, da.ß das gasförmige Erzeugnis der Spülgasscliwelu!ng einen hochprozentigen Wasserstaff darstellt, praktisch frei von Kohlenoxyd. Mit dem so erhaltenen, etwa 95o;oigen Wasserstoff läßt -sich der Schwelteer, welcher reich an uitgc,si1ttigt-en Verbindungen ist, leicht, unter Erhöhung der Menge und Verbesserung der Eigenschaften nach dem Sättig urngsverfahren hydrieren. Auch diese Weiterveredelungsmögliclikeit der Torferzeugnisse ist nur bei der alkalischen Spülgasschweltuig möglich und stellt einen weiteren t.eclmischen Fortschritt dieses Verfahrens dar.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstotigemischeli, Alkolialen und Ketonen aus Torf in Mischung mit Hydroxyden der Alkalien oder Erdalkalien oder deren Gemischen mit nachfolgender Schwelung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyde in großen Mengen teilweise entwässertem Torf zugesetzt werden und das Gemisch der Spülgässchwelung mittels Wasserdampf unterworfen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung des Torfes mit den Alkalien und Erdalkalien vor der Spülgasschtveltuis in Formstücke übefführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN42547D DE731294C (de) | 1936-11-27 | 1936-11-27 | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEN42547D DE731294C (de) | 1936-11-27 | 1936-11-27 | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE731294C true DE731294C (de) | 1943-02-05 |
Family
ID=7348565
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN42547D Expired DE731294C (de) | 1936-11-27 | 1936-11-27 | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE731294C (de) |
-
1936
- 1936-11-27 DE DEN42547D patent/DE731294C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2120315C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Wasserstoff und Kohlenstoffoxide enthaltendem Synthesegas aus festen, organischen Abfällen | |
DE731294C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffgemischen, Alkoholen und Ketonen aus Torf | |
DE1669318A1 (de) | Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxyd aus schwefeldioxydhaltigen Gasen und Mittel hierzu | |
DE551761C (de) | Verfahren zur Erzeugung von stickstoffarmem Starkgas | |
DE447982C (de) | Verfahren zur Verschwelung und Vergasung von Torf, Braunkohle, Sapropel und aehnlichen bitumenhaltigen Stoffen | |
DE580566C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Gasen mit hohem Kohlenoxydgehalt durch Vergasung eines festen Brennstoffs mittels Sauerstoffs und Wasserdampfs bzw. Kohlensaeure | |
DE2806568A1 (de) | Verfahren zur erzeugung eines heizgases durch katalytische umsetzung von methanol mit wasserdampf | |
AT83026B (de) | Verfahren zur Behandlung von vegetabilischen Stoffen. | |
DE175401C (de) | ||
DE2449447A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines kohlenmonoxyd und wasserstoff enthaltenden gases | |
DE181846C (de) | ||
DE512387C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Urteer und Leichtoelen | |
DE357370C (de) | Verfahren zur Gewinnung von organischen Verbindungen und Ammoniak aus pflanzlichen Abfallstoffen | |
DE707152C (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxyd ueber Alkaliferrit | |
AT204525B (de) | Verfahren zur Herstellung von Synthesegas | |
DE388464C (de) | Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff | |
DE181508C (de) | ||
DE368962C (de) | Verfahren zur Erzeugung von Wasser- oder Halbwassergas aus entgastem kohlenwasserstoffhaltigen Brennstoff | |
DE36386C (de) | Soda-Prozefs | |
DE285752C (de) | ||
DE2148322B2 (de) | Kreislaufverfahren zur entfernung der bei der partiellen oxidation von cycloalkan entstandenen carbonsaeuren und carbonsaeurederivate aus den erhaltenen oxidationsprodukten | |
DE548812C (de) | Herstellung von wasserfreiem, neutralem Calciumnitrat | |
DE689045C (de) | auge in hochviscose oder feste Form | |
AT74729B (de) | Verfahren zur Herstellung von Entfärbungskohle aus Kohle jeder Art oder kohlenhaltigen Stoffen. | |
DE972925C (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Entgasung feinkoerniger bituminoeser Stoffe |