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Rechenmaschine mit einer Einrichtung für den Abdruck und die Addition
oder Subtraktion der Rechnungsfaktoren und der Resultate Bei der Benutzung von Multiplikations-
bzw. Vierspeziesrechenmaschinen ist es vielfach erwünscht, entweder die sich aus
den einzelnen Multiplikationen ergebenden Produkte oder die bei den Multiplikationen
verwendeten Multiplikanden bzw. Multiplikatoren zu schreiben und zu addieren oder
auch alle drei Zahlen zu schreiben und eine davon oder alle zu addieren.
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Theoretisch bereitet die Befriedigung dieses Bedürfnisses keine Schwierigkeiten,
da man der Multiplikations- bzw. Vierspeziesrechenmaschine lediglich die entsprechenden
Druck- und Summierwerke zuzufügen braucht, wohl aber praktisch, wie alle bisher
bekannt gewordenen Vorschläge beweisen. Bei diesen Vorschlägen ist für den Multiplikanden,
den Multiplikator und für das Resultat je ein besonderes Druckwerk mit je einer
eigenen Übertragungsvorrichtung vorgesehen. Dadurch wird die Maschine aber so kompliziert
und stellt sich in der Herstellung derart teuer, daß sie schon aus diesem Grunde
wohl kaum marktfähig ist. Abgesehen davon, können die nach diesen Vorschlägen gebauten
Maschinen aber auch unmöglich einwandfrei arbeiten, weil die in der Vierspeziesrechenmaschine
zur Darstellung gelangten Zahlen und die Druckwerke räumlich so weit auseinander
und so placiert sind, daß die Überbrückung eine ganze Anzahl von Gestängen, Wellen
und Zahnstangen bedingt, die in ihren Verbindungsstellen unvermeidlich Spiel haben,
welches sich addiert und am Schluß des Weges zu Fehlanzeigen führt. Um diese Schwierigkeiten
zu beseitigen, soll bei der neuen Maschine die Vierspeziesrechenmaschine oder auch
nur multiplizierende Rechenmaschine mit einer schreibenden Addier- und Subtrahiermaschine
ohne Tasteneinstellwerk verbunden werden, an welche die körperlich dargestellten
drei Zahlen in beliebiger Reihenfolge unmittelbar geleitet werden. Zu diesem Zweck
sind die die drei Zahlen- in der Vierspeziesrechenmaschine körperlich darstellenden
Werkteile an der der schreibenden Addier- und Subtrahiermaschine zugekehrten Seite
angebracht, während die Fühlschienen der schreibenden Addier- und Subtrahiermaschine
der Vierspeziesrechenmaschine zugekehrt sind, so daß sie einerseits mit ihren Abgreifern
die Zahlenkörper unmittelbar abtasten und anderseits das Druckwerk und die Zählwerke
einstellen können, wodurch besondere Übertragungsvorrichtungen, in denen sich das
Spiel addiert, vermieden werden. Diese Einrichtung hat auch den Vorteil, daß Teile
vorhandener Addiermaschinen bekannter Bauart ohne wesentliche Umänderung benutzt
werden können.
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Auf der Zeichnung sind die für die Erfindung wesentlichen Teile einer
Vierspeziesrechenmaschine und einer dahinter angeordneten Addiermaschine veranschaulicht.
- Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht, Abb. a eine Draufsicht, Abb. 3, ¢ und 5 verschiedene
Schaltstellungen, Abb.6 die Reiterschiene des Papierwagens und
Abb.
-7 und 8 Abgreifvorrichtung durch Zahnstangen.
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Mit i ist die Tastatur der Vierspeziesrechenmaschine bezeichnet. Unter
den in einer Reihe hintereinandergelegenen Tasten ist je eine Schiene 2 angeordnet,
die beim Niederdrücken einer Taste verschoben wird, und zwar für jede Taste um eine
verschiedene Länge. Das hintere Ende der Schiene 2 ist in bekannter Weise bei 211
stufenartig ausgebildet. Mit 3 ist die Zählwerkplatte der Vierspeziesrechenmaschine
bezeichnet. Auf dieser sind in bekannter Weise Ziffernrollen 4, 5 tragende Wellen
6, 7 gelagert, die durch Kegelräder 8, 9 gedreht werden können. Die Ziffernrollen
4 zeigen das Resultat und die Ziffernrollen 5 den Multiplikator an. Die Betätigung
der Wellen 6, 7 geschieht in der allgemein bei Vierspeziesrechenmaschinen bekannter
Weise mittels Kurkel K.
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Mit io sind mit dem Addierwerk 50 in Verbindung stehende Fühlschienen
der Additionsmaschine bezeichnet, die in senkrechter Richtung verschiebbar an Stangen
ii geführt sind und von auf den Antriebsbalken 12 sitzende Druckfedern 13 getragen
werden. Die zur Kombination verwendete Addiermaschine besitzt eigenen Antrieb durch
Hebel H oder Motor und steht mit der Vierspeziesrechenmaschine in keiner direkten
Verbindung. Sie unterscheidet sich von den bekannten Addiermaschinen lediglich darin,
daß ihre Tastatur durch Abgreifvorrichtungen ersetzt ist, die dazu dienen, die in
der Vierspeziesrechenmaschine eingestellten Werte auf die Addiermaschine zu übertragen.
Die Abgreifvorrichtungen können an sich der verschiedensten Art sein. Zum Abgreifen
der Multiplikanden dienen z. B. an einem vorspringenden Arm ioz der Fühlschienen
io senkrecht zu diesen verschiebbare Schieber 14, die von Stiften 15 getragen werden.
Die Fühlschienen io der Addiermaschine stehen ungefähr in der Verlängerung der Schienen
2 der Vierspeziesrechenmaschine. Die Einrichtung ist nun so getroffen, daß die Schieber
14, wenn sie auf den Fühlschienen io am weitesten gegen die Fühlschienen 2 der Vierspeziesrechenmaschine
vorgeschoben sind, bei dem durch Betätigen der Addiermaschine erfolgenden Anheben
der Fühlschienen io durch den gemeinsamen Druckbalken 12 mit ihrem vorderen nasenförmig
ausgebildeten Ende 14a auf das stufenförmig ausgebildete Ende z11 der Schienen 2
auftreffen (Abb. 5). Dadurch wird die Hubbewegung der Fühlschienen io unterbrochen.
Dieser Zeitpunkt wird aber für die einzelnen Fühlschienen io verschieden sein, da
auch die Schienen 2 der Vierspeziesrechenmaschine verschiedene Stellungen haben,
gemäß der Einstellung der Tastatur. Entsprechend dem verschiedenen Hub der Fühlschienen
io findet auch eine verschiedene Einstellung im Addierwerk durch die Fühli schienen
io statt. Befinden sich die Schieber 14 in der anderen Endstellung (Abb. i), so
kommen beim Heben der Fühlschienen io ihre nasenartigen Enden 14a nicht mehr in
den Bereich der Schienen 2. Die Schieber 14 werden in den beiden Endlagen durch
Federn 16 fixiert. Zur Einstellung der Schieber 14 in eine der beiden Endlagen dient
eine gemeinsame Stange 17, auf der bei der tiefsten Stellung der Fühlschienen io
die Schieber 14 reiterartig aufsitzen. Die Stange 17 wird von zwei Zahnstangen 18
getragen. In diese Zahnstangen greifen auf einer ortsfest gelagerten Welle ig sitzende
Zahnsektoren zo ein, durch deren Drehung die Zahnstangen 18 und damit die Schieber
14 bewegt werden.
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Zum Abgreifen des von den Ziffernrollen 4 angezeigten Resultates bzw.
der durch die Ziffernrollen 5 angezeigten Multiplikatoren dienen Stufenwalzen 21,
22, die durch Kegelradvorgelege 23, 24 von den Wellen 6, 7 eingestellt werden, und
an den Fühlschienen io sitzende Tasthebel 25, 26, von denen natürlich jeweils nur
der eine in Betriebsstellung ist. Auf dem Umfang der Stufenwalzen 21, 22 befinden
sich, gleichmäßig verteilt, zehn axiale Rippen von verschiedener Länge, von denen
jede einen Ziffernwert der zugehörigen Ziffernrolle als Länge körperlich darstellt.
Diese Rippen beginnen alle an dem einen, dem oberen Ende der senkrecht stehenden
Stufenwalzen 2z bzw. 22. Die Hebel 25, 26 sitzen schwenkbar auf einem Bolzen 27
der Fühlschienen zo und sind so angeordnet, daß bei entsprechender Einstellung beim
Heben der Fühlschienen io das freie Ende der Hebel 25 am Umfang der zugehörigen
Stufenwalzen 21 oder das freie Ende der Hebel 26 auf dem Umfang der zugehörigen
Stufenwalzen 22 gleitet. Dabei treffen die einzelnen Hebel früher oder später auf
das untere Ende einer der Längsrippen der zugehörigen Stufenwalzen 2i bzw. 22, wodurch
die Hubbewegung der Fühlschienen 1o unterbrochen urd eine Einstellung derselben
entsprechend der Stellung der Ziffernrollen 4 i bzw. 5 herbeigeführt wird. Zur Einstellung
der Tasthebel 25, 26 in oder außer Wirksamkeit dient die zum Einstellen der Schieber
14 vorgesehene Welle i9, die zu diesem Zwecke mit einem Daumen 28 versehen ist,
welcher sich i hinter den Nasen 2511 bzw. 26a der Tasthebel 25, 26 befindet. Letztere
werden durch Zugfedern 25b, 26b, die an den Fühlschienen zo befestigt sind, in ihren
Ruhelagen gehalten. Wird die Welle i9 nach rechts gedreht, so greift in i der ersten
Phase der Bewegung der Daumen 28 die Nase 25a an und dreht den Tasthebel 25 so weit,
daß ein am anderen Ende eingenieteter Stift 29 links unterhalb eines senkrechten
Gleitkammes 30 zu stehen kommt; an diesem gleiten i: beim Emporgehen der Fühlschienen
zo die Stifte 29 und halten dadurch die Tasthebel 25
trotz der Zugfeder
25# auch dann in der gegebenen Lage, wenn die Nase 25-1 sich vom Daumen 2$ ablöst
(Abb. 3). Während der zweiten Phase der Drehung der Welle ig läßt der Daumen 28
die Nase a51 abgleiten und drängt die 'Nase 261 des Tasthebels 26 vor sich her,
bis der Tasthebel a6 in Abgreifstellung kommt (Abb. 4). In der dritten Phase läßt
der Daumen 28 den Tasthebel 26 los, so daß auch dieser in seine Ruhelage zurückkehren
kann. Nunmehr greifen die Zahnsektoren 2o in die Zahnstangen 18 ein, welche unter
sich durch die Stange 17 verbunden sind, und schieben. diese nach links, wodurch
die reiterartig auf 17 aufsitzenden Schieber 14 in Abgreifstellung gebracht werden
(Abb. 5).
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Hat die Addiermaschine nur ein Zählwerk, so kann natürlich nur eine
von den gedruckten Zahlen an dieses geleitet werden, und die anderen Zahlen werden
gedruckt, ohne addiert zu werden, zu welchem Zweck in bekannter Weise am Papierwagen
der Addiermaschine eine Stange mit »Nichtaddierstops« vorgesehen wird. Es ist dies
eine an Addiermaschinen bekannte Einrichtung und ist deshalb nicht näher beschrieben.
Ist dagegen die Addiermaschine mit mehreren Zählwerken ausgestattet, so werden diese
ebenfalls durch eine Schiene mit Anschlägen am Papierwagen in Eingriff gebracht,
je nachdem welche Spalten zu addieren sind. Auch dies ist eine an sich bekannte
Einrichtung an Addiermaschinen, die hier nicht näher beschrieben zu werden braucht.
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Die Schaltung der Welle ig erfolgt entweder automatisch durch den
Papierwagen oder von Hand durch den Schalthebel 40. Soll die Betätigung der Welle
ig durch die Bewegung des Papierwagens erfolgen, so wird an dem Papierwagen 31 eine
Reiterschiene 32 befestigt, auf welche Reiter 33, 34 und 35 aufgesetzt werden können,
und zwar in beliebiger Reihenfolge, je nachdem, welche Werte zuerst zum Abdruck
gelangen sollen (Abb. 6). Die Reiter 33, 34 und 35 haben eine verschieden hohe Auflaufnase
33'1, 34`1 und 35'1, wodurch die Steuerstange 36, die ortsfest senkrecht verschiebbar
gelagert ist, mehr oder weniger nach unten gedrängt wird. Entsprechend der Höhe
der Auflaufnase der Reiter wird der Welle ig eine Bewegung mitgeteilt, die den drei
Phasen entspricht. Der Hebel 37, die Zugstange 38, die Kurbel 39 vermitteln
diese Bewegungen. Zum Zurückführen der Abtasteinrichtung in die Grundstellung dienen
in beiden beschriebenen Fällen Federn 46.
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Sollen die Zahlenwerte der.. Resultate, Multiplikanden und Multiplikatoren
untereinander zum Abdruck gelangen, so wird in bekannter Weise der Papierwagen festgestellt
und die Papierwalze gedreht. In diesem Falle hat die Schaltung der Welle ig von
Hand aus zu erfolgen. Hierzu dient der Schalthebel 40, weleher in vier verschiedene
Stellungen gebracht werden kann. Entsprechend den Exzenterflächen des Schalthebels
40 wird die senkrecht verschiebbare Steuerstange 41 mehr oder weniger nach unter.
gedrückt. Die durch das Umlegen des Schalthebels 4o hervorgerufene Bewegung entspricht
wieder den Bewegungsphasen der Welle ig. Vermittelt wird diese Bewegung durch die
Steuerstange 41, die auf eine Rolle 42 drückt, welche an einem Arm 43 der Welle
ig befestigt ist. Selbstverständlich kann der Schalthebel 4o aucl_ beliebig lange
in ein und derselben Stellung stehenbleiben für den Fall, daß eine Wertgruppe laufend
zum Abdruck gelangen soll. Wie bereits bekannt, ist der Papierwagen 31 der Addiermaschine
längsverschiebbar, um die Summen der Resultate, Multiplikanden und Multiplikatoren
in nebeneinanderstehenden Reihen mittels des Druckhammers 47 und des Typenkorbes
48 zum Abdruck bringen zu können.
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Wenn im vorstehenden nur von der Übertragung der Multiplikanden, Multiplikatoren
und des Resultates von Multiplikationen gesprochen wurde, so geschah das nur beispielsweise.
Selbstverständlich lassen sich bei der Vierspeziesrechenmaschine auch bei der Ausführung
von Divisionen der Dividend und Divisor sowie der Quotient in die Additionsmaschine
übertragen und dort niederschreiben, ebenso die einzelnen Posten und Ergebnisse
bei der Ausführung von Addition und Subtraktion. Im letzteren Falle ist es so, als
ob, um mit dem beschriebenen Beispiel zu sprechen, nur die Multiplikanden übertragen
würden.
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Die beschriebene und dargestellte Ausführung der Abgreifvorrichtungen
stellt nur ein Beispiel dar. Ihre Gestaltung ist für das Wesen der Erfindung an
sich von untergeordneter Bedeutung. Das Abgreifen der Werte der Ziffernrollen 4,
5 könnte auch so erfolgen, da,ß auf den Wellen 6, 7 sitzende Zahnräder
44 mit Zahnstangen 45 auf den Fühlschienen io in Eingriff gebracht werden
(Abb. 7, 8). Beim Anheben der Fühlschienen io würden dann die Ziffernrollen auf
o zurückgedreht, wo sie durch eine Sperrung angehalten werden. Diese Einrichtung
macht dann auch das sonst erforderliche Rückstellen der Anzeigerollen der Vierspeziesrechenmaschine
entbehrlich, wenn die Zahnstangen 45 vor dem Zurückgehen in die Normallage außer
Eingriff gebracht werden.