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Tonoscillograph Bei den bisher bekannten Blutdruckregistriervorrichtungen
war es wegen der unmittelbaren Kupplung der Schreibvorrichtung mit der pneumatischen
Kapsel oder Röhre unmöglich, auf einer Scheibe konzentrisch zu schreiben oder auf
einer Walze eine Kurve in gerader Linie aufzunehmen, weil sich mit dem Grad der
Spannung die Deformation der Röhre notgedrungen ändert und bei Druckabfall einen
Bogen beschreibt, so daß die inzwischen aufgetretenen Oszillationen nur treppen-
oder si?.iralartig registriert werden können. Diesen Übelstand könnte man höchstens
mit einer mittelbaren Kupplung beheben, was aber nur auf Kosten der Betriebssicherheit,
der praktischen Verwertbarkeit des Apparates und auf Kosten der Genauigkeit der
Resultate geschehen kann.
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Mit dem mittelbar gekuppelten Schreiber ist nur möglich, die Pulsstöße,
nicht aber den Pulsablauf im ganzen zu registrieren, während die bei unmittelbarer
Kupplung erhaltenen Kurven sowohl den Anstieg als auch den Abfall des Pulses registrieren,
d. h. wir erhalten bei unmittelbarer Kupplung den genauen Ablauf der ganzen Pulsrevolution.
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Um eine möglichst genaue Blutdruckbestimmung bei gleichzeitiger Pulskurvenaufnahme
zu ermöglichen, sind bei der Erfindung verschiedene Einrichtungen getroffen. Wenn
wir zwei Manometer gleichzeitig ruckweise in Spannung versetzen, und. der Druckzuwachs
bei einem Manometer durch ein kleines kapillares Loch, beim anderen durch ein größeres
Loch- erfolgt, so wird das Manometer mit der größeren Öffnung früher auf den Luftstoß
reagieren als das Manometer mit der kapillaren Öffnung. Sind nun die beiden Manometerenden
starr miteinander verbunden, so wird das Manometer mit der großen Öffnung das Manometer
mit der kleinen Öffnung nach der Anschlagseite reißen; sobald sich der Druck zwischen
den beiden Manometerröhren ausgeglichen hat, werden beide Manometerröhren sich wieder
in ihre Mittellage zurückbewegen.
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Dieses Prinzip ist bei der Erfindung nutzbar gemacht. Wenn wir eine
Manometerröhre von innen und außen unter den gleichen, wenn auch noch so hohen Druck
setzen, so erleidet sie natürlich keine Lageveränderung, weshalb ihre Wandung aus
dem empfindlichsten Material hergestellt werden kann, so daß sie auf die geringsten
Druckänderungen auf das schnellste ansprechen wird. Die Bewegungen einer so konstruierten
Röhre kommen für den manometrischen Druck bei der Blutdruckmessung nicht in Betracht,
während sie die feinen Pulsdruckschwankungen schnell registriert. Die trotz des
anwachsenden Umgebungsdruckes konstante Ruhestellung der Röhre ermöglicht durch
starre Verbindung mit dem Schreiber ein konzentrisches Schreiben.
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Da es bei einer Blutdruckbestimmung notwendig ist, die zu dem manometrischen
Druck gehörigen Pulsbewegungen gleichzeitig zu registrieren, mußte die Einrichtung
geschaffen werden, daß die den Puls registrierende Vorrichtung in gleichnamige Verbindung
gebracht wird mit der den manometrischen Druck registrierenden
Vorrichtung.
Um dies zu erreichen, sind beide Systeme in einem luftdicht geschlossenen Gehäuse
so angeordnet, daß die den manometrischen Druck registrierende Röhre innen mit der
Außenluft in Verbindung steht und somit bei Anwachsen des Druckes in dem Gehäuse
durch ihre Deformierung eine geeichte Scheibe mittels bekannter Ubertragungsvorrichtungendreht.
Die Scheibe zeigt dann den jeweilig in dem luftdicht abgeschlossenen Gehäuse herrschenden
Druck an. Bei der anderen Manometerröhre wird der in ihrem Innern herrschende Druck
mit dem im Gehäuse vorhandenen Druck durch eine kapillare Öffnung ausgeglichen.
Andererseits steht diese den Pulsdruck anzeigende Röhre durch geeignete Verstellung
eines Hebels in breiter Verbindung mit einer Gummimanschette oder Pelotte, die bei
ihrer Aufblähung oder bei Andrücken die Arterie bis zum völligen Verschluß komprimieren
kann.
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Dieses Prinzip kann technisch in der verschiedensten Weise ausgeführt
werden. Die Ausführungen müssen bezwecken, daß i. die genaueren Blutdruckkurven
bei verschiedenen Individuen, wie beispielsweise bei Erwachsenen mit hohem oder
niedrigem Druck, bei Kindern, bei Tieren mit enormem Druck usw.> aufgenommen werden
können. Diesem Zweck dienen Stellhebel für verschieden große kapillare Öffnungen
zum erwünschten Ausgleich des Druckes in der Manometerkapsel, 2. die Sicherung des
Apparates so erfolgt, daß die feine Konstruktion weder durch Unvorsichtigkeit noch
Zufälligkeiten leiden kann, 3. durch geeignete Ventilvorrichtung der Druckablauf
nach Belieben so geregelt werden kann, daß die vorgeschriebene Pulsdruckkurve den
gestellten Anforderungen auf das möglichst beste entspricht.
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Die schematischen Zeichnungen veranschaulichen durch die Abb, i ein
Ausführungsbeispiel einer solchen Blutdruckregistriervorrichtung in der Draufsicht
und in geschlossenem Zustand, durch die Abb. 2 dagegen bei abgenommenem Deckel,
entfernter Diagrammscheibe und Schutzplatte. In der Abb.3 ist ein Querschnitt der
Vorrichtung dargestellt. Die Abb. q. bis 7 zeigen Einzelheiten, teilweise in vergrößertem
Maßstube.
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Wie der mit einer Glasplatte versehene Deckel 5 mit der Gehäusewand
des Behälters 6 verbunden ist, ist für die Erfindung nebensächlich. Bei dem gezeichneten
Beispiel sind vier Kippschrauben vorgesehen, die an der Gehäusewand schwingend angeordnet
sind und über am Deckel befestigte Gabeln greifen. Auf der anderen Seite ist die
den Deckel abschließende Glasscheibe, durch welche eine Beobachtung der Aufnahme
ermöglicht wird, zwischen zwei Gummiringen mit dem metallischen Dichtungsring so
in Verbindung gebracht, daß, wenn durch einen Exzenter der Deckel bzw. der metallische
Dichtungsring auf den im Untersatz befindlichen Gummi gedrückt wird, dieser Druck
auch gleichzeitig die zwei Gummiringe, zwischen denen die Glasscheibe liegt, luftdicht
zusammenpreßt. Die Glasplatte kann aber in dem Deckelrand auch durch Einkitten befestigt
sein.
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Auf dem Gehäuseboden sind die beiden Bourdonröhren 7 und 8 angeordnet,
derart, daß die Röhre-8-durch eine Schraube r7 drehbar verstellbar ist, um den Schreiber
22 stets auf den gewünschten Punkt einstellen zu können. Die Röhre 7 ist durch einen
Schlauch oder ein Röhrchen 9 an die Gehäusewand angeschlossen und steht durch eine
Öffnung io in der letzteren mit der atmosphärischen Luft in Verbindung. Das freie
Ende der Röhre 7 greift durch eine Stange ii, welche die 0-Einstellung der Röhre
7 regelt, an eine um i2 schwingende Gabel 13 an, deren nachspannbares Zugelement
1q. über die Spindel 15, auf welche die Diagrammscheibe 16 aufgesetzt wird,
gewickelt ist, so daß die Diagrammscheibe beim Aus- und Einschwingen der Röhre 7
bis zu fast einer vollen Umdrehung gedreht werden kann. Die Röhre 8 besteht aus
sehr dünnwandigem Material und ist durch einen Schlauch oder ein Rohr 18 an den
Ventilkörperi9 angeschlossen. Das freie Ende der Röhre 8 steht ebenfalls durch einen
Hebel 2o mit dem um 21 schwingenden Schreiber 22 in unmittelbarer, jedoch gelenkiger
Verbindung. Der Ventilkörper, der in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel als Mehrweghahn
ausgebildet ist, hat drei Anschlußstutzen 23 bis 25, von denen 23 mit dem Rohr 18
der Röhre 8 verbunden ist, während der Stutzen 24 mit der Manschette und der Stutzen
25 mit dem Gebläseball 26 in Verbindung steht. Ist das Küken 27 in der Stellung
der Abb. q. und wird nach Anlegen der Manschette das Gebläse 26 in Tätigkeit gesetzt,
so wird durch den Kanal 28 und die Kükenbohrung 29 das Gehäuseinnere so lange unter
Druck gesetzt, bis die Diagrammscheibe eine über den wahrscheinlichen Blutdruck
der zu untersuchenden Person hinausgehende Drehung vollführt hat, welche Drehung
in üblicher Weise an einem auf der Diagrammscheibe angeordneten Diagrammblatt abgelesen
werden kann. Der Druck pflanzt sich durch die Kükenbohrung 3o und die Kanäle 31
und 32 gleichzeitig in das Innere der Röhre 8 und in die angelegte Manschette fort,
durch welch letztere die Pulsader abgeschnürt wird. Die Röhre 8 verbleibt hierbei
in ihrer Ruhestellung, da sie innen und außen unter gleichem Druck steht. Dreht
man das Küken aus der Stellung der
Abb. 4 beispielsweise um go °
in die Stellung der Abb. 5,- so wird- das Gebläse gegen die Gesamtvorrichtung abgeschlossen.
Dagegen wird der nach dem Gehäuseinnern führende Kanal 28 durch einen im Küken 27
angeordneten feinen Kanal 33 mit den Kanälen 31, 32 und demzufolge das Gehäuseinnere
mit dem Innern der Röhre 8 und der Manschette in Verbindung gebracht. Öffnet man
ein am Gehäuse angebrachtes Entlüftungsventil 34 so, daß der Druck im Gehäuse allmählich
abfällt, dann beginnt sich die Röhre 7 zu strecken und die Diagrammscheibe langsam
zurückzudrehen. Gleichzeitig fällt aber in demselben Maße der Druck in der Röhre
8, so daß diese weiter in Ruhe verbleibt und ebenso auch in der Manschette. Hat
der Druck in dem Gehäuse, in der Röhre 8 und in der Manschette eine solche Verkleinerung
erreicht, daß der Puls wirksam zu werden beginnt, dann wird durch diesen infolge-des
Anschwellens der Pulsader die Manschette gedrückt und der in dieser erzeugte momentane
Überdruck, wenn derselbe noch so gering ist, auf die Röhre 8 übertragen, denn durch
den kleinen Kanal 33 kann die durch den Puls verdrängte Luft nicht sofort entweichen,
Die Röhre 8 macht also die Bewegungen des Pulses mit, die dann der Schreiber 22
registriert.
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plan kann, anstatt den feinen Kanal in dem Küken anzuordnen, diesen
auch an irgendeiner Stelle der Röhre 8 anbringen, und zwar in Gestalt einer feinen
Bohrung, deren Durchgang man gegebenenfalls auch regelbar machen kann, um verschiedene
Ausschlagsgrößen zu erzielen, die sich als notwendig erweisen, die Ausschläge also
entweder, wenn sie zu groß sind, abzudämpfen (Nierenerkrankungen usw.) oder, wenn
sie zu klein sind, zu vergrößern (Kinder, Rekonvaleszenten usw.). Unter Umständen
kann man auch beide Kanäle, also den einen in der Röhre 8 und den anderen im Küken,
vorsehen. Besteht das Verbindungsstück 18 aus einem Metallrohr, dann kann die feine
Bohrung auch in diesem sich befinden.
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Es ist klar, daß das Ablassen der im Gehäuse befindlichen Luft nicht
schneller erfolgen darf, als der Ausgleich zwischen innerem und äußerem Druck der
Röhre 8 stattgefunden hat. Dies hängt aber von der Größe der kapillaren Öffnung
ab. Um diesen feinen Differenzen entsprechen zu können, muß das Abflußventil 34
sehr fein regelbar sein. Die Abb. 7 zeigt ein solches in einem weiteren Ausführungsbeispiel
und in vergrößerter Darstellung im Schnitt. In diesem befindet sich eine Feder 38,
die durch gleichbleibenden Druck auf einen Konus 35 die Abflußöffnung ständig geschlossen
hält. Durch verschieden starkes Anziehen einer Schraubenmutter 37 wird der Konus
35 verschieden weit zurückgedrückt und dadurch ein sehr fein abgestimmter Ventildurchlaß
erzielt. Da die geschriebenen Kurven Volumenkurven darstellen, ermöglicht die gegebene
Einrichtung auch die Volumina der einzelnen Pulsstöße festzustellen. Der Apparat
wird zu diesem Behufe bei dem für die Feststellung optimalen Druck bzw. Füllung
geeicht, indem man ein bekanntes Luftvolumen in das System etwa mittels einer parallel
mit der Manschette geschalteten graduierten Spritze einstößt, so daß der dadurch
hervorgerufene Ausschlag des Schreibers für die durch den Pulsschlag hervorgerufenen
Ausschläge als Maß dient.
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Die inneren Teile des Apparates werden durch eine Schutzplatte
39 vor Verstaubung und Beschädigung geschützt. Diese Schutzplatte hat einerseits
einen bogenförmigen Schlitz 41: für den die Schreibfeder tragenden Stab 4o, andererseits
zwei Durchbohrungen; durch die eine ragt die Scheibenachse 15 heraus, durch die
andere Bohrung ein Draht 42, der die Fortsetzung einer an der unteren Fläche der
Schutzplatte 39 befindlichen Wippe 43 bildet. Das kurze Hebelende der Wippe
wird durch eine Stellvorrichtung, wie z. B. Exzenterscheibe 44 (Abb.6), die am Zuführungsventil
27 angebracht ist, vorteilhaft so bewegt, daß das lange Hebelende der Wippe die
Schreibfeder 22 in betriebslosem Zustand des Apparates hochhebt und zw arigläufig
mit der Bewegung des Zuführungsventils 27 nur dann auf die Scheibe fallen läßt,
wenn die Registrierung der Pulsschläge beginnt.