DE484908C - Fuehrer-Wachsamkeitsvorrichtung fuer Zugsicherungsanlagen - Google Patents
Fuehrer-Wachsamkeitsvorrichtung fuer ZugsicherungsanlagenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L3/00—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
- B61L3/02—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
- B61L3/04—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling mechanically
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Description
Bei den Zugsicherungsanlagen, bei denen zwei einer Signalgruppe (Vor- und Hauptsignal)
zugeordnete, auf der Strecke angeordnete Beeinflussungseinrichtungen bei in HaItstellung
befindlichen Signalen eine Zwangsbremsung des Zuges veranlassen, sind Vorrichtungen
vorgesehen, die es dem Lokomotivführer ermöglichen, die Zwangsbremsung zu
verhindern, wenn er erkannt hat, daß das Vorsignal, dem die erste Beeinflussungseinrichtung
zugeordnet ist, sich in Haltstellung befindet und wenn er dadurch dargetan hat, daß seine Aufmerksamkeit den Signalen zugewendet ist. Man bezeichnet diese Vorrich-
tungen als Wachsamkeitsvorrichtungen.
Es ist bereits der Vorschlag gemacht worden, eine derartige Wachsamkeitsvorrichtung
so durchzubilden, daß sie in der Gebrauchslage gesperrt gehalten wird und daß die
so Sperrung aufgehoben wird, bevor das Fahrzeug oder der Zug an der zweiten Beeinfhissungseinrichtung
angelangt ist. Dabei soll die Aufhebung der Sperrung, die die selbsttätige Rückkehr der Wachsamkeitsvorrichtung
in die Normallage ermöglicht, durch die erste Beeinflussungseinrichtung erfolgen,
wenn diese wirkungsbereit ist, d. h. wenn das Vorsignal noch in dem Augenblick in Warnstellung
steht, wenn das Fahrzeug die erste Beeinflussungseinrichtung erreicht; ist die Beeinflussungseinrichtung nicht mehr wirkungsbereit,
d. h. ist das Vorsignal aus der Warnstellung in die Stellung für freie Fahrt gebracht, so erfolgt die Aufhebung der Sperrung
der Wachsamkeitsvorrichtung durch ein Wegventil, und zwar nach Zurücklegen eines
Weges, der so bemessen ist, daß die Zugsicherungsvorrichtung wieder wirkungsbereit
ist, bevor noch das Fahrzeug am zweiten Beeinflussungspunkt angelangt ist.
Die Erfindung betrifft die bauliche Durchbildung einer Wachsamkeitsvorrichtung, die
das im vorstehenden angedeutete Programm zu verwirklichen gestattet.
Die mit der Wachsamkeitsvorrichtung zu- 4-5 sammenwirkenden Teile sind der Vollständigkeit
halber und um ein klares Bild von der Wirkungsweise der Vorrichtung zu gewinnen,
auf der Zeichnung angedeutet.
Die Wachsamkeitsvorrichtung besteht aus einem Absperrorgan 1, das auf der Zeichnung
als Hahn angedeutet ist, jedoch auch in anderer Weise ausgebildet sein kann, und aus
einem Steuerventil 2. Eine Druckmittelquelle 3, als die der Hauptluftbehälter der
Druckluftbremsanlage der Lokomotive dienen kann, ist über das Abschlußorgan 1 mit einem
zylindrischen Raum verbunden, in dem sich der Steuerkolben 4 befindet, der mit einem
kleinen Kolben 5 in loser oder fester Verbindung steht. Beide Kolben bilden einen Differentialkolben.
Der Raum zwischen ihnen ist entlüftet. Der Kolben 5 ist mit dem Steuerschieber 6 starr verbunden. Auf der dem
Schieber zugewendeten Seite steht er ständig unter dem Druck des Hauptluftbehälters 3.
Das Absperrorgan ι ist mit einer Vorrichtung ausgerüstet, die es selbsttätig in die Verschlußlage,
die zugleich Normallage ist, zurückzustellen sucht. Auf der Zeichnung ist diese Vorrichtung als Feder 7, also in einfachster
Ausführungsform, angedeutet. Im unteren Teil der Abbildung ist der Hahn 1
nochmals dargestellt, um zu zeigen, daß er unter dem Einfluß einer Sperrvorrichtung
ίο steht, die ihn in der Gebrauchslage festhält.
Diese Sperrvorrichtung ist ein Zylinder 8, in dem sich der federbelastete Kolben 9 befindet.
Wird der Hahn 1 verlegt, so drückt die Belastungsfeder des Kolbens 9 die riegelartig
wirkende Kolbenstange ga hinter den sperrnasenartigen
Ansatz 10 am Auge des Hahnschlüssels ι und hält diesen fest. 11 und 12
sind die Druckzylinder von Registriervorrichtungen, die auf der Zeichnung wiedergegeben
sind, um zu zeigen, welchen Einfluß die Stellung des Steuerschiebers 6 auf ihre Beaufschlagung ausübt. 13 und 14 stellen die
Schreibstifte der Registrierwerke dar. 16 ist das Übertragungsventil, das beim Wirksamwerden
einer Beeinflussungseinrichtung geöffnet wird. Die Einwirkung der Beeinflussungseinrichtung
der Strecke auf das Ventil 16 kann mechanischer oder elektrischer Art sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die letztere Art angedeutet und demgemäß als Steuerorgan für das Übertragungsventil 16 ein Elektromagnet 15 dargestellt.
17 ist ein Wegventil, das durch die Verlegung des Schiebers in die Gebrauchslage wirkungsbereit
wird und geöffnet wird, wenn das Triebfahrzeug einen bestimmten Weg von dem Punkte aus zurückgelegt hat, an dem die
Betätigung der Wachsamkeitsvorrichtung er-· folgte. 19 ist ein zur Entlüftung der Hauptleitung
vorgesehenes Notbremsventil.
Bemerkt der Lokomotivführer bei Annäherung des Zuges an ein Vorsignal, daß
sich dieses in Warnstellung befindet, so verlegt er — wenn das Triebfahrzeug am Vorsignal
angelangt ist oder sich kurz hinter diesem befindet — den Handgriff des Wachsamkeitshahnes
so, daß das Absperrorgan 1 die Verbindung zwischen der Druckmittelquelle
3 und dem Zylinder herstellt, in dem sich der Kolben 4 befindet. Dieser wird so verschoben, daß der Schieber 6 die über der
Normallage angedeutete Lage einnimmt. Dadurch, daß die Kolbenstange ga sperriegelartig
über die Nase 10 des Hahngriffes des Absperrorgans 1 hinwegschnappt, wird der
Hahn 1 in der Gebrauchslage festgehalten, und der Steuerschieber verbleibt in der besonders
herausgezeichneten Stellung. Durch den bei dieser Schieberlage freigelegten Kanal
α gelangt Druckluft in den Zählwerkszylinder 11. Dieser Teil des Zählwerks ver
merkt also jede Betätigung der Wachsamkeitsvorrichtung. Der Kanal b, der zu dem
Notbremsventil 19 führt, wird durch den Schieber 6 gesperrt; eine Zwangsbremsung
kann bei dieser Schieberstellung nicht zustande kommen. Die Kanäle c und d werden
miteinander verbunden. Gelangt nun das Triebfahrzeug mit in Gebrauchslage befindlicher
Wachsamkeitsvorrichtung an den ersten Beeinflussungspunkt, der in einiger Entfernung
hinter dem Vorsignal, also zwischen diesem und dem Hauptsignal, angeordnet ist, und ist die Beeinflussungseinrichtung wirkungsbereit,
weil das Vorsignal sich noch in Warnstellung befindet, so wird in bekannter Weise das Übertragungsventil 16 geöffnet.
Dadurch wird der Teil 12 des Zählwerks beaufschlagt.
Dieser Teil verzeichnet also jedes Einwirken jeder Beeinflussungseinrichtung auf die Zugsicherungsanlage. Gleichzeitig gelangt
Druckluft über Ventil 16, Anschluß c, Schiebermuschel e und Anschluß d in den Zylinder
der Sperrvorrichtung 8 und schiebt den Kolben 9 gegen die Wirkung seiner Belastungsfeder
zurück. Die Kolbenstange 9" gibt die Nase 10 frei, und das Verschlußorgan
ι kehrt unter dem Einfluß der Rückstellvorrichtung 7 in die Normallage zurück.
Die vor dem Kolben 4 befindliche, zwischen ihm; und dem nunmehr geschlossenen Absperrorgan
ι eingeschlossene Druckluft entweicht schnell infolge der Undichtigkeit des
Kolbens oder durch einen besonderen, nicht angedeuteten Auslaß, und der auf den KoI-ben
5 wirksame Luftdruck bringt die Kolben 4 und 5 und den Steuerschieber 6 in die Normallage, in der die Schiebermuschel e die
Kanäle b und c verbindet und bei Wirksamwerden einer Beeinflussungseinrichtung eine
Zwangsbremsung eintritt. Auch der Raum vor dem Sperrkolben 9 entlüftet sich selbsttätig,
nachdem der Steuerschieber 6 in seine " Grundstellung zurückgegangen ist.
Hat der Führer des Triebfahrzeugs in der oben angedeuteten Weise die Wachsamkeitsvorrichtung beim Überfahren eines in Warnstellung
befindlichen Vorsignals bedient und ist das Signal in Fahrtstellung gebracht worden,
bevor das Triebfahrzeug den ersten Beeinflussungspunkt erreicht hat, so erfolgt die
Rückstellung der Wachsamkeitsvorrichtung in die Normallage durch' das Wegventil 17.
Dieses besitzt eine Öffnungsvorrichtung, die durch die Bedienung der Wachsamkeitsvorrichtung
in bekannter Weise mit einer Fahrzeugachse gekuppelt wird und nach einer bestimmten
Anzahl von Drehungen das Ventil 17 öffnet, wodurch Druckluft über das geöffnete
Ventil 17 hinter den Kolben 9 tritt und die Sperrung· des Abschlußorgans 1 aufhebt.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Führer-Wachsamkeitsvorrichtung für Zugsicherungsanlagen, durch deren Bedienung eine Zwangsbremsung verhütet wird, die beim Überfahren einer Beeinflussungseinrichtung eines in Warn- oder Haltstellung befindlichen Vor- oder Hauptsignals eintreten würde, unter Verwendung eines Steuerorgans (Wachsamkeitshebels), das unter der Wirkung einer Rückstellvorrichtung und einer das Steuerorgan in der Gebrauchslage festhaltenden Sperrvorrichtung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Wachsamkeitshebel (i) je nach seiner Stellung die Verbindung zwischen einer Druckmittelquelle (3) und der großen Außenfläche eines einen Steuerschieber (6) steuernden Differentialkolbens (4-5) herstellt oder unterbricht, während die kleine Außenfläche des Differentialkolbens (4-5) ständig unter dem Druck der Druckmittelquelle (3) steht und der Raum zwischen beiden Kolben entlüftet ist.
- 2. Führer - Wachsamkeitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (6) in der NOrmallage eine durch das Auslöseventil (16) beherrschte Verbindung zwischen der Druckmittelquelle (3) und einem Notbremsventil (19) vermittelt und bei Bedienung des Wachsamkeitshebels (1) diese Verbindung unterbricht, damit also die Zwangsbremsung unmöglich macht, statt dessen aber zwei Verbindungen zwischen der Druckmittelquelle (3) und der Sperrvorrichtung (8, 9, 9a, 10) vorbereitet, deren eine durch Ansprechen des Auslöseventils (16) infolge Einwirkung der Beeinflussungseinrichtung hergestellt wird, während die andere nach Ablauf eines bestimmten Weges durch ein Wegventil (17) erfolgt, bevor der nächste Beeinflussungspunkt erreicht ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK104222D DE484908C (de) | 1927-05-15 | 1927-05-15 | Fuehrer-Wachsamkeitsvorrichtung fuer Zugsicherungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK104222D DE484908C (de) | 1927-05-15 | 1927-05-15 | Fuehrer-Wachsamkeitsvorrichtung fuer Zugsicherungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE484908C true DE484908C (de) | 1929-10-22 |
Family
ID=7240379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK104222D Expired DE484908C (de) | 1927-05-15 | 1927-05-15 | Fuehrer-Wachsamkeitsvorrichtung fuer Zugsicherungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE484908C (de) |
-
1927
- 1927-05-15 DE DEK104222D patent/DE484908C/de not_active Expired
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