DE484663C - Verfahren zur Darstellung von Anthrachinonnitrilen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Anthrachinonnitrilen

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DE484663C
DE484663C DEF60248D DEF0060248D DE484663C DE 484663 C DE484663 C DE 484663C DE F60248 D DEF60248 D DE F60248D DE F0060248 D DEF0060248 D DE F0060248D DE 484663 C DE484663 C DE 484663C
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DE
Germany
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nitriles
anthraquinone
copper
preparation
weight
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Expired
Application number
DEF60248D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Schirmacher
Dr Ludwig Zuetphen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • C07C255/45Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to carbon atoms of rings other than six-membered aromatic rings
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles
    • C07C255/49Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • C07C255/56Carboxylic acid nitriles having cyano groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing cyano groups and doubly-bound oxygen atoms bound to the carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Anthrachinonnitrilen Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß man in außerordentlich glatter Weise zu Nitrilen der Anthrachinonreihe gelangt, wenn man Halogenanthrachinone in Gegenwart fetter oder fettaromatischer Nitrile mit Kupfercyanür in der Wärme behandelt. Arbeitet man in Gegenwart niedrigsiedender fetter Nitrile, wie z. B. Acetonitril, so führt man die Umsetzung in geschlossenen Gefäßen bei höherer Temperatur aus, während bei hochsiedenden fettaromatischen Nitrilen, wie z. B. Benzylcyanid, die Siedetemperatur zur Vollendung der Reaktion genügt.
  • Die Umsetzung, besonders bei Verwendung hochsiedender fettaromatischer Nitrile, vollzieht sich rasch; sie ist meistens beendet, wenn Lösung eingetreten ist. Beim Erkalten oder nach Zusatz von z. B. Alkohol scheiden sich dann Komplexverbindungen ab, deren Zusammensetzung noch nicht mit Sicherheit bekannt ist. Sie enthalten neben-dem neuen Nitril Kupfer und das fettaromatische Nitril. Beim Behandeln mit verdünnter Salpetersäure in der Wärme wird die Komplexverbindung zerstört, das Kupfer geht in Lösung, das fette bzw. fettaromatische Nitril geht mit Wasserdampf über und die Anthrachinonnitrile bleiben als feste Masse zurück, die durch Umlösen leicht kristallisiert erhalten werden können.
  • Nach diesem Verfahren gelingt es, mit sehr guter Ausbeute die verschiedensten Anthrachinonnitrile zu gewinnen, die bisher nur sehr schwierig oder gar nicht nach den bisher bekannten Verfahren (z. B. nach Patentschriften 271 79o und 275 517) zu erhalten waren, und zwar in sehr einfacher glatter Reaktion. So erhält man nach dem neuen Verfahren z. B. bei der Darstellung von Anthrachinon-initril eine Ausbeute von etwa 95 Prozent der Theorie und mehr, während nach der seither geübten Darstellungsweise nur 6o bis 7o Prozent der Theorie erreicht werden. Es entstehen hellfarbige Produkte in kristalliner Form, die zwecks Weiterverarbeitung keiner Reinigung mehr bedürfen, während man nach dem Verfahren der oben angegebenen Patentschriften meist dunkel gefärbte Nitrile erhält, die zum Teil Verkohlungsprodukte enthalten. Die Darstellung von Anthrachinondinitrilen aus Dihalogenanthrachinonen bietet keine Schwierigkeiten, während man nach dem Verfahren der oben angegebenen Patentschriften diese Verbindungen nicht odernur in technischunzulänglicher Ausbeute erhält. So entstehen aus i # 4-, i - S-und x # $-Dichloranthrachinon die entsprechenden i # 4-, 1-,5- und i # 8 Anthrachinondinitrile. Es gelingt auch, z. B. irn i # 4 # 5 - 8 Tetrachloranthrachinon je nach der Dauer der Einwirkung ein Chloratom nach dem anderen durch den Cyanrest zu ersetzen, so daß schließlich i - 4 - 5 ' 8-Anthrachinontetranitril -erhalten werden kann. Die Nitrile bilden durchweg grüne Küpen und gehen durch Verseifung in die zugehörigen Carbonsäuren über. Sie sind wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen.
  • Beispiele 1. 27 Gewichtsteile i # 5-Dichloranthrachinon werden mit der drei= bis fünffachen Menge Benzylcyanid und 18 Gewichtsteilen Kupfercyanür erwärmt unter Umrühren, bis eine Reaktion eintritt, die sich unter Wärmeentwicklung vollzieht. Die Reaktion ist in kurzer Zeit beendet und meistens vollständige Lösung eingetreten. Beim Erkalten scheidet sich kristallin das kupferhaltige Nitril ab. Dieses trennt man durch Filtration ab oder befreit die ganze Reaktionsflüssigkeit durch Wasserdampf vom Benzylcyanid. Das zurückbleibende kupferhaltige Nitril wird mit verdünnter Salpetersäure (etwa ein- bis zweifach normal) in. der Wärme behandelt und heiß abgesaugt. Man erhält so in fast quantitativer Ausbeute das kupferfreie i # 5-Anthrachinondinitril, das aus Nitrobenzol umkristallisiert werden kann. Die Verbindung besitzt keinen Schmelzpunkt, sondern zersetzt sich unter Schmelzen bei 380°. Sie löst sich in der Küpe grün, die Lösungsfarbe in Schwefelsäure ist gelb. Durch Verseifung mit Schwefelsäure nach bekannter Methode erhält man die i # 5-Anthrachinondicarbonsäure.
  • 2. Ersetzt man im Beispiel i das Benzylcyanid durch die gleiche Menge Acetonitril und führt die Reaktion im geschlossenen Gefäß bei 23o bis 24o° in etwa i bis 2 Stunden durch, so erhält man das gleiche kupferhaltige Cyanid, das sich beim Erkalten ausscheidet. Die Aufarbeitung geschieht, wie in Beispiel i angegeben ist.
  • 3. 24 Gewichtsteile i-Chloranthrachinon werden mit der drei- bis fünffachen Menge Benzylcyanid und 9 Gewichtsteilen Kupfercyanür bis zur vollständigen Lösung erhitzt, was in kurzer Zeit eingetreten ist. Man läßt abkühlen, entfernt das Benzylcyanid mit Wasserdampf und erwärmt den Rückstand, wie in Beispiel i angegeben, mit verdünnter Salpetersäure und saugt ab. Der Rückstand ist kupferfrei und erweist sich in. fast quantitativer Ausbeute als i-Cyananthrachinon. Nach dem Umkristallisieren aus Chlorbenzol schmilzt das Nitril bei 245 bis 247°. Bei der Verseifung geht dieses in Anthrachinon-i-carbonsäure über.
  • 4. 17,3 Gewichtsteile 1. 4 # 5 # 8 Tetrachloranthrachinon und 18 Gewichtsteile Kupferchlorür werden mit 9o Gewichtsteilen Benzylcyanid auf Zoo bis 21oö erhitzt, bis vollständige Lösung eingetreten ist. Man läßt abkühlen, verdünnt das Reaktionsgemisch mit Alkohol und wärmt auf dem Wasserbade an. Beim Erkalten fällt ein kupferhaltiger Niederschlag aus; er wird durch Filtration abgetrennt und mit verdünnter Salpetersäure eine Zeitlang`' in der Wärme digeriert. Die Kupfersalze gehen in Lösung, und es bleibt ein öliger Körper zurück, der abgeschieden und mit Alkohol verrieben wird. Hierbei wird das Produkt fest, wird abgesaugt und durch Sublimation gereinigt. Das Sublimationsprodukt ist ein gelber Körper, der keinen Schmelzpunkt besitzt, sich in der Küpe aber wie alle Nitrile mit grüner Farbe löst. Nach der Analyse liegt ein 1 # 4 # 5-Tricyan-8-chloranthrachinon vor.
  • 5. 54 Gewichtsteile i # 4-Dichloranthrachinon werden mit 5oo Gewichtsteilen Benzylcyanid und 72 Gewichtsteilen Kupfercyanür erwärmt, bis Lösung eingetreten ist, und noch kurze Zeit bis zum Sieden erhitzt. Man läßt dann abkühlen, saugt ab und wäscht den Niederschlag mit Alkohol. Hierauf wird mit verdünnter Salpetersäure bei ioo° einige Zeit digeriert, heiß abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Das Produkt ist halogenfrei, schmilzt nach dem Umlösen aus Nitrobenzol bei 389 bis 39o°, löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe und gibt eine blaugrüne Küpe. Nach der Analyse liegt i # 4-Änthrachinondinitril vor.
  • 6. Verwendet man im Verfahren des Beispiels 4 eine erheblich größere, io- bis 25fache Menge an Benzylcyanid und setzt die Erhitzung längere Zeit fort, so erhält man bei gleicher Aufarbeitung das i # 4 - 5 # 8-Anthrachinontetracyanid, das keinen Schmelzpunkt mehr besitzt und ähnliche Eigenschaften hat wie das im Beispiel 4 beschriebene Produkt, aber halogenfrei ist.
  • Behandelt man in gleicher Weise z. B. i # 3-Dibrom-2-aminoanthrachinon, i # 2-Dichloranthrachinon, 1#3-Dichloranthrachinon, 1.2#3#4-Tetrachloranthrachinon usw., so erhält man die entsprechenden Nitrile, die zum Teil schon bekannt sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Anthrachinonnitrilen aus Halogenanthrachinonen durch Erhitzen mit Kupfercyanür, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart fetter oder fettaromatischer Nitrile ausführt.
DEF60248D 1925-11-14 1925-11-14 Verfahren zur Darstellung von Anthrachinonnitrilen Expired DE484663C (de)

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DE484663C true DE484663C (de) 1929-10-24

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DE (1) DE484663C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3047577A (en) * 1958-04-28 1962-07-31 Bayer Ag Process for the production of dyestuffs and dyestuff intermediates

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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