DE48298C - Kettenscheermaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATEiNTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 86: Weberei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Januar l88g ab.

Die irh Folgenden beschriebene und auf beiliegender Zeichnung in Fig. i bis 7 dargestellte Schermaschinen-Construction hat den Zweck, die zu Fehlern Veranlassung gebenden Stellc-isün oder Stifte in Wegfall, zu bringen, welche bei der gewöhnlichen Anordnung dieser Maschine die., einzelnen Blinder der¹ zu scheerendcn Kette von einander trennen.

Die Einrichtung der Maschine ist folgende:

Die Scheertrommel A ist mit einem Konus B versehen. \^;or der Trommel befindet sich, am Gestell der Maschine befestigt, der Riegel E mit der Schiene i⁷, die als Führung für den Support G dient. Auf letzterem sind zwei schrägstchende, zu einander parallele Bolzen (in Fig. ι bis 5 nur durch die Linien a-b und J-c angegeben) angebracht, um welche zwei in Fig. 1 bis 5 nur durch die Dreiecke abc und if c f dargestellte Arme sich drehen'können. Bei c und f sind diese Arme durch Kugelgelenke mit den Stiften r und s des Fühlholzes D verbunden, welches auf der Scheerirömmel aufliegt und das Scheerblatt C trägt. Die Bolzen ab und de sind nun in einem solchem Winkel zur Achse der Scheertrommel schräg gestellt,' dafs bei der Drehung der Arme α b c und de/ nach links, Fig. 2, das Fühlholz D mit seiner linken unteren Kante genau am Konus B der Scheertrommel in die Höhe gleitet, wobei die Achse des Fühlholzes, durch die Verbindungslinie der Stifte r und s gegeben, immer parallel zur Achse der Trommel A bleibt. Das auf D befestigte Scheerblatt C wird dabei mit in die Höhe genommen und zugleich nach dem Konus zu seitlieh verschoben, und zwar auch genau in der dem Konus entsprechenden schrägen Richtung.

Beim Scheeren des ersten Bandes nun werden die durch das Blatt C geführten Kettenfa'dcn das Fühlholz allmälig in die Höhe heben, und es wird dies genau nach Mafsgabe des Auftrages der Kette auf die Trommel stattfinden. Da nun aber durch die Führung der Arme abc und d ef auf den Bolzen a b und d e ein Anheben des Fühlholzes zugleich auch eine seitliche Verschiebung desselben nach dem Konus B zu bedingt und diese beiden Bewegungen eine Führung des Fühlholzes in der Richtung der Schräge des Konus B hervorrufen, so folgt daraus, dafs auch die durch C geführten Keltenfäden eine dem Konus entsprechende allmäligc Verschiebung erfahren. Der äufserste linke Kettenfaden, Fig. 2 und 5, wird also immer genau auf den Konus sich· auflegen, der äufserste rechte Kettenfaden aber, unterstützt durch die Nachbarfäden, einen Konus bilden, der dieselbe Schräge besitzt wie der Konus an der Trommel selbst.

In Fig. ι bis 3 sind die beiden Endstellungen des Blattes, des Fühlholzes und seiner beiden Führungsarme V. dargestellt, und zwar ist die untere Stellung;,' des Apparates (beim Beginn des Scheerens vom ersten Band) ausgezogen angegeben, während die obere Stellung, die stattfindet, wenn das erste Band fertig gescheert ist, punktirt eingezeichnet ist.

Fig. 4 und 5 zeigen die Vorrichtung während des Scheerens vom ersten Band; bei h isf der konische Hals zu sehen, der vom äufsersten rechten Kettenfaden gebildet wird.

Um das zweite Band zu scheeren, wird der ganze Apparat auf der Schiene F um eine Bandbreite nach rechts, Fig. 2, verschoben und das Fühlholz D wird sich dann mit seiner linken unteren Kante in die Ecke einstellen, die von der Trommel und dem konischen Hals des ersten' Bandes gebildet wird. Der iiufserste linke Faden des zweiten Bandes aber wird sich beim Scheeren, durch die Führung des Fühlholzes und Blattes gezwungen, wiederum genau auf den konischen Hals des ersten Bandes auflegen, während der äufserste rechte Faden des zweiten Bandes, einen neuen Konus bildet,' der zur Auflage des dritten Bandes dient und so fort. In Fig. 2 ist die Lage der einzelnen Bänder auf der Scheertrommel punktirt dargestellt, 1 bis 7. ■. '.

Fig. 6 und 7 zeigen einen nach vorstehenden Principien ausgeführten Apparat in p.erspectivischen Ansichten.

In Fig. 6 ist das erste Band .fertig gescheert dargestellt und in Fig. 7 die Stellung des Apparates beim Beginn des zweiten Bandes angegeben. ' .

Die beiden Führungsarme des Fühlers sind an ihren dem letzteren zugekehrten oberen Enden mit rundlich ausgefrästen Vertiefungen versehen, in welche entsprechend halbrund gearbeitete Stifte des Fühlers eingreifen, und der Zusammenhang dieser Theile ist durch die. zwischen den Armen sichtbare Feder gesichert.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kettenscheermaschine, bei welcher während des Scheerens und nach Mafsgabe des Abstandes, den ein auf dem aufgeschccrtcn Garn liegender Fühler (DJ.von der Peripherie der Trommel hat, vermöge einer geeigneten Schrägstellung der Drehungsachsen (ab, de), um welche die Träger des Fühlers schwingen, eine seitliche Verschiebung des Scheerblattes (C) stattfindet. . .. : .■■■ .

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.