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Zusatzapparat für Nähmaschinen zur Erzeugung von Stoffbewegungen Die
vorliegende Erfindung ist eine Weiterbildung des Zusatzapparates für Nähmaschinen
nach Patent 655 22o. Der in diesem Patent beschriebene Zusatzapparat weist
als Neuerung ein Triebwerk auf, welches den Stoffverschieber nicht nur nach links
und rechts quer zur Nährichtung schwenkt, sondern auch in der Nährichtung vor- und
rückwärts verschiebt. Zu diesem Zwecke liegt die Nockenscheibe des Triebwerkes nicht
nur an zwei sich gegenüberliegenden parallelen Flanken des Stoffverschieberliebels
an, sondern dieselbe wird umschlossen von einer als Umschlußquadrat bekannten Offnung,
die sich im Stoffverschieberhebel befindet. Durch diese Anordnung wird der Stoff
nicht nur nach zwei sich gegenüberliegenden Seiten verschoben, sondern auch innerhalb
der Nährichtung bewegt. Unter Hinzuziehen der Bewegung des Stoffschiebers der Nähmaschine
entstehen dann Zickzacknähte, deren Gestalt abhängig ist von den auf eine Umdrehung
der Nockenscheibe entfallenden Nadeleinstichen und von dem Anpassen der Vorschubbewegung
des Maschinenstoffschiebers an die des Stoffverschiebers. Um nun Stichgruppen mit
einer Anzahl von Stichen zwischen jeder Weiterbewegung in der Nährichtung herstellen
zu können, ist es nötig, den Maschinenstoffschieber außer Betrieb zu setzen und
die Weiterbewegung in der Nährichtung Aenfalls vom Zusatzapparat aus vorzunehmen.
Zu diesem Zweck wird der Maschinenstoffschieber mittels einer Platte verdeckt.
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Es sind bereits Zusatzapparate für Nähmaschinen bekannt, die eine
eigene Einrichtung haben, welche den Stoff nach Fertigstellung einer Stichgruppe
in der Näbrichtung weiterverschiebt. Diese Einrichtungen bestehen aus einem von
einer Kurve gesteuerten Stößel, welcher nach Fertigstellung einer Stichgruppe den
gesamten Zusatzapparat anhebt und nach erfolgtem Leerstetiern der Stoffverschieberplatte,
ohne den Stoff verschoben zu haben, wieder senkt. Dieses Triebwerk in Verbindung
mit dem, welches die Stoffverschieberplatte steuert, gestaltet die bekannten Zusatzapparate
sehr verwickelt und teuer, Beim vorliegenden Zusatzapparat wird nun gemäß der Erfindung
der Stoffverschieberhebel zum Zwech. der Stichgruppenbildung nicht nur rechts, links,
vor- und zurückbewegt, sondern auch gegenüber dem Stoff gehoben und gesenkt, wobei
sich beim Anheben des Stoffverschieberhebels ein am Anklemmkloben des Apparates
sitzender Fingerfortsatz auf den Stoff setzt und somit ein Leerverschieben der Stoffverschieberplatte
ermöglicht, die sich dann um eine Stichlänge weiter wieder auf den Stoff senkt.
Da sich der Vorgang nach jeder Umdrehung der Nockenscheibe
wiederholt,
so entsteht eine aus Stichgruppen zusammengesetzte, fortlaufende Naht, wie sie beispielsweise
als Ziernalit bekannt ist und in der Damenschneiderei und Weißnäberei Verwendung
findet.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf beiliegender Zeichnung in einem Ausführungsbeispiele
dargestellt, Lind zwar zeigen Abb. i die Seitenansicht des Apparates, Abb. 2 die
Draufsicht auf den Apparat, Abb. 3 die Vorderansicht des Apparates.
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Der Apparat besteht aus dem an die Stoffdrückerstange anzuklemmenden
Kloben k, dem Antriebsfiebel 1, der über ein Schaltrad die Nockenscheibe
m schrittweise dreht, dem Stoffverschieberhebel a, in den die Nockenscheibe eingreift,
und welcher neben den bereits bekannten Quer- und Längsbewegungen auch noch gegenüber
dem Stoff gehoben und gesenkt wird. Züi diesem Zwecke liegt der Hebel mit dem Fortsatz
i an dem als Kurve ausgebildeten Rand der Nockenscheibe nt. Eine Feder
g am Lager f
drückt den Stoffverschieberhebel a gegen den Kurvenrand.
Die Stoffverschieberplatte c ist schwenkbar auf den Zapfen d und e des Stoffverschieberhebels
a gelagert, welcher den Druck der Stoffdrückerstange auf die in der Mitte der Stoffverschieberplatte
vorgesehene Nase b überträgt. Durch diese Anordnung liegt die Stoffverschieberplatte
auch bei ungleich starken Stoffbahnen immer gleichmäßig auf dem Stoff.
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Die Arbeitsweise des Apparates ist folgende: Der von der auf Lind
ab gehenden Nadelstange angetriebene Antriebshebel 1 setzt in bekannter Weise
-über ein Schaltrad die Nockenscheibe in in schrittweise Drehung, welche den Stoffverschieberhebel
a und mit diesem die an ihrer unteren Fläche rauh ausgebildete Stoffverschieberplatte
c nicht nur in den bereits bekannten Richtungen verschiebt oder schwenkt, sondern
auch hebt und senkt. Bei den bereits bekannten Bewegungen des Stoffverschieberhebels
wird der Stoff mit verschoben. Durch die nach jedem Verschieben des Stoffes stattfindende
Stichbildung entstehen dann die gewünschten Stichgruppen. Um ein Weiterverschieben
in der Nährichtung zu erreichen, muß die Stoffverschieberplatte einmal ohne den
Stoff mitzunehmen vom Triebwerk verschoben werden. Zu diesem Zwecke wird der Stoffverschieberhebel
a mit seinem Fortsatz i durch die Feder g an den unteren Rand der Nockenscheibe
et, welcher eine E inkerbung it aufweist, gedrückt. Diese Einkerbung n ist
an der Nockenscheibe so vorgesehen, daß nach Fertigstellung einer Stichgruppe der
Fortsatz i in die Einkerbung einfällt. Dabei bewegt sich der Stoffverschieberhebel
a nach dem Apparatekloben k zu, wodurch sich der Fingerfortsatz lt, welcher
am Kloben fest angebracht ist, durch die Öffnung o der Stoffverschieberplatte c
auf den Stoff setzt. Der Stoffverschieberhebel bleibt so lange in dieser Lage, bis
ein Leerverschieben desselben stattgefunden hat. Beim Weiterschalten der Nockenscheibe
wird dann der Fortsatz i aus der Einkerbung heraus- und damit der Stoffverschieberhebel
nach unten gedrückt, und die Stoffverschieberplatte setzt sich um eine Stichlänge
weiter wieder auf den Stoff. Zum Zwecke gleichmäßigen Aufliegen's der Stoffverschieberplatte
c auf den Stoff weist dieselbe die Nase b auf, welche an dem vorderen Ende
des Stoffverschieberhebels anliegt. Die Stoffverschieberplatte c ist auf dem Zapfen
c und d des Stoffverschieberhebels a nicht mir schwenkbar in der Nährichtung
angeordnet, sondern läßt auch ein Schwenken quer zur Nährichtung um den Anlagepunkt
der Nase b
zu. Dadurch ist ein gutes Anpassen der Stoffverschieberplatte auch
an ungleich starke Stoffbahnen erreicht.
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Der Apparat zeichnet sich gegenüber den bekannten Zusatzapparaten
durch seine besonders einfache und kleine Bauart aus.