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Verfahren und Vorrichtung zum seitlichen Einstellen von Werkzeugvorrichtungen
in vereinigten Ritzmaschinen und Kreisscheren für Kartonbearbeitung u. dgl. Das
Einstellen der größeren vereinigten Ritz- und Rillmaschinen und Kreisscheren ist
mit Rücksicht auf die große Anzahl von Werkzeugen, die bei den verschiedenen Formaten
seitlich richtig zueinander eingestellt werden müssen, recht zeitraubend und auch
nur von sehr geübten Leuten durchführbar. Es sind verschiedene Hilfsmittel bekannt
geworden, um das Einstellen der Werkzeuge zueinander zu erleichtern, so z. B. besondere
Schublehren oder auch Maßskalen und Zeiger an Maschinen und Werkzeugen. Mit derartigen
Hilfsmitteln ist das Einstellen besser und einfacher ge-,vorden, aber es fällt immer
noch während der ganzen Einstelldauer die Maschine mit ihrer Leistung aus.
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Nach dem vorliegenden Verfahren wird die gesamte Einstellarbeit zerlegt
in das Einstellen einer Lehre nach dem Druckbogen außerhalb der Maschine und in
ein rein mechanisches Anstellen der Werkzeuge an diese außerhalb der Maschine vorbereitete
Lehre. Lehre und Druckbogen werden zu dem Zweck auf einem besonderen von der Arbeitsmaschine
unabhängigen Einstelltisch zueinander in eine bestimmte Lage gebracht und gesichert.
Dann werden auf der Lehre nach dem Druckbogen oder bei unbedruckten Bogen nach einer
Skala Einstellmarken verschoben und festgeklemmt. Nunmehr wird die so vorbereitete
Lehre in die Maschine in einer vorher festgelegten Stellung eingesetzt, und zwar
im allgemeinen so, daß Mitte Bogen auf dem Einstelltisch der Mitte der Maschine
entspricht. Die Ausbildung der Lehre und der zugehörigen einstellbaren Anschläge
wird man je nach Art der Werkzeuge ausbilden und entweder die Werkzeuggehäuse oder
die Werkzeuge selbst als Einstellmarke benutzen. Den Einstelltisch wird man so einrichten,
daß sowohl die Lehrschiene als auch der Bogen durch zwei Anlagen gesichert sind.
Die verschiebbaren Marken sind so ausgeführt, daß sie mit der Anlagekante leicht
auf dem Bogen aufliegen, so daß man gut einstellen kann.
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Auf dem Einstelltisch befindet sich im Bereich der Einstellmarken
auch eine Skala, so daß man die Marken für unbedruckte Bogen auch nach Maßen einstellen
kann.
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Hat- man, wie bei den vereinigten Maschinen, mehrere Arbeitsstellen
in einer Maschine, so wird sinngemäß für jede Arbeitsstelle eine Lehre mit Einstellmarken
auf dem Einstelltisch vorbereitet, um dann in der Maschine
ohne
längere Betriebsstörung alle Werkzeuge an allen Arbeitsstellen nach den Lehren einstellen
zu können.
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Wenn man Einstellmarken benutzt, die am Werkzeughalter oder Gehäuse
als Anschlag dienen, so sind entweder die Einstellmarken um den seitlichen Abstand
von Anschlagfläche des Halters oder Gehäuses bis zum Werkzeug ausgeklinkt oder aber
man versetzt die ganze Lehre um diesen Betrag, indem die Marken zum Festlegen der
Lehre auf dem Einstelltisch gegenüber den Marken in der Maschine um diesen Betrag
gegenüber Bogen- bzw. Maschinenmitte versetzt angeordnet sind.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es
zeigen Abb. i eine Draufsicht auf den Einstelltisch, Abb.2 die Vorderansicht eines
Werkzeuges mit Halter, Abb. 3 die Draufsicht auf einen Teil der Lehre mit Einstellmarken
und Abb.4 die Draufsicht auf die Maschine mit einer Arbeitsstelle und aufgelegter
Lehre mit Einstellmarken.
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Auf einem Einstelltisch i ist ein Bogen ?-
durch Marken 3 einer
am Tisch befestigten Schiene 4 in einer bestimmten Lage festgehalten. Auf dem Tisch
ist ferner eine Maßskala 5 angeordnet. Außerdem befinden sich auf dem Tisch zwei
Stifte 6 und 7, auf die eine Lehrschiene 8 aufgelegt werden kann, so daß sich diese
gegenüber dem Tisch i und somit auch gegenüber dem Bogen 2 nicht verschieben kann.
Auf dieser. Lehrschiene 8 sind Einstellmarken 9 verschiebbar und feststellbar angeordnet.
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Die Ausbildung dieser Einstellmarken kann verschieden sein, je nach
der Art der Werkzeuge, die nach diesen Einstellmarken .eingestellt werden sollen.
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Wenn z. B. Werkzeuge gemäß Abb. 2 eingestellt werden sollen, und zwar
nach bearbeiteten Flächen io am Gehäuse .ii, so kann man Marken gemäß Abb. i benutzen.
Soll aber das Gehäuse i i gemäß Abb. 2 nach dem Werkzeug 12, und zwar nach seiner
arbeitenden mittleren Schneide eingestellt werden, so wird man beispielsweise Marken
13 gemäß Abb. 3 verwenden. Da die Werkzeuge sehr verschieden sind, z. B.
Ritzvorrichtungen gemäß Abb. z oder auch anders ausgebildete Ritz- oder Rillvorrichtungen
der verschiedensten Art, und zwar die Rillscheiben sowohl als auch die Rillmuffe,
oder aber Kreismesser u. dgl., so werden diese Einstellmarken zweckmäßig den verschiedenen
Werkzeugen angepaßt.
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In einer solchen vereinigten Ritz- und Rillmaschine und Kreisschere
arbeiten verschiedene Werkzeugsätze mit- und gegeneinander. In Abb. 4 ist beispielsweise
nur eine Arbeitsstelle gezeichnet, nämlich ein Balken 14, an dem Ritzvorrichtungen
i i, 12 gemäß Abb. 2 angeordnet sind. Diese Ritzvorrichtungen arbeiten in bekannter
Weise zusammen mit einer darunter befindlichen Ritzwalze, die in der Abbildung nicht.
zu sehen ist, weil sie unter dem Balken 14 liegt. In dem Maschinengestell 15 sind
außer dem Balken 14 die beiden Marken 16 und 17 angeordnet, auf die man die Lehrschiene
8 in der gleichen Weise auflegen kann wie beim Einstelltisch i auf die Marken 6
und 7. Die Marken 16 und 17 sind in der Maschine so angeordnet, daß beim
Übertragen der Lehre vom Einstelltisch i auf die Maschine der Bogen möglichst auf
Mitte Maschine durchläuft.
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Nachdem die Lehrschiene---8 - mit den auf dem Einstelltisch nach den
Linien des Druckbogens fertig eingestellten Marken 9 in die Maschine auf Marken
16 und 17 eingesetzt ist, ist das Einstellen der Werkzeughalter il natürlich in
wenigen Minuten erledigt, denn man braucht die Werkzeughalter i i j a nur gegen
die Einstellmarken 9 heranzuschieben und sie in bekannter Weise festzuschrauben,
um dadurch zugleich-die Werkzeughalter i i genau an der durch den Druckbogen gegebenen
Stelle eingestellt zu haben. Durch das Trennen der gesamten Einstellarbeit ist also
das Einstellen der Werkzeuge in der Maschine selbst in einem geringen Bruchteil
der gesamtenEinstellarbeit"durchzuführen. Außerdem ist dieses Einstellen in der
Maschine sehr einfach und kann von weniger geübten Leuten durchgeführt werden. Auch
das Einstellen der Marken 9 auf dem Einstelltisch ist mit Rücksicht auf die bequeme
Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit wesentlich einfacher als wie das bisherige
Einstellen der Werkzeuge selbst in der Maschine nach dem Druckbogen.
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So wie in Abb.4 die Einstellung für die Werkzeuge an einem. Maschineribalken
gezeigt ist, so ist die Einstellung aller anderen Werkzeuge sinngemäß ebenfalls
durchzuführen.