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Standkontrollgerät für Druckformen von Buchdruckpressen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Standkontrollgerät für Druckformen von Buchdruckpressen unter
Benutzung von in einem Rahmen angeordneten, rechtwinklig zueinander stehenden, mit
Skalen versehenen Linealen.
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Die Erfindung bezweckt die Herabsetzung der unproduktiven Maschinenstandzeiten
beim Einrichten der Druckformen in Druckpressen. An dem an und für sich druckfertigen
Satz sind nämlich vor dem Auflagedruck dreierlei Arten von Korrekturen vorzunühmen_,
um einen tadellosen Druck zu erzielen: i. Berichtigung bezüglich des Stands und
Registers der einzelnen Satzteile, z. B. unterschiedliche Satzspiegelbreite und
-höhe, schiefstehende Druckstöcke usw., Berichtigungen von Fehlern und Verschiebungen
im Satz und 3. Berichtigungen in b°zug auf schlechte Drucktypen und unvollkommenes
Linienmaterial. Von diesen Korrekturen kann nur dia erste Art vor dem Einsetzen
des Drucksatzes in die Druckpresse vorgenommen werden. Dazu sind jedoch geeignete
Hilfsmittel nötig.
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Für die Nachprüfung der ersten Abzüge in bezug auf die genannte erste
Art und sonstige ähnliche Arbeiten bestehen bereits sehr exakt arbeitende Kontrollgeräte.
Für dieselbe Arbeit vor und beim Schließen der Druckformen sind jedoch bis jetzt
brauchbare Hilfseinrichtungen nicht auf den Markt gekommen. Man behalf sich, so
gut es ging, mit Linealen und Winkeln; das Resultat dieser Arbeit war aber doch
nicht zufriedenstellend, man blieb auf die Korrektur des Probeabzuges angewiesen.
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Zwar ist auch ein Kontrollgerät bekannt, bei dem an einem Rahmen zwei
senkrecht zueinander angeordnete, einzeln verschiebbare und mit Skalen versehene
Kontrollschienen bzw. -lineale vorgesehen sind und das an sich auch zur Kontrolle
von Druckformen benutzt
«-erden könnte. Es handelt sich dabei aber
um ein Universalgerät für verschiedene in einer großen Druckerei vorkommende Arbeiten
bei Buch-, Flach- und Tiefdruck, das für den von der vorliegenden Erfindung erstrebten
Sonderzweck allein wegen seines ganzen .Aufbaues zu teuer wäre.
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Die Aufgabe, eine Kontrolle der Druckform vor dem Einheben in die
Druckpresse in möglichst einfacher und billiger Weisdurchführen zu können-, erfüllt
das Standkontrollgerät nach der Erfindung.
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Die Erfindung besteht darin, daß der genau rechtwinklig ausgeführte
Rahmen mit zwei zur Aufnahme des Schließrahmens der vor dem Einsetzen in die Druckmaschine
zu prüfenden Druckform dienenden seitlichen Führungsleisten sowie mit lediglich
@ein°r im Rahmen geführten horizontalen, zum Ausrichten der Fluchten der horizoiital--2ii
Satzgebilde der Druckforen dienenden Kontrollschiene versehen ist, die ihrerseits
verschiebbare und feststellbare, zum Kontrollieren und Ausrichten der senkrechten
.Fluchten des Drucksatzes dienende v,rtil;al-e Reiterlineale trugt.
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Die Zeichnung zeigt eire Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens,
und zwar in Abb. i eine Ansicht des Gerätes von oben, in Abb. a eine Seitenansicht
und in Abb. 3 einen Einzelteil desselben nach Schnitt a-b der Abb. i.
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Der Rahmen 1, a, 3, :q. bildet ein geschlossenes Ganzes und wird zum
Gebrauch auf dem Schließtisch befestigt. Wichtig an diesem Rahmen ist, daß die beiden
ScItenteile i und 2 absolut gerade sind und genau parallel zueinander durch die
Verbindnngsteile 3 und 4. gehalten werden. Hiervon hängt zum großen Teil die Genauiglzeit
der Arbeit mit dem Gerät ab. Innerhalb des Rahmens kommt der Schließrahmen. Um letztren
nach der Kontrolle ungehindert wegnehmen und auf den Transportwagen schaffen zu
können, ist, aus der Zeichnung ersichtlich, der vordere Teil.l unterhalb der beiden
Hauptschienen i und 2 an diesen befestigt.
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L`ber die zwei Haupt- oder Führungsschienen i und 2, welche die Satzkolumnen
mir um Bruchteile -eines Millimeters überragen, läuft nun die horizontale Kontrollschiene
5, welche beine Verschieben durch die ersteren immer parallel zu sich s°lbst geführt
wird. Die Parallelführung kann auf verschiedene Weise erfolgen. In der vorliegenden
Ausführung trägt eine Querleiste (3 der Schiene 5 zwei Laufrollen 7-7, die an der
Führungsschiene i entlang laufen und so gesetzt sind, daß die Schien° 5 genau im
rechten. Winkel zur Ffhrungsscliiene i steht.
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Am rechten Ende wird das Kontrollineal 5 ebenfalls, und zwar durch
eine Rolle 8 an d°i-Seitenschietic 2 entlang geführt. Hier sitzt die Rolle 8 nicht
an dem Lineal 5 selbst, sondt-rn ist 5.n einem Winkelhebel 9 gelagert, d@@r d-ehbar
an der Schiene 5 befestigt ist und rhirch eine Feder io mit d°r Roll-, 8 gegen die
Schiene z 'gedrückt wird. Auf diese Weise werden unvermeidliche Ungenauigkeiten
in der gegenseitigen Befestigung der beiden Schienen i und a ausgeglichen. _1in
der Seite der Führungsschiene i ist die Skala i i angebracht, die, mit der gewünschten
Teilung vcrsehen. am untersten Ende den Nullstrich trägt.
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Rechtwinkli<- zur Kontrollschiene sind eine oder mehrere Vertikalschienen
oder Lineale 1 2 auf diese so aufgesetzt,. daß sie leicht zu verschieben sind und
bei der Bc:-lassung an irgendeiner beliebigen Stelle selbsttätig dort festsitzen.
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In der vorliegenden Ausführung sind die Lineale oder Zc-iaer 12 an
einem Winkelstück i3 befestigt, welches in einer Schwalbenscht:-an7führung an der
Schiene 5 entlang gleitet. Ein Klemmhebel 1.1., der bei der Verschiebung niedergedrückt
wird, sargt für die Feststellung des Schiebers beim Stillstand.
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iitich die Schiene 5 besitzt eine Feststellung 15. Diese wirkt aber
nicht selbsttätig, sondern muß jederzeit erst eingerückt werden, wenn dies zur Betätigung
der Z#-iger 12 notwendig ist.
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Auf der Oberseite trägt die Schiene 5 in einer Vertiefung eine Skala
16, weIche für die Zeigereinstellung bestimmt ist. Diese Skala hat ihren Nullpunkt
in der Mitte. Die Schrägkanten 17 des Schiebers 13 sind so b°messen, daß sie in
der Flucht mit den Kanten des Lineals 1 2 übereinstimmen.
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Die Wirkungsweise des Gerätes nach der Erfindung ist folgende: Das
einen geschlossenen Rahmen darsteL-lende Gerät wird auf di-2 Schliel@platte aufgelegt
und befestigt. Di° Satzkolumnen wer- i den ausgeschossen, der Schließrahmen der
Druckpresse wie üblich dariibergele.t und die Form geschlossen. Während des @Schlie-Ilens
der Form oder nach dieser Arüeit fährt man mit dem horizontalen Lineal des Geräts
i über die Form, kontrolliert die Flochten aller horizontalen Satzgebilde. Druckstöcke
usw. und gleicht vorhandene Mängel aus. Nach einer auf der linken Gleitschiene angebrachten
metrischen oder typographischen Skaia,deren i Nullpunkt am :@ufang der Schiene liegt,
lassen sich alle metrischen oder typographischen 'MaP'ie einstellen und die Sätze
ausrichten. Das Lineal ist auf jeden beliebigen Punkt dieser Skala fest einstellbar.
i Nach Prüfung und Ausrichtung der hoi-izontalen Fluchten stellt man die auf dein
horizontalen
Lineal verschieb- und festklemmbaren Zeiger, auf die
senkrechten Fluchten der Form ein, läßt das horizontale Lineal von vorn nach hinten
laufen und kontrolliert und berichtigt so die senkrechten Fluchten der Sätze und
Druckstöcke.
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Auf dem Horizontallineal sind ebenfalls metrische und typographische
Skalen angebracht, deren Nullpunkt in der Mitte liegt, da ja die Formen vom Mittelsteg
aus nach beiden Seiten hiri geschlossen werden. Die Zeiger sind auf jeden beliebigen
Punkt dieser Skalen fest einstellbar.