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Vorrichtung zum Feststellen der Längen- und Breitenmaße von Füßen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln der Längen- und Breitenmaße
von Füßen, um das Verpassen fertiger Schuhe zu erleichtern. Die Vorrichtung weist
als neues und erfinderisches Merkmal einen Schlitten für die Längenabmessungen auf,
der ein auf einer Zahnstange rollendes Zahnrad trägt, auf dessen Welle eine die
vorkommenden Schuh- bzw. Fußabmessungen etwa von halbem zu halbem Zentimeter tragende,
drehbare, neben einem Führungskanal für Maßkarten angeordnete Scheibe sitzt. Gegen
diese Scheibe wirkt ein gegebenenfalls mit Stempelfarbe ausgestatteter, abgefederter,
hin und her bewegbarer Schlagbolzen.
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Die Querschlitten zur Ermittlung der Breitenabmessungen der Füße sind
die üblichen. ,Es sind zwar schon Vorrichtungen bekannt, die sich auch zum Ermitteln
der Fußiabmessungen für die Zwecke der Anprobe von Schuhen eignen; jedoch dienen
diese Vorrichtungen vornehmlich dazu, um die Herstellung von Schuhen nach Maß zu
fördern. Detrigemäß@ also dem eingeschränkten Verwendungszweck zufolge, verzichtet
die Vorrichtung nach der Erfindung von vornherein auf Lenker oder andere technische
Mittel, die die Messung der Fußlängen und Breiten gleichzeitig in einem Meßvorgang
auszuführen ermöglichen. Zum Vergleich sind daher zunächst und insbesondere diejenigen
technischen Mittel der bekannten Vorrichtungen herangezogen, die den Aufdruck oder
die Prägung besorgen. Bei den bekannten Vorrichtungen werden Papierstreifen, Farbbänder
und Walzen sowie Vorschubeinrichtungen für den Papierstreifen verwendet. Ferner
sind dabei Anpreßplatten für den Papierstreifen, die durch .einen besonderen Handhebel
bewegt werden, angeordnet. Endlich sind technische Mittel erforderlich, um den bedruckten
Papierstreifen abreißen zu können. Das Präge-oder Druckwerk ist umfangreich, denn
es besteht aus vielen Teilen, die alle zueinander in eine bestimmte Beziehung gesetzt
sein müssen, und erfordert auch .eine genaue und darum teuere Herstellung. über
die Einstellmittel; wie Schlitten u. dgl., der bekannten Vorrichtungen
ist
folgendes zu sagen: Bei bekannten Vorrichtungen müssen Lehren von Hand, z. B. mittels
eines Keiles, inAnlage mit dem Fuß gebracht werden. Diese Keile sind bei der Vorrichtung
nach der Erfindung entbehrlich, da sofort beim Anliegen des Fußes an die Schlitten
die Druckvorrichtung bewegt werden kann. Es sind auch Schlitten, die längs einer
Einteilung bewegt werden können, bekannt. Diese Einteilung erübrigt sich aber bei
der Vorrichtung nach der Erfindung, da die Prägeeinrichtung auch ohne sichtbare
Skala die Maße auf die Meßkarten aufdruckt.
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Die Präge- bzw. Druckvorrichtung der Vorrichtung nach der Erfindung
ist sehr einfach. Sie besteht aus einer Zahnstange, auf der ein Zahnrad mit entsprechender
Einteilung abrollt, derart, daß, jedem Weg des Zahnrades auch ein bestimmtes Längenmaß
entspricht. Die Einteilungsscheibe mit den Drucktypen wirkt auf Maßkarten, die in
einen Führungsschlitz gesteckt werden und durch Schlagbolzen entweder geprägt oder,
wenn ein Farbkissen angeordnet ist, bedruckt werden. Der technische Fortschritt
der Neuerung liegt wesentlich darin, daß ein für einen Sonderzweck bestimmtes Gerät
neu geschaffen wurde und daß dies mit einfachen Mitteln erreicht ist. Das neue Gerät
ist billig und bequem anwendbar.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i ist eine Seitenansicht, teilweise nach der Linie A-B der Abb. 2 geschnitten.
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Abb.2 stellt eine Draufsicht auf die Vorrichtung dar.
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Abb.3 gibt eine Stirnansicht der Schublehre wieder.
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An dem Grundbrett i, auf das die Füße zum Messen gestellt werden,
ist eine Rückleiste 2 zum Anlegen der Ferse und eine Seitenleiste oder Seitenbrett
3 zum Anlegen einer Fußseite angebracht. In der z. B. schwalbensch-,,vanzartigen
Führungsnut q. ist die eigentliche Schublehre in Gestalt eines Schlittens 5 von
links nach rechts im Bezug auf Abb.2 verschiebbar. Auf dem Schlitten ist ein Lagerbock
6 vorgesehen, in -dem die Welle 7 drehbar gelagert ist. Auf dieser Welle sind das
Zahnrad 8 und die Zahlenscheibe g festgekeilt. Das Zahnrad 8 greift in eine Zahnstange
io ein. Wird der Schlitten 5 nach rechts bewegt, so drehen sich das Zahnrad und
die Zahlenscheibe gleichzeitig und gleichartig. Die Prägezahlen i i auf der Zahlenscheibe
g entsprechen dem vom Schlitten zurückgelegten Weg, derart, daß der Unterschied
der Gesamtlänge weniger dem zurückgelegten Wege des Schlittens die gemessene Länge
des Fußes angibt. Oberhalb des Lagers der beiden genannten Scheiben oder Räder g
und 8 befindet sich ein unter der Wirkung einer Schraubenfeder stehender Schlagbolzens,
der auf Maßkarten, die in den Führungsschlitz 12 eingelegt worden sind, so wirkt,
daß er sie gegel die Präge- oder Druckzahlen auf der Zahlenscheibe g preßt. Dadurch
wird der von der Lehre gemessene Längenbetrag in Zentimetern angegeben, z. B. 35
cm oder 35,5 cm. Zwischenmaße sind nicht erforderlich. Die Vorrichtung ist nämlich
hauptsächlich für Schuhgeschäfte gedacht, deren Schuhe auch nur in Maßen von je
einem halben Zentimeter Unterschied auf Lager gehalten werden. An dem Schlitten
5 ist ein waagerechter Stab oder ein waagerechtes Brett 13 befestigt, das sich beim
Messen der Fußlängen gegen die Fußspitze legt und damit die Verschiebung des Schlittens
begrenzt.
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Um die Fußbreiten zu messen, 'sind drei Schieber 14., 15 und 16 in
schwalbenschwanzartigen Führungen eingeschoben, an deren Enden ebenfalls Schlagbolzen
17 sich befinden. Die Führungshülsen für diese Schlagbolzen sind an dem Seitenbrett
3 befestigt, während die Prägezahlen p auf den Schiebern 14 bis 16 angeordnet sind.
An den anderen Enden der Schieber 14 bis 16 sind Anschlagbrettchen 18, i g und 2o
befestigt, die sich gegen die rechten Fußseiten beim Messen legen. Um auch nur ein
Messen von halben zu halben Zentimetern zu sichern, können Rasten mit Schneppern
vorgesehen sein, derart, daß bei jeder Stellung eines Schiebers immer eine Prägezahl
dem Schlagbolzen 17 gegenübersteht.
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Die Schlagbolzen können zum Verschieben der Schlitten 5, 14., 15,
16 durch eine Haltevorrichtung hochgehalten werden. Nach Beendigung der Schlittenverschiebung
werden die Schlagbolzen durch eine geringe Drehung entsichert, so daß sie auf die
Maßkarten und damit auch auf die Prägezahlen wirken.
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In vielen Fällen wird. es genügen, ohne Zuhilfenahme einer Farbwalze
oder eines Farbkissens auszukommen. Es steht aber nichts im Wege, auch derartige
Stempelfarbenträger anzuordnen.
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Für einfachere Vorrichtungen kann auch die Präge- bzw. Druckvorrichtung
für die Längenmaße nach Art derjenigen ausgebildet sein, die im Ausführungsbeispiel
für die Breitenmessungen angegeben sind.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich auch dazu, die Maße
zur Neuanfertigung von Schuhen zu bestimmen.