Einrichtung zur Kontrolle der Massgenauigkeit von Druckformen Um die Massgenauigkeit einer Druckform zu kon trollieren, ist es üblich, zunächst mit derselben einen Probedruck herzustellen und dann die Masse dieses Probedruckes zu kontrollieren. Es sind auch schon Korrekturtische vorgeschlagen worden, um die Druck form selbst vor dem Drucken zu kontrollieren. Diese Tische sind aber für kleine und mittlere Druckereien viel zu teuer. Die Erfindung bezweckt, eine relativ einfache Einrichtung zur Kontrolle der Messgenauig- keit von Druckformen zu schaffen, die in einem Formrahmen festgespannte Druckelemente aufweisen.
Diese Einrichtung zeichnet sich aus durch einen transportablen Messrahmen, der mit einer über dem selben verschiebbaren, parallelgeführten Schiene und mit Mitteln versehen ist, die gestatten, ihn ih Ausrich tung mit dem Formrahmen an letzterem anzubringen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Druckform, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Kontrolleinrich- tung für diese Druckform und Fig.3 ein Schnitt gemäss der Linie III-III in Fig. 2 in grösserem Massstabe.
Die in Fig. 1 dargestellte Druckform 1 weist einen rechteckigen Formrahmen 2 üblicher Art auf, der zu einer nicht dargestellten Plandruckmaschine gehört. In diesen Rahmen sind Klischees 3 und aus Lettern metall gegossene Druckzeilen (Linotypezeilen) 4 ein gesetzt, zwischen denen das sogenannte Blindmaterial 5 angeordnet ist. Dieses Blindmaterial 5 besteht aus parallel zu den Rahmenseiten verlaufenden Stäben, die den Zweck haben, die Klischees 3 und Druck zeilen 4 im gewünschten Abstand voneinander zu hal ten. Um die Teile 3-5 im Formrahmen 2 zu fixieren, sind sogenannte Schliesszeuge 6 vorhanden.
Die Schliesszeuge 6 weisen je zwei gegeneinander ver- schiebbare Teile 6a und 6b und einen mittels eines Vierkantschlüssels verdrehbaren Teil 6c auf, wobei diese Teile 6a-6c in wohlbekannter Weise so ange ordnet sind, dass man durch Drehen des Teiles. 6c die Teile 6a und 6b voneinander entfernen, bzw. einan der nähern kann. Wenn alle Elemente 3-6 in den Rahmen 2 eingesetzt sind, dreht man den Teil 6c jedes Schliesszeuges 6 so, dass die Teile 6a und 6b sich voneinander entfernen, wodurch alle Elemente 3-6 in dem Rahmen 2 festgeklemmt werden.
Um zu kontrollieren, ob alle Masse der Form 1 richtig sind, das heisst alle Klischees 3 und Druck zeilen 4 sich genau am gewünschten Ort befinden, geht man bis jetzt meistens so vor, dass man mit der hergestellten Form 1 zunächst einen Probeabdruck macht. Dieser Probeabdruck wird dann auf einer Unterlage aufgespannt, worauf mit Reissschienen, Dreiecken, Massstäben usw. nachgemessen wird, ob die Zeilen parallel sind, ob die Klischees ausgerichtet sind, ob die Intervalle die gewünschte Breite haben usw.
Hierauf wird die Form durch Auswechseln von Blindmaterial und eventuell auch von einzelnen Druckelementen, also Druckzeilen oder Klischees, korrigiert. Während dieser Arbeit wird die Druckerei maschine in den meisten Fällen einfach stillgesetzt. Nach Korrektur der Form wird entweder sofort mit dem Drucken begonnen, oder ein neuer Probeabdruck hergestellt und die Kontrolle wiederholt, worauf nach einer eventuellen weiteren Korrektur der Form die normale Druckarbeit durchgeführt wird.
Es sind schon Korrekturtische vorgeschlagen wor den, auf welchen die Druckformen 1 vor Herstellung eines Probeabdruckes auf ihre Massgenauigkeit hin untersucht werden können mit Hilfe von an diesen Tischen fest angebrachten Messgeräten und Ver schiebevorrichtungen. Solche Korrekturtische sind aber sehr kompliziert, schwer und teuer und haben sich daher bei den Druckereien nicht in nennens wertem Ausmasse einbürgern können.
Die in Fig.2 dargestellte Kontrolleinrichtung, die im Vergleich zu einem Korrekturtisch äusserst billig ist, weist einen Messrahmen 7 auf, der mit einer parallel zu sich selbst geführten Reissschiene 8 ver sehen ist. Zur Parallelführung der Reissschiene 8 ist eine an sich bekannte Vorrichtung vorgesehen, die im folgenden lediglich zur Erleichterung des Ver ständnisses kurz beschrieben wird und die prinzipiell auch durch eine andersartige Parallelführungsvor- richtung ersetzt werden könnte.
An jedem Ende der Schiene 8 ist je eine mit zwei Führungsrillen versehene Rolle 9a bzw. 9b drehbar angeordnet. An den Enden der oberen Rahmenseite 10 sind zwei Rollen l la und<B>1<I>1</I></B> b, und an den Enden der unteren Rahmenseite 12 zwei Rollen 13a und 13b drehbar angebracht. Die Rollen 11a, 11b, 13a und 13b weisen je nur eine Führungsrille auf. An einem mittels einer Schraube 14 an der oberen Rah menseite 10 feststellbarem Schieber 15 sind die obern Enden zweier Schnüre 16a und 16b befestigt, deren untere Enden an zwei an der unteren Rahmen seite 12 angebrachten Haltern 17a und 17b befestigt sind.
Die Schnur 16a führt vom Schieber 15 über die Rollen 1 la, 9a, 9b und 13b zum Halter 17b, während die Schnur 16b vom Schieber 15 über die Rollen 11 b, <I>9b, 9a</I> und 13a zum Halter 17a führt. Wenn der Schieber 15 sich in der Mitte der Rahmenseite 10 befindet, wie in vollen Linien dargestellt ist, so bleibt infolge des Zusammenwirkens der Rollen und Schnüre bekanntlich die Schiene 8 immer zu den Rahmen seiten 10 und 12 parallel, wenn man sie über den Rahmen 7 verschiebt. Verschiebt man den Schieber 15 in die mit 15' bezeichnete, strichpunktiert ange deutete Lage, so kommt die Schiene 8 in eine strich- punktiert angedeutete Schräglage 8'.
Wenn man nach Fixierung des Schiebers 15 in der Lage 15' die Schiene 8 über den Rahmen 7 verschiebt, so bleibt sie stets parallel zur Schräglage 8'.
Eine an der oberen Rahmenseite 10 vorgesehene Skala 18 ist so geeicht, dass sie den der Einstellung des Schiebers 15 längs dieser Skala 18 entsprechenden Neigungswinkel der Schiene 8 in bezug auf die Rah menseiten 10 und 12 in Winkelgraden oder Pro zenten angibt.
An der oberen Rahmenseite 10, deren Profil aus Fig.3 ersichtlich ist, sind zwei Klemmvorrich tungen angebracht, die je eine Rändelschraube 19 und eine Mutter 20 aufweisen, welch letztere auf einer Seite mit einer Klemmplatte 21 versehen ist. Man kann die obere Seite 10 des Messrahmens 7 auf die obere Seite 22 des Formrahmens 2 legen und auf derselben mittels der beiden Klemmvorrichtungen 19-21 festklemmen, wie dies in der Fig. 3 durch strichpunktiertes Einzeichnen des Querschnittes der Formrahmenseite 22 angedeutet ist.
Wie Fig.2 zeigt, kann im Messrahmen 7 eine Platte 23, z. B. aus Holz, eingespannt werden, welche Platte 23 mittels der Schrauben 19 der Klemmvor richtungen 19-21 festklemmbar ist (vgl. Fig. 3).
Die anhand von Fig. 2 und 3 beschriebene Kon- trolleinrichtung wird wie folgt verwendet: Nachdem die Druckform 1 hergestellt worden ist, wird der Messrahmen 7 auf dem Formrahmen 2 be festigt. Es ist nicht nötig, dass die beiden Rahmen 2 und 7 genau gleich gross sind. Es ist nur erforderlich, dass diese Rahmen 2 und 7 genau aufeinander aus gerichtet sind, und dazu genügt es, dass die Rahmen seite 22 auf der Rahmenseite 2 mittels der beiden Klemmvorrichtungen 19-21 festgeklemmt wird. Eine ohnehin auf den üblichen Formrahmen vorhandene Skala 24 erleichtert dabei das Ausrichten der Rahmen auf eine gemeinsame Mittelebene; hierzu können auch Marken oder Kerben an der Rahmenseite 22 vorgesehen sein.
Nun kann mit der parallel geführten Schiene leicht kontrolliert werden, ob die Druckzeilen 4 rich tig orientiert sind, wobei gegebenenfalls auch auf gleichartigen Klischees vorhandene, geneigte Linien mühelos auf Parallelität geprüft werden können. Selbstverständlich ist die Schiene 8 auch mit einem Massstab versehen. Die Korrektur der Form 1 wird somit vorgenommen, bevor diese Form in die Maschine Qelegt wird, welch letztere unterdessen irgendeine andere Druckarbeit durchführt. Wenn die korrigierte Form 1 schliesslich in die Maschine eingebracht wird, hat man bereits die Gewähr, dass der Druck massgenau ausfällt.
Trotzdem wird man zunächst einen Probe druck auf der Platte 23 ausspannen, an dem man unterdessen den Messrahmen 7 festgeklemmt hat. Dies einerseits zum Zwecke einer Nachkontrolle, anderseits und hauptsächlich aber deshalb, weil man auf dem Druckbogen Linien ziehen muss, um anzu geben, wie derselbe im Hinblick auf seine weitere Verwendung geschnitten werden muss. Den mit der speziellen, in Fig. 1 gezeigten Druckform 1 herge stellten Druckbogen würde man z. B. durch parallele Schnittlinien in drei, je einen Klischeeabzug und einige Druckzeilen aufweisende Schnittbögen unter teilen.
Die beschriebene Einrichtung, die eine doppelte Anwendung des Messrahmens 7, einerseits mit den ohnehin vorhandenen Formrahmen 2 und anderseits mit der zur Einrichtung selbst gehörigen Aufspann- platte 23 gestattet, ist relativ einfach, leicht und billig. Sie ermöglicht eine rasche und bequeme Korrektur der Formen und die Erzielung eines hohen Aus nutzungsgrades der Druckereimaschine.
Um den Messrahmen 7 ausgerichtet am Form rahmen 2 anzubringen, kann man anstelle der beiden Klemmvorrichtungen 19-21 auch ganz andere Mittel verwenden. Man kann z. B. den Messrahmen 7 gerade so gross machen, dass er passend über den Formrahmen 2 geschoben werden kann;
dabei braucht natürlich nicht die ganze äussere Peripherie des Form rahmens 2 an der inneren Peripherie des Messrahmens 7 anzuliegen, indem es genügt, wenn an der äusseren bzw. inneren Peripherie vorgesehene Passflächen aufeinanderliegen. Man kann den Messrahmen 7 auch mit Vorsprüngen versehen, die in entsprechende Ver tiefungen des Formrahmens 2 eingreifen, wenn man den Messrahmen 7 auf den Formrahmen legt. Diese Vorsprünge und Vertiefungen können vorzugsweise leicht konisch ausgebildet sein. Man kann zum An bringen des Messrahmens 7 am Formrahmen 2 auch einfach Schrauben und Schraubenlöcher vorsehen.
Die Aufspannplatte 23 braucht nicht unbedingt so vorgesehen zu werden, dass sie in den Mess- rahmen 7 einsetzbar ist. Die Aufspannplatte kann z. B. mit vier Vertiefungen versehen sein, in welche an den Ecken des Messrahmens vorgesehene Vor sprünge passen, so dass der Messrahmen einfach durch Einsetzen der Vorsprünge in diese Vertiefungen mit der Aufspannplatte verbunden werden kann; dabei kann die Aufspannplatte lose sein oder zu einem Tisch oder dergleichen gehören.