-
Satzbinder, bestehend aus einem festen, den Satz an drei Seiten umgebenden
Rahmen und einem die vierte Seite abschließenden Quersteg Zum Ausbinden von Schriftsatz
sind bereits Vorrichtungen in Vorschlag gebracht worden, die aus einem aus vier
festen Eckstücken mit ineinanderschiebbaren Schenkeln zusammengesetzten Rahmen bestehen,
der bei dem Nichtgebrauch durch zwischen den Eckstücken angeordnete Federn auf seine
Mindestabmessungen gebracht wird und zum Einspannen eines Schriftsatzes in dem Rahmen
eines besonderen Hilfsmittels bedarf. Es sind auch Ausbindevorrichtungen bekannt,
bei denen der Schriftsatz durch ein oberes und ein unteres, an dem Satz anliegendes
starres Endstück und ein diese Stücke verbindendes Band zusammengehalten wird. Alle
diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß infolge Naßwerdens bei dem Auswaschen
des Schriftsatzes, einzelne Teile der Vorrichtung ungünstig beeinflußt werden, so
daß dadurch entweder der Schriftsatz gelockert oder die Vorrichtung überhaupt rasch
gebrauchsunfähig wird, wodurch zeitraubende Betriebsstörungen und Unkosten entstehen.
-
Es ist ferner bekannt, zum Ausbinden von Schriftsätzen Setzschiffe
zu verwenden, zwischen deren Seitenwänden ein zum Einspannen des Schriftsatzes dienendes
Schließglied verschiedener Art verschiebbar angeordnet ist. Wenn von einem so ausgebundenen
Schriftsatz ein Korrekturabzug gemacht werden soll, muß die vorhandene üblicherweise
auf Typenhöhe eingestellte Abzugspresse der Druckerei um die Dicke des Setzschiffbodens
verstellt werden, was bei neuzeitlichem Betrieb, weil zu zeitraubend, ausgeschlossen
ist, weshalb dann zu der Aufstellung einer besonderen Abzugspresse für diese Setzschiffe
Zuflucht genommen werden muß.
-
Auch ist schon ein Rahmen mit drei festen Seiten und einer als vierte
Seite dienenden, mit den anliegenden Seiten gelenkig verbundenen Klemmseite vorgeschlagen
worden, die durch Drehen um die Gelenkachse in dem einen und in dem anderen Sinn
einen Schriftsatz von Blattgröße in dem Rahmen festklemmt oder losläßt. Der eingespannte
Schriftsatz wird dann zum Drucken des Blattes mitsamt dem Rahmen in einem Druckrahmen
verkeilt. Der letztgenannte Schließrahmen eignet sich aber nur für Schriftsätze
von sich gleichbleibender Länge.
-
Um die Nachteile dieser bekannten Satzbinder zu beheben, ist bei einem
Satzbinder mit einem festen: den Satz an drei Seiten umgebenden Rahmen und einem
die vierte Seite abschließenden Quersteg gemäß der Erfindung die Anordnung getroffen,
daß die freien Schenkel des Rahmens den, wie bekannt, mit einer vorschraubbaren
Leiste versehene Quersteg durchdringen und an ihm durch ein Klemmgesperre festgestellt
werden.
-
Dieser Satzbinder gestattet bei sehr langer Lebensdauer ein schnelles
und anhaltend wirksames Ausbinden eines fertiggestellten Schriftsatzes beliebiger
Länge auf Typenhöhe, wodurch ein rasches und sicheres Arbeiten bei nachträglicher
Korrektur und Weiterbehandlung
des Satzes ermöglicht wird, indem
zu den Korrekturabzügen die übliche, auf Typenhöhe eingestellte Presse ohne weiteres
verwendet und der so ausgebundene Schriftsatz selbst von ungeschultem Personal ohne
Gefahr des Zusammenfallens gehandhabt werden kann.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Draufsicht auf den neuen Schriftsatzschließer, zum Teil
ausgebrochen dargestellt, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i.
-
Der bügelförmige Rahmen i umgibt den Schriftsatz 3 auf drei Seiten.
Quer zu den freien Schenkeln z des Rahmens i erstreckt sich ein Quersteg 4, der
an seinen Enden Schlitze 5 hat, welche die Bügelschenkel 2 durchdringen. In der
parallel zur Rahmenebene verlaufenden Mittelebene des Quersteges 4 sind zwischen
den Schlitzen 5 in diese ausmündende schräge Bohrungen 6 für die Kugeln 7 eines
Klemmgesperres angeordnet. Auf der dem Rahmenrücken abgekehrten Seite des Quersteges
sind die Bohrungen 6 durch verschraubte Anschlagplättchen 8 abgedeckt, und zwischen
den Kugeln 7 und den Plättchen 8 sind Schraubenfedern g in die Bohrungen 6 eingelegt,
welche die Kugeln? gegen die Mündungen der Bohrungen 6 in den Schlitzen vordrucken,
wodurch die Kugeln 7 ihrerseits die freien Rahmenschenkel gegen die äußeren Wände
der Schlitze 5 anpressen und auf diese Weise den Quersteg 4 in jeder Lage auf den
Rahmenschenkeln 2 festhalten.
-
Gegenüber der dem Rahmenrücken zugekehrten Seite des Quersteges 4
ist zwischen den Schenkeln 2 eine mittels einer Schraube 14 vorschraubbare Leiste
io so angeordnet, daß ein am freien Schaftende der Stellschraube ii vorgesehener
Stift i2, der in eine Öffnung 13
der Leiste 1o eingreift, mittels eines Kopfes
14 die Leiste io an der Stellschraube ii sichert.
-
Durch diese Stellschraube kann der Abstand zwischen der Leiste io
und dem Quersteg 4 verändert werden, so daß nach dem Einstellen desselben die Leiste
io durch Anziehen der Stellschraube ii fest auf den Unterschlag 15
gepreßt
und damit der Schriftsatz 3 ausgebunden wird. Nach erfolgtem Ausbinden des Satzes
3 kann durch geringes Zurückdrehen der Stellschraube ii der Satz, behufs Vornahme
von Korrekturen, leicht gelockert werden, ohne daß er sich dabei zufolge der Steifheit
des Rahmens i verschieben kann.
-
Wenn der Quersteg auf dem Rahmen i verstellt werden soll, wird die
Stellschraube ii so lange zurückgedreht, bis die an den Enden der Leiste ic angebrachten
Ansätze 16, die durch Ausschnitte 17 in den Abschlußplatten 18 für die Kugeln 7
in die Bohrungen 6 eintreten, mit ihren Endabschrägungen ig die Kugeln 7 so weit
zurückgedrückt haben, daß dieselben außer Sperrwirkung gesetzt werden. Nunmehr kann
der Quersteg ungehindert auf dem Rahmen verschoben werden.
-
Selbstverständlich könnten sowohl Klemmgesperre für den Quersteg als
auch das Mittel zum Verändern des Abstandes zwischen dem Quersteg und der vorschraubbaren
Leiste in anderer als der gezeigten Weise ausgebildet sein.
-
Statt durch Kugeln könnte die Klemmwirkung des Klemmgesperres durch
Exzenter, Riegel, Klemmschrauben u. dgl. erzielt werden.