DE1119877B

DE1119877B - Spannvorrichtung fuer Druckmaschinenzylinder

Info

Publication number: DE1119877B
Application number: DEM45379A
Authority: DE
Inventors: Robert Reinartz
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1960-05-21
Filing date: 1960-05-21
Publication date: 1961-12-21

Description

Spannvorrichtung für Druckmaschinenzylinder Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Druckmaschinen von Dreizylinderdruckwerken, bei denen Platten- und Gummizylinder wahlweise mittels in der Grube angeordneter Spannspindeln mit einer Druckplatte oder einem Gummituch bespannbar sind, um verschiedene Druckarten, wie z. B. Trockenoffset, Naßoffset oder Hochdruck ausführen zu können.
Man hat bereits vorgeschlagen, eine aus Platten-, Gummi- und Druckzylinder bestehende Offsetmaschine außer für Naßoffset durch Außerbetriebsetzen des Feuchtwerks auch für Trockenoffset zu verwenden. Es ist auch bei derartigen Maschinen bekannt, Platten- und Gummizylinder wahlweise mit einer Druckplatte oder einem Gummituch bespannbar auszubilden, um verschiedene Druckverfahren mit ein und derselben Maschine ausführen zu können. Da bei der Befestigung eines Gummituches andere Anforderungen zu berücksichtigen sind als z. B. beim Aufspannen einer Hochdruckplatte, sind für eine einwandfreie Befestigung zwei verschiedene Vorrichtungen erforderlich. Bei dem normalerweise in der Grube hierfür zur Verfügung stehenden geringen Raum bestehen jedoch bei der Unterbringung erhebliche Schwierigkeiten. Das Auswechseln der gesamten Spannvorrichtung wiederum erfordert aber einen erheblichen Aufwand an Zeit, der nicht tragbar ist.
Diese Mängel. werden gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß jede Spannspindel aus zwei Hälften besteht, von denen die eine, mit dem Spannpratzen versehene gegenüber der anderen achsparallel sowie senkrecht zur Längsachse verschiebbar ausgebildet ist und beide Hälften miteinander arretierbar und gemeinsam vierdrehbar sind. Durch diese Maßnahme ist es möglich, auf geringem Raum eine sowohl zum Spannen von Gummitüchern als auch zum Befestigen von Platten geeignete Vorrichtung unterzubringen, ohne daß die für den Druck zur Verfügung stehende Fläche verringert wird. Die Umstellung von einer auf eine andere Druckart ist damit außerdem schnell durchführbar, so daß die Maschinenstillstandszeiten erheblich verringert werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Dreizylinder-Druckmaschine schematisch, Fig. 2 eine Vorderansicht auf einen Platten- oder Gummizylinder, Fig. 3 einen Schnitt durch den Zylinder mit Gummituchaufzug nach Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt durch den Zylinder mit einer Druckplatte nach Linie IV-IV der Fig. 2, Fig. 5 eine Seitenansicht, Fig. 6 eine Draufsicht in Richtung VI der Fig. 3 mit abgenommenem Spannpratzenoberteil, Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VH der Fig. 2. In der Grube des Platten-1 bzw. Gummizylinders l' sind achsparallel. die Spannspindeln 2 und 3 in den Stirnwänden 4 des Zylinders gelagert. Die Spindeln bestehen aus einer unteren Hälfte 5, 6 und einer oberen Hälfte 7, 8, die beide parallel und senkrecht zur Längsachse verschiebar gegeneinander angeordnet sind. Auf der oberen Hälfte sind die Spannpratzen 9 zum Befestigen des Gummituches 10 bzw. Spannpratzen 11 zum tangentialen Spannen der Druckplatte 12 vorgesehen. Die Spannspindeloberteile sind mit Längsnuten 13 versehen, in welche T-förmige Führungen 14 des Unterteils eingreifen. Zum axialen Bewegen der beiden Spannzylinderhälften sind Schrauben 23 vorgesehen. Durch die Arretierschrauben 15, deren Köpfe zur Hälfte in die obere und untere Spannspindel eingreifen, kann ein gegenseitiges Bewegen der beiden Hälften verhindert werden.
Für den Betrieb im Naß- oder Trockenoffset wird der Plattenzylinder mit einer Druckplatte 12 versehen, welche in den Spannpratzen 11 befestigt und durch Bewegen des Spannspindeloberteils senkrecht zur Achse gespannt wird. Dies erfolgt durch eine Spannschraube 16, die sich gegen die Grubenwand 17 abstützt, wodurch ein nahezu tangentialer Zug auf die Druckplatte ausgeübt wird. Die Federn 18, die sich gegen Verschlußlaschen 19 legen, drücken die Spannspindeloberteile 8 in Richtung der Grubenwand 17.
Der Gummizylinder ist im erwähnten Falle mit einem Gummituch 10 versehen, das in die Klauen der Spannpratzen 9 eingelegt wird. Das Spannen, d. h. Aufwickeln erfolgt dabei durch Verdrehen der gesamten Spindel mittels eines Schneckentriebes 20 an der Stirnseite des Gummizylinders nach erfolgtem Arretieren durch die Schraube 15.
Soll eine Dreizylinder-Druckmaschine hingegen im Hochdruckverfahren betrieben werden, so ist lediglich auf dem Gummizylinder das Drucktuch durch Lösen der Spannpratzen 9 zu entfernen und durch Aufsetzen der Spannpratzen 11 eine Druckplatte zu befestigen, während am Plattenzylinder in umgekehrter Weise vorgegangen wird. Das Auswechseln der Spannpratze ist durch einfaches Verschieben derselben senkrecht zur Achse möglich, da dann die Halteschrauben 21 nach dem Lösen in die Erweiterungen 22 eines Querschlitzes gelangen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Spannvorrichtung für Druckmaschinenzylinder von Dreizylinderdruckwerken, bei denen Platten- und Gummizylinder wahlweise mittels in der Grube angeordneter Spannspindeln mit einer Druckplatte oder einem Gummituch bespannbar sind, um verschiedene Druckarten, wie z. B. Trokkenoffset, Naßoffset oder Hochdruck ausführen zu können, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spannspindel (2, 3) aus zwei Hälften (5, 7 bzw. 6, 8) besteht, von denen die eine (7, 8), mit dem Spannpratzen (9, 11) versehene gegenüber der anderen (5, 6) achsparallel sowie senkrecht zur Längsachse verschiebbar ausgebildet ist und beide Hälften (5, 7 und 6, 8) miteinander arretierbar und gemeinsam verdrehbar sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannspindel (2, 3) in an sieh- bekannter Weise durch ein stirnseitig angeordnetes Schneckengetriebe (20) verdrehbar ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die parallele oder senkrechte Verschiebung der beiden Hälften (5, 7 bzw. 6, 8) in an sich bekannter Weise durch Stellschrauben (16) erfolgt.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannpratzen (9, 11) auf den Spannspindeloberteilen (7, 8) mittels in Langlöcher (22) unterschiedlicher Breite greifender Schrauben (21) leicht lösbar befestigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 313175, 345 872, 375164; schweizerische Patentschrift Nr. 293136; britische Patentschrift Nr. 786 324; USA.-Patentschriften Nr. 1423165; 2 270 273; »Der moderne Druck«; herausgegeben von Eugen Kollecker und Dr. Walter Matuschke bei Hammerich & Lesser in Hamburg; 1956, S. 408/409.