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Verfahren und Vorrichtung zum Justieren von
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Druckplatten Druckplatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Befestigen und Justieren von Druckplatten auf Druckzylindern
mittels einer Spann- und Justiervorrichtung.
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Der Einbau von Druckplatten in Plattenzylindern erfordert, selbst
wenn er von geübten und erfahrenen Fachkrärten durchgeführt wird, einen erheblichen
Zeitaufwand. Das gilt insbesondere bei Mehrfarbendruck, weil es hier auf die Passergenauigkeit
ankommt. An die Passergenauigkeit, die sowohl in Längs- als auch in Querrichtung
vorhanden sein muß, werden immer höhere Anforderungen gestellt, d.h. daß die einzelnen
Druckplatten untereinander zur Erzielung dieser Passer beim Mehrfarbendruck auf
hundeffstel Millimeter ausgerichtet werden müssen. Nach jeder Ausrichtung erfolgt
dabei immer ein neuer Andruck um festzustellen, ob die geforderte Passergenaulgkeit
erreicht wurde oder ob noch im Längs- oder Querregister Verstellungen erforderlich
sind.
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Es hat nicht an Vorschlägen gefehlt, dem Drucker durch geeignete Spann-
und Justiervorrichtungen seine Arbeit zu erleichtern. So ist beispielsweise aus
der UT-OS 20 10 899 bekannt, die Druckplatten mit rechteckigen Schlitzen zu versehen,
in die entsprechende Stifte, die auf dem Druckzylinder angeordnet sind,
eingreifen.
Diese Schlitze, die bereits bei der Herstellung der Druckplatte angebracht wurden,
sollen eine völlige Deckung aller Farben und damit einen hundertprozentigen Passer
aller Farbwerke garantieren. Das trifft jedoch nur in sehr beschrSnktem Maße zu,
da verständlicherweise zwischen den Stiften und den Schlitzen ein gewisses Spiel
auftritt, das, bezogen auf den Umfang eines Zylinders in der Abwicklung zu recht
erheblichen Verschiebungen führt. Trotzdem ist eine relativ gute Ausrichtung der
Druckplatte im Längs- und Querregister möglich.
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Die Druckplatten werden dabei durch hinter den Stiften liegende Spannleisten
gespannt. Um einen festen Sitz der Druckplatte in der Spannleiste zu erreichen,
sind deren Klemmbacken mit eingehobelten Riefen versehen. Diese Riefen pressen sich
in die Platte und erhöhen dadurch die Reibung, d.h. daß die Platte sich nicht mehr
verschieben kann, da sich ihre verformten Enden den Riefen der Klemmbacken anpassen.
Die auftretende Spannung beim Justieren wird dabei in tangentialer Richtung des
Druckzylinders wirksam.
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Die UT-AS 22 31 561 schlägt die Befestigung der Druckplatte mit konisch
ausgebildeten Einhängeknopfen vor. Andere Vorrichtungen zum Aufspannen von biegsamen
Druckplatten arbeiten mit Klemm- bzw. Spannschienen, wobei Anfang und Ende der Druckplatten
in die im Zylinderkanal angeordneten Schienen eingeklemmt und hier fixiert werden.
Die Justierung durch die Spannschienen erfolgt dabei Uber im Zylindermantel vorgesehene
Hilfseinrichtungen.
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Allen diesen Systemen haften jedoch schwerwiegende Mängel an, die
den Druckbetrieb in mehrfacher Hinsicht erheblich wirtschaftlich beeinträchtigen.
Während die obengenannten Justiersysteme bei nur einmaligem Gebrauch der Druckplatte
ausreichend wirksam sind, versagen sie völlig, wenn die Druckplatte mehrfach verwendet
werden soll. Außer der Gefahr, daß die in die Druckplatten eingestanzten Löcher
oder Schlitze anreißen, bzw.
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beim Ausrichten der Druckplatte durch Verkanten die auf dem Druckzylinder
angeordneten Stifte die Locher erweitern, tritt zusätzlich auf Grund der Ublichen
Riefen in den Klemmbacken der Spannschienen eine Verformung der Druckplatte in ihren
Endbereichen auf. Damit ist es zum einen nicht mehr möglich, die eingestanzten Locher
oder Schlitze als Bezugsgrdße für das Ausrichten zu verwerten, zum anderen ergibt
sich durch die Derormation der Druckplattenenden eine erhebliche Schwierigkeit beim
Spannen. Diese Schwierigkeit ist darauf zurUckzuführen, daß die Riefen sowohl zwischen
den einzelnen Spannschienen als auch zwischen den einzelnen Druckwerken oder gar
Druckmaschinen in ihrer geometrischen Ausgestaltung Schwankungen unterworfen sind,
desweiteren bei diesen Riefen ein gewisser Verschleiß auftritt. Soll also eine Druckplatte,
nachdem sie längere Zeit nicht benutzt worden ist, wieder in ein Druckwerk eingelegt
werden, so stimmen die einmal in die Druckplatte durch den Spannvorgang eingepreßten
Riefen nicht mit den jetzt im Druckwerk befindlichen Riefen in der Spannschiene
überein, so daß es hier zu einem erneuten Verformen und Verziehen der Druckplatte
kommt. Es ist damit praktisch unmöglich, innerhalb sonst üblicher Ausrichtzeiten
eine solche Platte passergerecht auszurichten, d.h. daß die Rüstzeiten an der Maschine
auf ein Mehrfaches steigen. In den meisten Betrieben wird deshalb von einer Wiederverwendung
auch technisch sonst noch völlig brauchbarer Platten abgesehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese SchwierigkeitXen
abzubauen und ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, die mit technisch
unkomplizierten mitteln das Problem des mehrfachen Einsatzes der Druckplatten und
des Ausrichtens dieser Platten löst, d.h. daß ein schnelles und paßgenaues Einsetzen
neuer und gebrauchter Druckplatten ermõglicht wird.
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Diese Aufgabe wird in verblüffend einfacher Form durch ein Verfahren
zum Befestigen und Justieren von Druckplatten auf Druckzylindern mittels einer Spann-
und Justiervorrichtung gelöst, die das kennzeichnende Merkmal aufweist, daß die
Druckplatte im Bereich mindestens einer quer zur Maschinenlaufrichtung verlaufenden
Seite abgewinkelt , mit der so gebildeten Kante als Anschlag in eine Klemmschiene
eingelegt und verschraubt wird, worauf die Klemmschiene radial in die im Druckzylinder
befindliche Spannschiene eingesetzt und mittels dieser die Druckplatte ausgerichtet
wird.
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Durch das Abkanten der Druckplatte senkrecht zur Maschinenlaufrichtung,
das vorzugsweise unter einem Winkel von ca. 900 erfolgt, wird die Druckplatte durch
diese Kantenbildung einmal verstärkt, zum anderen bildet die Kante auch einen Anschlag,
der auf Grund seiner Längenausdehnung, die der gesamten Breite der Druckplatte und
damit praktisch der Länge eines Druckzylinders entspricht, eine hohe Ausrichtegenauigkeit
garantiert.
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Die Gefahr, daß die sO gebildete Kante beschädigt wird, ist wesentlich
geringer als bei den bisher üblichen Ausstanzungen bzw. Bohrungen in einer Druckplatte,
weil die beim Ausrichten auftretenden Kräfte auf die gesamte Breite der Druckplatte
verteilt werden und sie dadurch nicht mehr beschädigen können.
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Durch das Abwinkeln der Druckplatte um 900 oder mehr als 900, d.h.
durch das Bilden eines spitzen Winkels, bei dem der abgewinkelte schmale Teil in
Richtung der Zylinderachse weist, greift beim Spannen der Druckplatte die auftretende
Krart nicht mehr tangential zum Druckzylinder an der Druckplatte an, sie wird vielmehr
durch die Abkantung aufgenommen. Durch die Verlagerung der Kraft, praktisch in radiale
Richtung, ist es möglich, die Klemmung mit glatten geschliffenen Schienen auszuführen,
die keine Verformung der Druckp'atte hervorruft. Damit kann die Druckplatte beliebig
oft eingesetzt werden, so lange das Druckbild noch nicht beschädigt ist.
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Die einfache Maßnahme des Abwinkelns der Druckplatte ermöglicht jedoch
zusätzlich auch die Rüstzeiten der Druckmaschzine zu reduzieren. So kann jetzt bereits
außerhalb des Druckwerkes an die Druckplatte mindestens einer abgekanteten senkrecht
zur Maschinenlaurrichtung verlaufenden Seite mit einer Klemmleise ausgerüstet werden,
die als solche aus zwei völlig plangeschliffenen und dadurch pretsgünstigen Rechtecktprofil
stäben bestehen. Die so ausgerüstete Druckplatte kann dann mit dieser Klemmleiste
inde Spannschiene des Druckzylinders eingesetzt werden.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Ausgataltung der Erfindung weisen die
Spannschienen zur Aufnahme einer Klemmschiene eine im wesentlichen U-förmige Getalt
auf. Es ist dadurch möglich, die vormontierte Klemmschiene, an der die Druckplatte
bereits angeschraubt ist, direkt in die justierte Spannschiene einzusetzen. Die
Spannschiene ist dabei zweckmäßig mit einer Arretierung für die Klemmschiene ausgerüstet,
die ein schnelles und sicheres Einbringen gewShrleistet. Die Arretierung kann dabei
aus Paßbolzen bestehen, die durch die U-förmige Spannschiene und die Klemmschiene
hindurchgesteckt werden. Mit sehr guten Erfolg lassen sich jedoch auch übergreifende,
federgelagerte Klammern einsetzen, die die Klemmschiene sicher in der Spannschiene
halten.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgesaltung der Erfindung ist die
Spannschiene mit Zentriermitteln ausgerüstet, die in entsprechende Aggregate der
Lagerböcke eingreifen. Als sehr zweckmäßig hat sich hier eine konische Bohrung in
der Mitte der Spannschiene erwiesen, in die ein konischer Zapfen der Ketmmschiene
einrastet. Durch diese sehr einfache Maßnahme ist gewährleistet, daß die Spannschiene
stets in der Mitte czs Zylinders angeordnet ist. Es ist dadurch höchstens eine minimale
Verstellung des Querregisters erforderlich.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt: Fig. 1 einen Ausschnitt der Seitenansicht eines Plattenzylinders; Fig.
2 im Detaii die Befestigung und Justierung der Plattenspannvorrichtung; -ig. 3,
4 u. 5 Details der Spannschienen.
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Die linke Seite der Fig. 1 zeigt das bisherige Spannelement bekannter
Plattenzylinder 1. Das Spannstück 32 ist ebenso sie die Spannklaue 33 mit einer
Verzahnung 34 versehen, die die Druckplatte 20 im Bereich der Einspannstelle verformt.
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Die Druckplatte 20 wird dabei tangential gespannt im Gegensatz zur
radialen Spannung, wie sie gemäß der Erfindung auf der rechten Seite der Fig. 1
dargestellt ist.
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Der Plattenzylinder 1 weist eine Ausnehmung 2 auf, deren Bodenfläche
dachförmig verläuft und die rechte Bodenfläche 3 und die linke Bodenfläche 4 bildet.
Mit diesen Bodenflächen 3, 4 sind fest verbunden Lagerböcke 5, die eine L-förmige
Gestalt aufweisen und sich im außeren und mittleren Bereich der Ausnehmung 2 befinden.
Sie greifen mit einem Schenkel in eine Nut 6 der Spanaschiene 7 ein und werden durch
eine Halterung 8 darin geführt. Die Spannschiene 7 ist als U-Profil ausgeführt und
wird durch Zentrierbolzen 9, die von Federn lo beaufschlagt sind und in die trapezförmige
Sut 11 eirgreifen, in ihrer Lage justiert. Damit ist ein leerstellen der Spannschiene
7 in parallelem Abstand zur JandSlache 12 der Ausnehmung 2 möglich. Die Verstellung
erfolgt durch zwei mit Skalen 13 versehene Justiershrauben 14, die im rechten und
linken Bereich der Spannschiene 7 angeordnet sind. In den dazwischenliegenden Bereichen
der opannsehiene 7 befinden sich Anschlagschrauben 15, die nach azorgenommener Justierung
der Spannschiene 7 gegen die Wandfläche 12 bis zu ihrer Berührung gedreht werden.
Die Klemmschiene
15 besteht aus der Halteleiste 17 und der Gegenleiste
18, die durch Klemmschrauben 19 miteinander verbunden sind.
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Die abgewinkelte Druckplatte 20 ist bereits außerhalb des Plattenzylinders
1 so mit der Klemmschiene 16 verschraubt, da. sie im Bereich des winkels voll an
der Gegenleiste 18 aril egt.
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Die Spannsehiene ? ist an ihren Stirnflächen mit Pa3stücken 21 versehen,
die die Längsnut 22 der Spannschiene 7 auf die Länge der Klemmschiene 16 begrenzen.
Die Klemmschiene 16 kann damit einfach in die Längsnut 22 eingelegt werden und ruht
dabei zunächst auf Auswerfern 23, die in die Längsnut 22 hineinragen. Die Auswerfer
23 werden von einer Druckfeder 24 beaufschlagt, können in der Bohrung 25 gleiten,
d.h.
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nach unten bis zur völligen Planlage mit dem Boden der Längsnut 22
versenkt werden. Die Druckfeder 24 wird dabei in ihrer Lage durch die Druckschiene
26 gehalten.
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Federbelastete Klammern 27 greifen in Aussparungen 28 der Falteleiste
17 ein und verhindern dadurch eine radiale Bewegung der Klemmschienen 16. Die Klammerfeder
29, die die Klammer 27 in ihrer Position hält, wird von dem als Mutter ausgeführten
Drehgriff 30 aufgenommen. Ihre Spannung ist durch Zustellung des Drehgriffes 30
auf dem Gewindebolzen 31 einstellbar.