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Verfahren und Rundstrickmaschine zum Stricken von feinmaschiger Schlauchware
mit Splitarbeit Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von feinmaschiger
Schlauchware mit Splitarbeit auf Rundstrickmaschinen. Bekanntlich wird Splitarbeit
so gestrickt, daß bei pendelnder Bewegung der Maschine die zur Herstellung der Splitware
dienenden beiden Fäden (nämlich der Hauptfaden und der-Hilfs- oder Splitfaden) auf
zwei entgegengesetzten Seiten des Nadelkranzes den in zwei einander im wesentlichen
gleichen Gruppen eingeteilten Nadeln zugeführt werden. Beide Nadelgruppen stellen
auf diese Weise gleichzeitig je eine Bahn her, und die Verbindung dieser beiden
Bahnen zum splitgearbeiteten Teil erfolgt durch Verbindungssäume, in welchen während
der Herstellung der Splitbahnen der Hauptfaden und der Splitfaden miteinander verstrickt
werden. Infolge dieser Herstellungsweise durch Pendelbewegung der Maschine entstehen
in diesen Verbindungssäumen erhebliche Spannungen, die das Garn in beträchtlichem
Maße auf Reißen beanspruchen, so daß die splitgearbeiteten Teile besonders in oder
bei diesen Verbindungsnähten zum Brechen neigen. Diese Neigung wird bei der bisherigen
Herstellungsweise von Splitarbeit, welche ausschließlich auf Zungennadeln erfolgt,
noch dadurch wesentlich erhöht, daß das Garn durch den großen und außerdem noch
mit der vorstehenden Zunge versehenen Kopf der Zungennadeln erheblich gedehnt und
die Masche beträchtlich geweitet wird, so daß gerade in den Verbindungsmaschen,
in -welchen schon an sich durch die Herstellungsweise der Splitarbeit eine erhebliche
Spannung herrscht, durch die bisherige Verwendung der Zungennadeln noch eine besondere
beträchtliche Spannung erzeugt wird. Eine weitere Erhöhung dieser Spannung tritt
dadurch ein, daß die Maschenaußenhenkel der einen Bahn durch doppelte Fäden .gebildet
werden müssen, daß sich also die Zungennadel für die Bildung dieser Maschen noch
besonderen Faden heranziehen muß. Die Folge dieser ungünstigen Verhältnisse bei
der Verwendung von Zungennadeln besteht nun je nach der Beschaffenheit des Garnes
darin, daß bei verhältnismäßig unelastischem - Garn eine große Reißgefahr bei dem
:erheblichen Aufweiten .der an sich schon stark ;gespannten SMhschen in den' Verbindungssäumen
durch den dicken Nadelkopf der Zungennadel entsteht, während bei verhältnismäßig
elastischem Garn aus demselben Grunde die Gefahr vorhanden ist, daß das Garn in
den Verbindungsmaschen erheblich mehr gereckt wird, also seine Elastizität verliert,
als in den übrigen Splitwarenbahnen. In diesem Falle besitzen nicht nur die Maschen
in den Verbindungssäumen, sondern auch die beiderseits angrenzenden übergangsmaschen
zu dem regulären Gewirk eine bedeutend andere Elastizität als die regulären Maschen
der Splitbahnen, wozu weiter hinzukommt,
daß diese Maschen durch
die dicken Zungennadelköpfe auch weiter auseinandergezogen werden als die anderen
unter geringerer Spannung stehenden Maschen des Gewirks.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht ein wesentliches Merkmal der
Erfindung darin, daß für die Herstellung der Splitärbeit die an sich bekannten Haken-
oder Spitzennadeln verwendet werden, und daß zur weiteren Unterstützung der noch
näher zu beschreibenden günstigen Wirkungsweise dieser Hakennadeln die beiden Fäden
unterhalb der Hakenspitze dicht bei dem Nadelschaft von den Einführungsstellen bis
zu den Strickstellen an einer möglichst großen Zahl von Nadelschäften anliegend
zugeführt werden und, zweckmäßig ohne zum Aufliegen auf die Einschließplatinen zukommen,
eine genügend tiefe Lage einnehmen, um das Fangen der Fäden in den Nadelhaken durch
Pressen ungeachtet der durch die beiden Splitwarenbahnen an den Strickstellen ausgeübten,
in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Spannungen zu gewährleisten. Die Verwendung
der Hakennadeln für die Herstellung von Splitware hat den wesentlichen Vorteil,
daß nach erfolgten Pressen des Nadelhakens in die Zasche der Kopf der Hakennadel
kaum wesentlich größeren Raum beansprucht als der Schaft derselben, wozu im übrigen
noch die glatte Form des Kopfes und die Elastizität des federnden Hakens hinzukommt,
so daß beim Hindurchziehen der Hakennadel durch die alten Maschen bei der Herstellung
der Verbindungsnähte im Gegensatz zu den für ein gleich feines Maschenwerk bestimmten
Zungennadeln keine Dehnung oder Weitung der Maschennähte auftritt. Infolgedessen
besitzen auch in diesem Falle die Maschen der Verbindungsnähte und die angrenzenden
Maschen die gleiche Weite wie die Maschen des regulären Gestricks. Es tritt ferner
infolge der Verwendung von Hakennadeln in den Maschen der Verbindungsnähte keine
zusätzliche Reiß- oder Streckwirkung durch Weiten der "Maschen in den Fäden auf.
Infolgedessen wird bei Fäden aus weniger elastischem Garn die Reißgefahr in den
Verbindungsnähten vermindert bzw. bei Fäden aus elastischerem Garn ein Strecken
der Fäden in den Verbindungsnähten vermieden. Hieraus ergibt sich zunächst eine
nicht durch die erhöhte Reißgefahr der Verbindungsnähte gestörte Herstellung der
Splitware. Es folgt aber weiter für das fertige Gestrick, daß die Maschen in den
Verbindungssäumen und die unmittelbar benachbarten Maschen die gleiche Elastizität
aufweisen wie die übrigen Maschen, d. h. daß der ganze Strumpf im ganzen Umfang
eine gleichmäßige Elastizität besitzt, und es ergibt sich ferner aus dieser Tatsache,
daß beim fertigen Gestrick auch die Gefahr eines Reißens in den Verbindungsnähten
gegenüber der Herstellung mit Zungennadeln fortfällt. Es werden also durch:die Verwendüngvon
Hakenna.deln für die Herstellung von Splitware in den eq Spltwarlenb'alinen; verbin:dendna,
Stri!dknähten und den unmittelbar benachbarten Strickreihen Maschen erzeugt, welche
sowohl die gleiche Weite wie auch die gleiche Elastizität und die gleiche Festigkeit
besitzen wie die übrigen Maschen der Splitwarenbahnen. Die Erfindung ist nachstehend
in Verbindung mit der bekannten Banner-Strumpfrundstrickmaschine beschrieben, ohne
daß die Ausführung der Erfindung jedoch hierauf beschränkt werden soll.
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Abb. i zeigt den oberen Teil der Maschine im Aufriß.
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Abb. z ist eine Aufsicht auf Abb. i. Abb.3 ist ein Längsschnitt durch
den oberen Teil des Strickkopfes.
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Abb. q. ist ein Aufriß des Hilfsstrickschloßsatzes, und Abb.5 ist
ein Aufriß des Hauptstrickschloßsatzes.
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Abb.6 veranschaulicht in vergrößertem Maßstabe die Fadenzuführung
bei einer Reihe von Nadeln bis zum Strickpunkt. -Abb. 7 zeigt eine -Nadel nebst
Preßfinger in verschiedenen gegenseitigen Lagen. Abb.8 veranschaulicht im Grundriß
schematisch die Herstellung verschiedener Maschenreihen bei der Splitarbeit, jedoch
ohne Darstellung sämtlicher Nadeln, welche der besseren Übersicht halber bloß in
größeren Abständen voneinander gezeichnet sind.
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Abb.9 veranschaulicht im Grundriß schematisch die- Zuführung der beiden
Fäden bei der Splitarbeit, wobei nur ein Teil des Nadelkranzes dargestellt ist.
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Abb. io ist eine Abwicklung des -gesamten Schlosses und veranschaulicht
die Nadelsteuerung beim Rundstricken.
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Abb. i i veranschaulicht die Stellung der Teile vor Beginn der Splitarbeit,
und Abb. 1z und 13 veranschaulichen die Steuerung der Nadeln in zwei aufeinanderfolgenden
Maschenrundgängen bei Splitarbeit.
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Abb. 1q. stellt im Aufriß einen Strumpf dar, dessen Hochferse und
Fuß splitgearbeitet sind.
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Abb. 15 veranschaulicht einen Teil der hergestellten Splitware, die
in Abb. 16 auseinandergezogen veranschaulicht ist.
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Abb. 17 veranschaulicht schaubildlich eine etwas abgeänderte
Sphtarbeit, die in der Längsrichtung verzerrt dargestellt ist, und Abb. 18 und i
9 veranschaulichen in Nebeneinanderstellung bei der Herstellung von
Splitarbeit
eine Zungen- und eine Hakennadel.
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Auf dem Maschinenrahmen i ist der drehbare Nadelzylinder 2 und die
nicht drehbare Schloßplatte 3 angeordnet. In den Nuten des Nadelzylinders sind Haken-
oder Spitzennadeln 34., 38 (Abb. 18) längsverschiebbar angeordnet. Der Antrieb ist
in der bekannten Weise so ausgebildet, daß der Nadelzylinder zu gewissen Zeiten
in ununterbrochene umlaufende Bewegung, z. B. während des Strickens des Strumpflängens
bis zur Ferse, und zu anderen Zeiten, z. B. während des Strickens von Ferse und
Spitze sowie bei der Splitarbeit, in eine hin und her gehende Bewegung versetzt
werden kann. Auf der Hauptstrickseite des Zylinderkopfes (Abb. i und 2) sind eine
Anzahl Fadenführer 66, 67, 68, 69, 70 für den Hauptfaden und auf der entgegengesetzten
Hilfsstrickseite ist ein einzelner Fadenführer 7 i für den Splitfaden vorgesehen,
von welchen jeder zeitweilig in wirksame oder unwirksame Stellung gesenkt oder gehoben
werden kann. Die Stellung des Fadenführers 7 i auf der Hilfsseite ist so gewählt,
daß eine diametrale Linie durch den Zylinderkopf längs durch den Fadenführer 7 i
geht. An der inneren Kante der Fadenführer ist je ein Röhrchen 72 angebracht, welche
an den Fadeneinführungsstellen (Abb.8 und 9) äußerst nahe an den Schaft der Hakennadeln
unterhalb des Federhakens herangebracht werden können. Die von den Fadenführern
zugeführten .Fäden liegen auf beiden Seiten des Zylinders unmittelbar gegen die
Schäfte einer großen Anzahl von Nadeln an und werden bei jedesmaliger Umkehr der
hin und her gehenden Bewegung des Nadelzylinders ohne seitliches Spiel den Nadeln
sofort in umgekehrter Richtung von den Fadenführern zugeführt. In deren Arbeitsstellung
befindet sich das innere Ende 72 der Fadenführer, also in nächster Nähe der Nadelschäfte,
und ist die sich zwischen dem Fadenführerende und dem ersten Schaft der zu speisenden
Nadel befindliche Endenlänge -dementsprechend äußerst gering. Diese freie Fadenlänge
würde möglicherweise durch verhältnismäßig breite Haken der Zungennadeln gefangen,
jedoch nicht von Hakennadeln unterhalb der Bärte derselben.
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Abb.6 stellt in Schaubildform die eben beschriebene Fadenzuführungsweise
dar. Die Hakennadeln sind allgemein unter 34. und im einzelnen durch die Unterbezeichnungen
a bis g bezeichnet. Jede Nadel ist mit Presser und Einschließplatine versehen.
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In Abb.6 ist eine alte, eben von der Nadel a abgeschlagene Masche
dargestellt, während sich der neue Faden in den Haken der Nadel b bis einschließlich
g legt und weiterhin gegen die links von der letzteren dargestellten Schäfte der
sich von g bis p oder g erstreckenden Nadelgruppe.
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Die in Abb.6 und 9 dargestellte Anordnung wird auf beiden Seiten der
Maschine vorgesehen, d. h. auf der Haupt- und Hilfszufuhrseite und für beide Bewegungsrichtungen
des Zylinders.
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Die unabhängigen Preßfinger 73 (Abb.3 und 7) sind ringförmig am oberen
Ende des Nadelzylinders angeordnet und werden in bekannter Weise durch Schloßteile
betätigt, um beim Niedergang der Nadeln die Nadelbärte zu pressen. Die mit den Preßfingern
73 zusammenwirkenden Einschließplatinen 74. sind in einem Ringstück 7 5 angeordnet
und werden in ebenfalls bekannter Art durch oberhalb derselben angebrachte Schlösser
betätigt, um das Gestrick im gewünschten Augenblick festzuhalten. Der obere Teil
der Einschließplatinen ist- zweckmäßig bei 76 eingeschnitten, so daß sich der Faden
beiderseits der Maschine bis zum Anschlagpunkt a erstreckt, ohne den oberen Teil
der Einschließplatinen zu berühren. In der Nähe der beiden Abschlagplunkte werden
die Einschließplatinen genügend zurückgezogen, um das Niederziehen des Fadens durch
die Nadeln zu gestatten. Da bei dieser Ausführung keiner der Fäden auf dem Einschließplatinenoberteil
aufruht, wird die Fadenlage zu den Nadeln durch die radiale Bewegung der Einschließplatinen
nicht beeinträchtigt, und diese letzteren können daher den Faden nicht unter die
Nadelbärte zwingen. Es ist aus Abb.6 in Verbindung mit Abb.8 und 9 ersichtlich,
daß infolge der beschriebenen Anordnung die beiden Fäden unterhalb der Hakenspitze
dicht bei dem Nadelschaft von den Einführungsstellen 72 bis zu den Strickstellen
a so zugeführt werden, daß sie an einer möglichst großen Zahl- von Nadelschäften
anliegen und eine genügend tiefe Lage einnehmen, um das Fangen der Fäden in den
Nadelhaken durch Pressen ungeachtet der durch beide Splitwarenteile an den Strickstellen
72 ausgeübten, in entgegengesetzter Richtung verlaufenden Spannungen zu gewährleisten.
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Der zeitweilige Rückzug der Fadenführer in ihre nicht wirksame Stellung
wird am besten durch Schwingung der Fadenführer erreicht. Da sich diese jedoch in
allernächster Nähe der Nadelschäfte und unterhalb der Nadelbärte befinden, so muß.
diese Schwingbewegung so ausgeführt werden, daß die Nadelbärte außerhalb des Bewegungsbereiches
der Fadenführer bleiben. Zu diesem Zweck ist der Splitfadenführer 71 mittels
des wagerechten Schlitzes I 1q. auf dem festen Stift i i o (Abb. i) und mittels
des bogenförmigen
Schlitzes i 19 auf dem festen Stift i i i geführt
und ruht auf dem mustergemäß gesteuerten Hebel 87 auf. Wird der Hebel
87 gesenkt, so senkt sich der Fadenführer 71 aus der oberen Stellung der
Abb. i in seine gestrichelt dargestellte Arbeitsstellung, wobei seine Bewegung durch
die Feder 83 beschleunigt wird. Infolge der beiden Schlitze 114 und i i9 erfolgt
aber diese Schwingbewegung des Fadenführers so, daß er mit seinem vorderen Ende
72 zunächst zurückgezogen und dann in der unteren Stellung an den Nadelschaft heran
wieder vorgestoßen wird. Der umgekehrte Vorgang spielt sich bei der Aufwärtsschwingung
des Fadenführers ab. Auch die Hauptfadenführer 66 bis 70 sind mittels der
Stifte 112, 113 und der Schlitze 112X und i 2o in gleicher Weise geführt. Es werden
somit durch diese Einrichtung die Bewegungen der Fadenführer so geregelt, daß das
innere Ende 72, in der in punktierten Linien angedeuteten untersten Stellung sich
sehr nahe an dem Nadelschaft und unterhalb des Nadelbartes befindet. Durch Hebung
des Fadenführers wird derselbe durch den bogenförmigen Schlitz i i9 bzw. 120 in
seiner Längsrichtung etwas nach auswärts verschoben, um jede Berührung mit den Bärten
der wirksamen Nadeln zu verhüten, und alsdann nach der in vollen Linien in Abb.
i gezeigten oberen Lage zurückgebracht.
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Das Hilfsstrickschloß (Abb. i und 4) besteht aus dem oberen Führungsschloßteil92,
dem mittleren Führungsschloßfei193, einem Paar Seitenschloßteilen 144, 145 und dem
unteren Schloßteil146. Die verschiedenen Schloßteile, deren Innenflächen konkav
ausgebildet sind, liegen in derselben Höhenlage wie das Hauptstrickschloß (Abb.5).
Dieses besteht aus dem oberen Schloßteil 147, zwei Seitenschloßteilen 148, 149 und
dem mittleren Führungsschloß 15o.
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Das Hilfsstrickschloß ist in seiner Höhenlage verstellbar, um dieselbe
Maschenlänge wie das Hauptstrickschloß einstellen zu können. Außerdem ist das Hilfsstrickschloß
radial zum Nadelzylinder verschiebbar, um es außer Tätigkeit zu bringen.
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Die Nadeln sind in gleich große Gruppen mit kurzen und langen Füßen
eingeteilt. Bei der Herstellung von Rundstrickware stricken sämtliche Nadeln nur
auf der Hauptstrickseite, während bei Splitstrickware, also beim Pendelgang der
Maschine, nur - die Nadeln mit kurzen Füßen auf der Hauptstrickseite und diejenigen
mit langen Füßen gleichzeitig auf der Hilfsstrickseite stricken. Zweckentsprechend
arbeiten die beiden Endnadeln mit kurzen Füßen in der später beschriebenen Weise
als Anschlußsaumnadeln. Um den richtigen Eingriff der Nadeln mit langen Füßen mit
dem Mittelschloßteil 93 der Hilfsstrickseite herzustellen, wird das obere Schloßtei192
unmittelbar oberhalb des Schloßteiles 93 angeordnet. Das Schloßteil 9z hat geneigte
Flächen 158, 159, durch welche die Nadelfüße, falls dieselben zu hoch sind, um in
das Schloßteil92 einzugreifen, nach abwärts geschoben werden. Das Schloßteil 92
hat eine Einkerbung 16o, welche zur Aufnahme eines um 162 schwingbaren Mehrungsfingers
161 dient. Der andere Mehrungsfinger 163 ist um 164 schwingbar. Die Finger werden
durch eine bekannte Vorrichtung in untätiger Stellung gehalten, wenn keine Nadelzunahme
oder Minderung stattfinden soll.
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Zwischen dem Haupt- und Nebenstrickschloß ist eine schwingbare Zungenweiche
166 (Abb. io) in solcher Entfernung vom Nadelzylinder angeordnet, daß mit ihr nur
die Nadeln mit langen Füßen in Eingriff kommen können.
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Die Arbeitsweise ist beispielsweise für die Herstellung der ' in Abb.
14 dargestellten Strickware folgende: Abb. 14 stellt einen Strumpf 4o, dessen Längen
42 sich nach dem Wadenteil 41. erweitert, dar. Diese Erweiterung erfolgt nach irgendeinem
der bekannten Verfahren. Der verstärkte Teil44 (Hochferse) erstreckt sich reichlich
höher als die Ferse 43 und ist aus einem stärkeren Faden gebildet als die Vorderseite
45 und der Längen 41, um einen größeren Widerstand gegen Verschleiß durch Reibung
des Schuhes zu bieten. Ein ähnlicher Faden wie der zur Herstellung des Teiles 44
benutzte wird ebenfalls für die Fußsohle 47 undSpitze 48 verwendet. Ferse und Fuß
werden. durchSplitarbeithergestellt. Der Anschlußsaum beginnt im Punkt 49 bei der
Hochferse 44 und erstreckt sich abwärts bis zur Ferse 43 und dann in der Längsrichtung
des Fußes bis zum oberen Teil 51 der Spitze 48.
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Bei der Herstellung von Rundstrickware, also des Längens, bewegt sich
der Nadelzylinder in der durch einen Pfeil in Abb. i o angegebenen Richtung und
bedingt die Bewegung der sämtlichen Nadelfüße über die mit A bezeichnete Bahn. Es
bewegen sich also sowohl die Nadeln mit langen wie auch die Nadeln mit kurzen Füßen
oberhalb des Dreiecks 149 des Hauptstrickschlosses und unterhalb des oberen Schloßteiles
147 und werden von dem Dreieck 148 abgezogen.
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Nach dem Durchgang unter dem Dreieck 148 werden die Nadeln durch die
schräge Fläche 168 des Scbloßringes 1.69 gehoben und stoßen nun gegen das erste
Dreieck 145 ' des Hilfsschlosses. Durch .dieses Dreieck werden sämtliche Nadeln
-bis --unterhalb des Fadenfangpunktes
nach unten,gedrückt,
so daß an der Hilfsstrickstelle keine der Nadeln Garn aufnehmen kann. Beim Rundstricken
wird durch alle Nadeln Faden nur an der Hauptstrickstelle von . einem der 'Fadenführer
66 bis 7o aufgenommen und verstrickt. An der Schräge 170 werden sämtliche Nadeln
wieder in normale Lage gebracht. Beim Durchgang der Nadeln mit langen Füßen am Weichenschloßteil
166 wird dasselbe durch die Nadelfüße gegen dessen Federspannung gehoben,. während
die Nadeln mit kurzen Füßen dasselbe unberührt lassen. Während des Strikkens der
letzten Reihe vor der verstärkten Hochferse 44 wird vom Rundstricken zum Stricken
durch hin und her gehende Zylinderbewegung übergegangen unter gleichzeitig erfolgender
Hebung der Schloßteile 171, 172, was in bekannter Weise erfolgt.
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Die Bewegungsrichtung des Nadelzylinders wird aber erst umgesteuert
nach Durchgang und Hebung sämtlicher durch die punktierte Linie B in Abb. i i bezeichneten
Nadeln mit langem Fuß durch das in dieser Elbbildung in gehobener Stellung gezeigte
Dreieck 172. In Abb. i i ist die Bewegungsrichtung des Nadelzylinders durch den
Pfeil angegeben und die Stellung der Nadeln mit langem Fuß B und derjenigen mit
kurzem Fuß C unmittelbar vor der ersten Umkehrbewegung des Nadelzylinders für die
Herstellung der Hochferse angedeutet.
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Während des Zunahme- und Minderungsvorgangs für Ferse und Spitze werden
die langfüßigen Nadeln in der bekannten Weise zeitweilig aus deren Arbeitsstellung
zurückgezogen, wöbei das Zentraldreieck 93 des Hilfsstrickschlosses selbsttätig
in radialer Richtung zurückgezogen wird, um den freien und ununterbrochenen Durchgang
der langfüßigen Nadeln zu gestatten.
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Durch die ununterbrochene HinuridherbeweZung des Strickzylinders während
des Minderungsvorganges werden die kurzfüßigen Nadeln stufenweise fortschreitend
bis zur Fertigstellung der gewünschten Reihenzahl durch die Minderungsfinger 181,
182 gehoben, woraufhin die bis zu solchem Zeitpunkt in untätiger Stellung gehaltenen
Weiterungsfinger 161 bis 163 ausgelöst werden und die vorher durch die Minderungsfinger
181, 182 gehobenen Nadeln. wieder in umgekehrter Richtung in Tätigkeit setzen und
auf diese Weisedie fortschreitend zunehmende Verlängerung der'ersendeckelreihen
bewerkstelligen.
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Nach Fertigstellung der Ferse wird der Splitfußteil gestrickt. Es
sei angenommen, daß die Teile sich in der in Abb. i i darger stellten Lage befinden,
wenn die Maschine die letzte Laufbahn vor dem Beginn der Splitarbeit (der Hochferse
44) beschrieben hat, und weiter sei angenommen, daß.sich der Nadelzylinder entgegengesetzt
dem Pfeil (4bb. i i) gedreht habe. Bei der Herstellung der Splitarbeit stricken
bekanntlich nur die kurzfüßigen Nadeln C am Hauptschloß den von einem der Hau_pfadenführer
(z. B. 69) zugeführten Faden, während die langfüßigen Nadeln B am Hilfsschloß den
vom Hilfsfadenführer 71 zugeführten Splitfaden strikken, wobei die beiden so hergestellten
Bahnen (52 und 53 in Abb.16) in den Anschlußsäumen (54, 54 in der Weise miteinander
verstrickt werden, daß die Endnadeln L' und D des kurzfüßigen Nadelsatzes C durch
jeweilige Anhebung auf die Höhenlage der langfüßigen Nadeln B sowohl im Haupt- und
auch im Hilfsfadenschloß stricken.
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Bewegt sich nämlich bei der ersten Maschenreihe der Splitarbeit der
Nadelzylinder in rder Pfeilrichtung der Abb. i i, so bewegt sich die erste Nadel
D des kurzfüßigen Nadelsatzes C gegen den lfinderungsfinger 181, und die Garuztifuhr
von dem Hauptfadenführer (beispielsweise 69) nach dieser Nadel wird durch Hebung
derselben auf die Höhenlage der langfüßigen Nadeln B verhindert. Da der Nadelzylinder
während der hin . und her gehenden Bewegung ungefähr eine ganze Umdrehung beschreibt,
so wird die angehobene kurzfüßige Nadel D mit den sämtlichen langfüßigen. Nadeln
,$ durch Eingriff mit dem Zentralschloßteil93 unterhalb des Strickdreiecks 145 gebracht,
wodurch auch der NadelD Fäden von dem Hilfsfadenführer 71 zugeführt wird, während
sie die früher gebildete Masche abschlägt. Im einzelnen ergibt sich der Vorgang
bei.der Herstellung der Splitarbeit aus Ablb. 12 und 13 wie folgt: Unter der Annahme,
daß die sämtlichen in Abb. 12 gezeigten Schlösser sich in einer der Abb. i i entsprechenden
Lage befinden und der Nadelzylittder bereits seine nächste, in der Richtung des
Pfeils erfolgende Vorwärtsbewegung einschlagen hat, greift die der kurzfüßigen Endnadel
D gegenüberliegende kurzfüßige Endnadel E, welche nunmehr die erste Nadel in der
kurzfüßigen Nadelgruppe C ist, in den Minderungsfinger 182 ein. Die Nadel ,E' wird
durch den Finger 182 auf die Höhe der langfüßigen Nadeln B gehoben und bildet somit
jetzt die letzte 'Nadel der langfüßigen Nadelgruppe B. Die Nadeln der Gruppe B,
welche sich in der oberen Höhenlage bewegen, werden durch das Zentralschloßteil93
unter das Hilfsstrickschloß 144 gesenkt, wodurch den sämtlichen Nadeln dieser Serie,
einschließlich der kurzfüßigen Nadel E, Garn von dem Hilfsfadenführer 71 an dem
Hilfsstrickscbloßsatz zugeführt wird. Nach dem Durchgang am Schloß 144 bewegen sich
die langfüßigen Nadeln entlang der
Schrägen, 170 über das
Dreieck 172 nach der oberen Höhenlage zurück. Da sich aber das Dreieck
172 1n einer solchen Entfernung von dem Nadelzylinder befindet, daß es nur
auf die langfüßigen Nadeln einwirken kann, so bewegt sich die kurze Fußnadel
E aufwärts nur über die geneigte Fläche 170 und gelangt alsdann. auf
die normale Höhe der kurzfüßigen Nadeln C, mit welchen sie sich nun wieder vereinigt.
Die Endnadel E bewegt sich jedoch nicht genügend weit, um während dieser Bewegung
des Nadelzylinders in den Minderungsfinger 182 einzugreifen, und da die Bewegung
des Nadelzylinders in umgekehrter Richtung erfolgt, bevor ein solcher Eingriff stattfinden
könnte, muß die Nadel E wie die übrigen kurzfüßigen Nadeln durch das Hauptstrickschloß
gehen, wo dieselbe ebenfalls Garn vom Hauptfadenführer aufnimmt und auf diese Weise
die von dem gewöhnlichen Faden gebildete Schlinge mit der früher aus den Hilfsfaden
gebildeten Schlinge verstrickt und so die von dem Splitfaden durch die langfüßigen
Nadeln gestrickte Bahn 53 ruit der von dem Hauptfaden durch die kurzfüßigen Nadeln
gebildeten Bahn 52 vereinigt.
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Während der folgenden Rückkehrbewegung des Nadelzylinders gemäß Abb.
13 wird wieder die Endnadel D durch den Minderungsfinger des Hauptstrickschlosses
gehoben und bewegt sich oberhalb desselben durch das Hilfsstrickschloß, nimmt Faden
von dem Hilfsfadenführer 7 r auf und scblägt ihre Masche ab. Die langfüßigen Nadeln
B werden nach deren in der Pfeilrichtung (Abb. 13) erfolgenden Durchgang durch.
das Hilfsstrickschloß wieder auf ihrer oberen Höhe durch das Weichenscbloß 166 "gehoben.
Die kurzfüßige Nadel D bewegt sich jedoch entlang der normalen Nadelhöhe C durch
das Hauptstrickschloß und nimmt einen zweiten Faden auf zum Verstricken mit der
früher von dem an dem Hilfsstrickschloß aufgenommenen Faden gebildeten Schleife.
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Mit anderen Worten, die beiden kurzfüßigen Endnadeln D und. E stricken
zur -Herstellung der Anschlußschleifen abwechselnd mit beiden Fäden zuerst aul der
Hilfsseite mit den langfüßigen Nadeln und alsdann auf der Hauptseite mit den kurzfüßigen
Nadeln.
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Die auf diese Weise hergestellte Split; ware ist in vergrößertem Maßstabe
in Abb. 15
naturgetreu und in, Abb. 16 zwecks deutlicherer Veranschaulichung
auseinändergezogen dargestellt. Wie bereits bemerkt, tist angenommen, daß die Bahn
52 aus dem Hauptfaden (also beispielsweise vom Fadenführer 69) durch die kurzfüßigen.
Nadeln C am Hauptschloß und die beiderseits abgebrochen dargestellte Bahn 53 von
dem Garn des Hilfsfadenführers 71 durch die laxrgfüßigen Nadeln B am Hilfsschloßsatz
gestrickt ist, wobei die Maschen der Anschlußsäume 54, 54' durch die beiden Endnadeln
D und E des kurzfüßige Nadelsatzes sowohl von dem Haupt- wie auch von dem Splitfaden
gestrickt-worden sind. Es ist nun klar, daß bei der geschilderten Herstellung dieser
Ware durch Pendelbewegung des Zylinders in den Maschen der beiden Anschlußsaume
54 und' 54' erhebliche entgegengesetzt gerichtete Spannungen auftreten müssen, die
noch dadurch erhöht werden, daß die Masehenaußenhenkel 17, 18 der
einen Bahn 5 2 durch doppelte Fäden gebildet werden, so daß die Nadeln für -die
Bildung dieser Maschen noch besondere *Fäden heranziehen müssen. Wie eingangs ausgeführt,
äußern sich diese auf Strecken der Anschlußmaschen gerichteten Spannungen bei der
Herstellung wie auch beim fertigen Strumpf in einer besonderqn Reißgefahr -für die
Masdhen 54 uni. 54' der Anschlußsäume wie auch der angrenzenden Maschen sowie in
einer verschiedenen Elastizität in und. bei den Anschlußsäumen und in den .übrigen
Teilen der Splitbahu:en. Es ergibt sich nun aus der -ve_rgleichsw4sen Zusammenstellung
der früher verwendeten Zungennadel nach Abb. r9 und -der .gemäß der Erfindung zu
verwendenden Haken- oder Spitzennadel nach Abb. 18, daß die ungünstigen Verhältnisse
in den Anschlußsäumen der Splitbahnen durch die bisher zu ihrer Herstellung verwendeten
Zungennadeln noch erheblich erhöht werden; weil der Kopf der Zungennadel 2_7 durch
die - Form des Hakens 33 und die bei 29 am verbreiterten Teil 28 drehbar gelagerte
Zunge 3o einen verhältnismäßig großen Umfang erhält, der auch noch seinerseits die
bereits unter Spannung stehenden Saumschlingen weitert und noch mehr beansprucht,
wenn der breite, starre Kopf der Zungennadel durch die Schlingen hindurchgezogen
wird und die Zungennadel für die Bildung der aus doppelten Fäden hergestellten Maschenaußenhenkel
17, 18 zu dem Hauptfaden noch einen besonderen `Faden heranziehen muß. Es
liegt daher bei Verwendung eines verhältnismäßig unelastischen Fadens die Gefahr
eines Reißens desselben vor, während bei einem .verhältnismäßig elastischen Faden
eine wesentliche Dehnung desselben eintritt und das Gewirk in und bei den Anschlußsäumen
weniger elastisch ausfällt wie in den übrigen Teilen der Splitbahn.
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Demgegenüber ex$ält man bei der Verwendung einer Haken- oder Spitzennadel34
nach Abb. 18 den wesentlichen Vorteil, daß nach erfolgtem Pressen des Nadelhakens
38 in die Zasche 36 die Hakennadel kaum wesentlich größeren Raum beansprucht als
der Schaftl,35,
wobei außerdem noch die im Verhältnis zur Zungennadel
glatte Form des Kopfes 37 und die Elastizität des federnden Hakenbartes 38 hinzukommt.
Infolgedessen tritt bei der Herstellung der Maschen der Verbindungsnähte 54 und
54' der Abb. 16 der gepreßte Kopf der Hakennadel glatt durch die alte Masche, ohne
eine besondere ü'eitung der :Haschen wie bei den Zungennadeln, so daß also keine
weitere Erhöhung der an den Anschlußsäumen vorhandenen Spannungen auftritt und,
wie einleitend näher ausgeführt, weder bei einem verhältnismäßig unelastischen Faden
die Reißgefahr erhöht, noch bei einem elastischeren Faden die gleichmäßige Elastizität
des ganzen Gewirks beeinträchtigt wird.
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Die -gleich günstige Wirkung durch die Verwendung von Hakennadeln
tritt- auch bei der in Abb. 1 7 veranschaulichten Ausführungsform der Splitarbeit
ein. Bei dieser zeigt gegenüber der Ausführung nach Abb. 16 der Anschlußsaum 197
in jedem Rundgang eine Doppelmasche, nämlich in einem Rundgang eine ganze Masche
198 und eine Teilmasche i 99 aus dem Hauptfaden der einen Splitbahn 202 und in dem
folgenden oder vorhergehenden Rundgang eine ganze Masche Zoo und eine Teilmasche
toi aus dem Faden der zweiten Splitbahn 2o3. Beiderseits des Anschlußsaumes sind
noch `zwei Randmaschen 202 aus dem Hauptfaden und zwei Randmaschen 2o3 aus dem Hilfsfaden
dargestellt. Auch hier treten die entgegengesetzt gerichteten Spannungen in den
Maschen. des Anschlußsaumes auf, da- sich die Fäden 204, 205 der Schlingen
des Hauptfadens nach rechts erstrecken, während dia Fäden 2o6, 207 der Schlinge
aus dem Hilfsfaden nach links verlaufen und die Fäden 204, 205 einerseits
und 2o6, 207 andererseits unter entgegengesetzter großer Spannung stehen.
Auch bei der Herstellung dieser Splitarbeit bietet daher die Verwendung der Federhakennadel
die geschilderten Vorteile.