-
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. April 1928 ab
Bei
den Anodenbatterien hat die gebräuchliche Anordnung und Bezeichnung der Abgreifungen
(mit den Nennspannungszahlen) den Nachteil, daß der Funkteilnehmer ohne technische
Kenntnisse nicht in der Lage ist, den Empfänger bei den richtigen Spannungen anzuschalten.
Die Empfänger oder deren Zuleitungsschnüre sind oft mit Spannungsbezeichnungen versehen,
ohne daß die Gebrauchsanweisungen Angaben darüber enthalten, ob es sich um die wahren
Kleinst-, Höchst- oder Durchschnittsspannungen handelt, mit denen sich ein einwandfreier
Empfang erzielen läßt, oder aber um die Spannungszahlen, bei denen die Anodenbatterie
anzuschalten ist, damit sie bis zu ihrer Erschöpfung guten Empfang ermöglicht. Gewöhnlich
trifft das letztere zu, und der technische Laie begeht bei stärkerer Beanspruchung
mindestens den einen Fehler, daß er die frische Batterie unnötig stark belastet.
Denn die Spannungsbezeichnungen an d°n Empfangsgeräten berücksichtigen den Spannungsabfall
der Batterie während des Gebrauchs in Höhe von etwa ao °/o bei stärkerer Beanspruchung.
Wennsichaberbeiniedrigerer Spannung ein befriedigender Empfang erzielen läßt, so
bedeutet die anfängliche Mehrspannung eine unnötige Überlastung der Batterie, die
ihre Lebensdauer ganz beträchtlich verkürzt. Dazu kommt bei vielen, insbesondere
widerstandsgekoppeltenEmpfä,ngern eine allmähliche Abnahme der Lautstärke. Ist aber
ausnahmsweise die erforderliche Mindestspannung gemeint, so begeht der technische
Laie den Fehler, Batterien der gleichen Nennspannung zu benutzen, so daß die Güte
des Empfanges alsbald nachläßt. Auf jeden Fall wird die Batterie schlecht ausgenutzt,
wenn andere als die erforderlichen Spannungen abgegriffen werden. Zur guten Ausnutzung
der Anodenbatterie müssen demnach die Stecker der stromführenden Zuleitungen nach
.Maßgabe des Spannungsabfalles allmählich nach immer höheren Spannungszahlen umgestöpselt
werden. Sind an Stelle bestimmter Zahlen am Empfänger zulässige Spannungsbereiche
angegeben, z. B. 8o bis roo Volt, so ist der Laie erst recht ratlos und meistens
geneigt, die höhere Spannung zu wählen, besonders wenn er hierbei eine größere Lautstärke
feststellt. Hat er kein feines Gehör, so wird er beim Widerstandsempfänger den Minusstecker
statt bei etwa 1o °/o der gestöpselten Anodenspannung bei einer niedrigeren Spannung
einsetzen und hiermit den doppelten Fehler begehen, die Gittervorspannung der Endlampe
zu niedrig und deren Anodenspannung zu hoch einzustellen. Beides erhöht zwar die
Schallintensität, aber in gar keinem Verhältnis zu der gleichzeitigen Steigerung
der Stromstärke.
-
Um nun den technisch ungebildeten Funkteilnehmer zu veranlassen, seinen
Empfänger mit den richtigen Spannungen zu betreiben
und hierdurch
die Anodenbatterie gut auszunutzen, werden gemäß der Erfindung an der Anodenbatterie
für jede der positiven Ableitungen je eine Gruppe von je zwei oder drei Abgreifungskontakten
angeordnet. Von jeder Gruppe dient der erste Kontakt für die Anschaltung der frischen
Batterie, während der zweite und nötigenfalls der Dritte dazu bestimmt ist, den
Spannungsabfall nach einer gewissen Gebrauchszeit auszugleichen. Bei Anodenbatterien
ohne Abgreifungskontakte für die Gittervorspannungen kann natürlich statt dessen
für die negative Ableitung eine Gruppe von zwei oder drei Abgreifungskontakten angeordnet
werden. Das bedeutet eine Vereinfachung der Herstellung und macht die Bedienung
bequemer, wenn mehrere positive Ableitungen vorhanden sind, hat. aber den Nachteil,
daß die Batterie nicht so gut ausgenutzt wird, wenn der absolute Spannungsabfall
bei den einzelnen Kontakten nach den höheren Spannungen hin stark zunimmt, wie es
bei Kraftverstärkung stets der Fall ist. Nur dann, wenn der Stromverbrauch der Endlampe
verhältnismäßig gering ist und dementsprechend die Spannung der nur durch die Endlampe
belasteten Zellen sehr langsam abfällt, läßt sich eine einigermaßen gute Ausnutzung
der Batterie durch Zuschaltung von Zellen auf der negativen Seite erreichen. In
,weitaus den meisten Fällen ist aber die Spannungsregelung auf der postiven Seite
vorzuziehen, obwohl dann zwei oder manchmal sogar drei Anschlüsse umzulegen sind.
Bei Batterien mit Gittervorspannung ist dies natürlich kein Nachteil, da j a auch
auf der negativen Seite mindestens zwei Anschlüsse zu verändern wären.
-
Gemäß der Erfindung ist der Abstand zwischen den Kontakten der einzelnen
Gruppen wesentlich geringer als der Abstand zwischen den Gruppen, damit die Zusammengehörigkeit
der Kontakte zu einer Gruppe auf den ersten Blick erkennbar ist. Diese Zusammengehörigkeit
kann durch Verbindungs-oder Umrandungslinien, Färbung usw. auf der Oberfläche bzw.
dem Deckel der Batterie noch deutlicher gemacht werden.
-
Um den Funkteilnehmer zu veranlassen, die Batterie richtig, also bei
den ersten Kontakten einer jeden Gruppe anzuschalten, werden gemäß der Erfindung
nur diese mit Bezeichnungen versehen, z. B. mit Spannungszahlen. In der Gebrauchsanweisung,
die auch auf der Batterie angebracht sein kann, wird dann darauf hingeweisen, daß
sämtliche Anschlüsse nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden nach den benachbarten
Kontakten umzulegen sind. Enthält jede Gruppe drei Kontakte, so ist natürlich darauf
hinzuweisen, daß sämtliche Anschlüsse nach einer bestimmten Anzahl weiterer Betriebsstunden
noch einmal, und zwar endgültig, umzulegen sind. Die Anzahl- der Zellen zwischen
den ersten und zweiten Kontakten einerseits und diejenige zwischen den zweiten und
dritten Kontakten andererseits kann so gewählt werden, daß die beiden Umschaltungen
nach der gleichen Anzahl von Betriebsstunden vorzunehmen sind. Da aber die Spannung
im Anfang ziemlich schnell und dann allmählich immer langsamer fällt, ist es zweckmäßiger,
die zweite Umschaltung nach einer längeren Zeit vornehmen zu lassen als die erste.
Dann kann jedesmal die gleiche Anzahl von Zellen hinzugeschältet werden, wodurch
die Herstellung vereinfacht wird.
-
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung einer Einheitsanodenbatterie,
mit der die überwiegende Mehrheit der Orts- und Bezirksempfänger für Lautsprecherempfang
betrieben werden kann, und die dabei annähernd unveränderlich 'belastet ist, so
daß sie wirtschaftlicher arbeitet als gewöhnliche Anodenbatterien. Eine derartige
Einheitsanodenbatterie würde dem augenblicklichen Stand der Technik entsprechend
Abgreifungen bei folgenden Spannungen besitzen,- wobei die Spannung der einzelnen
Zelle mit 1,5 Volt angenommen ist: 0 5=
88,5
7,5 55,5 96 g 6o =o3,5 Die Anschlußbezeichnungen
würden dann etwa folgendermaßen lauten:
0 50 9o |
0 0 -<-- |
-> o |
o,6 0 < Nach Zoo Betriebsstunden > o |
0 0 -< -- Nach 3oo Betriebsstunden -r o |
7,5 |
Es leuchtet ein, daß bei dieser Bezeichnungsweise der richtige Anschluß gewährleistet
ist, denn die Spannungszahlen stimmen überein mit denjenigen der gebräuchlichsten
Empfänger. Ein Fehler ist höchstens bei solchen Empfängern möglich, die eine einzige
Gitterzuleitung besitzen. Diese hat natürlich die Bezeichnung Null oder -Anodenbatterie,
so daß sie -richtig angeschlossen wird. Die Minusleitung des Empfängers ist richtig
bei
7,5 anzuschließen, so daß sich eine negative Gitterverspannung
von 9 Volt ergibt. Wird sie aus Unkenntnis bei 6 eingesetzt, so beträgt die Gitterspannung
immer noch - 7,5 Volt, so daß sich keine allzu starke Überlastung der Batterie ergibt.