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Verfahren zur Darstellung von Kondensationsprodukten der Anthrachinonreihe
Es wurde ;gefunden, daB Benzoylaminoanthrachinone oder ihre Derivate, die im Benzolkern
des Aroylrestes Halogen enthalten, dieses Halogen bei der Kondensation mit Aminoanthrachinonen
unter Halogenwasserstoffbildung abspalten und in neue Kondensationsprodukte übergehen.
Diese sind teils Küpenfarbstoffe von hervorragenden Echtheitseigenschaften, teils
sind sie als Vorprodukte für andere Farbstoffe verwendbar. Das Verfahren besteht
im allgemeinen darin, daß man die Reaktionskomponenten in einem geeigneten Verdünnungsmittel,
wie z. B. Nitrobenzol,
(z. B. erhältlich durch Behandeln von i-Aminoanthrachinon mit m-Brombenzoylchlorid
bzw. -bromid) und Zusatz von 15 Ge-Naphthalin, Trichlorbenzol o. dgl., in Gegenwart
einer Kontaktsubstanz unter Zusatz eines säurebindenden Mittels, wie z. B. Natriumacetat,
Kaliumacetat, Natriumformiat usw., erwärmt; als Kontaktsubstanz eignet sich vorzüglich
Kupfer bzw. seine Salze, wie z. B. Kupferchlorid, -chlorür, -bromid, -acetat usw.
Beispiel i 23,8 Gewichtsteile i # q.-Diaminoanthrachinon werden in 75o Gewichtsteilen
Nitrobenzol mit 81,2 Gewichtsteilen i-m-Brömbenzoylaminoanthrachinon wichtsteilen
Kupferchlorür und 3o GewicUtsteilen entwässertem Natriumacetat bis zum Verschwinden
der Ausgangsprodukte zum
Sieden erhitzt. Schon während des Erhitzens
scheidet sich das Kondensationsprodukt zum großen Teil in dunkelgrünen
Nädelchen ab. Nach dem- Erkalten wird abgesaugt, mit heißem Alkohol das Nitrobenzol
ausgewaschen, durch Waschen mit heißem Wasser alles Salz entfernt und getrocknet.
In konzentrierter (95- bis 96prozentiger) Schwefelsäure löst sich das Kondensationsprodukt
mit grüner Farbe; beim Eingießen in Wasser entstehen blaustichiggrüne Flokken. Baumwolle
wird aus röter Küpe in blaustichiggrünen Tönen angefärbt.
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Beispiel 2 72,2 Gewichtsteile, i-p-Chlorbenzoylaminoanthrachinon
(z. B. erhältlich durch Behandeln von z-Aminoanthrachinon mit p-Chlorb.enzoesäure
unter Zusatz von Thionylchlorid) werden mit 23,8 Gewichtsteilen, i # q.-Diaminoanthrachinon
in 5oo bis 6oo Gewichtsteilen Nitrobenzol unter Zusatz von 15 Gewichtsteilen
Kupferchlorid und 3o Gewichtsteilen entwässertem Kaliumacetat bis zur Beendigung
der Reaktion erhitzt. Man erhält das Kondensationsprodukt als kristallinisches,
dunkelgrünes Pulver.
In konzentrierter Schwefelsäure ist es mit grüner Farbe löslich;
in Wasser gegossen, werden grüne Flocken erhalten. Baumwolle wird aus rotbrauner
Küpe in grünen Tönen angefärbt, die etwas gelbstickiger sind als die mit dem Farbstoff
des vorigen Beispiels erhaltenen.
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Beispiel 3 72,2 Gewichtsteile i-o-Chlorbenzoylaminoanthrachinon
(z. B. erhältlich durch Behandeln von i-Aminoanthrachinon mit o-Chlorbenzoesäure
unter Zusatz von Thionylchlorid) werden mit 23,8 Gewichtsteilen i # q.-Diaminoanthrachinon
in 8oo Gewichtsteilen Naphthalin unter Zusatz von 15 Gewichtsteilen Kupferchlorür
und 3o Gewichtsteilen entwässertem Kaliumacetat zum Sieden erhitzt. Nach beendeter
Reaktion läßt man die Schmelze auf etwa 9o bis i00° erkalten, verdünnt mit vorgewärmtem
Solventnaphtha, nutscht, wäscht mit weiteren Mengen Solventnaphtha bis zur Entfernung
des. Naphthalins, entfernt sodann durch Waschen mit heißem Wasser die Salze und
trocknet. Das Reaktionsprodukt stellt ein dunkel- bis schwarzgrünes, kristallinisches
Pulver dar.
Es ist in konzentrierter Schwefelsäure mit blaustichiggrüner Farbe löslich, die
jedoch bald in ein Olivgrün umschlägt. Beispiel q.
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23,8 Gewichtsteile i # 4.-Diaminoänthrachinon werden mit 81,2 Gewichtsteilen
2 - m-Brombenzoylaminoanthrachinon
(z. B. erhältlich durch Behandeln von 2-Aminoantrachinon mit m-Brombenzoylchlorid
bzw. -bromid) unter Zusatz von 15 Gewichtsteilen Kupferchlorür und 3o Gewichtsteilen
entwässertem Alkaliacetat in 8oo Gewichtsteilen Naphthalin bis zum Verschwinden
der
Ausgangsprodukte zum Sieden erhitzt. Man arbeitet auf, wie im
vorigen Beispiel angegeben. Das Reaktionsprodukt stellt ein dunkelblaues, kristallinisches
Pulver dar; in konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit
mit grüner Farbe; beim Eingießen in Wasser erhält man eine Fällung grünstichigblauer
Flocken. Baumwolle wird aus rotbrauner Küpe in blaugrünen bis blauen Tönen angefärbt.
Beispiel 5 52,5 Gewichtsteile i-Benzoylamino-5-mbrombenzoylaminoanthrachinon
(z. B. erhältlich durch Behandeln von i-Benzoylamino-5-aminoanthrachinon mit m-Brombenzoylchlorid
bzw. -bromid) werden mit 22,3
Gewichtsteilen 2-Aminoanthrachinon in 5oo Gewichtsteilen
Nitrobenzol unter Zusatz von 7,5 Gewichtsteilen Kupferchlorid und 15 Gewichtsteilen
entwässertem Isaiiumacetat bis zur Beendung der Reaktion zum Sieden erhitzt. Das
Kondensationsprodukt fällt schon teilweise während des Erhitzens in Form dunkelbrauner
Nädelchen aus und wird aus der erkalteten Schmelze, wie in den vorstehenden Beispielen
beschrieben, abgeschieden. In konzentrierter Schwefelsäure ist das Kondensationsprodukt
mit rotbrauner Farbe löslich; beim Eingießen dieser Lösung in Wasser
entstehen gelbe Flocken. Baumwolle wird aus gelbbrauner Küpe in gelben Tönen angefärbt.
Beispiel 6 60,4 Gewichtsteile i # 5-Di-m-brombenzoylaminoanthrachinon
(z. B. durch Behandeln von i # 5-Diaminoanthrachinon mit m-Brombenzoylbromid bzw.
-chlorid erhältlich) werden in 8oo bis iooo Gewichtsteilen Nitrobenzol unter Zusatz
von ao Gewichtsteilen Kupferchlorür und q.o bis 5o Gewichtsteilen entwässertem Alkaliacetat
mit 68,4 Gewichtsteilen i-AmÜno-q.-benzoylaminoanthrachinon zum Sieden erhitzt.
Das Kondensationsprodukt wird als kristallinisches Pulver von dunkelgrauer Farbe
erhalten.
Es ist in konzentrierter Schwefelsäure dunkelgrün löslich; die Lösung gibt beim
Eingießen in Wasser eine Fällung dunkelgrauer Flocken. Baumwolle wird aus rotvioletter
Küpe in grauen Tönen angefärbt. Beispiel 7 q.o;6 Gewichtsteile i-m-Brombenzo@laminoanthrachinon
werden in 5oo bis 6oo Gewichtsteilen Naphthalin mit 25,3 Gewichtsteilen i-Amino-q.-methoxyanthrachinon
unter Zusatz
von 15 Gewichtsteilen Kupferacetat und 3o Gewichtsteilen
Natriumacetat zum Sieden erhitzt. Man erhet das Kondensationsprodukt als dunkles,
braunes, kristallinisches Pulver.
In konzentrierter Schwefelsäure löst es sich mit schmutzig blaugrüner Farbe; gießt
man die Lösung in Wasser, so erhQt man eine Fällung rotvioletter Flocken; in gleichen
Farbtönen zieht das Kondensationsprodukt aus rotbrauner Küpe auf Baumwolle auf.