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Verfahren zur Herstellung von Netallpapier unter Aufstäuben von Bronzepulver
auf eine Papierbahn wendung Es ist von bekannt, Bronzepulver Metallpapiere herzustellen.
unter Ver- Bei dem alten Verfahren wurde das Pulver in eine wasserleimige Aufstrichmasse
eingetragen und später der Glanz durch Friktion erzeugt. Bei neueren Verfahren bedient
man sich flüchtiger Lösungsmittel, in denen das Bindemittel (meist Harze, Wachse
oder Asphalte) gelöst wird. Die neuen Verfahren bedeuten den äl-
teren gegenüber
insofern einen Fortschritt, als die flüchtigen Lösungsmittel den Träger (das Papier)
nicht angreifen. Sie haben aber einen Übelstand: Es ist festgestellt worden, daß
alle in flüchtigen Flüssigkeiten sich lösenden Bindemittel, seien es Harze oder
Asphalte, immer noch Üle oder Fette enthalten. Letztere nehmen nach kurzer Zeit,
indem sie in die Bronze eindringen, dieser den ihr eigentümlichen Lüster. Was später
als eine Oxydation der Bronze angesprochen wird, ist in vielen Fällen gar keine,
sondern die Wirkung fetthaltiger Substanzen auf dieselbe.
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Es wurde nun herausgefunden, daß die Rückstände, die sich bei der
Kerzenherstellung ergeben, und die unter dem Namen Stearinpech bekannt sind, diesen
Übelstand nicht aufweisen, namentlich dann, wenn nach erfolgtem Auftrag der Stearinpechmasse
auf den Träger der letztere der Wirkung von# Hitze ausgesetzt wird. Hierbei
- :findet ein Vorgang statt, den man mit der Koagulation von Albtimin vergleichen
kann. Das Stearin-p eh geht in die feste unlösliche Form über, wodurch eine
Bindung seiner Bestandteile eintritt. Dieses Bindungsvermögen in Wärme erstreckt
sich sogar auf Stoffe, die dem Stearinpech zugesetzt werden. Einverleibt man z.
B. Wachs, so kann man bis etwa So 0/" von letzterem zusetzen, ohne daß später bei
dem fertigen Erzeugnis eine Veränderung des Bindemittels beobachtet wurde. Diese
Eigenschaft des Stearinpechs ermöglicht es, ganz elastische Unterlagen für den Auftrag
de## Bronze zu schaffen.
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Stearinpech besitzt hohen lasierenden-Glanz, und als Unterlage für
die Bronze gibt es ersteren an die letztere ab. Dadurch erscheinen die damit gearbeiteten
Papiere wie mit Blattmetall belegt.
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Wie bekannt, hat Stearinpech eine hervorragende Klebekraft. Es erübrigt
sich aus diesem Grunde die spätere Fixierun der Me-.9 tallhaut. Ein einfaches Auf
stäuben der Bronze auf den Träger genÜgt, um sie festzubinden. Man hat nicht nötig,
Aufstreichmassen durch Mischung des Trägers mit der Bronze herzustellen, was zeitraubend
ist und viel Stoff kostet. Es ist bekannt, Metallpapiere durch Aufstäuben der Farben
herzustellen. Diese Papiere müssen aber, soweit sie nicht als Ab-
ziehpapiere
für Heißtiefdruck in Frage kommen, später fixiert werden, weil sonst, namentlich
bei sogenannten Stanniolersatzpapieren, das Iletall abfärbt. Das Fixieren kostet
nicht
nur Geld, sondern es mattiert auch die Metallschicht, nimmt also der Bronze viel
von ihrem ursprünglichen Glanz.
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Das vorliegende Verfahren ist folgendes: Stearinpech wird mit Wachs
zusammengeschmolzen oder in geeigneten Lösungsmitteln, wie benzol u. dgl., gelöst.
Dieses Gemisch bildet das Bindemittel, das auf die Papierbahn als Unterlage für
die Bronze aufgetragen wird. Hierauf wird nunmehr das Metallpulver aufgestäubt,
welches sofort an dieser Auftragsmasse haftet. Nach Entfernung des Bronzeüberschusses,
was durch Ab-
saugen oder sonst geeignete Vorrichtungen geschehen kann, wird
die Papierbahn durch Heizkammern oder über geheizte Walzen geleitet, damit der Träger
koaguliert.
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je nachdem man das Papier geschmeidig haben will, kann man die Mischung
zwischen 'vVachs und Stearinpech vornehmen. Als am besten geeignet hat sich ein
Bindemittel erwiesen, das je zur Hälfte aus Stearinpech und Wachs besteht.
Für letzteres können alle Wachse benutzt werden, wie Ceresin, Japanwachs, Paraffin
usw.
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Nach diesem Verfahren können fast alle Papiere, wie Seidenpapier,
Pergamynpapier usw., als Metallpapier vorteilhaft und bei dem geringen Handelswert
des Stearinpechs und des Wachses auch billig hergestellt werden. Ebenso das als
Mundstück für die Zigaretten gebrauchte Metallpapier. Die in dieser Weise hergestellten
Papiere sind geruch- und geschmacklos, von großer Geschmeidigk:eit und kommen in
dieser Eigenschaft dem echten Stanniol nahe.
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Sie sind anwendbar in der Luxuspapierherstellung als Auflage für Knallbonbons,
für Attrappen, als Verzierungen für Sargdeckel usw., mit einern. Wort überall da,
wo bislang die mit Metallblättern belegten Papiere Verwendung fanden. Sie eignen
sich ferner vorzüglich als Überzugspapiere für Kartonnagen, weil die festgewordene
C Stearinpechhaut die Einwirkung des Kleisters auf die Metallschicht verhindert.
Dann können diese Metallpapiere mit Vorteil für Isolierungen in der elektrischen
Industrie benutzt werden.
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Werden derartig gearbeitete Papiere vorher nicht der Wirkung von Hitze
ausgesetzt, so ergeben sie ein gutes Material, um durch geheizte Stempel die Metallschicht
von dem Träger auf Unterlagen, wie Papier, Karton, Kaliko und Stoffe aller Art,
zu übertragen. Die große Klebkraft des Stearinpechs und sein Vermögen, in der Hitze
zu koagulieren, machen es für diese Verwendungsart ganz besonders wertvoll.
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Bei dem heißen Tiefdruck, bei dein die Prägung durch Abziehen von
einem Träger erfolgt, sind zwei Vorgänge zu beachten: i. Abschmelzen der Metallhaut
durch den heißen Stempel von dem Träger; 2. Übertragen des abgeschniolzenen Teiles
auf den zu präparierenden Gegenstand. Stearinpech hat die Eigenschaft, da gut abzuschmelzen,
wo es von dem heißen Stempel getroffen wird, es gibt demnach keine Ränder. Dann
erfolgt das Eindrücken, also die eigentliche Prägung selbst. Hierbei koaguliert
das Stearinpech durch die Hitze auf dem, geprägten Gegenstand, dadurch ergeben sich
haltbare und gut glänzende Prägungen.,