DE865366C - Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes

Info

Publication number
DE865366C
DE865366C DES986D DES0000986D DE865366C DE 865366 C DE865366 C DE 865366C DE S986 D DES986 D DE S986D DE S0000986 D DES0000986 D DE S0000986D DE 865366 C DE865366 C DE 865366C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
emulsion
manufacture
mixed
vinyl resin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES986D
Other languages
English (en)
Inventor
Andre Bernard
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
SALPA FRANCAISE
Original Assignee
SALPA FRANCAISE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SALPA FRANCAISE filed Critical SALPA FRANCAISE
Application granted granted Critical
Publication of DE865366C publication Critical patent/DE865366C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, mit dein es möglich ist, aus Leder- oder Hautabfällen ein Produkt herzustellen, .das die Festigkeit und die Geschmeidigkeit des natürlichen Leders besitzt.
  • Die Abfälle «-erden zunächst in bekannter Weise gemahlen, um einen aus Faserbündeln bestehenden Brei zu bilden, der dann einer chemischen B#ehandlung unterworfen wird, wozu ein Gerbprozeß mit pflanzlichem, mineralischem oder gemischtem Gerbstoft oder ein E.ntgerbungsprozeß oder auch eine Neutralisierung oder mehrere derartige Prozesse gehören.
  • Dem so vorbereiteten Brei wird erfindungsgemäß ein Bindemittel zugesetzt, das aus einer gemischten Emulsion aus Vinylharz und Anthracenöl besteht.
  • Als Vinvlharz kann ein Polyvinvlhalogenid, wie z. B. Polyvirnylchlorid, oder ein Polyvinylester einer Fettsäure, wie z. B. Polyvinylacetat, verwendet werden. Man kann aber auch ein anderes Harz, wie z. B. Acryl- oder Styrolharz, verwenden. Wird eine Emulsion. aus einem dieser Körper bereitet, indem man als Emulgiermittel Gelatine oder Kasein oder \Tatrium-Schwefel-Rizinolcat verwendet, und wird der so erhaltenen Emulsion Anthrac.enöl zugesetzt, so kann man beobachten, daß sich dieses Öl leicht emulgieren läßt und daß man eine gemischte Emulsion aus Vinylllarz und Anthracenöl erhält, die im allgemeinen sehr beständig ist und mit Wasser vermischt werden kann, ahne daß sich ihre Bestandteile voneinander trennen.
  • Sollte jedoch das der Vinyl'llarzemulsion zugesetzte Anthracenöl mit derselben keine vollkommene Emulsion bilden, so könnte man entweder das Öl getrennt und für sich, z. B. mit Hilfe voll 2NTatrium-ScllNvefel-Rizinolcat, emulgieren oder dein Vinylharz vor oder nach der Versetzung mit dem Anthracenöl noch eine zusätzliche Menge eines Emulgiermittels zusetzen.
  • Die so hergestellte gemischte Vinyl'harz- und Anthracenölemulsion wird dem in .der oben angegebenen Weise erhaltenen Brei aus Lederabfällen zugesetzt, worauf man die Masse kräftig durchrührt, um das Bindemittel in dieser Masse gleichmäßig zu verteilen.
  • Sollte man hierdurch keine genügend innige Verbindung des Bindemittels mit dem Leder erhalten, so wäre es zweckmäßig, ein Fällungsmittel, wie z. B. eine Gerbstofflösung, zuzusetzen, um das Gerinnen einzuleiten.
  • D`i.e erhaItene Masse wird endlich in bekannter Weise durch Anwendung von Drück mit nachfolgendem Trocknen in Blattform übergeführt.
  • Herstellungsbeispiel Zunächst werden Lederabfälle in einer beliebigen passenden Vorrichtung gemahlen, wie z. B.. in einem sogenannten Holländer, der aus einer mit Messern versehenen Walze bestellt und in einem ununterbrochenen Kreislauf arbeitet. .
  • Um die Eigenschaften der erhaltenen Fasern zu verändern, kann man gegebenenfalls noch .einen weiteren Gerbprozeß, und zwar entweder mit Chromsalzen oder mit pflanzlichen Gerbstoffen, nötigenfalls unter Zusatz von sulfonierten Ölen, vornehmen; diese Arbeitsgänge haben .den Zweck, die Affinität für das Bindemittel sowie die Geschmeidigkeit und die Festigkeit zu verändern.
  • Man bereitet getrennt für sich eine gemischte Emulsion, die beispielsweise aus einer wässerigen Polyvinylacetatemulsion bestellt, mit der man in der oben angegebenen Weise Anthracenöl im Mengenverhältnis von 5o bis rooo/o des- Polyvinylacetatgemisches innig vermischt. Das gewählte Mengenverhältnis soll um so größer sein, je größer die für das Endprodukt gewünschte Geschmeidigkeit ist. Es hängt auch von der Menge der behandelten Lederabfälle ab.
  • Nachdem die gemischte, in,der oben angegebenen Weise erhaltene Emulsion mit Wasser verdünnt worden ist, wird diese Emulsion mit dem vorher bereiteten Brei aus Lederabfällen vermischt.
  • N N ötigenfalls kann man noch ein Fällungsmittel, wie z. B. eine Gerbstofflösung, zusetzen, um das Gerinnen des Bindemittels und ,dessen Verbindung mit den Lederabfällen zu begünstigen.
  • Der neue so erhaltene Brei enthält Fasern, die mit dem gemischten Bindemittel überzogen sind. Dieser Brei wird nun in einen Siebbehälter gegossen, dessen Siebboden aus feiner Leinwand besteht, oder der Brei wird auf das endlose Sieb einer Papiermaschine aufgelegt. Das !überschüss-ige Wasser wird .durch Vakuum oder mittels einer Presse entfernt, worauf man zum endgültigen Trocknen bei höherer Temperatur übergeht.
  • Auf diese Weise erhält man ein Produkt, das die gleichen Geschmeidigkeits- und Festigkeitseigenschaften wie das natürliche Leder besitzt. Bei der Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens kann man noch vorteilhaft der Vinylharzemulsion .einen Stoff zusetzen, der eine Plastifizierungs.wirkung ausübt.
  • Zu diesem Zweck kann jedes bekannte Plasti'fizierungsmittel, und, zwar insbesondere Trikresylp'hosphat oder Triphenylphosphat oder Butylphthalat oder Äthylp'hthalat od. dgl., verwendet werden.
  • Der Zusatz des Plastifizierungsmittels zur Vinylharzemulsion kann entweder vor oder nach der Vermischung der letzteren mit dem Anthracenöl erfolgen.
  • Das Verfahren bietet ohne Rücksicht darauf, ob die Arbeitsgänge mit Plastifizierung des Vinylharzes in der obenerwähnten Weise oder ohne Plastifizierung erfolgen, bedeutende Vorteile gegenüber den bisher zur Herstellung von Lederersatzprodukten aus Leder- oder Hautabfällen verwendeten Verfahren. Mit diesem Verfahren erhält man nämlich eine innigere Vermischung der Lederfasern mit dem Bindemittel. Die zur Durchführung des Verfahrens gehörenden Arbeitsgänge werden hierdurch erleichtert. Außerdem besitzt das erhaltene Endprodukt eine höhere mechanische Festigkeit, und dessen Abnutzung erfolgt langsamer.
  • Bei den gewöhnlich zur Herstellung von Lederersatzprodukten aus natürlichen Lederabfällen und mehr oder weniger plastifizierten Vinylharzen verwendeten Verfahren sind die Plastifizierungsmittei im allgemeinen bestrebt, rascher oder langsamer auf die Lederfasern zu wandern, wodurch letztere geschmeidiger werden, während das Bindemittel von seiner Elastizität etwas einbüßt. Das erhaltene Produkt zeigt dann das Bestreben, seine Geschmeidigkeit in dem Maße zu verlieren, wie sich diese Wanderung entwickelt. Bei dem Verfahren nach der Erfindung findet dagegen eine solche Wanderung wegen der Anwesenheit des Ant'hracenöls nicht statt, und mit diesem Verfahren erhält man ein besonderes technisches Produkt, das seine Geschmeidigteit sowie alle seine ursprünglichen Eigenschaften noch sehr lange beibehält.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes aus Leder- oder Hautabfällen, die zunächst in bekannter Weise gemahlen werden, um einen aus Faserbündeln bestehenden Brei zu bilden, der einer chemischen Behandlung unterworfen wird, zu der das Gerben bzw. das Entgerben oder die Neutralisation gehört, dadurch gekennzeichnet, daß der so hergestellte Brei mit einer Emulsion innig vermischt wird, die aus einem Gemisch einer Vinylharz- mit einer Anthracenölemulsion besteht, worauf man das erhaltene Produkt in bekannter Weise durch Anwendung von Druck in die Blätterform überfü!hrf nnrl trnrlrna+
DES986D 1941-04-07 1942-02-24 Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes Expired DE865366C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR865366X 1941-04-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE865366C true DE865366C (de) 1953-02-02

Family

ID=9344320

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES986D Expired DE865366C (de) 1941-04-07 1942-02-24 Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE865366C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000064982A1 (de) * 1999-04-27 2000-11-02 GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Ledermahlgut enthaltende zusammensetzung für die herstellung von formteilen, verfahren zur herstellung bzw. anwendung der formteile

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2000064982A1 (de) * 1999-04-27 2000-11-02 GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit GmbH Ledermahlgut enthaltende zusammensetzung für die herstellung von formteilen, verfahren zur herstellung bzw. anwendung der formteile

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE865366C (de) Verfahren zur Herstellung eines Lederersatzes
DE647636C (de) Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus Kautschuk und Faserstoffen
DE2843755C3 (de) Verfahren zum Lickern von gegerbtem Leder mit einer fettartigen Substanz
DE852983C (de) Verfahren zur Herstellung von Lederaustauscherzeugnissen
DE861960C (de) Kuenstliche Wursthaeute
DE625400C (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmischungen unter Verwendung von Lederabfaellen als Fuellstoff
DE313881C (de)
DE737953C (de) Verfahren zur Herstellung von Lederersatzstoffen
DE101409C (de)
AT145413B (de) Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus unversponnenen Fasern und Kautschuk od. dgl.
DE940620C (de) Verfahren zur Herstellung von Fischmehl
DE459748C (de) Verfahren zur Herstellung von Nachbildungen und Abguessen, insbesondere von menschlichen oder tierischen Koerperteilen fuer medizinische Zwecke
DE556191C (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen
DE315412C (de)
DE622825C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserdichtem Papier
DE870546C (de) Verfahren zur Herstellung eines lederartigen Werkstoffes
DE833854C (de) Verfahren zur Herstellung von folienartigen Werkstoffen
AT164174B (de) Verfahren zur Herstellung eines lederartigen Werkstoffes
DE336171C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder aus zerfaserten tierischen Sehnen und einemBindemittel
AT136984B (de) Verfahren zur Herstellung von DichtungskÖrpern.
AT99664B (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukartikeln jeder Art.
DE113915C (de)
DE493758C (de) Verfahren zur Herstellung einer wasserdichtmachenden Mischung
DE138783C (de)
DE294797C (de)