<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines linoleumartigen Belagstoffes.
Bei der Herstellung von Linoleum oder linoleumhaltigen Belägen, war es bekannt, ein streubares Gemisch aus Füllstoffen und Leinölbindemittel auf die Unterlagen aufzustreuen und dann die so erhaltenen Schichten zu walzen und zu pressen. Gemäss dem Gegenstande des Patentes enthält nun das streubare Gemisch die trocknenden Öle in nichtoxydiertem Zustande und erfolgt die Oxydation erst nach dem Aufstreuen und Aufwalzen des Gemisches durch eine gelinde Erwärmung bei niederer Temperatur von ungefähr 45 C, worauf nach dem Verpressen noch eine Trocknung bei steigender Temperatur von zweckmässig 45-80 C vorgenommen wird.
Patentgemäss verwendet man eine an sich bekannte Unterlage aus einem biegsamen und aufsaugfähigen Werkstoff, z. B. Pappe, Gewebe od. dgl., die beiderseits mit einem Bindemittel, z. B. Leinölfirnis, dem vorteilhaft Farbe oder gegebenenfalls Harz zugesetzt ist, getränkt wird.
Man kann jedoch auch eine Pappe verwenden, deren Oberfläche mit Leinölfirnis imprägniert und deren untere Fläche mit einem flüssigkeitsabweisenden Mittel, z. B. Goudron, getränkt ist.
Das auf diese Unterlage aufzubringende Gemisch besteht aus einem oder mehreren Füllstoffen, natürlichen oder künstlichen Harzen und einem oder mehreren oxydationsfähigen Bindemitteln.
Als Füllstoffe können beispielsweise Stroh-, Papier-, Holz-und Korkmehl sowie Mehl aus der Rinde, den Nadeln oder Zapfen von Nadelbäumen (Kiefern, Tannen u. dgl. ) sowie natürliche oder künstliche Farbstoffe, gegebenenfalls Asche oder Sehlackenmehl, verwendet werden.
Nach dem Mischen der Füllstoffe wird der Masse ein trocknendes Pflanzenöl, z. B. Lein-, Mohnöl od. dgl. und ausserdem natürliche oder künstliche Harze, z. B. Kolophonium, Phenol-Aldehyd Harz od. dgl. zugesetzt, u. zw. kann man beispielsweise folgende Mischungen wählen :
A. zirka 100 Teile Leinöl, zirka 11 Teile Kolophonium, zirka 60 Teile Holz-, Papier-oder Strohmehl, zirka 60 Teile Korkmehl, zirka 45 Teile Farbstoff (Fussbodenoeker).
B. zirka 100 Teile Leinöl, zirka 10 Teile Phenol-Aldehyd Harz, zirka 40 Teile Kiefernrindenmehl, zirka 40 Teile Holzmehl, zirka 40 Teile Korkmehl, zirka 45 Teile Asche aus Braunkohlen.
Die aus den genannten Stoffen bestehende Masse wird derart durchgearbeitet, dass sich ein nicht stäubendes Gemisch ergibt, das vorteilhaft mit Hilfe eines Siebes gleichmässig auf die Unterlage gestreut wird. Die Höhe der Bestreuung richtet sich nach der erstrebten Dicke des Belages.
Hierauf wird durch Pressen oder Walzen das Gemisch zusammengedrückt, bis es eine genügende Bindung in sich und mit der Unterlage eingegangen ist.
Dann folgt die Oxydation des Gemisches, die zweckmässig in einem Trockenofen vorgenommen wird, dessen Temperatur je nach Art der verwendeten Mittel höher oder niedriger im Mittel auf ungefähr 45 zu halten ist, bei welcher eine gute Oxydation des Gemisches erfolgt, ohne dass ein Verbrennen des Gemisches oder der Unterlage eintreten kann.
Die Dauer der Oxydation wird im wesentlichen durch die Wahl der Mittel und die Temperatur des Ofens sowie die Stärke des Belages bestimmt, doch genügt im allgemeinen eine Oxydationsdauer von drei bis vier Stunden.
Nach dem Herausnehmen des Belages aus dem Ofen wird der Belag nochmals einem Druck durch zweckmässig beheizte Walzen unterworfen, um eine Verdichtung des Belages zu erreichen bzw. ihn möglichst porenlos zu machen.
Dann wird zweckmässig die Oberseite des Belages durch Spritzen oder sonstwie mit einem Überzug der Ölfarbe versehen, der, durch Spachteln verstrichen, eine ganz glatte Oberfläche schafft.
<Desc/Clms Page number 2>
Nunmehr kann die Trocknung des Belages folgen, die zweckmässig bei steigenden Temperaturen von 45-80 C vor sich geht.
Auch die Dauer dieses Vorganges ist von den verwendeten Mitteln und der Stärke des Belages abhängig und beträgt ungefähr ein bis sieben Tage im Durchschnitt also ungefähr vier Tage, worauf dann der Belag, nachdem er beschnitten und gebürstet wurde, versandfertig ist.
Man kann diesen äusserst widerstandsfähigen Belag auch zur Bekleidung von Wänden, als Belag für Tische und sonstige Platten wie auch für solche Walzen benutzen, deren Oberfläche eine gewisse Nachgiebigkeit aufweisen muss, z. B. Walzen von Schreib-, Rechen-, Druckmaschinen u. dgl.