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Verfahren zur Herstellung von Blattmetall-Ersatzpapieren für Heisspräezwecke.
Die Herstellung von sogenannten Prägepapieren und Folien, welche einseitig eine sich unter dem Einfluss von Druck und Hitze ablösende'Farbschicht tragen, ist infolge der grösseren Bequemlichkeit und Billigkeit ihrer Anwendung zu einem gewissen Umfang gelangt. Soweit diese Papiere als Ersatz für Blattmetall dienen und daher mittels Bronzen hergestellt werden müssen, haften den bisherigen Fabrikaten indessen gewisse Mängel an, welche ihre Ursache in der Art ihrer Herstellung haben. Hinsichtlich des Glanzes kommen sie dem Blattmetall nicht gleich. Die Prägefolien ohne Papierunterlagen sind sehr zer- brechlich, während die auf einer Papierunterlage hergestellten Prägepapiere eines be-
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steif ausfallen, wodurch scharfe Prägungen sehr erschwert werden.
Zur Bindung der Metallschicht dient bei den bekannten Prägepapieren ein wässeriges Bindemittel, wie z. U. Gelatinelösung mit Glyzerinzusatz u. dgl. Hiedurch wird nicht nur der natürliche Glanz der angewendeten Bronzen stark beeinträchtigt, sondern es sind zur
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mengen erforderlich. Hiedurch wird jedoch die Güte der Papiere für den beabsichtigten Verwendungszweck nicht verbessert, vielmehr nur der Herstellungspreis wesentlich erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Meta)) präge- papier für Heiss- und Tiefprägezwecke, dem die Nachteile der bekannten Papiere nicht mehr anhaften.
Zur Herstellung des vorliegenden Metallprägepapiers wird ein möglichst dünnes und undurchlässiges Seidenpapier verwendet, vorzugsweise 20-grammiges Pergamyn-Seiden- papier, oder 12-grammiges Soidenpapier, wie es zur Herstellung der bekannten Karbonoder Iiohlenpapiere dient. Auf dieses dünne Harz, Wachs oder Fett wenig annehmende und daher diese Stoffe leicht wieder abgebende Papier wird mittels Walzen, oder in sonstiger zweckentsprechender Weise eine geeignete Harzwachsmischang in geschmolzenem Zustande einseitig sehr dünn aufgetragen. Diese Harzwachsmischung besteLt vorteilhaft aus möglichst harten Komponenten, z.
B. 70-800/0 Karnaubawachs und 20-300/0 Bienen- wachs, welchem etwas Kolophonim und Ammoniakgummi beigemischt werden können. Auch ein Stearinzusatz ist vorteilhaft. Das mit einer Wachsmischung dieser oder ähnlicher Art vorgestrichene Papier passiert in noch heissem, also klebrigem Zustande unter Führung über eine geheizte Walze einen Kasten, in welchem sich die aufzubringende Bronze befindet, mit welcher es sich auf der gewachsten Seite infolge Adhäsion belädt. Der Bronzeüberschuss wird durch weiche Rund bürsten entfernt und das Papier unter Durchführung zwischen zwei glatten, in regelbarer Weise gegeneinanderdrückbaren Walzen, von denen die eine hart und beheizbar, die andere elastisch ist, geglättet.
Man kann den Bronzeauftrag auf das gewachste Papier auch in anderer Weise bewerkstelligen, z. B. indem man das Bronzepulver mittels Bürstenwalzen o. dgl. auf das noch klebrige Papier aufstäubt, oder indem man das Pulver mittels eines Pressluft-
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Bronzestreuapparates unter, Verwendung heisser Pressluft aufbläst. Die Entfernung des Überschusses an Bronze und das Glätten des bronzierten Papiers kann in der oben beschriebenen Weise erfolgen.
Die Stärke derWachsschichtmussso gewählt werden, dass zwar eine dichtgelagerte, aber nur dünne Bronzeschicht gebunden wird Dadurch, dass diese Bronzeachicht aus ganz frischer unvermischter, von nichts verunreinigter und deshalb im Glanz nicht entwerteter Bronze hergestellt wird und ferner durch den Umstand, dass die Wachskomposition die Eigenschaft besitzt, unter Mitwirkung des gleichzeitigen Einflusses von Druck und Hitze den ursprünglichen Glanz des Bronzepulvers zu erhöhen, werden Metallprägungen erzielt, welche von denjenigen, die bisher mittels Blattgoldes bezw. Blattmetalls erhalten wurden, nicht zu unterscheiden sind.
Die Härte der Wachskomposition ermöglicht das Überprägen der feinsten Linien und Muster mit scharfbegrenzten Rändern, indem nur die mit dem heissen Prägestempel in direkte Berührung kommenden Stellen des Prägepapiers aus ihrer Umgebung heraussehmelzen.
Die mit Hilfe des vorliegenden Metaliprägepapiers erzeugten Prägungen sind den- jenigen von unechtem Blattgold noch besonders dadurch überlegen, dass die Wachskomposition die übertragene Metallschicht vor Oxydation unbedingt und dauernd bewahrt.
In analoger Weise lassen sich sämtliche als Bronzen erhältliche Metall-und Metallfar'u- nuancen verwenden.
Ferner kann die Wachskomposition durch geeignete Zusätze, wie z. B. geringer
Mengen von Kopa !, Schellack, venetianischem Terpentin u. dgl. so hergerichtet werden, dass die durch Heissprägung zu übertragende Metal ! schicht auf jeder beliebigen unpräparierten
Unterlage fest haftet.
Vorliegendes Prägepapier lässt sich vorteilhaft in endlosen Rollen herstellen und ist demzufolge in umfangreichem Masse in zahlreichen Industrien verwendbar.