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Verfahren zum Belegen von Stoffen, insbesondere von Papier mit Blattmetall.
Beim Belegen von Papier mit Blattmetall wird das Papier in der Regel auf der Färbmaschine mit Bolus vorgestrichen und dann von Hand mit einer Schicht Leim oder Kleister versehen. Hierauf legt der Arbeiter das Blattmetall auf den nassen Klebstoff, wobei er das Blattmetall anblasen muss. Dieses Verfahren ist umständlich und langwierig. Das Anblasen ist gesundheitsschädlich. Das Erzeugnis hat eine unregelmässige, poröse und glanzlose Metalloberfläche.
Daher ist bereits der Vorschlag gemacht worden, in derselben Weise vorzugehen, wie es bei der Herstellung von Metallpapier mittels Metallpulver seit langen Jahren bekannt ist.
Das Papier soll mit einer bei gewöhnlicher Temperatur trockenen und erst bei erhöhter Temperatur weich und klebfähig werdenden Masse bestrichen, diese dann durch Erwärmen klebfähig gemacht und das Blattmetall von Hand aufgelegt werden.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht ohne weiteres brauchbar, weil das Blattmetall infolge seiner grossen Feinheit sich nicht glatt auf die Klebstoffschicht auftragen lässt. Das Blattmetall kommt nicht mit seiner ganzen Fläche gleichzeitig mit der klebenden Unterlage in ! Berührung. Die zuerst die Klebstoffschicht erreichenden Flächenteilchen bleiben fest haften, während die nachfolgenden Flächenteilchen sich verschieben, bevor sie die Klebstoffschicht erreichen. Es entsteht eine unregelmässige Oberfläche. Die einzelnen Metallfolien liegen ausserdem mit ihren Rändern übereinander, so dass dort eine doppelte Lage Blattmetall vorhanden ist, von denen nur die untere haftet, die obere aber nicht.
Demgegenüber wird gemäss der vorliegenden Erfindung das Blattmetall beim Aufbringen auf die durch Erwärmen klebfähig gemachte Klebstoffschicht mittels eines kalten Druckkörpers aufgepresst. Durch das Pressen erhält das Blattmetall eine völlig glatte Oberfläche, seine übereinanderliegenden Teilchen werden miteinander verschweisst. Würde ein warmer Druckkörper zum Aufpressen des Blattmetalls verwendet, so bliebe das Blattmetall nicht auf der Papierbahn, sondern am Druckkörper haften. Daher muss während des Druckvorganges ein Abschrecken des Blattmetalls vom Druckkörper stattfinden. Dieses wird am besten nicht lediglich durch einen ungeheizten Druckkörper, sondern durch einen gekühlten Druckkörper erzielt, damit dieser während der Arbeit nicht allmählich erwärmt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung wird etwa in folgender Weise durchgeführt.
Der Stoff, z. B. die Papierbahn wird auf der Lackiermaschine mit einem Klebstoff vorlackiert, welcher seine volle Klebkraft erst bei erhöhter Temperatur erhält. Unter erhöhter Temperatur ist eine Temperatur zu verstehen, welche oberhalb der durchschnittlichen Lufttemperatur liegt. Als Klebstoff kommen alle diejenigen Harz-, Wachs-und Fettarten in Betracht, welche durch Erhitzen Klebkraft erhalten, z. B. Schellack, Kopallacke aller Art oder eine andere Harzart ; Bienenwachs, Erdwachs (Carnaubawachs), alle Talgarten, wie Paraffin o. dgl. Das vorlackierte Papier wird über einen Heizkörper geführt und auf diesem mit dem Blattmetall unter gleichzeitiger Anwendung eines kalten Druckkörpers vereinigt. Das Belegen selbst erfolgt also in dem Augenblick, in welchem der Klebstoff seine grösste Klebkraft besitzt. Die grösste Klebkraft bleibt solange erhalten, wie das Belegen dauert.
Nach dem Verlassen des Heizkörpers ist das Fabrikat sofort trocken und gebrauchsfertig, seine Oberfläche ist vollständig glatt,
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eine Rolle 1 aufgespult. Die derart vorbereitete Papierbahn a wird von der Rolle 1 (Fig. i) über einem, ein Rollen des Papieres verhindernden Zylinder 2 gespannt und durch die Rolle 3 einem Heizkörper 5 (Heizbank o, dgl.) zugeführt. Durch den Heizkörper wird die Papierbahn erhitzt, so dass die Klebschicht über dem Heizkörper ihre volle Klebkraft erhält. Vor dem Heizkörper, welcher aus einer polierten starken Stahlplatte besteht, sitzt der Arbeiter und belegt die klebrige Unterlage, soweit es die Grösse des Heizkörpers gestattet, mit Blattmetall. Das Auflegen von Blattmetall kann auch maschinell vor sich gehen.
Das Andrücken des Blattmetalls an die Unterlage erfolgt mittels einer schweren Stahlplatte, welche haargenau auf den Heizkörper eingeschliffen ist, von Hand, besser aber mit der Maschine. Dadurch, dass eine polierte Heizplatte verwendet wird und die aufgelegten Metallblättchen mit einer schweren, ebenfalls polierten, mit kaltem Wasser gekühlten Stahldruckplatte auf die präparierte Papierfläche gedrückt werden, behält die Gold-bzw. Metalloberfläche ihren strahlenden Glanz, denn die Druckplatte wirkt wie der Prägestempel in der Münze. Ferner wird eine fast nahtlose Verbindung geschaffen, weil durch die starke Hitze und den starken Druck ein Verschmelzen bzw. Verschweissen erfolgt.
Anstatt der Stahlplatte kann auch eine maschinell bewegte Druckwalze 4 verwendet werden, welche über das aufgelegte Blattmetall hin und her gerollt wird und dadurch eine feste Verbindung zwischen diesem und der Papierbahn erzeugt. Nach dem Verlassen des Heizkörpers läuft das kaschierte Papier a b über die Rolle 6 und wird auf die Rolle 7 aufgespult. Die Schaltung der Papierbahn erfolgt intermittierend, und zwar derart, dass keine Bewegung der Papierbahn vorhanden ist, solange der Arbeiter sie mit Blattmetall belegt und Druckplatte oder Druckwalze arbeiten. Ist der Belag des fraglichen Abschnittes der Papierbahn fertig, so wird sie durch Bewegung eines Fuss-oder Handhebels oder auch selbsttätig durch die hochgehende Stahldruckplatte um die Länge des belegten Abschnittes weitergeschaltet. Hierauf wiederholen sich dieselben Massnahmen von neuem.
Das auf die Rolle 7 aufgespulte Erzeugnis ist gebrauchsfertig. Es lässt sich dieses Kaschieren aber auch auf kaltem Wege besorgen, indem die Rohstoffrolle durch maschinelle Einrichtung, mit der in flüchtigen Mitteln gelösten Harzschicht versehen, über den kalten Zylinder oder über Führungswalzen geführt wird und statt auf der Heissbank auf einer kalten Metall-oder anderen Unterlage mit Blattmetall versehen Dies lässt sich bewerkstelligen, solange die Klebschicht nass ist. Der Erfolg ist der gleiche, nur wäre ein nachträgliches Trocknen erforderlich. In diesem Falle kann es aber auch Kleister oder Leim jeder Art sein, welcher mit der Maschine oder mit Hand aufgetragen werden kann. ! I.
Soll die Papierbahn anstatt mit Blattmetall mit Metall in Rollen kaschiert werden, so wird sie in der gleichen Weise wie vorhin, auf der Lackiermaschine mit der Klebstoffschicht versehen und auf die Rolle 8 aufgespult. Von der Rolle 8 läuft die Papierbahn a vermittelst der Rollen 9 und 10 über einen Heisszylinder 15, neben oder über welchem eine Rolle 11 angebracht ist, auf welche die Metallbahn bl aufgespult ist. Die Entfernung zwischen der Rolle 11 und dem Heisszylinder 15 ist derart, dass die Rolle 11 sich bei der Bewegung des Heisszylinders mitbewegt, die Metallbahn also selbsttätig mitgenommen wird. Zu diesem Zweck müssen die Lager der Rolle 11 unter Federdruck stehen, damit die Entfernung zwischen ihr und dem Heisszylinder allmählich abnimmt.
Hinter der Rolle 11, welche auch selbsttätigen Antrieb erhalten kann, laufen Papierbahn a und Metallbahn bl zusammen um den sich kontinuierlich drehenden Heisszylinder. Da der Klebstoff durch den Heisszylinder seine volle Klebkraft erhält, entsteht eine Verbindung zwischen Papierbahn und Meta1Jbahn, welche durch die zweckmässigerweise gekühlte Druckwalze 12 zu einer unlösbaren gestaltet wird. Von dem Heisszylinder läuft die kaschierte Papierbahn a, bu cuber die Rolle 13, um dann vollständig gekühlt, auf die Rolle 14 aufgespult zu werden.
Mittels des geschilderten Verfahrens können alle Stoffe, insbesondere alle Papiere von den feinsten bis zu den stärksten in Bogen oder Rollen mit jedem beliebigen Material kaschiert werden, so z. B, mit Blättchen oder Rollen aus Aluminium, Blei, Zinn, Zink u. dgl. mit Zeug, Holz, Kork u. dgl. Die Stärke der Klebstoffschicht wechselt entsprechend den gewählten Materialien, beim Kaschieren mit Schlag-oder Blattmetall beträgt sie I bis 2 g pro Quadratmeter. Diese äusserst dünne Harzklebschicht zwischen Papier und Metall ist für das fertige Papier von ganz enormer Bedeutung, denn sie kann unter keinen Umständen durch die stark porösen Metallblättchen durchdringen und bringt die Metalloberfläche infolgedessen nicht zum Oxydieren.
Alle Metalle behalten ihren ursprünglichen Glanz und brauchen nicht nachträglich mit künstlichem Glanz versehen zu werden,
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Das nach obigem Verfahren, bei dem nicht der geringste Ausschuss entsteht, hergestellte Erzeugnis ist vom hygienischen Standpunkte insbesondere zum Verpacken von Nahrung-und Genussmitteln geeignet, weil als Bindemittel reine Harze und nicht Kleister oder Leime verwendet werden, * welche vielfach sauer bzw. verdorben sind. Auch für die Herstellung von Zigarettengoldmundstücken, für die Buchbinderei, für Kartonnagefabriken und verwandte Branchen ist das Verfahren äusserst wertvoll.
Für die Zigarettenfabrikation werden bisher Goldmundstückröllchen, auch Bobinen genannt, verwendet, indem die Goldbronze entweder auf die Unterlage gestrichen oder auf die Unterlage gestreut wird. Diese Produkte haben kein schönes Aussehen, weil ihnen der schöne, metallische Glanz fehlt, sie werden von den Zigarettenfabriken nur für ganz billige Zigaretten verwendet und dies auch nur sehr ungern. Ferner gibt es Goldbobinen aus Blattmetall, bei denen das Blattmetall lose auf die Unterlage, also ohne jede Befestigung aufgelegt ist und in diesem Zustande von den Zigarettenfabrikantan verarbeitet wird. Auch dieses Verfahren ist nicht zweckmässig. Das Herstellen der Bobinen ist sehr schwierig, kann nur äusserst langsam von statten gehen, und ist durch den unvermeidlichen Ausschuss sehr kostspielig.
Die Verarbeitung der Bobinen ist ebenfalls sehr schwierig, weil das Blattgold auf die Zigarette kommt und die Unterlage als Ausschuss unter den Tisch rollt.
Obige Erfindung beseitigt diese Übelstände vollständig, denn sie erlaubt, das Blattmetall mit allerdünnsten Seidenpapieren in kürzester Frist unlöslich zu verbinden. Der natürliche Metallglanz bleibt erhalten. Ferner wird jeder Ausschuss vermieden und das Arbeiten der Zigarettenfabrikanten ist ein leichtes und äusserst billiges.
Vor allen Dingen eignet sich das Verfahren zur Herstellung von Prägepapier. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung dieser Papiere handelt es sich in der Hauptsache um Papiere, welche mit Metallpulver bestrichen oder bestreut werden. Prägepapiere in Bogen oder Rollen, welche mit echtem Blattmetall belegt sind. gibt es bisher nicht. Es wird lediglich echtes Blattmetall für Prägungen verwendet, welches jedoch nur in kleinen Stücken
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als Ausschuss abgestäubt werden muss.
Demgegenüber ermöglicht die Erfindung durch entsprechende Veränderung der Klebschicht die Herstellung von mit echtem Blattmetall belegten Prägepapieren in Bogen oder Rollen. Die Papierbahn wird mit einem Vorstrich aus einer sehr dünnen Harzlösung, Wachs, Fett oder Öl versehen und dann mit echtem Blattmetall belegt. Die Klebschicht wird in der oben geschilderten Weise wiedererwärmt und mit echtem Blattmetall belegt. Die Klebschicht und ihre Klebkraft werden derart geregelt, dass das Papier genau soviel Blattmetall abgibt, als mittels des heissen Prägestempels auf die Unterlage abgegeben werden soll.
Der Rest des Blattmetalls bleibt auf der Papierbahn haften, bis er für ähnliche Zwecke Verwendung findet.
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Das Prägepapier eignet sich insbesondere zur Herstellung der bekannten Mundstücke für Zigarettenpapier. Über dem auf der Prägemaschine sich abspulenden Zigarettenpapier wird eine Bahn Prägepapier abgespult, auf welcher eine warme Prägewalze rollt. Das Blattmetall wird in ununterbrochenem Arbeitsgange in der. Breite der Prägewalze von dem Prägepapier auf das Zigarettenpapier übertragen. Hierbei können Ppägepapiere beliebiger Breite verwendet werden, da das Metall nur an den Stellen abgenommen wird, über welche die Prägewalze läuft.
Nachdem von dem Prägepapier ein Längsstreifen Metall abgenommen ist, wird das Prägepapier um die Breite des abgenommenen Streifens in der Achsrichtung weitergeschaltet uw., bis sämtliches Blattmetall des Prägepapiers verbraucht ist. Dieses Verfahren kann naturgemäss auch zum Prägen von Tapeten o. dgl. in ununterbrochenem Arbeitsgang mittels gravierter Walzen u. dgl. verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zum Belegen von Stoffen, insbesondere von Papier mit Blattmetall, wobei der Stoff mit einer, bei gewöhnlicher Temperatur trockenen, erst bei erhöhter Temperatur weich und klebfähig werdenden Masse lackiert und das Blattmetall durch Erhitzen mit dem Stoff verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Blattmetall mit der mit dem Klebstoff bestrichenen Stoffbahn durch einen gegen ein geheiztes Widerlager wirkenden ungeheizten oder gekühlten Druckkörper vereinigt wird.