DE476729C - Verfahren zum Fuellen von Kammeroefen zur Erzeugung von Gas und Koks - Google Patents

Description

• Verfahren zum Füllen von Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Füllen von Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks in mehreren gleichmäßig übereinandergelagerten Schichten verschiedener Kohlensorten in der Kammer. Die Erfindung bezweckt, einen Übelstand zu beseitigen, der bei den heute üblichen Öfen mit sehr hohen Ofenkammern immer stärker in Erscheinung tritt. Da die Frischkohle mit Ausnahme von Stampfbetrieb den Ofenkammern von oben her zugeführt wird, ergibt sich eine große Sturzhöhe, so daß in dem unteren Kammerteil die Kohle verdichtet wird, während sie im oberen Kammerteil lockerer gelagert ist. Dadurch entsteht in den einzelnen Kammerteilen ein verschiedenartiger Koks; im unteren Kammerteil wird durch die Last der übergelagerten Schichten zwar ein dichter und fester Koks erzielt, im oberen Kammerteil fällt dagegen nur ein lockerer Koks an. Außerdem ist auch die Garungszeit der im unteren Kammerteil dicht gelagerten Kohle eine ganz andere als die Garungszeit der weiter oben befindlichen locker gelagerten Kohle.
• Gemäß der Erfindung wird der geschilderte tbelstand dadurch vermieden, daß die verschiedenen Kohlensorten, die auch aus Kohlengemischen bestehen können, bereits in die einzelnen Füllbehälter des Füllwagens schichtenweise übereinander gefüllt werden und, nachdem alle Füllbehälter gefüllt sind, die Entleerung aller Füllbehälter durch die Füllöffnungen im vollen Querschnitt in die Ofenkammer gleichzeitig in gleichmäßigem Strom erfolgt. Auf diese Weise bilden sich in der Ofenkammer mehrere gleichmäßig übereinandergel.agerte Kohlenschichten, die aus verschiedenen Kohlensorten oder -gemischen bestehen. Die Verkokungseigenschaften der übereinandergelagerten Kohlenschichten werden dabei so gewählt, daß bei gleicher Garungszeit für alle Schichten auf die ganze Höhe der Ofenkammer hin ein gleichmäßig fester und dichter Koks erzeugt wird.
• In folgendem Ausführungsbeispiel ist das Verfahren näher beschrieben. Es werden die Füllbehälter aus dem Kohlenturm mit drei verschiedenen Kohlensorten gefüllt, zu enterst kommt eine Schicht Kohle von geringerer Backfähigkeit, darüber eine Schicht von mittlerer Backfähigkeit und darüber eine Schicht von größerer Backfähigkeit. Die Kohlenmengen werden dabei so bemessen, daß sie je etwa ein Drittel der Kammerhöhe ausfüllen, also bei einer 6 m hohen Kammer j e eine Schichthöhe von 2 m ergeben. Sobald alle Füllbehälter in der Weise gefüllt sind, wird der Füllwagen über die zu füllenden Ofenkammern gefahren, und es erfolgt die Entleerung aller Füllbehälter durch die Füllöffnungen in die Ofenkammer gleichzeitig in gleichmäßigem Strome, so daß sich in der Ofenkammer drei gleichmäßig übereinandergelagerte Schichten aus den verschiedenen Kohlensorten bilden. Die unterste Schicht besteht dabei aus der Kohle von geringerer Backfähigkeit, die mittlere Schicht aus der Kohle von mittlerer Backfähigkeit und die obere Schicht aus der Kohle mit größerer Backfähigkeit. Die im unteren Kammerteil befindliche Kohle geringerer Backfähigkeit erleidet durch die darüber lagernden Schichten einen so großen Druck, daß sie trotz der geringeren Backfähigkeit einen guten, festen Koks ergibt, und die zu oberst liegende Kohle, auf der kein Druck lastet, gibt infolge ihrer großen Backfähigkeit auch einen guten, festen Koks, so daß der gesamte Kokskuchen eine gleichmäßige Beschaffenheit zeigt. Es lassen sich auf diesem Wege die Kohlensorten verschiedener Backfähigkeit nutzbringend und zweckentsprechend verwenden, und vor allen Dingen wird im oberen und unteren Kammerteil eine gleiche Garungszeit erreicht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Füllen von Kammeröfen zur Erzeugung von Koks und Gas in mehreren gleichmäßig übereinarndergelagerten Schichten verschiedener Kohlensorten in der Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Kohlensorten, die auch aus Kohlengemischen bestehen können, bereits in die einzelnen Füllbehälter des Füllwagens schichtenweise übereinander gefüllt werden und, nachdem alle Füllbehälter gefüllt sind, die Entleerung aller Füllbehälter durch die Füllöffnungen im vollen Querschnitt in die Ofenkammer gleichzeitig in gleichmäßigem Strome erfolgt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkokungseigenschaften, insbesondere die Backfähigkeit der Kohlen, in der Weise berücksichtigt werden, daß die Kohlen im unteren Kammerteil, auf denen ein großer Schichtdruck lastet, eine kleinere Backfähigkeit haben, während die Kohlen im- oberen Kammerteil, auf denen kein so großer Druck lastet, eine größere Backfähigkeit haben, so daß sich auf diese: Weise ein gleichmäßiger Koks bei gleicher Garungszeit für alle Schichten ergibt.