DE608631C - Verfahren zum Herstellen von gebackenem Koks - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von gebackenem Koks Es ist bekannt, daß ein dichterer Halbkoks erreicht wird, wenn man schlecht backende Kohlen in druckfeste Zylinder einpreßt, die derart perforierte Wände haben, daß beim Verkoken' die Gase zwar entweichen können, die Kohleteilchen selbst aber zurückgehalten und fest aufeinandergepreßt werden (P a r r und O 1 i n, Brennstoff-Chemie i i, i [1930J). Es wurde nun gefunden, daß man sogar bei gar nicht backenden jungen Kohlen, beispielsweise bei gewissen Gasflammkohlen und mitteldeutscher Schwel- (Braun-) Kohl, einen gebackenen und dichten Halbkoks erhalten kann, wenn man die Kohle so in ein druckfestes Verkokungsgefäß einbringt, daß die Gase zwar während des Verkokens aus der Kohle entweichen, nicht aber das Gefäß verlassen können. Hierdurch steigt bei ausreichender Beschickung des Gefäßes mit Kohle der Gasdruck im Gefäß leicht auf 25 oder 5o Atm. und noch höher hinauf, und bei diesem hohen Druck zersetzt sich das Bitumen der Kohle offensichtlich in anderer Weise als sonst. Die Kohle wird plastisch, und es finden sich nach Schluß des Versuches statt der eingebrachten pulverförmigen Kohle feste und harte Halbkoksscherben vor, selbst wenn Kohle eingebracht wird, die unter normalen Verhältnissen überhaupt keine Spur von Backfähigkeit zeigt. Ein derartiger Effekt, der noch niemals erreicht wurde, kommt dadurch zustande, daß die Verkokung unter hohem Gasdruck verläuft. Bei niederen Gasdrucken, wie sie schon von anderer Seite zu anderen Zwecken früher bis zu 4. Atm. hinauf angewandt wurden, wird der neue Effekt noch.nicht erreicht. Man kann auch von vornherein irgendwelche Gase in die Apparatur pressen und sofort mit erhöhtem Gasdruck die Verkokung beginnen. An Stelle solcher Gase kann auch Wasserdampf treten. Nötig ist dies aber meist nicht. Es sei bemerkt, daß es sich hier nicht um ein Verfahren handelt, bei welchem Kohle vor der Erhitzung unter Druck mit leichten oder schweren Kohlenwasserstoffölen vermischt wird, wie dies zu irgendwelchen Zwecken bereits ausgeführt worden ist. Im Gegenteil, es genügt, die Kohle bei Atmosphärendruck einzuführen, beispielsweise in horizontalen Schichten, langsam bis auf 60o° zu gehen, und man hat dann als Ergebnis der Arbeitsweise einen gebackenen Koks aus nicht backender Kohle und ein Gas, das unter einem Druck von beispielsweise 5o Atm. steht, aus dem man die leichten Kohlenwasserstoffe durch Kühlung ausscheiden kann. Das unter Druck stehende Gas kann überall da mit besonderem Vorteil verwendet werden, wozu man Gas sonst unter besonderem Arbeitsaufwand mechanisch komprimieren müßte.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von dichtem, gut gebackenem Halbkoks aus nicht oder schlecht backenden Kohlen ohne gleichzeitige Hydrierung der Kohle, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkokung in druckfesten Apparaten unter hohem Gasdruck bis zu 5o Atm. und darüber ausgeführt oder beendet wird.