DE568127C - Herstellung von Aktivkohle - Google Patents

Herstellung von Aktivkohle

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DE568127C
DE568127C DE1930568127D DE568127DD DE568127C DE 568127 C DE568127 C DE 568127C DE 1930568127 D DE1930568127 D DE 1930568127D DE 568127D D DE568127D D DE 568127DD DE 568127 C DE568127 C DE 568127C
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pressure
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

  • Herstellung von Aktivkohle Die Erfindung ermöglicht die Herstellung einer hochaktiven Kohle aus verkoktem aschenreichem Ausgangsmaterial. insbesondere aus Braunkohlenschwelkoks. Braunkohlenschwelkoks enthält etwa .I0°, Mineralbestandteile. von denen etwa die Hälfte aus Kieselsäure besteht. Gegenüber den aus kohlenstoffreichen Materialien erhaltenen Aktivkohlen (über 9o % C) weist die erfindungsgemäß hergestellte aktive Kohle noch bessere .@dsorptionseigenschaften auf, wie Vergleichsversuche ergeben haben. Es wurde z. B. aus Lindenholz, welches auf die gleiche Korngröße wie der Braunkohlenschwelkoks (etwa Linsengröße i gebracht wurde, durch l,elian(leln mit Wasserdampf bei 8oo- C oder durch Aktivieren in bekannter Reise mit Chlorzink aktive Kohlen hergestellt und deren Aktivität gegenüber der de: aktivierten Braunkohlenschwelkokses verglichen. In bei-Zlen 1#:illen erwies sich letzterer als überlegen.
  • Ein dritter Vergleichsversuch wurde mit einer aus Lindenholzkohle (gewonnen durch Schwelung bei 5oo'' C) nach dem vorliegenden `-erfahren hergestellten Aktivkähle durchgeführt. Auch hier wurde die überraschende lleobachtung gemacht, daß die Aktivität des Braunkohlenschwelkokses trotz des bedeutend höheren Kohlenstoffgehalts der Lindenkohle nicht zu übertreffen war. Versuche mit Birkenliol7kohle führten zu dem gleichen Ergebnis.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung von 1 pulverförmiger Aktivkohle aus verkohltem kohlenstoffhaltigem Ausgangsmaterial durch Erhitzen auf r5o bis i8o° C unter hohem Druck in Gegenwart flüssiger anorganischer und organischer Aktivierungsmittel und von Zerkleinerungsmitteln bekannt. Ini Gegensatz zu diesem bekannten Verfahren wird bei dem hier beschriebenen Verfahren gekörntes, erhebliche Mineralstoffmengen enthaltendes. verkoktes Material angewendet, dessen Aktivierung nicht ohne weiteres möglich erschien. Erst die vorliegende Erfindung hat es ermöglicht, aus diesem gekörnten Material unter notwendiger Einhaltung einer Reihe von Bedingungen ohne Zerstörung der Form des Ausgangsstoffes eine harte hochaktive Kohle zu erhalten.
  • Das Prinzip des neuen Verfahrens beruht darauf, daß entteerte und entgaste, also verkokte kohlenstoffhaltige Materialien, welche einen erheblichen Anteil an Asche enthalten, z. B. Braunkohlenschwelkoks, bei höherer Temperatur (6oo° C und darüber) und einem Druck von .4o Atm. und höher mit aktivierenden Mitteln behandelt werden, und zwar in erster Linie körnige Materialien, z. B. solche von Linsengröße. Die Einhaltung dieser Bedingungen ermöglicht die Durchführung des Aktivierungsvorganges in bedeutend kürzerer Zeit, etwa in 1%z Stunde, als bei den bekannten Verfahren. Ein weiterer Vorteil der auf diese Weise erzeugten Aktivkohle besteht darin, daß sie gegen mechanische Beanspruchungen, z. B. bei der Filtration von zu klärenden und entfärbenden Flüssigkeiten unter hohem Druck, äußerst -widerstandsfähig ist. Infolge dieser hohen Widerstandsfähigkeit gegen äußere Beanspruchung bei großer Oberfläche stellen derartige Kohlen auch ein wertvolles Trägertnaterial für Katalysatoren dar, insbesondere bei der Druckkatalyse.
  • Erfindungsgemäß -wird das zu aktivierende schon verkokte Ausgangsmaterial außerhalb des Druckgefäßes auf hohe Temperaturen (6oo° C und darüber) erhitzt und dann sofort in das Reaktionsgefäß überführt. Diese Vorerhitzung kann z. B. in Drehöfen, Schachtöfen, elektrischen Ofen usw. erfolgen. Es ist nur darauf zu achten, daß nicht erhebliche Teile der kohlenstoffhaltigen Materialien infolge eines zu großen '#,auerstofffiberschusses der Heizgase verbrennen. Die Heizgase können durch Kohlenstaub-. Gas-, Öl- und ähnliche Feuerungen erzeugt werden. Im besonderen Fall der Herstellung einer körnigen Aktivkohle aus Braunkohlenschwelkoks wird zweckmäßig in der Weise verfahren, daß der beim Sieben des gröberen Schwelkokses abfallende feinere Teil gemahlen und z. B. in Kohlenstaubfeuerungen zur Erhitzung des gröberen Anteils benutzt wird. Wird das Verfahren in einem Braunkohlenschwelwerk ausgeführt, so -wird der Erhitzer direkt an den Schwelofen angeschlossen, um die Eigenwärme des den Schwelofen verlassenden Kokses auszunutzen.
  • Der nötigeAktivierungsdruck in den Druckbehältern -wird dadurch erzeugt, daß flüssige, leicht verdampfende Aktivierungsmittel in den Autoklaven eingeführt -werden. Zweckr nli ßi 1- werden Stoffe benutzt, die an sich bekannte Aktiv ierungsmittel sind. Es wurde ferner gefunden, daß unter dem Einfluß des hohen Druckes und der hohen Temperatur Stoffe als Aktivierungsmittel dienen können, die unter normalen Bedingungen keine aktivierenden Eigenschaften besitzen, wie Alkohole (Methylalkohol), Amine (Anilin), Kohlenwasserstoffe (Benzol) u. a. m. Infolge des hohen Drucks dringen diese Stoffe in die feinsten Poren der kohlenstoffhaltigen Materialien ein und bewirken so eine -weitgehende Aktivierung. Das Druckgefäß wird vollständig finit dem erhitzten Ausgangsmaterial gefüllt. Den aktivierend -wirkenden Dämpfen steht daher nur ein kleines Volumen zur Verfügung, so daß nur eine verhältnismäßig geringe Menge an Aktiv ierungsmaterial erforderlich ist. Um das Eindringen der aktivierenden Stoffe in das hocherhitzte, in den Druckgefäß befindlichen Ausgangsmaterial zu erleichtern, wird zweckmäßig vor der Druckoperation das Druckgefäß evakuiert und dann erst der Druck durch Einspritzen oder Eindrücken der flüssigen Aktivierungsmaterialien erzeugt. hie Druckentspannung wird am zweckmäßigsten durch ein automatisches Entspannungsventil geregelt, -wobei die Druckentspannung durch Abblasen der Dämpfe in ein Vakuumgefäß unterstützt werden kann. Nach Beendigung der Druckoperation -wird unter Umständen die Aktivkohle durch `Taschen mit Säuren, Alkalien, Wasser usw. gereinigt, zweckmäßig so, daß die feuchte Aktivkohle im Druckgefäß unterAnwendung vonVaktium getrocknet -wird, so daß sie das Druckgefäß als marktfähige Ware verläßt.
  • Beispiel i i i oo kg Braunkohlenschwelkoks (Linsengröße) werden in einem Drehofen im reduzierenden Feuer (Generatorgasfeuerung-) auf etwa 8oo° C erhitzt, sodann iii ein Druckgefäß gebracht und kurze Zeit evakuiert. ;Wach Abstellung des Vakuums -wird in das Diuckgefäß unter Druck so viel Wasser eingespritzt, bis der Innendruck auf io Atm. gestiegen ist. Durch -weitere Bildung von Wasserdampf steigt der Innendruck schnell auf ,Io Atm. und wird durch Öffnung des Entspannungsventils möglichst lange auf 4.o Atm. gehalten. Sobald der Innendruck unter 4o Atm. sinkt, wird erneut Druckwasser eingespritzt, und zwar in bestimmten Abständen mehrmals, bis der Innendruck im Druckgefäß auf 2 Atm. gesunken ist. Sodann wird der Gefäßinhalt durch ein am unteren Ausgang des Druckbehälters direkt angeschlossenes Druckfilter filtriert. Letzteres ist nur für feinste Korngrößen durchlässig. Die erhaltene Aktivkohle wird zum Schluß mit heißer verdünnter Schwefelsäure, heißer verdünnter Natronlauge und heißem Wasser so lange gewaschen, bis in der Waschflüssigkeit keine löslichen Bestandteile mehr nachweisbar sind. Gesamtzeit des Herstellungsprozesses 1;= Stunde. Beispiel z IIoo lcg Braunkohlenschwelkoks (Linsengröße) -werden in einem Fallschachtofen mit Hilfe eines Düsenbrenners durch Verbrennung von feinem Braunkohlenschwelkokssiebabfall auf 6oo° C erhitzt, sodann in ein Druckgefäß gebracht und darin kurze Zeit o vakuiert. `ach Abstellung des. Vakuums wird in das Druckgefäß unter Druck so viel Methylalkohol eingespritzt, bis der Innendruck auf 2o Atm. gestiegen ist. Durch weitere Verdampfung des eingeführten Alkohols Steigt der Innendruck schnell auf 6o Atm. und -wird sofort durch Öffnung des Entspannungsventils möglichst lange auf 6o Atm. gehalten. Die flüchtigen Methylalkoholdämpfe werden durch einen Wassersprühkondensator niedergeschlagen und durch eine angeschlossene Vorrichtung auf 95 °;oigen Methvlalkohol rektifiziert. Sinkt der Innendruck unter ho Atin., so wird wieder lleth@-lalkohol eingespritzt usw.. bis nach einer Anzahl von Wiederholungen der Zugabe von Methylalkohol der Innendruck auf .T Atin. gesunken ist. Nachdem der Metlivlalkohol vollkommen ab-(lestilliert ist, wird die entstandene Aktivkohle mit heißer verdünnter Salzsäure, heißer verdünnter Natronlauge und heißem Wasser :o lange gewaschen, bis in der Waschflüssigkeit keine löslichen Bestandteile mehr nachweisbar sind.

Claims (3)

  1. PATENT -1NSPRL`CHE: i.
  2. Herstellung aktiver Kohle aus aschereichen verkokten Stoffen, insbesondere Braunkohlenschwelkoks, durch Erhitzen des gekörnten Ausgangsmaterials auf "Temperaturen von etwa 6oo- und höher, überführen des glühenden Gutes in ein Druckgefäß, Evakuieren des Gefäßes, Einführen von gasförmigen oder flüssigen, leicht verdampfenden anorganischen oder organischen Aktivierungsmitteln, Aktivieren unter einem Druck von .lo Atm. und höher und Filtration des abgekühlten Behälterinhaltes. 2 NTerfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Anwendung von Wasser oder Chlorwasserstoff oder schwefliger Säure oder Ammoniak als Aktivierungsinittel.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch t, gekennzeichnet durch Anwendung von Alkoholen, z. B. Nlethvlalkohol, oder Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzol, oder organischer Säuren oder Anilin als Aktivierungsmittel.
DE1930568127D 1930-03-01 1930-03-01 Herstellung von Aktivkohle Expired DE568127C (de)

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DE (1) DE568127C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941552C (de) * 1944-12-02 1956-04-12 Conradty Fa C Verfahren zur vollstaendigen Aktivierung von Kunstkohleplatten fuer Akkumulatoren od. dgl.
DE1006476B (de) * 1952-03-03 1957-04-18 Conradty Fa C Verfahren zum Aktivieren von Kunstkohlekoerpern

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE941552C (de) * 1944-12-02 1956-04-12 Conradty Fa C Verfahren zur vollstaendigen Aktivierung von Kunstkohleplatten fuer Akkumulatoren od. dgl.
DE1006476B (de) * 1952-03-03 1957-04-18 Conradty Fa C Verfahren zum Aktivieren von Kunstkohlekoerpern

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