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Gaskocher, bei dem die Gaszufuhr mittels eines Ventils durch den Unterschied
zwischen dem Gewicht des Kochtopfes und dem Druck einer Feder geregelt wird Gegenstand
der Erfindung ist ein Gaskocher für Haushaltungszwecke, bei dem sich die Flamme
nach dem Ankochen selbsttätig dadurch kleinstellt, daß die beim Kochen infolge der
Verdampfung eintretende Gewichtsverininderung für die Einstellung eines Gasventils
nutzbar gemacht wird. Es sind Anordnungen bekannt, bei denen ein durch Federkraft
sich schließendes Ventil durch den Druck des Kochtopfes bzw. des beweglichen Kochtopftraggerüstes
geöffnet wird, und es ist offenkundig, daß ein Schließen dieses Ventils erfolgt,
wenn eine hinreichende Gewichts-@-erminderung des Kochtopfes durch Verdampfung stattfindet.
Die vorliegende Erfindung geht von der Erwägung aus, daß infolge der hohen Verdampfungswärme
des Wassers und aus praktischen Gründen eine derartige Anordnung ihren wirtschaftlichen
Zweck nur dann erfüllen wird, wenn die Empfindlichkeit hoch ist und wenn eine Anpassung
an das jeweilige Anfangsgewicht des Kochtopfes leicht und sicher erfolgen kann.
Es sind Vorkehrungen bekannt, bei denen die Ventilfeder durch eine auf dem Ventilschaft
sitzende Mutter angezogen wird, so daß man in der Lage ist, die Betätigung des Ventils
bei verschiedenen Kochtopfgewichten eintreten zu lassen. Für den Zweck der vorliegenden
Erfindung ist diese Anordnung mangelhaft, weil beim Drehen der Stellmutter mit Hand
oder Werkzeug Axialkräfte nicht zu vermeiden sind, wodurch eine gleichzeitige Beobachtung
der Wirkung auf die Flammengröße unmöglich wird. Letzteres gilt auch für andere
bekannt gewordene Anordnungen, bei denen die Veränderung der dem Kochtopfgewicht
entgegenwirkenden Kraft durch eine Hebelstange mit Laufgewicht stattfindet, da das
Laufgewicht während des Verschiebens von Hand nicht frei spielen kann. Die Empfindlichkeit
dieser bekannten Einrichtungen wird durch die Reibung stark beeinträchtigt, da die
einstellbare Gegenkraft nicht unmittelbar dem Kochtopfgew icht entgegenwirkt, sondern
durch Hebelanordnungen, Führungen übertragen wird.
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Bei der vorliegenden Erfindung soll eine von der Ventilfeder unabhängige
einstellbare Feder mit dem einen Ende unmittelbar von unten her gegen das Traggerüst
des Kochtopfes drücken und vom anderen Ende her mit Hilfe eines Winkelhebels angespannt
werden. Da die Ventilfeder nur ganz schwache Spannung erfordert, können in der Ventilführung
nur geringe Seitenkräfte auftreten und schädliche Reibungswiderstände vermieden
werden. Die bedeutenden Kräfte der einstellbaren Feder wirken unmittelbar und ohne
reibende Zwischenglieder auf das Traggerüst. Während der Einstellung durch den Winkelhebel
wird die Federkraft nicht durch unwillkürliche Kraftwirkungen der einstellenden
Hand beeinträchtigt, und man kann die richtige Einstellung durch Beobachtung der
Flammengröße während des Einstellens erkennen. Durch das Zusammenwirken dieser Umstände
wird
der erstrebte technische Effekt in vollem Maße erreicht.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung in einer Aufsicht,
Abb. i, und in zwei Schnitten, Abb. 2 und 3, dar. An dem festen Gestell i des Gaskochers
ist das Traggerüst 2 an einer Seite.durch den federnden Blechbügel 3 so befestigt,
daß es an der gegen-" überliegenden Seite etwas auf und nieder schwingen kann. Das
Traggerüst :2 trägt das Kochgeschirr direkt oder durch Vermittlung eingesetzter
Zwischenglieder. Der mit dem Gestell i fest verbundene Gasbrenner 4 besitzt an der
Eintrittsseite des Düsenrohres eine Kammer 5, in die das Gas vom Zuführungshahn
6 zunächst einströmt. Ein Ventilkörper 7, der den Ansaugeraum des Brenners 4. von
oben her durchdringt, ragt mit seinem Sitz in die Kammer 5 und findet hier seinen
Abschluß durch einen von einer schwachen Feder 8 nach oben gedrückten Ventilteller
g. Durch einen Stift io, der durch eine Bohrung im oberen Teile des Ventilkörpers
leicht beweglich geführt ist und in einer Vertiefung des Ventiltellers aufliegt,
wird das Ventil geöffnet, sobald der mit dem Traggerüst :2 verbundene Anschlagkörper
i i auf den Stift io drückt. Das Gas strömt dann durch die Düsenöffnung z2 in das
Brennerrohr, wobei in dem vom Ventilkörper 7 durchdrungenen Hohlraum 13 des Brenners
durch die Saugwirkung des Gasstrahles ein Unterdruck entsteht. Um zu verhindern,
daß durch den Spielraum zwischen Ventilkörper und dem Stift io Gas unverbrannt nach
außen entweicht, erhält der Ventilkörper eine Querbohrung 14, durch welche dieses
Gas in den Brenner abgesaugt wird. Zur Sicherung dieser Wirkung dient ein über den
Stift io geschobener Ring 15, der, innerhalb der Querbohrung sitzend, den Stoß des
durch die Undichtigkeit austretenden Gases ablenkt.
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Zum Abfangen des Gewichtes von Traggerüst, Kochgeschirr und Inhalt
dient eine Feder ig, die mittels einer von außen zu bedienenden Stellschraube 18
unter Vermittlung des um die Achse 17 drehbaren Winkelhebels 16 nach Bedarf angespannt
wird.
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Die Druckfläche des Anschlagkörpers i i der Kochplatte ist etwas schräg
ausgebildet. Da sich das Traggerüst 2 im heißen Zustande etwas nach vorn dehnt,
ist es möglich, die beim Warmwerden der Feder ig auftretende Veränderung der elastischen
Kräfte durch diese Abschrägung auszugleichen. Durch Anfeilung des Ventilsitzes oder
eine kleine Bohrung im Ventilteller wird dem Brenner auch bei geschlossenem Ventil
die zur Unterhaltung der Flamme beim Fortkochen erforderliche Gasmenge zugeführt.
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Wirkungsweise Nach dem Aufsetzen des Kochtopfes, dem Öffnen des Gashahnes
6 und dem Anzünden der Flamme erzielt man den Ausgleich zwischen Kochtopfgewicht
und dem Druck der Feder ig dadurch, daß man mittels der Stellschraube 18 den Winkelhebel
16 bewegt. Da die Gaszufuhr bei voll geöffnetem Ventil reichlich bemessen ist, erkennt
man die richtige Einstellung leicht, indem man die Flamme beobachtet, die in diesem
Fall nur den Boden des Kochtopfes bedecken soll. Wenn der Siedepunkt erreicht ist,
tritt durch Verdampfung bald eine Abnahme des Kochtopfgewichtes ein. Die auf das
ursprüngliche Gewicht angespannte Feder ig hebt, indem sie sich durch die abnehmende
Belastung dehnt, das Traggerüst und bewirkt das Schließen des Ventiltellers g. Jetzt
gelangt nur noch eine geringe Gasmenge durch die Anbohrung bzw. Anfeilung des Ventils
in den Brenner, und die selbsttätige Kleinstellung der Flamme ist erreicht.