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Wälzwehr mit beweglichem Wehraufsatz Es ist bekannt, Wälzwehre mit
einem besonderen beweglichen Wehraufsatz zu versehen, sowohl zu dem Zweck, den Wasserabfluß
zu regeln, als auch um Eis und andere Schwimmkörper, die sich vor dem Wehr ansammeln,
ablassen zu können. Die Bewegung dieses Wehraufsatzes erfolgte bei Wälzwehren bisher
durch besondere Antriebsmittel. Die Erfindung besteht darin, ein derartiges Wälzwehr
mit beweglichem Wehraufsatz so auszubilden, daß der als Hubschütz oder Stauklappe
ausgebildete Wehraufsatz in der Staulage beider Wehrteile durch Nachgeben des gemeinsamen,
um den Walzenkörper oder eine mit diesem verbundene Seiltrommel herumgeführten biegsamen
Antriebsmittels absenkbar ist. Das Absenken des Wehraufsatzes erfolgt dabei entweder
durch dessen Eigengewicht oder, z. B. bei klappenartiger Ausbildung des Aufsatzes,
auch durch den Wasserdruck, entsprechend dem Nachlassen des Antriebsmittels, das
Anheben durch Anziehen des gemeinsamen Antriebsmittels. Die Vorrichtungen zur Übertragung
der Bewegung vom Antriebsmittel auf den Wehraufsatz kön nen verschiedener Art sein.
Z. B. kann der als Schütz ausgebildete Wehraufsatz durch das Antriebsseil des Hauptwehres
unmittelbar oder mittels eingeschalteter Zwischentriebwerke gestützt werden.
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In der Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Die Abb. I bis 8 zeigen je einen senkrechten Schnitt durch das Wälzwehr, und zwar
jeweils bei angehobenem und gesenktem Hilfsschütz. Abb.9 ist ein Schnitt nach A-B
der Abb. I und die Abb. Io ein Schnitt nach C-D der Abb. 3.
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Gemäß den Abb. I, 2 und 9 ist ein als Hubschütz ausgebildeter Wehraufsatz
I in Führungen 2 des Wehres mittels der Arme 2I verschiebbar. Die als Zahnstangen
ausgebildeten Arme 2I stehen durch auf einer Welle 22 gelagerte Zahnräder 24 und
23 mit einer Zahnstange 4 in Verbindung, die in Führungen 27 verschiebbar und am
unteren Ende mit einer auf dem Antriebsmittel 6 aufliegenden Rolle 5 versehen ist.
Das Antriebsmittel 6 ist um den Walzenkörper 7 herumgeführt. Die Abb. I zeigt das
Wehr in seiner tiefsten Stellung, d. h. ges ruht auf der Wehrsohle auf. Das Antriebsmittel
6 liegt unten am Walzenkörper 7 an. Das Hubschütz I steht in Staustellung. Wenn
das Hubschütz gesenkt werden soll, wird das Antriebsmittel 6 nachgelassen. Das unter
Vermittlung der Arme 2I, Zahnstangen 4, der Zahnräder 24 und 23 und der Welle 22
auf dem Antriebsmittel ruhende Hubschütz senkt sich durch sein Eiengewicht und gelangt
schließlich in die in Abb. 2 veranschaulichte Stellung, in der seine Oberkante etwa
mit der Oberkante des Stauschildes 3 in gleicher Höhe liegt. Soll das Hubschütz
i wieder in Staulage gebracht
werden, so wird das Antriebsmittel
6 angezogen und dadurch das Hubschütz I unter Vermittlung der Zahnstangen 4 und
der Arme 2I gehoben. Beim Anheben des ganzen Wehres befindet sich das Hubschütz
in der Stellung nach der Abb. I und wird mit dem Wehr zusammen hochgewälzt.
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Die Abb. 3, 4 und Io zeigen eine Ausführungsform, bei der das Antriebsmittel
6 um eine mit dem Walzenkörper 7 verbundene Seiltrommel 8 herumgeführt und an dieser
bei 9 befestigt ist. Das Hubschütz I ist mittels der Arme Io verschiebbar. Am Walzenkörper
sind auf einer Welle 25 Zahnräder 26 und II gelagert, von denen die Zahnräder 26
mit einer Verzahnung Ioa der Arme Io und das Zahnrad II mit einer an der Seiltrommel
8 vorgesehenen bogenförmigen Zahnstange I2 kämmt, so daß das Schütz I mittels der
Zahntriebe Ioa, 26, 25, II, I2 beim Nachgeben des Hubmittels durch sein Eigengewicht
eine Drehwirkung auf die Seiltrommel 8 im Sinne des Pfeiles x ausübt.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung unterscheidet sich nur unwesentlich
von der nach Abb. I, 2 und 9.
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Gemäß den Abb. 5 bis 8 ist der Wehraufsatz als Stauklappe I3 ausgebildet.
Bei der Ausführungsform nach den Abb. 5 und 6 stützt sich die Klappe I3 ähnlich
wie das Hubschütz I nach den Abb. I, 2 und 9 auf das Antriebsmittel 6. Dabei überträgt
ein Gestänge I4 die Bewegung mittels eines Zahntriebes I5 auf gezahnte, gelenkig
mit der Klappe I3 verbundene Stangen I6. Im übrigen erfolgt das Heben und Senken
der Klappe in gleicher Weise wie bei der Vorrichtung nach den Abb. I, 2 und 9. An
Stelle des Zahntriebes kann man bei dieser Ausführungsform zwischen Klappe und Antriebsmittel
auch ein Hebelwerk einschalten.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. 7, 8 ist, wie bei dem Beispiel
nach den Abb.3, 4 und Io, an dem Walzenkörper eine Seiltrommel 8 drehbar gelagert,
um die das Antriebsmittel 6 herumgeführt und an der es bei 9 befestigt ist. An der
Klappe I3 ist starr ein Hebelarm I7 befestigt. Dieser Hebelarm I7 ist durch eine
Stange I8 mit einem Winkelhebel I9 gelenkig verbunden, dessen Drehachse 2o bei dem
Ausführungsbeispiel mit der Achse der Seiltrommel 8 zusammenfällt. Die zwangläufige
Verbindung zwischen der Klappe I3 und der Seiltrommel 8 könnte aber auch anders
als bei dem därgestellten Beispiel ausgeführt werden. So brauchte beispielsweise
die Drehachse des Winkelhebels I9 nicht mit der Achse der Seiltrommel 8 zusammenzufallen.
Der Angriffspunkt des Winkelhebels I9 an der Seiltrommel 8 würde dann nicht als
Festpunkt, sondern als Gleitführung ausgebildet werden müssen.
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In der Staulage des Wehraufsatzes gemäß den Abb. 3 und 7 kann eine
Weiterdrehung der Seiltrommel 8 in denn Pfeile x entgegengesetztem Sinne durch verschiedene
Mittel, z. B. durch einen Anschlag am Walzenkörper, verhindert werden. Wird das
Hubmittel dann weiter angezogen, so wird auch bei dieser Ausführungsform das Wehr
mit aufgerichtetem Wehraufsatz nach oben gewälzt.