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Sitz mit schwenkbarer Rückenlehne Die Erfindung betrifft einen Sitz
mit schwenkbarer Rückenlehne, bei dem die Neigung der Rückenlehne durch die sitzende
Person eingestellt werden kann, wodurch sich der Sitz u. a. auch besonders gut zur
Verwendung auf Kraftfahrzeugen eignet.
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Erfindungsgemäß ist die Einstellung durch die sitzende Person dadurch
ermöglicht, daß die Rückenlehne so unter Federwirkung steht, daß diese die Rückenlehne
nach vorn umzulegen bestrebt ist, und daß das Lehnengelenk mittels eines Hebels
und einer Klemmvorrichtung festgestellt «-erden kann.
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Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes zeigt
die Zeichnung, und zwar ist Abb. r eine schaubildliche Ansicht (mit verschiedenen
Teilen im Schnitt) des Sitzes mit der Lehnenschwenk- sowie der Klemmv orrichtung,
Abb. 2 eine Ansicht der genannten Vorrichtungen in kleinerem Maßstabe bei außer
Wirkung und Abb. 3 eine gleiche Ansicht bei in Wirkung befindlicher Klemmvorrichtung,
Abb. 4 eine Seitenansicht des Sitzes, Abb. 5 eine Seitenansicht eines Sessels mit
den Vorrichtungen nach Abb. i bis 3 und einer Bowdenzugauslösung der Klemmvorrichtung,
Abb.6 eine schaubildliche Ansicht eines Sitzes mit -einer zweiten Ausführungsform
der Lehnenschwenk- und Kleminv or richtungen, Abb. 7 ein Grundriß des Sitzes nach.Abb.
6 in schematischer Darstellung, Abb. 8 eine schaubildliche Ansicht (mit verschiedenen
Teilen im Schnitt) des Sitzes mit einer weiteren Ausführungsform der Klemmvorrichtung,
Abb. 9 ein Grundriß des Sitzes nach Abb. 8 in schematischer Darstellung, Abb. io
eine schaubildliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform des Sitzes, Abb.
i i ein Grundriß des Sitzes nach Abb. io in schematischer Darstellung, Abb. i2 eine
schaubildliche Ansicht eines Gesperres zum Vorschwenken der Lehne, Abb.
13 ein Grundriß der Vorrichtung nach Abb. 12, Abb. 14 ein Grundriß einer
das Vorschwenken der Lehne bewirkenden, durch Druckluft gedämpften Feder, Abb. 15
eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung nach Abb. 14, Abb. 16 eine Hinteransicht
einer Ausführungsform der Lehnenaufhängung und Abb. 17 eine Seitenansicht der Lehnenaufhängung
nach Abb. 16 und ,die Darstellung der Bahn, welche ein gemeinsamer Punkt des Rückens
der sitzenden Person und der Lehne bei Verstellung der letzteren beschreibt.
Der
Sitz mit den Lehnenschwenk- und Klemmvorrichtungen nach den Abb. i bis 5 ist mit
Beschlägen 2, 82, 92 versehen, die an den Seiten des Sitzes 3 befestigt sind und
in Lageraugen endigen, die zugleich als Klemmscheiben wirken. Das Lagerauge 4 des
Beschlags 2 liegt zwischen Scheiben 5 und 85, während die Lageraugen 4 bzw. 94 der
Teile 82 und 92 eine Scheibe einschließen. Die Scheiben 5, 85, 95 bilden das Ende
der Lehnenbeschläge 6. Sämtliche Scheiben sind auf der Drehachse 8 gelagert.
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Auf der Drehachse 8 ist ferner ein Rohr 9 angeordnet, das an seinen
beiden Enden die Scheiben io und ii trägt und in das ein Gehäuse bildendes Rohr
12 eingeschlossen ist. Die Scheibe i i ist mit einer Zähnung versehen, welche mit
einer weiteren in die schraubenförmige Buchse 13 eingeschnittenen Zähnung zusammenpaßt.
Die Buchse 13 trägt den Stellhebel 14 und stützt sich bei der Drehung an der mit
dem Beschlag 82 fest verbundenen Hülse 15 ab. Eine einerseits an der Scheibe i i
und anderseits an dem Beschlag 85 befestigte Feder 16 ist bestrebt, die Lehne 7
nach vorn zu schwenken.
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Die Beschläge 6 sind je mit einem Drehzapfen 17 versehen, welcher
eine Schwenkung der Lehne 7 um ihre Mittelachse gestattet, sodaß sie sich genau
der Rückenstellung der sitzenden Person anpassen kann. Die Anschläge i8 (Abb. 4)
begrenzen diese Schwenkbewegung.
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Um die Reibung der Klemmscheiben zu vergrößern, kann man andere Scheiben
aus rauhem oder weichem Stoff zwischenlegen.
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Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Um die Lehne 7 herunterzuklappen,
genügt es, daß die sitzende Person auf den Hebel 14 drückt, dieser rückt an die
Anschlaghülse i 5 heran und ruft eine Entfernung aller Scheiben hervor (Stellung
nach Abb.2). Durch diese Entfernung wird die Reibung zwischen den Scheiben aufgehoben.
In diesem Augenblick ist die Lehne frei und kann unter dem Druck des Rückens der
sitzenden Person alle gewünschten Stellungen einnehmen. Bei dieser Schwenkung nach
hinten spannt sich die Feder 16. Wenn man nun den Hebel 14 losläßt, so bringt die
Feder 16 durch ihre Spannung die Scheibe i i mit ihrer Zähnung (welche der vorhergehenden
Regelung der Feder 16 dient) mit der schraubenförmigen Buchse 13 wieder in Eingriff,
welche sich von ihrer Anschlaghülse 15 (Stellung nach Abb. 3) j entfernt und so
die Annäherung und die Berührung aller Klemmscheiben und damit die Feststellung
der Lehne 7 bewirkt.
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Nachdem der Hebel 14 losgelassen ist, hat der von der sitzenden Person
auf die Lehne 7 ausgeübte Druck eine Vergrößerung der Reibung zur Folge, denn die
durch die Reibung der Scheibe io auf dem Beschlag 85 mitgenommene schraubenförmige
Buchse 13 hat das Bestreben, sich von ihrer Anschlaghülse zu entfernen.
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Die Wiederaufrichtung der Lehne erfolgt durch Niederdrücken des Hebels
14, wodurch ein Heranrücken an die Anschlaghülse 15. und die Aufhebung der
Reibung zwischen den Reibungsscheiben erfolgt (Stellung nach Abb. 2). Die Spannung
der Feder 16 bringt dann die Lehne 7 selbsttätig in ihre erste Stellung zurück.
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Die Lehne kann auch durch einen einfachen Druck in ihre senkrechte
Stellung gebracht oder auf den Sitz heruntergelassen werden. Unter diesem Druck
gibt die mit dem Anschlag 85 durch Reibung gekuppelte Scheibe io die Buchse,13 frei,
wodurch die Klemmwirkung aufgehoben wird und die Lehne frei zu bewegen ist.
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Um ein vollständiges Herunterlassen der Lehne 7 auf den Sitz 3 zu
gestatten, genügt es, die Buchse 13 und die Anschlaghülse 15
an einer
Stelle abzuflachen, wodurch die Klemmung zwischen der wagerechten und der senkrechten
Stellung der Lehne 7 aufgehoben wird. Diese Einrichtung kann durch einen biegsamen
Bowdenzug i9 von bekannter Bauart in Tätigkeit gesetzt werden (Abb. 5).
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Bei der zweiten Ausführungsform der Lehnenschwenkvorrichtung mit Bandbremse
und Schneckenfederrückzug, wie sie in den Abb. 6 und 7 gezeigt ist, tragen die beweglichen
Beschläge 2o, 21 der Lehne 22 je ein Bremsgehäuse 23_ bzw. 24, welches die Bänder
25 bzw. 26 umschließt. Diese Bänder sind mit ihren Enden einerseits je mit einer
auf der Welle 29 befestigten Kurbel 28 und anderseits durch einen Stift 3o
bzw. 31 mit den am Sitz 34 befestigten Beschlägen 32 bzw. 33 verbunden. Ein
auf der Achse 29 fest aufgekeilter Hebel 35 versetzt beim Niederdrücken die Kurbeln
28 in Drehung und löst dabei die Klemmvorrichtungen aus. Die Auslösung tritt auch
ein, wenn man die Lehne 22 mit der Hand anhebt. Die Einrollung und Spannung der
Federn 36, 37 erfolgt beim Rückschwenken der Lehne 22. Die Feder 36 ist durch die
Drehachse 29 hindurchgesteckt, während die Feder 37 von dem Stift 39 gehalten wird.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 8 und 9, die in der gleichen Weise
arbeitet, sind die Bremsgehäuse durch das an den Beschlägen 2o, 21 der Lehne 22
befestigte Rohr 4o ersetzt. In diesem Rohr verstellt sich das breite Stahlband 41,
welches einerseits an der Stange 42 befestigt ist, die von Hebeln 28 getragen wird,
welche mit der durch den Stellhebel 35 bewegten Drehachse 29 fest verbunden
sind.
Anderseits ist das Band 41 mit der Stange 43 verbunden, die in den festen Beschlägen
32, 33 des Sitzes 34 gelagert ist.
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Die Rückzugfedern 36, 37 greifen an Bolzen 44 an, welche mit der Lehne
22 verbunden sind.
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In den Abb. ro bis 17 ist schließlich die dritte Ausführungsform der
Schwenkvorrichtung dargestellt.
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Die beiden beweglichen Beschläge 45 der Lehne 46 sind miteinander
durch die Drehachse 47 verbunden, auf welcher sie fest aufsitzen.
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Mittels des Gesperres nach Abb. r2 und 13 ist es möglich, die Lehne
46 durch Herunterdrücken des Hebels 48 auch dann aufzurichten, wenn die sitzende
Person sich nicht von der Lehne entfernt. Der Hebel 48 ist lose auf einer schraubenförmigen
Hülse 49 oder der Welle 50 gelagert. Eine Ausnehmung 5 1 dient zur
Kuppelung des Hebels mit der Hülse 49 oder der Welle 50 unter Vermittelung
eines Stiftes 52. Auf der Welle 50 ist ein Zahnrad 53 befestigt. Die Welle
50 trägt fernerhin die -beiden Beschläge 45 der Lehne 46. Eine Klinke 54,
die sich um eine an dem Hebel 48 befestigte Achse 55 drehen kann, wird durch eine
Feder 56 heruntergezogen. Ein regelbarer Anschlag 57, der an dem Sitzgestell 58
befestigt ist, begrenzt jedoch den Weg der Klinke 54. -Die Arbeitsweise der Klinkeneinrichtung
für die Verstellung der Lehne ist folgende: Wenn man auf den Hebel 48 drückt, um
die Bremse auszulösen, so bleibt die Klinke 54 so lange mit dem Rade 53 im Eingriff,
bis das Auftreffen auf den Anschlag 57 ein Herausheben des Klinkenzahnes aus dem
Zahnrad bewirkt. Die Lehne 46 wird nunmehr von der Bremse nicht mehr festgehalten
und ist von der Klinke frei, so daß sie alle gewünschten Schwenklagen einnehmen
kann.
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Um die Lehne aufzurichten, ohne d'aß man sich von ihr entfernen muß,
hebt man den Hebel 48 über seine Ruhelage hinaus an, schwenkt ihn wieder zurück
und wiederholt dieses so oft, als es zur Erreichung der gewÜnschte;n SteUumg nötig
ist. Während des Rücklaufs der Klinke 54 wird ein Zurückfallen der Lehne nach hinten
durch die Bremsvorrichtung verhindert. Ist der Sitz unbesetzt, so braucht zum Aufrichten
der Lehne nur der die Bremse auslösende Hebel 48 heruntergedrückt zu werden. In
diesemAugenblick entspannt sich dieFeder 59 (Abb. 14, r5), welche beim Herunterklappen
der Lehne durch den in dem Zylinder 62 gleitenden Kolben 6o infolge seiner Verbindung
mit dem Hebel 61 am Lehnenbeschlag 45 zusammengepreßt worden war, und drückt diesen
Kolben zurück, wodurch die Lehne aufgerichtet wird. Die Abstiegbewegung des Kolbens
6o wird durch die in dem unteren Teil des Zylinders 62 enthaltene Luft verlangsamt,
da diese nur durch die- enge öffnung 68 ausströmen kann. Bei umgekehrter Bewegung
wird der Kolben 6o durch die in dem unteren Teil des Zylinders 62 j e nach dem Schwenkwege
der Lehne 46 entstehende Luftleere zurückgehalten.
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Die Abb. 16 und 17 zeigen die nachgiebige Aufhängung der Lehne 46
an der Achse 63 mittels Schraubenfedern 64. Einschnitte 65 gestatten der Achse 63,
sich in dem Rahmen 66 der Lehne nach oben und unten zu verschieben.
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Wenn die Lehne 46 herabgelassen oder hochgeschwenkt wird, so beschreibt
ein Berührungspunkt 69 (Abb. 17) des Rückens der sitzenden Person mit der Lehne
den Bogen 70, 71, während der gleiche Punkt 69 der Lehne den Bogen 72, 73
beschreibt. Es würde also ein Gleiten des Rückens auf ,der Lehne stattfinden. Dies
ist jedoch vermieden, da die Tragfedern 64 sich zusammendrücken oder ausdehnen lassen,
so daß die Lehne allen Bewegungen des Rückens der sitzenden Person folgen kann.
Das gleiche ist der Fall, wenn sich ein Berührungspunkt 74 des Körpers der sitzenden
Person mit dem Sitz verschiebt.