DE471140C

DE471140C - Verfahren zur Herstellung eines Neutralisations- und UEberfettungsmittels fuer die Seifenfabrikation

Info

Publication number: DE471140C
Application number: DEW73543D
Authority: DE
Original assignee: WERTHEIM SOEHNE H
Current assignee: WERTHEIM SOEHNE H
Priority date: 1926-09-01
Filing date: 1926-09-01
Publication date: 1929-02-07

Description

Verfahren zur Herstellung eines Neutralisations- und Überfettungsmittels für die Seifenfabrikation Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Neutralisations-und überfettungsmittels für die Seifenfabrikation.
Es ist bekannt, zur Herstellung von Seifen Cberfettungsmittel anzuwenden, welche meist aus einer Mischung -geeigneter Stoffe-,bestehen, als welche Öle, Fette, Wachse .o. dgl. in Frage kommen.
Es ist ferner bekannt, der Seifengrundmasse Bicarbonate beizumengen, zum Zwecke. das in der Seife vorhandene freie Alkali zu binden und-- so eine neutrale Seife zu schaffen. Diese Art der Neutralisation des Alkalis gestattet zwar die Herstellung einer neutralen Seife, bedingt aber den schwerwiegenden Nachteil, daß infolge des Fehlens jeden Alkaliüberschusses die Seife leicht ranzig wird, also nicht die Eigenschaften einer lagerfähigen Dauerware besitzt, für welche ein geringer Alkaliüberschuß Bedingung ist.
Um die Vorzüge einer völlig neutralen Seife zu erzielen, ohne den Alkaliüberschuß während der Fabrikation zu binden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Bicarbonat nicht der Seifengrundmasse beizumengen, sondern in das -überfettungsmittel einzubetten, welches der Seifengrundmasse zugesetzt wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß der freie Alkaliüberschuß der Seife durch die Bicarbonate zunächst nicht gebunden wird, so daß während der Lagerung der Seife durch den vorhandenen Alkaliüberschuß das Ranzigwerden der Seife vermieden wird. Trotzdem wirkt die Seife völlig neutral, da beim Gebrauch der Seife durch den Wasserzutritt das in dem überfettungsmittel eingebettete Bicarbonat frei wird, um den in der Seife enthaltenen Alkaliüberschuß zu binden.
Die Neutralisation kann nach der Gleichung NaOH + NaHC03 = Na2C03 + H,0 direkt erfolgen oder in der Wärme nach den Gleichungen I. z NaHC03 = Na2C03 -f- C02 + H20 1I. z NaOH -r- C02 - Na2C03 -I- H20. Das zur Herstellung des überfettungsmittels dienende Verfahren kann folgendermaßen ausgeführt werden: In geeigneten, mit Rührwerken versehenen Kesseln werden bei einer Temperatur von q.o bis 70° folgende Bestandteile geschmolzen und miteinander vermischt: 5o Teile hochraffiniertes Mineralöl, q:7 Teile Stearin (neutralisiert), 3 Teile Bicarbonat.
In der Regel genügt es, der Seife von dem nach dem neuen Verfahren gewonnenen Neutralisations- und überfettungsmittel a bis 4 olo zuzusetzen, um eine Seife mit dichtem, samtartigem Schaum nach Art der Rasierseife zu erhalten.
Der technische Effekt des Verfahrens, welcher durch den Zusatz des erfindungsgemäß hergestellten überfettungsmittels erreicht wird, besteht darin, daß einerseits durch die Belassung eines geringen Alkaliüberschusses in der Seife bis zu ihrem Gebrauch das Ranzigwerden vermieden und damit die Haltbarkeit der tSeife 4höht wird, daß andererseits durch den beim Waschprozeß erfolgenden Wasserzutritt das Bicarbonat aus jdem Überfettungsmittel gelöst wird, die Neutralisierung des Alkalis bewirkt und damit eine bei der Benutzung völlig neutrale Seife geschaffen wird.

Claims

PATENTANSPRU C13 Verfahren zur Herstellung eines Neutralisations- und Überfettungsmittels für die Seifenfabrikation, dadurch gekennzeichnet, daß der als überfettungsmittel bekannten Mischung von Ölen, Fetten und Wachsen Bicarbonate derart beigemengt sind, daß die das Bicarbonat umhüllenden Öle, Fette und Wachse dieses während des Fabrikationsganges an einer Einwirkung auf den Alkali.überschuß hindern, während beim Gebrauch der Seife durch den Zutritt von Wasser das Bicarbonat auf den Alkaliüberschuß einwirken. kann.