DE284852C

DE284852C -

Info

Publication number: DE284852C
Application number: DENDAT284852D
Authority: DE
Priority date: 1911-11-27
Also published as: FR448490A; GB191227959A; FR18427E

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 284852 KLASSE 8&. GRUPPE

ROBERT WEISS in KINGERSHEIM, Oberelsasz.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. November 1913 ab.

Der Erfinder hat die Beobachtung gemacht, daß Wäschestoffe, die mit seifenhaltigen Appreturmitteln behandelt sind, nach einer kürzeren oder längeren Zeit mehr oder weniger gelb werden, weil die zu den erwähnten Behandlungen verwendete, in der Ware verbleibende Seife sich unter dem Einfluß der Luft oder der Wärme zersetzt und die hierbei entstehenden Produkte das Gewebe gelb färben, und zwar oft unter Verbreitung eines üblen Geruches.

Es wurde nun gefunden, daß diesem Übelstand dadurch abgeholfen werden kann, daß man zu dem obengenannten Zweck — anstatt der üblichen Kalium- oder Natriumseifen — technisch, reines Ammoniumstearat bzw- -palmitat verwendet. Unter technisch reinem Ammoniumstearat bzw. -palmitat ist ein Produkt zu verstehen, das weder Natriumnoch Kaliumverbindungen dieser Fettsäuren enthält. Dem angewandten Ammoniumstearat bzw. -palmitat können noch zweckentsprechende Zusätze beigefügt werden. Dieselben müssen jedoch derart sein, daß sie die Ware nicht wasserdicht machen, daß diese vielmehr leicht benetzbar bleibt und das Tränkungsmittel durch Waschen daraus entfernt werden kann. Als solche Zusätze kommen in Betracht etwa Körper, welche die Reinheit der Ware bzw. deren Weißstellen erhöhen und ihr mehr Glanz verleihen können, wie z. B. Borsäure, Überborsäure, Ammoniumborat, Ammoniumperborat und andere Ammoniumpersalze oder Peroxyde, oder Körper, welche die Geschmeidigkeit der Ware zu erhöhen vermögen, ohne die Weiße und die Geruchlosigkeit zu schmälern, wie z. B. Vaselin, ein weißes, dem Ammoniumstearat oder -palmitat weder Geruch noch Färbung verleihendes Mineralöl usw.

Damit der so behandelte Wäschestoff waschbar bleibt, dürfen diese Zusätze in keinem Falle feste Körper enthalten, die erst in der •Hitze emulgierbar werden, wie z. B. Paraffin u. dgl. Auch darf die Temperatur beim Trocknen nur so hoch sein (etwa 35°), daß eine vollkommene Zersetzung der Ammoniumsalze nicht eintritt, so daß sich das Tränkungsmittel aus der Ware herauswaschen läßt.

Es ist allerdings schon vorgeschlagen worden, Ammoniumstearat bzw. -palmitat nebst Paraffin, Fetten, Ceresin, Wachsen o. dgl. zum Wasserdichtmachen von Faserstoffen zu verwenden. Hierbei diente das Ammoniumstearat bzw. -palmitat aber als Träger der anderen Substanzen, und das Verfahren wurde so geleitet, daß eine vollkommene Zersetzung der Ammoniumsalze eintrat.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Verfahren, um das Vergilben von seifenhaltigen Wäschestoffen zu verhüten, dadurch gekennzeichnet, daß man die

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Stoffe mit einer Lösung oder einer Emulsion von technisch reinem Ammoniumstearat bzw. -palmitat tränkt und die Trocknung bei Temperaturen vornimmt, die keine vollkommene Zersetzung der Ammoniumsalze herbeiführen, so daß sich das Tränkungsmittel aus der Ware auswaschen läßt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Tränkungsmittel Körper, wie Borsäure, Uberborsäure, Ammoniumborat, Ammoniumperborat und andere Ammoniumpersalze oder Peroxyde, sowie gegebenfalls auch Vaselin oder weißes Mineralöl, zügesetzt werden, welche die Weißheit der Ware und ihren Glanz bzw. ihre Geschmeidigkeit zu erhöhen geeignet sind.