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Antrieb für Kunstseidenspinnmaschinen Bei den bisher üblichen Spinnmaschinen
erfolgt von einer in der Längsrichtung der Maschine verlaufenden Hauptantriebswelle
aus die Betätigung folgender yier Gruppen von- 1 Bewegungsmechanismen i. der Spinnspulen,
2. der Spinnpumpen, 3. des Fadenführermechanismus, q.. -der -Riemenverschiebung.
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Diese vier Gruppen von Bewegungsmechanismen der Spinnmaschine werden
bei den bisher üblichen Ausführungsformen von der Hauptwelle aus mittels Zahnräder
oder Schneckenübersetzungen angetrieben, soweit . eine Regulierung der Geschwindigkeit
zu erfolgen hat, verwendet man den Einbau von Wechselscheren, die in Verbindung
mit einem entsprechend großen Satz von Wechselrädern zusammenarbeiten. Für die Auswechselung
muß jeweils die entsprechende Anzahl von Zahnrädern aus einer -Menge von Reserverädern,
die für jede Maschine mitzuliefern sind, herausgesucht werden. Hierbei ist es unvermeidlich,
daß sich im Betriebe häufig Irrtümer ergeben. also die betreffenden Bewegungsmechanismen
nicht mit derjenigen Tourenzahl laufen bzw. diejenige LTbersetzung liefern, die
entsprechend dem zu spinnenden Demer usw. notwendig ist. Eine Kontrolle darüber,
ob die richtigen Wechselräder eingeschaltet sind oder nicht, geben die bisherigen
Maschinen in keiner Weise.
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Dazu kommt, daß die Spinnpumpen nur dann genau arbeiten, wenn der
Cellulosegehalt der Viskose stets genau konstant bleibt. Praktisch sind aber Schwankungen
der einzelnen Ansätze nicht ztt vermeiden. Man kann solche Schwankungen ausgleichen,
wenn man die Geschwindigkeit der Spinnpumpen diesen Schwankungen anpaßt. Infolge
der gekennzeichneten Umständlichkeit der Auswechselung und der Unmöglichkeit einer
sicheren Kontrolle wird aber im praktischen Betriebe diese Ausgleichung der Schwankungen
meistens unterlassen, man nimmt also die Schwankungen im Denier in Kauf auf Kosten
einer exakten einheitlichen Fadenlieferung.
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Bei der Maschine gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt der Antrieb
der gekennzeichneten vier Bewegungsvorrichtungen durch Wechselgetriebe, die dauernd
in der Maschine eingebaut bleiben, so daß ein Auswechseln der Räder zum Zwecke der
Regulierung nicht= in Frage kommt.
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Das Wesen der Erfindung besteht nun in dem besonderen Zusammenbau
der obengenannten vier Bewegungsvorrichtungen mit den zugehörigen, von Hand einstellbaren
Schaltgliedern, und zwar derart, daß die Handeinsteilvorrichtungen schaltbrettartig
in einem
gemeinsamen Gehäuse untergebracht sind, und daß aus ihrer
jeweiligen Stellung der gerade vorhandene Arbeitszustand der Maschine hinsichtlich
der Geschwindigkeitsverhältnisse, des Deniers usw. ohne weiteres an einer Skala
ablesbar ist. jede gewünschte Änderung der einzelnen Arbeitsvorgänge, der Drehung
der Spulen, des Deniers, d2r Größe der Fadendrehung und derjenigen der Riemenverschiebung
ist also. -ohne Auswechseln einer oder mehrerer Radsätze sofort einsteilbar, und
die erfolgte Einstellung ist ohne weiteres auf ihre Richtigkeit hin zu prüfen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden die dauernd
eingebauten Wechselgetriebe im wesentlichen senkrecht übereinander angeordnet, wodurch
sich eine Einkapselung des ganzen Steuermechanismus ermöglichen läßt und außerdem
eine selbsttätige Schmierung sämtlicher Räder sowie der Lager von einer zentralen
Stelle aus bewirkt werden kann. Diese selbsttätige Schmierung kann z. B. dadurch
eingeleitet werden, daß man mittels eines Becherwerks das Schmiermittel an die höchsten
Stellen des Triebwerks befördert, von wo aus das Schmiermittel durch Röhren über
die Breite des Antriebs verteilt wird und durch Herabtropfen die untereinander gelagerten
Räder und Lager schmiert.
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Die vollständige Einkapselung der Triebwerksteile hat weiterhin -den
Vorzug einer Sicherung gegen Säurespritzer und Gase.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in .einem Ausführungsbeispiel
schematisch veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Querschnitt.
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Abb.2 ist ein Längsschnitt nach A-,B der Abb. i, in Richtung des Pfeiles
-C -gesehen. Abb. 3 ist eine Seitenansicht zu Abb. i., in Richtung des Pfeiles D
gesehen.
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Abb. 4 zeigt eine Einzelheit aus dem Querschnitt der Abb. i.
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Abb. 5 ist ein Schnitt nach EF der Abb. 4., in Richtung des Pfeiles
G gesehen.
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Von der im Gehäuse gelagerten Antriebswelle i (Abb. i, 2) aus wird
mittels .des Räderpaares 4i., 42 die Welle 2 angetrieben, auf welcher ein Zahnrad
3 mittels Nut und Feder 5 längsverschiebbar ist. Dieses Zahnrad 3 sitzt außerdem
in einer in Abb. i gezeichneten Schere 4, mittels deren :die Längsverschiebung des
Zahnrades 3 auf der Welle 2 vorgenommen wird. Die Wechselschere 4 trägt weiterhin
ein übertragungszahnrad 6, das je nach der Stellung der Schere 4 in eines der Zahnräder
des Wechselgetriebes y eingreift. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Wechselgetriebe 7 gleichachsig zur Antriebswelle i, hinter derselben, gelagert.
Das Wellenende 8 -der Wechselgetriebewelle trägt ein Zahnrad 9, das durch Zahnrad
i o eine Welle i i antreibt, auf der ein Konoid 12 sitzt, das mit einem zweiten
Konoid 12', das im oberen Teil der Maschine gelagert ist, durch den Riementrieb
13 in Verbindung steht. Auf der Welle 43 des oberen Konoids 12' sitzt ein Zahnrad
44, das mit einem Zahnrad 45 in Eingriff steht; durch dieses Zahnräderpaar 44 45
wird eine Welle 14 angetrieben, die sich in der Längsrichtung der Spinnmaschine
erstreckt und in bekannter Weise durch Schneckenübertragung die Hälfte der Spulenwellen,
z. B. die ungeraden Spulenwellen, antreibt. Die Welle 14 kann hierbei in dem längs
der Maschine sich erstreckenden Ölgehäuse des Spulenantriebs gelagert werden und
erhält hierdurch eine ununterbrochene Schmierung.
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Das auf der Welle 11 sitzende Zahnrad io treibt mittels der Zahnräder
46 und 4.7 die Welle 48 an, auf der das untere Könoid 15 des zweiten Konoidenpaares
sitzt, während das obere Konoid 15' desselben wiederum durch einen Riementrieb 49
mitgenommen wird. Auf der Welle 5-o des :oberen Konoids 15' sitzt ein Zahnrad 51,
das durch Eingriff in das Zahnrad 52 eine über die .ganze Länge der Maschine sich
erstreckende Welle 16 antreibt. Diese zweite Längswelle 16 betreibt die andere Hälfte
der Spulenwellen, also beispielsweise die geraden Spulenwellen.
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Auf der Welle 2 sitzt weiterhin ein Zahnrad 53, das mit einem auf
einer Welle 17 sitzenden Rad 54 in Eingriff steht. Auf dieser durch das Räderpaar
53, 54 angetriebenen Welle 17 sind drei Zahnräder j8, 18', 18" von verschiedenem
Durchmesser angeordnet. Von diesen drei Rädern aus erfolgt, je nach Einstellung
einer das Zwischenrad 21 tragenden Schere i9, eine schnellere oder langsamere Bewegungsübertragung
auf die Welle 2o, auf der die Schere i9 verschiebbar ist. Durch eine weitere Scherenanordnung
22, die in einer Nut 55 der Welle 2o verschiebbar ist, wird je eines der Wechselg-etrieberäder
23 mit der Welle 20 gekuppelt. Von der das WechselrädergetrIebe 23 tragenden Welle
24 erfolgt durch die Zahnradübertragung 25, 25' ein Antrieb der Pumpenwelle 26.
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Die Pumpenwelle z6' der gegenüberliegenden Seite .der Spinnmaschine
wird von Welle 26 aus durch Schraubenradübertragung 63 betätigt.
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Durch das auf der Welle 17 sitzende Zahnrad 54 wird weiterhin vermittels
der Zwischenräder 56, 57, 58 die Welle 4o angetrieben, die ihrerseits durch die
Wechselschere 64 auf ein Wechselgetriebe 2; einwirkt, das auf der Welle 28 --sitzt.
Durch ein auf dieser aufgekeiltes Zahnrad 29 wird durch Zwischenräder 59, 59', 6o
eitw Welle 3o angetrieben.
Diese betätigt die bekannten Herzexzenter
der Maschine, durch welche die Fadenkreuzung eingeleitet wird. Die Lagerung der
Welle 30 in dem oberen Ölgehäuse gestattet eine dauernde automatische Schmierung.
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Die beiden Riemen 13 und 49 (Abb. z, 4, 5 , welche die beiden Iionoidenpaare
12, 12' und 15, 15' treiben, werden durch einen Zwischenhebel 31 gespannt. Dieser
Spannhebel 3 t sitzt auf einer Schnecke 32 und wird längs der Isonoide dadurch verschoben,
daß mit der Schnecke 32 ein Schaltrad 61 gekuppelt ist, das durch eine Schaltklinke
33 gedreht wird. Letztere erhält ihren Antrieb unter Zwischenschaltung einer Schubstange
62 von einer Hubscheibe 64, welche vermittels zweier Zahnräder 66 und 66' von einer
Welle 67 aus 13etätigt wird. Auf Welle 67 sitzt ein Wechselgetriebe 68, welches
durch eine Scherenanordnung 69 vermittels eines übertragungsrades 70 von
der Welle 72 aus angetrieben wird. Auf dieser Welle 72 ist in der Nut 71 ein von
der Schere 69 getragenes Rad ; .l angeordnet, welches bei seitlicher Verschiebung
dem Wechselgetriebe 68 eine verschiedene Geschwindigkeit erteilt. Die Bewegung der
Welle 72 erfolgt mittels der Zahnräder 73 und 73' von der Welle i i aus.
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Die im vorstehenden gekennzeichneten Einstellvorrichtungen für die
Wechselgetriebe bzw. Wechselscheren werden zweckmäßig in einem Gehäuse 7 5 untergebracht,
derart, daß an der Außenseite desselben die Stellung der verschiedenen Hebel der
Wechselgetriebe übersichtlich erkenntlich ist (vgl. Abb.3;. Zu diesem Zwecke ist
bei einem jeden verstellbaren Hebel o. dgl. außen am Gehäuse eine Skala 76, 77,
7 8 angebracht, welche Zahlen trägt, derart, daß eine jede Hebelstellung durch eine
bestimmte Zahl gekennzeichnet ist. Diese Zahlen bezeichnen entweder direkt den Denier
der gesponnenen Seide (vgl. die mittlere Skala 77) oder die Abzugsgeschwindigkeit
in Metern usw. (vgl. die untere Skala 78; oder die Fadenkreuzung (vgl. die obere
Skala 76). Es können auch Hilfszahlen in den Skalen eingetragen sein, welche indirekt
mittels einer Tabelle die tatsächlichen Werte der verschiedenen Bewegungen ablesbar
erkennen lassen.
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Auf den Zeichnungen des beschriebenen Ausführungsbeispiels wird das
Wechselgetriebe für die Spinnpumpen und das Wechselgetriebe für die Abzugsgeschwindigkeit
unabhängig voneinander von der Antriebswelle der Maschine betätigt. Da nun für einen
gegebenen Denier die Abzugsgeschwindigkeit des Fadens und die Fördermenge der liefernden
Spinnpumpen in direkt proportionalem Verhältnis zueinander stehen, kann man zweckmäßig
das Wechselgetriebe der Spinnpumpen von dem Wechselgetriebe der Fadenabzugsgeschwindigkeit
abhängig machen, so daß bei _inderung der Abzugsgeschwindigkeit die gesamte Bewegung
der Pumpenwellen in demselben Verhältnis mit verändert wird. Um dies zu erreichen,
wird das Wechselgetriebe iür die Pumpenwellen nicht direkt vom Antrieb der Spinnmaschine
aus " betätigt, sondern von einem Rad, welches hinter dem Wechselgetriebe der Fadenabzugsbewegung
itzt, so da(eine jede Änderung in der Fadenabzugsbewegung sich von selbst auf die
ganze Bewegungseinrichtung der Pumpenwelle überträgt.