DE461988C - Verfahren zum Herstellen von Rohrkruemmern aus schmiedbarem Werkstoff in einer Biegevorrichtung unter Benutzung von Dornen - Google Patents

Description

Die Erfindung· bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung- zum Herstellen von Rohrkrümmern durch Biegen von aus schmiedbarem Werkstoff erzeugten Rohren in einer Biegemaschine. Erfindungsgiemäß wird angestrebt, einerseits zur Ermöglichung des Anbringens eines fehlerfreien Muffengewindes oder auch für andere Zwecke die Enden des herzustellenden Krümmers in ausreichender Länge beim Biegevorgang genau gerade und kreisrund zu erhalten, so daß die zu diesem Zweck bisher erforderlich gewesene, die Herstellung störende Nachbehandlung der Krümmerenden in besonderen Arbeitsgängen in Fortfall kommt; andererseits soll das beim Biegen des Rohres bekanntlich stets gleichzeitig auftretende Abflachen insbesondere der äußeren Krümmungsseite des Rohres unterdrückt und so die Beibehaltung eines an allen

ao Stellen des Krümmerbogens genau kreisrunden Querschnittes gewährleistet werden.

Mit den bekannt gewordenen Vorrichtungen, welche zum Herstellen von Rohrkrümmern dienen, läßt sich der 'Erfindungsgedanke überhaupt nicht, oder sehr unvollkommen ausführen. Entweder werden die mit diesen Vorrichtungen hergestellten Krümmer auf ihrer ganzen Länge, die Enden also· auch, gekrümmt, oder es tritt bei ihrer Benutzung eine auf die in der Rohrwand sich auswirkende Biegekraft zurückführende Formveränderung der Krümmerenden und mieistens auch des Krümmerbogens ein. In beiden Fällen muß im Wege einer besonderen, wesentliche Mehrkosten verursachenden Nachbehandlung des Krümmers ein. Rundformen und Geraderichten seiner Enden herbeigeführt werden. Ein anderer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß mit ihnen die Herstellung von Krümmern aus an einem oder an beiden Enden bereits mit Flanschen oder Muffen versehenen Rohren nicht ausführbar ist.

Auch hat man bei den bekannt gewordenen Biegevorrichtungen das Abflachen der Rohre dadurch zu verhindern gesucht, daß während des Biegens des Rohres schrittweise nach der Biegestelle zu verschiebbare Einspannvorrichtungen oder besondere, der Form des Krümmers im wesentlichen angepaßte und ihn in seiner ganzen Länge ausfüllende, in der Krümmungsmitte kegelförmig verdickte Fülldorne zur Anwendung gelangen. Die ersterwähnte Vorrichtung kann das Abflachen oder Einbeulen insbesondere an den nicht eingespannten Stellen des Krüminers nicht verhüten; die andere Vorrichtung bewirkt ein in den meisten Anwendungsfällen ungünstiges Anstauen des Werkstoffes an der nach der Krümmungsmitte zu liegenden Rohrwand; beide Vorrichtungen lassen überdies die nach vorliegender Erfindung angestrebte Herstellung an den Enden gerader und kreisrunder, insbesondere von schon, vorher mit Flanschen oder Muffen versehenen Rohrkrümmern nicht zu.

Mittels der Erfindung· werden die vorgenannte:! Mängel in einfacher Weise behoben. Dies geschieht in der Weise, daß die Enden des zu biegenden Rohres von je einem scheillen- oder muffenartigen Teil umfaßt und von einem Dorn auf einer Länge ausgefüllt werden, die dem geraden Stück entsprechen soll, wobei der hintere Dorn als spreizbare Dornhülse ausgebildet ist. D>er Dorn ist an seinem

to an der Biegestelle liegenden Ende schräg abgeschnitten und derart gelagert, daß seine Spitze über die Biegestelle hinaus nach vorn reicht und an der über sie hinweg zu krümmenden Rohrwand mit Druck anliegt. Dadurch bleiben die betreffenden Teile des Rohrkrümmers nicht nur gerade, sondern auch kreisrund, so daß die bisher erforderlich gewesenen kostspieligen Nacharbeiten in Wegfall kommen.

In der Zeichnung ist die zur Ausübung des neuen Verfahrens dienende Vorrichtung in je einem Ausführungsbeispiel für Flanscbenrohre in den Abb. 1 und 2 und für glatte; Rohre in den Abb. 4 und 5 dargestellt, wobei die Abb. 1 und 4 die Vorrichtungen in der Biegeanfangsstellung und die Abb. 2 und 5 dieselben Vorrichtungen in der Biegeendstellung zeigen. Die Abb. 3 zeigt die spreizbare Dornhülse in etwas vergrößertem Maßstabe. Bei der Vorrichtung nach Abb. 1 und 2 wird in Pfeilrichtung, z. B. durch einen hydraulisch angetriebenen Kolben, das Flanschenrohr α von der axial unverrückbar festliegenden Dornhülse b nach vorn abgeschoben und so die zur Auswirkung kommende Biegekraft durch die Rohrwand hindurch auf eine Biege- adar Formrolle c und eine Gegendruckrolle d übertragen. Die letztere ist durch eine exzentrische Lagerung in der Druckrichtung einstellbar und für besondere Fälle auch feststellbar ausgebildet. Die Formrolle c ist fest, aber auswechselbar an einem um die Rollenwelle, schwingenden Arme befestigt, der das vordere Ende des Flanschenrohres unter allseitiger Berührung der Rohrwand in der für erforderlich erachteten Länge nach Art einer Schelle umfaßt und in Verlängerung des Rohres durchbohrt ist, um auf die gleiche Länge die Einführung des Paßdornes/ in die Rohrmündung zu ermöglichen. Das hintere Ende des Flanschenrohres ist in einer ähnlichen Weise von einer Halteschelle ,g· umfaßt, die an dem Ende eines von dem Preßkolben in der Führungh verschiebbaren Schlittens/ angeordnet ist. Mittels dieses Schlittens wird das Flanschenrohr α von der Dornhülse & ab- und in den Arme hineingedrückt. Das Rohr kann dann seitlich nicht ausweichen und muß an der Drehung der Formroliec teilnehmen.

Durch Arme und Paßdorn/ einerseits und Schelle g und Docnhülseö anderseits wird dabei eine Formänderung der Krümmer enden sicher verhütet.

Um auch das bei der Biegung, insbesondere»-von dünnwandigen Rohren, eintretende Abflachen der Rohre zu verhindern, dient erfindungsgemäß die spreizbare Doinhülse b und ihr vorderes, zu diesem Zwecke abgeschrägtes oder der eintretenden Rohrkrümmung entsprechend geformtes Ende/.

Die Dornhülsieö verhütet das Flachwerden der Rohre beim Biegen, indem sie mit ihrer Schrägspitze/ über die Biegestelle des Rohres hinaus an die Rohraußenwand sich anlegt und auf sie dabei einen dem Abflachen entgegengesetzt wirkenden, !einstellbaren; Drude ausübt. Um dies zu ermöglichen, ist in der Schrägspitze/ der Dornhülseb die Bohrung mit KeilfLächen k versehen, an denen -eine in der Doimhülseö untergebrachte Keilstange m sich anlegt. Letztere wirkt durch ihre Stellschraube n, die hinter der Einspannstelle der Dornhülse b bedienbar ist, im Sinne des Auseinanderspreizens der Dornhülsenspitz'e / auf diese zweckmäßig nur in Richtung der Krümmungsebene des Rohres ein. Die Heilwirkung kann in geeigneten Fällen durch Anbringung einer wulstartigen Verstärkung an der Dornhülsenspitze/ in an sich bekannter Weise noch erhöht werden; sie wird in diesem Bestreben von der Gegendruckrolle d günstig unterstützt. Den auf die Abflachung des Rohres hinwirkenden Biegekräften wirkt eine infolge der Keilwirkung der Domhülse entstehende geringe Aufweitung des Rohres in der Biegungsebene günstig entgegen, indem die schädlich, auftretenden Biegekräfte sich schon bei der Zutrückführung der aufgeweiteten Rohrwand in deren vorherige Lage gänzlich aufzehren. Die Vorrichtung nach Abb. 4 und 5 entspricht im wesentlichen derjenigen wie vorbeschrieben, bei ihr wird das Rohr 0 jedoch nicht geschoben, sondern gezogen, weshalb seine feste Einspannung im Arme während des Biegevorganges erforderlich ist.

Claims (1)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zum Herstellen von Rohrkrümmern aus schmiedbarem Werkstoff in einer Biegevorrichtung unter Benutzung von Dornen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu biegende Rohr zur Erzielung von zum Anschneiden des Muffengewindes oder zum Anbringen von Flanschen oder Muffen geeigneten, genau geraden und kreisrunden Enden am fertig gebogenen Krümmer auf die hierfür erforderliche Länge an seinem einen oder an beiden Enden von Teilen (e, g) der Biegevorrichtung unter allseitiger Anlage an der Rohrwand umfaßt und auf die gleiche Länge durch

   einen Dorn (/, b) straff ausgefüllt ist, wobei der an der Biegestelle liegende Dorn (b) während des Biegevorganges eine in der Biegungsebene liegende Aufweitung des Rohres von solcher Größe anstrebt, daß letzteres unter der Wirkung· der auf seine Abflachung hinzielenden Kräfte nachher doch wieder kreisrunden Querschnitt besitzt.

   ίο 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitung des Rohres durch dessen schräges Abziehen über die Spitze (/) des an der Biegestelle liegenden Domes (b) hinweg erfolgt und durch Veränderung des Durchmessers der Dornspitze (/) während des Biegevorganges von außen her regelbar ist.

   3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Biege- oder Formrolle (c) mit einer gleichartig angeordneten Gegendruckrolle (d) zusammenwirkt, von denen die erstere auswechselbar an einem die Rollenwelle aufnehmenden Arm (e) befestigt ist, der das Ende des zu biegenden Rohres umgreift und zur Einführung eines Paßdornes (/) in das letztere durchbohrt ist, während das andere Rohrende in ähnlicher Weise von einer auf einem Schlitten (/) geführten Halteschelle (g) umfaßt ist und durch eine an der Biegestelle festliegende, spreizbare Dornhülse (b) ausgefüllt wird.

   4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckrolle (d) in der Druckrichtung durch exzentrische Lagerung ihrer Achse nachstellbar ist.

   5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dornhülse (b) nur in der Biegungsebene des Rohres spreizbar und über die Biegestelle des letzteren hinaus nach vorn geschoben ist.

   6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dornhülse (ö) senkrecht zur Biegungsebene derart geschrägt ist, daß die Dornspitze (/) an der Rohraußenwand zum Anliegen kommt.

   7. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dornhülse (b) an ihrem vorderen Ende (/) in der Bohrung Keilflächen (k) aufweist, an die eine in der Dornhülse gelagerte Keilstange (m) sich anlegt, die vermittels der Stellschraube («) ein Auseinanderspreizen der Dornhülsenspitze (/) veranlaßt.

   8. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis -/, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen der in der Rohrbiegaebene liegende Teil der Dornhülsenspitze (/) an beiden Seiten oder nur an der Außenseite in an sich bekannter Weise wulstartig verstärkt ist.

   9. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dornhülse (b) mit ihrem hinteren Ende am Führungsgestell (A) des Schlittens (i) befestigt ist und die Keilstange (m) vom rückwärts herausgeführten Ende aus bewegt wird.

   10. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bi? 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (/) mit dem Kolben eines hydraulisch wirkenden Zylinders gekuppelt oder selbst als ein solcher und das Führungsgestell (A) als dazugehörender Zylinder ausgebildet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen