DE314226C

DE314226C -

Info

Publication number: DE314226C
Application number: DENDAT314226D
Authority: DE

Description

AUSGEGEBEN AM 9. SEPTEMBER 1919

Die bekannten Ausführungsarten derjenigen Biegemaschinen, bei denen der zu biegende Stab auf ein der herzustellenden Biegung angepaßtes Formstück aufgebogen wird, haben den Nachteil, daß zu jedem Krümmungshalbmesser ein besonderes Formstück erforderlich ist und schwache außerhalb des Bereiches des größten anbringbaren Formstückes liegende Krümmungen nicht hergestellt werden können. Mit der

ίο den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Biegevorrichtung können sowohl Biegungen nach Formstücken, als auch ohne deren Hilfe Biegungen von jeder beliebigen Größe vorgenommen werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.

Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Scheibenstück a, das bei b drehbar gelagert ist,, einem in einer Gleitführung c des Scheibenstückes eingesetzten Schlitten d mit Spannklaue e, einem ebenfalls im Scheibenstück bei f gelagerten Winkelhebel g, der einerseits mit dem Schlitten d, anderseits durch ein Gestänge h mit einem zur Betätigung der Vorrichtung gewählten Druckzylinder in Verbindung steht und einer Gegendruckrolle k.
Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Nachdem das Werkstück I derart in die Vorrichtung gelegt worden ist, daß es mit dem

30, Anfang der zu verbiegenden Stelle an der Spannklaue und mit dem hinteren Ende an der Gegendruckrolle anliegt, wird der Zylinder unter Druck gesetzt. Die Scheibe a, die der Bewegung größeren Widerstand entgegensetzt, als zur Bewegung des Winkelhebels mit dem Schlitten erforderlich ist, bleibt infolgedessen so lange in Ruhe, bis sich die Spannklaue e auf das Werkstück aufgesetzt hat. Alsdann nimmt der Hebel g zur Scheibe α eine feste Lage an, die Scheibe wird herumgezogen und mit ihr das Werkstück, das sich der äußeren Bogenform der Scheibe anschmiegt. Bogenstücke von der Größe des Bogens der Scheibe oder kleinere können so in einem Arbeitsgange, größere Bogenstücke unter mehrmaliger Schwenkbewegung des Scheibenstückes hergestellt werden. Bei jedesmaliger Rückbewegung löst sich die Klaue selbsttätig vom Bogenstück, indem die zur Rückbewegung des Sch Werktisches erforderliche, von dem Gestänge h über den Winkelhebel g wieder zu übertragende Kraft den Winkelhebel so lange bewegt, bis er an dem Anschlag m einen Widerstand findet. Die Klaue e wird bei dieser Bewegung des Winkelhebels vom Werkstück abgehoben.' Der Hebel nimmt wieder zur Scheibe eine feste Lage ein, worauf sogleich diese in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt, ohne das Werkstück aus seiner nach beendetem Biegevorgang eingenommenen Lage zu bringen.

Beim Herstellen von Biegungen, deren Krümmungsradius größer ist als der Radius des an dem Scheibenstück befindlichen Formstückes, verfährt man folgendermaßen : '
^v Die bei der Bewegung der Scheibe α an der Einspannstelle des Werkstückes eintretende Verbiegung ist von der Größe des Ausschlages, den die Scheibe macht, abhängig. Erst bei einem Ausschlag von bestimmter Größe tritt ein Verbiegen des Werkstückes bis auf den Radius des Bogens der Scheibe α ein. Bei kleineren Ausschlägen ist die eintretende Verbiegung entsprechend geringer. Es kann also,

je nach der Größe des Ausschlages, jeder beliebige Krümmungsradius beim Biegen erreicht werden. .

Beim Biegen auf einen Krümmungsradius von bestimmter Größe wäre demnach die Scheibe in eine Hubbewegung zu versetzen, deren Hubgröße durch den zu erlangenden Krümmungsradius genau vorgeschrieben ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Vorrichtung zum Biegen stabförmiger Körper, dadurch gekennzeichnet, daß ein in schwingende Bewegung versetzbares Formstück («) mit dem diese Bewegung einleitenden Glied (A) derart in Verbindung steht, daß die während des Biegevorganges in das Formstück eingeleitete Kraft zugleich ein Festklemmen des Werkstückes an das Formstück und die während der Rückwärtsbewegung eingeleitete Kraft ein Aufheben dieser Festklemmung besorgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Angriffspunkt für die zur Hin- und Herbewegung der Scheibe («) einzuleitende Kraft der eine Arm eines Winkelhebels (g) bildet, dessen anderer Arm derart mit einer Klemmvorrichtung in Ver-.bindung steht, daß beim Arbeitsgang die Klemmvorrichtung geschlossen, beim Rückwärtsgang die Klemmvorrichtung geöffnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.