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Selbsttätiges Schaltwerk für wechselnde Lichtreklame, Laufschrift
o. dgl., bei dem die einzelnen Stromkreise unter Benutzung von Quecksilberröhrenwippen
geschlossen und unterbrochen werden. Die selbsttätigen Schaltwerke, welche beispielsweise
den Zwecken der wechselnden Lichtreklame, der Laufschrift, der gruppenweisen Widerstandsschaltung
o. dgl: dienen, bestehen im allgemeinen aus langsam umlaufenden Walzen aus nichtleitendem
-Material. An diesen VG'alzen schleifen eine Anzahl nebeneinander angeordneter Schleifkontakte,
die einen Stromschluß herbeiführen, sobald sie mit einem auf der entsprechenden
Ringzone der Walze vorgesehenen Metallbelag in Kontaktkommen.
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Solche Schaltwerke weisen verschiedene Cbelstände auf, insbesondere
zerstören die Unterbrechungsfunken die Kontaktflächen, und außerdem ist es umständlich,
Zeitpunkt und Dauer der in. den einzelnen Stromkreisen zu bewirkenden Stromschlüsse
beliebig zu verstellen und bei gleichzeitiger Schaltung mehrerer Gruppen genau einzuregeln,
ohne daß lästiges Nachblinken eintritt.
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Um dein Unterbrechungsfunken zu vermeiden, ist vorgeschlagen worden,
die Kontakte unter Öl zu setzen. Auch die Anwendung eines Kontaktschlusses mittels
Wippen in offenen Quecksilbernäpfchen ist schon versucht worden. Solange es sich
um geringe Stromstärken handelte, konnte man diese Wege beschreiten. Bei großen
Stromstärken von 2o bis 3o Amp. dagegen versagten auch diese Einrichtungen. die
Kontakte brannten selbst unter Öl ab und das Quecksilber verdampfte.
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Gemäß der Erfindung sind diese übelstände beseitigt, und es ist ein
lautlos arbeitendes Schaltwerk geschaffen worden, bei dem die Unterbrechungsfunken
in keiner Weise störend wirken und dabei auch der Zeitpunkt und die Dauer der einzelnen
Stromschlüsse jederzeit in einfacher Weise geregelt werden kann. Dies ist dadurch
erreicht, daß zum Kontaktschluß geschlossene Quecksilberrährenwippen verwendet werden,
welche unmittelbar von einem stromlosen Drehkörper gesteuert werden, in den deren
vorzuführendem Beleuchtungseffekt entsprechend auswechselbare, stromlose Anschläge
eingesetzt sind.
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Jede gewünschte Gleichmäßigkeit im Aufflammen der einzelnen Birnen
wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß (die Quecksilberspiegel der Wippen
durch. Einstellbarkeit der Quecksilberröhrchen oder
durch Veränderbarkeit
des Wippenabstandes von den Anschlägen des Steuerkörpers justierbar sind.
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Durch die Erfindung ist ein Schaltwerk geschaffen, worden, welches
für jede Art von Beleuchtungseffekten zu verwenden ist. Selbst bei Stromstärken
von 3o und mehr Amp.
ist ein einwandfreies Arbziten des Schaltwerkes
gewährleistet.. Durch die Verwendung von geschlossenen, luftleer gepumpten Quecksilberröhrenwippen
ist jegliche schädliche Funkenbildung vermieden, so daß die Lebensdauer dieser Röhrenwippen
nahezu unbegrenzt ist. Weiterhin ist der Vorteil erreicht, daß für die Aufstellung
dieser Schaltwerke kein besonders feuerfest gebauter Raum vorzusehen ist.
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Durch die Einstellbarkeit d:es Quecksilberspiegels in den einzelnen
Wippen läßt sich eine unbedingtc Gleichmäßigkeit des Aufleuchtems der einzelnen
Lampen erreichen. Die dichtere Anordnung von an sich bckannten Längsnuten oder das
Einbohrzn von Kontaktstiften am Umfange des Steuerkörpers gestattet Kontaktschlüsse
von einer Dauer von Bruchteilen von Sekunden. Durch die Verwendung von nur kurzen
Anschlägen wird der Vorteil erreicht, daß beliebig viele Wippen im gleichen Augenblick
Kontaktsc'hluß haben.
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Die Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel der Erfindung
ein Schaltwerk für acht Stromkreise. Die Zahl der geschalteten Stromkreise kann
aber ohne Schwierigkeiten je nach den vorliegenden Umständen durch Wahl einer längeren
Walze und Vermehrung der Kipphebel und Wippen bedeutend vergrößert werden.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des Schaltwer-kes. ' Abb. 2 ist
ein Grundriß zu Abb. i.
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Abb. 3 zeigt die einzelne Quecksilberröhrenwippe in Kontaktstellung.
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Abb. 4 stellt eine Ausführungsform einer mit Justiervorrichtung ausgestatteten
Wippe dar.
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Abb.5 zeigt eine pendelnd aufgehängte `Vippe mit zwecks Justierung
exzentrisch verstellbarer Ausstoßscheibe.
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Auf dem Grundbett i ist in zwei Stützen die ZVelle 2 gelagert, .auf
welcher die Kipphebel 3 schwenkbar nebeneinander aufgereiht sind, Auf dem einen
Ende jedes Kipphebels 3 ist eine Quecksilberröhre 4. in einem Ausschnitt leicht
auswechselbar gelagert. Die Quecksilberröhre wird durch eitle Blattfeder 5 in ihrer
Lage im Ausschnitt des Kipphebels 3 gesichert.
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Der Kontaktschluß zwischen den Polen 7 und 8 der Wippe erfolgt in
bekannter Weise durch das bei wagerechter Stellung beide Pole überflutende Quecksilber
6, -wie in Abb. 3 dargestellt ist.
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Für gewöhnlich ist der Strom unterbrochen, da die Kipphebel infolge
des Gewichtes der Quecksilberröhren und unter dem Einfluß der Federn 9 in geneigter
Stellung verharren. Die beispielsweise von einem Elektromotor mittels der Welle
r i geeignet langsam in Drehung versetzte Walze io trägt gegenüber jedem Kipphebel
eine Kreisringreihe von. Bohrungen, in welche Stifte 12 eingesetzt werden können.
Diese Stifte treffen bei der Umdrehung der '\Valze i o auf das freie Ende eines
Kipphebels 3, und jeder Stift bringt den Isipphebel eine Zeitlang in wagerechte
Lage. '\Vährend dieser Zeit ist der Strom in dem betreffenden Kreise geschlossen.
Werden mehrere Stifte 12 in der gleichen Kreisringreilie dicht hintereinander eingesetzt,
so bleibt der Stromschluß entsprechend längere Zeit bestehen. Durch das Einsetzen
der Stifte in die nebeneinanderliegenden Kreisringreihen kann. man in einfacher
Weise die Reihenfolge der Kontaktschlüsse in den einzelnen Stromkreisen einstellen.
Statt der einzeInen Bohrungen können auch längs der Mantelfläche eingefräste Nuten
vorgesehen werden, in welche dann Leisten oder Plättchen eingeschoben werden, die
als Anschläge dienen.
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Die einzelnen Lampen bzw. Lampengruppen 14 sind mit ihrem einen Pol
sämtlich an der Sammelschiene 13 angeschlossen. Die anderen Lampenpole sind mit
den Anschlußklemmen 15 verbunden, von denen jede mit dem Pol 8 einer Quecksilberröhre
4. in Verbindung steht. Die anderen Pole der Quecksilberröhren führen zu den Untereinander
mittels der Leitung 17 in Verbindung stehenden Sammelschienen 16 und 18.
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Bei der in Abb. q. dargestellten Ausführungsform einer Quecksilberröhrenwippe
ist diese in einem Arin 2o auswechselbar eingesteckt, der bei 21 schwenkbar am Kipphebe13
,gelagert ist. Durch Anziehen der Stellschraube 22 bei gleichzeitigem Lösen der
Schraube 23 oder umgekehrt kann der Winkel zwischen dem Tragarm 2o und dem Kipphebel
3 verändert und so eingestellt werden, daß in sämtlichen Quecksilberröhrenwippen
der Kontaktschluß bzw. die Unterbrechung genau in gleichem Augenblick erfolgt, wenn
die Scheibe i9 von einer Gruppe von Stiften 12 angestoßen wird, die sämtlich auf
einer Mantellinie der Walze liegen.
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Um den Kraftbedarf zum Antrieb der Walze io tunlichst gering zu halten,
können die Wippen statt auf Kipphebeln gelagert auch pendelnd aufgehängt sein. In
diesem Fall hat der Stift 12 das Pendel nur seitlich auszustoßen, statt das Gewicht
der Quecksilberröhrenwippe selbst zu heben. Diese Ausführungsform der vfippe ist
in Abb. 5 dargestellt. Die Quecksilberröhre q. ist in das sthlaufenförmig umgebogene
untere Ende des bei 2 aufgehängten Pendels - 24 eingesteckt. Das Pendel wird an
der Scheibe 25 angesteßen,
welche bei =() festgeschraubt ist, so
daß der Anstoßpunkt durch Veränderung der Stellung der Scheibe =5 mehr zur '\Valze
hin bzw. näher an die Pendelstange 2.1 heran verlegt werden kann. Hierdurch ist
ein einfaches Mittel gegeben, um die Kontaktschlüsse der nebeneinander angeordneten
Wippen in genaue zeitliche Cbereinstimmwn@g zu bringen.
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Die Anordnung der Wippen an den Hebeln oder Pendeln kann derart sein,
daß entweder Korltaktschluß oder Unterbrechung besteht. wenn der Anschlag 12 den
Hebel betätigt. In letzterem Falle würde der Stift also beim Anstoß eine Unterbrechung
des für gewöhnlich bestehenden Stromschlusses bewirken, «-as bei solchen Anlagen
von Nutzen ist, bei welchen jeder Stromkreis für gewöhnlich länger geschlossen als
geöffnet ist.
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Durch Wahl mehrpoliger Quecksilberröhrenwippen lassen sich die Veränderungsmöglichkeiten
noch bedeutend erweitern.