DE10333C - Elektrische Lampe - Google Patents
Elektrische LampeInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B31/00—Electric arc lamps
- H05B31/0081—Controlling of arc lamps
- H05B31/009—Controlling of arc lamps with tightening devices
Landscapes
- Braking Arrangements (AREA)
Description
1879.
Klasse 21.
R. J, GÜLCHER in BIELITZ-BIALA (Oesterreich).
Elektrische Lampe.
Piitentirt im Deutschen Reiche vom 8. November 1879 ab.
Die neue Lampe zeichnet sich nicht nur durch gröfste Einfachheit aus, sondern gestattet auch,
da sie keinerlei Räderwerk noch Contacte für Nebenleitungen besitzt, ihre Anwendung in von
Staub erfüllten Fabrikslocalitäten. Alle von einer guten, elektrischen Lampe geforderten
Functionen werden durch einen einzigen Elektromagneten direct, d. h. ohne irgend welche
Zwischenmechanismen verrichtet. Durch diese höchste Einfachheit kann die Lampe bei gröfster
Solidität um einen billigen Preis hergestellt werden; aufserdem ist sie in keinem Theile
einer Abnutzung unterworfen und regulirt die Kohlenspitzen bei unbedingter Sicherheit des
selbstthätigen Entzündens mit einer solchen Vollkommenheit, dafs dieselben ohne jede
Schwankung stets den gröfsten, der Stromstärke entsprechenden Lichteffect geben.
Der positive Pol der Elektricitätsquelle wird mit der isolirten Klemmschraube A verbunden
und von dieser durch einen kurzen Draht in den ebenfalls isolirten Ständer B geleitet. In
diesem Ständer sind die Zapfen eines Metallringes C gelagert, welcher an dem stabförmigen
Elektromagneten D befestigt ist und diesem eine drehende Bewegung um die erwähnten
Zapfen gestattet. Der elektrische Strom fliefsf nun vom Ständer B durch die Zapfen des
Ringes C in diesen selbst; von hier gelangt er durch die mittelst ihres Endes mit dem Ringe C
leitend verbundene Drahtumwickelung des Elektromagneten D in den Kern desselben und
von diesem theils durch die am Magnetkerne anliegende und mit dem Metallgehäuse der Lampe
leitend verbundene Feder E, theils direct zu dem das andere Ende des Magnetkerns berührenden,
aus einer schmiedeisernen Stange bestehenden und zwischen Rollen in geeigneter
Weise geführten Halter F der oberen Kohle, um schliefslich durch diesen, die Kohlenspitzen,
den Halter der unteren Kohle und eine entsprechende Leitung zur zweiten isolirten Klemmschraube
G zu fliefsen, welche mit dem negativen Pole der Elektricitätsquelle verbunden wird.
Unter dem dem oberen Kohlenhalter F entgegengesetzten Ende des Elektromagneten ist
in einiger Entfernung ein kleiner prismatischer Eisenstab H am Gehäuse befestigt, ferner ist
die am Magnetkerne anliegende Feder E mit einem ähnlichen, aber kleineren Eisenprisma J
versehen, und schliefslich drückt eine am Winkelhebel K befestigte, vom Gehäuse isolirte und
durch eine Schraube stellbare Feder auf eine verlängerte Schraube des Metallringes C und
bewirkt, dafs der Elektromagnet sich an einen verstellbaren, durch eine einfache Schraube L
gebildeten Anschlag anlegt, so lange kein Strom durch die Lampe fiiefst. Aufserdem sind die
beiden Polschuhe des Elektromagneten nach Kreisbögen geformt, deren Mittelpunkt im
Drehungspunkte des Magneten, d. i. also in den Zapfenmitten des Ringes C, liegen, und diese
Polschuhe und die sie berührenden Eisentheile Fund/ sind mit einem dünnen Messing-Überzug
versehen, theils um ein Rosten des Eisens zu verhindern, theils um die richtige Function der Lampe zu sichern.
Sobald die beiden Klemmschrauben der Lampe, A und G, in richtiger, oben angegebener
Weise mit den Polen der Elektricitätsquelle verbunden werden, zieht der Elektromagnet
den oberen Kohlenhalter F fest an den ihn berührenden Polschuh . an. Gleichzeitig
findet zwischen dem zweiten, nach unten etwas verlängerten Polschuh und dem prismatischen
Eisenstab H eine gegenseitige Anziehung statt; da der Eisenstab H aber am Gehäuse befestigt
ist, so ist der Polschuh gezwungen, sich diesem zu nähern, d. h. den Elektromagneten um die
Zapfen des Ringes C zu drehen, und hierdurch wird (indem sich der. am Kohlenhalter F festhaftende
Polschuh auf diesem genau so abwickelt, wie ein in eine Zahnstange greifendes Zahnradsegment von unendlich feiner Theilung)
der obere Kohlenhalter gehoben, wodurch wiederum die Kohlenspitzen, die sich vorher berührten,
auseinandergehen und den VoI ta'sch en
Lichtbogen bilden. Es ist klar, dafs mit der Entfernung der Kohlenspitzen der Widerstand
zu-, die Stromstärke und die Stärke des Magneten aber. abnimmt, und dafs somit diese, die Stärke
des Lichtbogens bedingende Entfernung der jeweiligen Stromstärke entsprechen mufs, indem
sich das Gewicht des oberen' Kohlenhalters auf der einen Seite und die Anziehungskraft des
Magneten auf der anderen Seite stets das Gleichgewicht halten. In dem Mafse nun, als die
Entfernung der Kohlenspitzen durch Abbrennen gröfser wird, wird andererseits der Magnetismus
schwächer; infolge dessen entfernt sich der
Magnet wieder allmälig mehr und mehrj vorn..
Eisenstabe H, nähert dadurch die Kohlenspitzen.■
um so viel, als sie verbrennen, und"setzt,se.ine
rückwärts gehende Drehung so lange'fbit, ,",bis,
diese endlich durch den Anschlag der'Schraube L
begrenzt wird. , ' ' . .
Von diesem Moment an bleibt der Magnet fortwährend in Ruhe und die Kohlenspitzen erhalten
nun bald durch weiteres Abbrennen jene Entfernung, welche den gröfsten, der Stromstärke
entsprechenden Lichteffect giebt. Sobald aber diese erreicht ist, wird bei weiterem Abbrennen
der Kohlenspitzen die Anziehungskraft des Magneten so gering, dafs der obere Kohlenhalter
P von seinem Polschuh nicht mehr genügend festgehalten wird und infolge dessen an
diesem herabzugleiten beginnt. Dieses Herabeleiten des Kohlenhalters kann aber nur in
ganz kleinen Wegtheilen geschehen, da durch das geringste Nähern der Kohlenspitzen der
Magnetismus sofort wieder stärker wird, den Kohlenhalter durch den Polschuh festhält und
an zu weitem Sinken hindert. Würde der Kohlenhalter zu tief sinken, so würde der Magnetismus
so stark werden, dafs die Anziehungskraft des Eisenstäbes H wieder, wie oben beschrieben,
in Wirksamkeit treten würde, um das Spiel nach einiger Zeit von neuem zu beginnen. Der Magnet
bleibt aber, wie die Versuche mit der neuen Lampe gezeigt haben, von dem oben erwähnten
Moment an fortwährend in Ruhe, so lange keine zu grofsen Stromschwankungen vorkommen,
was schon einen Beweis dafür liefert, dafs der Kohlenhalter F nie zu tief sinkt, sobald er losgelassen
wurde. Der beste Beweis hierfür ist aber das Licht selbst, bei dem man keinerlei
Schwankungen bemerkt ; die Regulirungsmomente sind nur wahrzunehmen, wenn man direct in das Licht sieht und die Kohlenspitzen
beobachtet. Die neue Lampe brennt daher sehr ruhig.
Dafs der Kohlenhalter F rechtzeitig sinken und nicht etwa durch zu grofse Nähe des Pol·
schuhes an diesem zu lange haften bleibt, bewirkt der oben erwähnte, dünne Messingüberzug
des Kohlenhalters und des Schuhes, durch welches einfache Mittel ein leichtes, rechtzeitiges
und gleichmäfsiges Herabgleiten des Kohlenhalters erreicht ist.
Das oben erwähnte, an der Feder E befestigte kleine Eisenprisma J bildet eine magnetische
Bremse, welche dazu dient, die im Anfange stattfindenden Bewegungen des Elektromagneten
1 zu, dämpfen und welche diese Aufgabe in vollkommenerer
Weise erfüllt, als die Anbringung 'einbs Windfanges, eines Luftkissens oder ähn-Jicfrer
Vorrichtungen. Der Grund liegt einfach darin, dafs die hemmende Kraft (Reibungs-
;,c'oefficient der Metalle mal Anziehungskraft des Elektromagneten) der Stärke des elektrischen
Stromes direct proportional ist. In der That brennt bei Anwendung dieser magnetischen
Bremse die Lampe von allem Anfange an so ruhig, wie später, wo der Magnet an die
Schraube L anschlägt und in Ruhe verbleibt. Auch bei dieser Bremse verhütet der dünne
Messingüberzug des Polschuhes und des kleinen Eisenprismas J ein zu starkes Anhaften am
Magnet und gestattet leichte und gleichmäfsige Bewegung.
Erfinder zieht vor, beide Kohlenhalter, den oberen wie den unteren, beweglich zu machen
und in bekannter Weise so mit einander zu verbinden, dafs der. Brennpunkt in constanter
Höhe erhalten wird. Durch diese Anordnung kann man leicht den unteren Kohlenhalter zu
theilweisem Ausbalanciren des oberen benutzen, wenn dieser so schwer ausfällt, dafs er vom
Elektromagneten entweder nicht sicher genug oder gar nicht mehr getragen wird. Die Anwendung
von Zahnrädern und Zahnstangen zu diesem Zwecke ist nicht nothwendig; es genügt,
wenn die Kohlenhalter durch seidene Schnüre oder dergleichen an geeigneten Trommeln von
entsprechendem Durchmesser befestigt werden, wie es die Zeichnung andeutet.
Claims (4)
1. Die Anwendung eines um eine Axe drehbaren Elektromagneten bei elektrischen
Lampen, welcher durch die Anziehung eines feststehenden Eisenstabes in oscillirende
Bewegungen versetzt wird.
2. Die directe XJebertragung dieser Bewegungen auf einen eisernen Stab mittelst eines diesen
berührenden oder in dessen unmittelbarer Nähe befindlichen Polschuhes eines Elektromagneten.
3. Die Anwendung einer magnetischen Bremse, wie oben beschrieben, zur Dämpfung der
Bewegung.
4. Die Verwerthung eines oder mehrerer der ersten drei Punkte zu elektrischen Beleuchtungszwecken
mittelst Kohlenstäben oder Platten, für einfaches oder getheiltes Licht.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE10333C true DE10333C (de) |
Family
ID=34715640
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT10333D Active DE10333C (de) | Elektrische Lampe |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE10333C (de) |
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