DE459607C - Seitlich bedienbare Wagenkupplung - Google Patents

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Wagenkupplung, die in erster .Linie für Minen- und Kohlenwagen bestimmt ist, sich aber auch überall da nutzbringend verwenden läßt, wo es darauf ankommt, eine bequem zu bedienende und sichere Kupplung für Fahrzeuge zu erlangen. Die Kupplung gehört zu derjenigen Art, bei der ein Haken zur Aufnahme eines Kupplungsgliedes in Verbindung

ίο mit einem anhebbaren Verschlußstück, das in einer Lage das Hakenmaul absperrt oder verengt und in der anderen Lage das Kupplungsglied entfernt vom Haken angehoben hält, benutzt wird.

Die Erfindung betrifft eine seitlich bedienbare Auslösevorrichtung für das Verschlußstück, um das Kupplungsglied herauszuheben, derart, daß das Entkuppeln während der Wagenbewegung stattfinden kann.

Bei einer Ausführungsform ist die Kupplung so eingerichtet, daß die Auslösevorrichtung mit dem Verschlußstück unter Zwischenschaltung eines toten Ganges derart verbunden ist, daß das Verschlußstück unabhängig von der ausgerüsteten Stellung in die Verschlußlage übergeführt werden kann.

Ferner ist die Kupplung so eingerichtet, daß die Auslösevorrichtung sowohl dazu dient, das Verschlußstück in die gehobene bzw. geöffnete Stellung überzuführen und auch so zu bewegen, daß es an einer Rückkehr gehindert wird.

Die Erfindung sei an Hand beiliegender Zeichnung näher erläutert. Es bedeutet:

Abb. ι eine Ausführungsform der an einem Wagen angebrachten Kupplung in geschlossener Lage,

Abb. 2 eine ähnliche Ansicht bei gehobenem, aber noch nicht ausgeschwungenem Verschlußstück,

Abb. 3 eine entsprechende schaubildliche Darstellung bei völlig entkuppelter Lage des Verschlußstückes und

Abb. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 der Abb. i.

Bei der dargestellten Ausführungsform besitzt der Kupplungshaken 10 oben seine Öffnung n, und die Seiten des Hakens sind in der Nähe der Hakenspitze genau senkrecht ausgeführt.

Der Kupplungshaken besitzt seitlich einen flachen Stift 15, dessen Seitenflächen 16 zur Senkrechten etwas geneigt liegen, wobei der obere Teil des Stiftes von dem Wagen etwas nach vorn geneigt ist. Der Stift ragt aus beiden Hakenseiten heraus. Das Verschlußstück 20 ist in Form eines Bügels ausgeführt, der mit beiden Hakenseiten in Eingriff steht.

Außerdem besitzt das Verschlußstück an seiner vorderen Kante eine öffnung 21 und eine obere und untere Backe 22 und 23, wobei die obere Backe 22 zum Abschluß der öffnung 11 des Hakens dient, während die untere

Backe 23 das Kupplungskettenglied 25 aufnimmt.

Der hintere Teil 26 des bügelartigen Verschlußstückes ist mit einem schlüssellochartigen Schlitz 27 versehen, von denen auch an jeder Seite des Bügels je einer vorhanden ist, und in den der Stift 15 eingreift.

Das untere Ende des Schlitzes besitzt die Erweiterung 28, die sich dem längeren schmalen Schlitzteil 29 anschließt.

Das Verschlußstück steht an seinem oberen Ende mit einer Gelenkstange 30 durch Zapfen 31 in Verbindung, und das obere Ende der Stange 30 ist mit einem Schlitz 32 versehen. Zur Bedienung der Kupplung von der Wagenseite her dient eine Welle 35, die an der einen Stirnwand des Wagens quer zu diesem in Lagern 36 drehbar ist, und zwar mit Hilfe von seitlichen kurbelartigen Handgriffen 37; von der Wagenseite aus. In der Mitte besitzt die Welle 35 eine Doppelkurbel 38, deren Stift 39 in den Schlitz 32 der Gelenkstange 30 eingreift.

Der Schlitz 32 kann etwas breiter als der Durchmesser des Stiftes 39 sein.

Die Wirkungsweise gestaltet sich folgendermaßen :

Angenommen, die Kupplung befindet sich in ihrer Verschlußlage gemäß Abb. 1, dann ruht die obere Backe 22 des Verschluß Stückes über der Hakenöffnung 11, und der schmale Teil 29 des Schlitzes 27 ist zur Senkrechten etwas geneigt und liegt gleichlaufend mit den flachen Seiten 16 des Stiftes 15. -Schlägt nun das im Haken 10 hängende Kettenglied 25, durch Stöße und Erschütterungen veranlaßt, gegen die obere Backe 22 des Verschlußstückes, dann kann es dieses Verschlußstück doch nicht abheben, und eine unbeabsichtigte Entkupplung ist daher nicht zu befürchten, weil die schmalen Teile der Schlitze des Verschlußstückes keine senkrechte Lage einnehmen.

Um eine Entkupplung vorzunehmen, ist es erforderlich, die Welle 35 mit Hilfe eines der Handgriffe 37 von der Wagenseite aus zu drehen und dadurch das Verschlußstück 20 zu heben.

Bei seinem Nachaufwärtsgleiten wird es, sobald es die entkuppelte Lage erreicht, um den Mittelpunkt des Stiftes 15 dank der besonderen Lage der ineinandergreifenden Teile gekippt, wodurch die schmalen Teile der Schlitze 27 des Verschlußstückes ihre Lage mit Bezug auf die Senkrechte ändern. Das Verschlußstück wird hierauf in der ausgelösten Lage gehalten, bis es eine Schwingbewegung erhält, so daß die Seiten der schmalen Schlitzteile 27 in eine Linie mit den flachen Seiten des fest am Haken sitzenden Stiftes 15 kommen.

Beim Überführen des Verschlußstückes 20 in die ausgelöste Lage heben seine unteren Backen 23 selbsttätig das Kettenglied 25 von der Hakenspitze ab, so daß das Kettenglied entweder sofort herabfällt oder beim Auseinanderschieben der Wagen den Haken verläßt. ■ Der Entkupplungsvorgang vollzieht sich hiernach in der Weise, daß die Welle 35 des einen Wagens von der Seite her in teilweise Drehung versetzt ist, und es ist nicht erforderlich, noch durch einen zweiten Arbeitsvorgang das Entfernen des Kettengliedes von dem Kupplungshaken zu bewirken.

Nach dem Lösen der Kupplung in der beschriebenen Weise wird die Bedienungswelle 35 in ihre ursprüngliche Lage zurückgeführt. Der Stift 39 der Kurbel 38 bewegt sich an das untere Ende des Schlitzes 32, ohne daß dabei aber das Verschluß stück zur Ausschwingung kommt oder in seine Verschlußlage zurückfallen kann, wie dies am besten aus Abb. 3 ersichtlich ist.

Das Verschluß stück verbleibt in der ausgelösten Lage, bis ein Kupplungskettenglied 25 in den Haken 10 eingelegt wird. In diesem Fall drückt das Gewicht des Kettengliedes auf die unteren Backen 23 des Verschlußstückes und verursacht eine Kippbewegung desselben, wodurch die Seitenwände des Schlitzes 27 in eine Richtung mit den Seitenwänden 16 des Stiftes ' 15 überge'führt: werden, demzufolge das Verschlußstück selbsttätig in die Verschlußlage, aus der es nur durch erneutes Ausschwingen der Welle 35 mit Hilfe der Handgriffe 37 von der Wagenseite aus wieder angehoben werden kann.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Seitlich bedienbare Wagenkupplung t mit einem Haken zur Aufnahme eines Kupplungsgliedes in Verbindung mit einem anhebbaren Verschlußstück, das in einer Lage das Hakenmaul absperrt oder verengt und in der anderen Lage das Kupplungsglied entfernt vom Hakenmaul angehoben hält, gekennzeichnet durch eine Auslösevorrichtung für das Verschlußstück (20) zum Herausheben des Kupplungsgliedes, derart, daß das Entkuppeln während der Wagenbewegung stattfindet.

2. Seitlich bedienbare Wagenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösevorrichtung mit dem Verschlußstück (20) unter Zwischenschaltung eines ,toten Ganges derart verbunden ist, daß das Verschlußstück unabhängig von der ausgelösten Stellung in die Verschlußlage übergeführt wird.

3. Seitlich bedienbare Wagenkupplung nach Anspruch 1 und 2, bei der das Verschlußstück, wenn es in die gehobene bzw.

geöffnete Lage übergeführt wird, eine ■ vorrichtung sowohl dazu dient, das Verweitere Bewegung ausführen kann, um es schlußstück (20) in die gehobene bzw. gegegen ein Niederfallen und Zurückkehren öffnete Stellung überzuführen und auch so in die gesperrte Stellung zu hindern, da- > zu bewegen, daß es an einer Rückkehr gedurch gekennzeichnet, daß die Auslöse- · hindert wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

6EKL1N. GEDRUCKT IN DER KEICHSDRUCKEnEl