DE45783C - Zange zum Entkronen von Zähnen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Mai 1888 ab.

Die auf beiliegender Zeichnung dargestellten Zangen dienen dazu, um abgebrochene Zähne rasch und sauber ebenen, also die vorstehenden Kronen oder Kronenstücke entfernen zu können, und zwar die eine für die im Oberkiefer, die andere für die im Unterkiefer stehenden Zähne. Bei beiden Zangen ist derselbe Constructionsgedanke zur Ausführung gekommen.

In Fig. ι ist die für die unteren Zähne bestimmte Zange dargestellt; Fig. 2 zeigt die Form derselben für die oberen Zähne. Die Fig. 3, 4, 5, 6 und 7 stellen Einzelheiten der Zange, Fig. i, dar, die Fig. 8, 9, 10 und 11 solche der Zange Fig. 2.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht die Zange Fig. 1 aus dem die beiden Schneidbacken oder Schieber b und c, Fig. 3 und 4, aufnehmenden Zangentheil a, Fig. 5, und aus dem Zangentheil d mit dem für die Bewegung des Schneidbackens c bestimmten Daumen e, Fig. 6. Der Griff des Theiles a, Fig. 5, spaltet sich oben in zwei Seitenflächen g und g\ die unten bei f verbunden sind und als Seitenführungen für die beiden Schieber oder Schneidbacken b und c dienen. Jeder der letzteren ist mit einer scharf geschliffenen Schneide, Fig. 7, versehen, die sich gerade gegenüberstehen. Bei Zusammenstellung der Zange wird die Schneid-,. backe c mit der unteren Lagerfläche auf die im Kopf des oberen Zangentheiles befindliche Lagerfläche f zwischen die Seitenbacken g und g¹ eingeschoben. Hierauf wird der obere Schneidbacken mit seiner unteren Lagerfläche auf die obere Lagerfläche des Schneidbackens c gelegt und mittelst eines Stiftes h festgekeilt. Nachdem nun noch der untere Theil d mit seiner Zunge i derart zwischen die Backen des Obertheiles der Zange eingeschoben ist, dafs sich der Daumen e in die Klaue c¹ des Schneidbackens c legt, wird durch Eintreiben eines Stiftes Z der Untertheil d eingefügt, so dafs die Zange, wie Fig. 1 zeigt, fertig zum Gebrauch ist.

Soll der Zahn entkront werden, so werden die beiden Zangentheile α und d geöffnet (siehe punktirte Lage in Fig. 1), wodurch die untere Schneidbacke c zurückgezogen wird. Die Schneide der oberen Backe b wird dann leicht gegen den Zahn angedrückt, und nun werden die beiden Zangengriffe α und d langsam einander genähert, wobei ein Durchschneiden der Zahnkronen erfolgt.

Bei dieser Zange ist die Schneidbewegung nur eine einseitige, d. h. es bewegt sich nur eine Schneidbacke; bei der in Fig. 2 und 8 bis 11 dargestellten Zange bewegen sich aber beide Backen.

Beide Zangenhälften α und d sind mit Seitenflächen versehen, und zwar nimmt die Zangenhälfte α in ihrem Schlitz m die beiden Schneidbacken b und c auf, während die Zangenhälfte d mit ihrem Schlitz die Hälfte α umschliefst. Die beiden Schneidbacken b und c sind mit Einschnitten η und ο versehen, die den im geschlitzten Kopf der Zangenhälfte α befindlichen länglichen Führungsschlitzen ρ und q gegenüberstehen, wenn sie in α eingeschoben sind. Die Zangenhälfte d enthält die Löcher r und s zum Einsetzen von Stiften, welche in den Einschnitten η und 0 sich bewegen. Eine Schraube

oder ein Stift t verbindet die Zangenhälften a und d und dient gleichzeitig als Drehpunkt für die Zangenschenkel. Beim Auseinanderbewegen der Griffe α und d öffnen sich die beiden Schneidbacken b und c, während das Schneiden in entgegengesetzter Richtung durch Zusammendrücken der beiden Griffe erfolgt.

Bei dieser Art von Zangen ist noch zu erwähnen, dafs eine Auswechselung der Schneidbacken, beispielsweise für kleinere oder gröfsere Zähne, leicht vorgenommen werden kann, indem bei der einen Zange, Fig. ι, nur ein Stift h und bei der in Fig. 2 dargestellten nur der in s eingesetzte Stift entfernt zu werden braucht.

Claims (1)

1. Pate nt-An sp ruch:

   Eine Zange zum Entkronen von Zähnen, gekennzeichnet durch mit den Schneiden versehene Backen oder Gleitstücke b und c, von denen eines oder beide in dem geschlitzten Kopf der einen Zangenhälfte (a) gleiten und das andere oder beide durch den Haken e bezw. die in r und s einzusetzenden Stifte verschoben werden.

   Hierzu 1 Blatt .Zeichnungen.