DE221436C

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Publication number: DE221436C
Application number: DENDAT221436D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

V* 221436 KLASSE 33 c. GRUPPE

WILHELM KILIAN und KARL SOCZKA in HANAU.

Nagelzange.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. April 1908 ab.

Zum Beschneiden der Fingernägel verwendete man bisher scheren- oder zangenartige Werkzeuge, welche eine leicht gekrümmte Schneide hatten und daher den Nagel immer nur stückweise beschneiden konnten. Es war daher immerhin ziemlich zeitraubend und erforderte eine nicht unerhebliche Geschicklichkeit, bis sämtliche Nägel richtig beschnitten waren. Namentuch aber das Beschneiden der Finger-ίο nägel an der rechten Hand war sehr unbequem, weil man doch fast durchweg mit der linken Hand eine weit geringere Geschicklichkeit entwickelt als mit der rechten.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Nagelzange, welche alle diese Mißstände dadurch vermeidet, daß sie sich für alle Nagelgrößen von selbst einstellt, und daß sie einen großen Umfang des Nagels mit einem einzigen Druck sauber und sorgfältig fertig beschneidet. Die anliegende Zeichnung zeigt die neue Vorrichtung, und zwar ist Fig. 1 eine Seitenansicht der vollständigen Zange, Fig. 2 eine Draufsicht derselben, Fig. 3 und 4 die beiden Zangenschenkel für sich in Draufsicht; Fig. 5 bis 9 sind Einzelheiten.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht die neue Zange aus den beiden Zangenschenkeln ι und 2, welche am einfachsten aus Blech gebogen und in der bekannten Weise ineinandergesteckt und durch einen Stift 3 miteinander verbunden sind. Eine Feder 4 stellt die Zange immer in die Spreizstellung. Das Zangenmaul wird zunächst gebildet durch die Einsatzstücke 5 und 6. Dieselben sind in die Zangenschenkel ι und 2 fest eingesetzt und dienen zur Aufnahme der eigentlichen Schneidevorrichtung.

Diese Schneidevorrichtung besteht aus zwei Messerpaaren, welche nach zwei Seiten hin gekrümmt sind. Die eine Krümmung entspricht der Wölbung des Fingernagels, und die andere Krümmung entspricht der runden Schnittfläche, nach welcher der Nagel beschnitten werden soll. In jedes der Einsatzstücke 5 bzw. 6 ist eine wagerechte Ausfräsung gemacht. In diese Ausfräsung sind die scherenartig wirkenden Schneiden eingesetzt. Dieselben bestehen aus den oberen Schneiden 7, 8 und den unteren Schneiden 9, 10. Sowohl die oberen wie die unteren Schneiden ergänzen sich zu je einer vollständigen, dem Nagelschnitt genau entsprechenden Schneide, und beide Schneiden können sowohl nach Art einer Zange wie auch nach Art einer Schere gegeneinander wirken. Beim vorliegenden Beispiel ist letztere Art gewählt.

Damit sich nun die Schneiden den verschiedenen Nagelgrößen anpassen können, ist es notwendig, daß ihre Teile gegeneinander verstellbar sind. Dabei darf aber die Schneidkante selbst keine Unterbrechung erfahren. Um dies zu erreichen, ist die Einrichtung getroffen, daß die Teile 7 und 8 bzw. 9 und 10 der Schneiden sich um ihre innere Trennungskante, das ist der Punkt 11, drehen. Zu diesem Zweck sind sämtliche Messerteile mit den bogenförmigen Schlitzen 12 versehen.. Mit diesen Schlitzen gleiten sie auf den Befestigungsschrauben 13.

Claims

Außerdem sitzen in dem oberen Einsätzstück 5 noch die Schrauben 14. DieseJBchrauben dienen einerseits als Drehpunkte für die oberen Schneidenteile 7, 8, andererseits sind sie nach unten hin so weit verlängert, daß sie in die Schlitze 15 der unteren Schneidenteile eingreifen. Auf diese Weise sind je die beiden korrespondierenden Teile der oberen und unteren Schneiden derart zwangläufig miteinander verbunden, daß sie immer wieder genau aufeinanderpassen müssen.

In einen entsprechenden Ausschnitt 16 der Einsatzstücke 5 bzw. 6 ist, wie Fig. 9 zeigt, eine Feder 17 eingesetzt. Diese Feder legt sich derart gegen die Schneidenteile, daß diese beständig auf die engste Nagelrundung und damit auf das kleinste Nagelmaß eingestellt gehalten werden. Sobald man aber den Finger mit dem Nagel in die Schneiden bringt, biegen diese sich von selbst so weit auseinander, als es für die betreffende Nagelgröße erforderlich ist. Man braucht also nur den Fingernagel in die Zange einzuschieben und dieselbe zusammenzudrücken, und mit diesem einen Druck ist der Nagel fertig beschnitten.

Nun ist selbstverständlich die dargestellte Konstruktion nur ein Ausführungsbeispiel und läßt sich nach verschiedenen Richtungen hin konstruktiv auch anders durchführen. Man kann z. B. die Schneiden an ihrem Drehpunkt derart verbinden, daß die Schrauben 14 überflüssig werden. Auch läßt sich die Konstruktion der Feder 17 und die Einrichtung der Schlitze 12 noch ändern. Wesentlich ist eben immer, daß die Teile der Schneide sich von selbst den verschiedenen Nagelgrößen anpassen, und daß sie sich genau schnittrecht gegeneinander bewegen.

Pate nt-A ν Spruch:

Nagelzange, dadurch gekennzeichnet, daß die aus je zwei nach Maßgabe der Wölbung des Fingernagels und der Rundung seiner Schnittfläche gekrümmten Teilen (7,8,9, 10) bestehenden Schneiden derart zwangläufig miteinander verbunden sind, daß sie sich selbsttätig der Größe jedes Fingernagels entsprechend einstellen und in jeder Stellung genau schnittrecht aufeinanderpassen, so daß der größte Teil des Fingernagels mit einem Druck fertig beschnitten werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.