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Nagülschere. Scheren, deren Backen auf beiden Seiten mit Schneiden
versehen sind- und in beiden Richtungen gegeneinander bewegt werden können, sind
bekannt. Bei derartigen Scheren müssen natürlich auch die Griffschenkel in beiden
Richtungen gegeneinander bewegt werden können, zu welchem Zwecke sie bisher umstellbar
eingerichtet oder mit umstellbaren Griffen ausgerüstet waren. Die Erfindung ermöglicht
nun das Schneiden in beiden Richtungen ohne jede Umstellung, so daß nicht nur die
Handhabung, sondern auch die Schere selbst vereinfacht wird. Erreicht wird dies
dadurch, daß mindestens eine Scherenbacke die Gestalt eines Kreisausschnittes hat,
wobei die Spitze des Kreisausschnittes am Scherengelenk liegt.
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Es wird dies an Hand der Zeichnung klar werden. In dieser zeigt Abb.
i als Beispiel eine der Erfindung gemäß ausgebildete Schere in der Mittelstellung
(Ruhestellung), während Abb. z die nach links und Abb. 3 die, nach rechts geöffnete
Schere wiedergibt. Abb. q. zeigt einen Querschnitt durch die beiden Scherenbacken.
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Die Scherenbacke a hat die beiden sich einander nähernden bzw. in
eine Spitze zusammenlaufenden Schneiden i und 2, die Scherenbacke b aber die beiden
auseinanderlaufenden Schneiden 3 und q., so daß diese Backe ,die Form eines mit
der Spitze nach dem Scherengelenk gerichteten Kreisausschnittes erhält. c ist das
Scherengelenk, d und f sind die zu den Backen a und
b gehörenden in Griffösen h und i auslaufende Scherenschenkel.
Die Backen a und b sind, wie Abb. etwas übertrieben .im Querschnitt zeigt,
schwach hohl geschliffen, um die Schneiden ein wenig hervortreten zu lassen, so
daß diese sich dicht gegeneinander bewegen. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß die
Griffösen h und i in der Mittelstellung mit einem gewissen Zwang klemmend aneinanderliegen,
während sich die Schere leicht bewegen lassen muB, sobald die Griffösen nach der-
einen oder der anderen Richtung auseinariderbewegt sind. .
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Im Gebrauch zieht man je nach Bedarf die Ösen h und i so auseinander,
daß entweder die Stellung nach Abb.2 oder die Stellung nach Abb. 3 -entsteht. In
dem einen Falle wirken die Schneiden :2 und 3 (Abb. 2), im anderen Falle die Schneiden
i und q. (Abb. 3) zusammen.
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Die Kreisausschnittform der einen Backe oder beider Backen ist natürlich
nur bei kurzen Backen brauchbar, wie diese z. B. bei Nagelscheren vorkommen. Gerade
hierbei ist aber auch die Möglichkeit, in beiden Richtungen schneiden zu können,
von besonderer Bedeutung. Wenn man gewöhnliche Scheren in die linke Hand nimmt,
um die Nägel der rechten Hand zu schneiden, liegen die beiden-Scherlenbacken gegeneinander
und gegen den Fingernagel derart, daß der am Nagel entstehende Grat nach oben gerichtet
ist, während er, wie dies bei der Handhabung durch die rechte Hand geschieht, zweckmäßig
nach unten gerichtet sein soll, zumal in diesem Falle ein Nachfeilen kaum: noch
nötig ist.
Außerdem liegt bei dem Schneiden mit der linken Hand
die obere Scherenbacke, im Gegensatz zu dem Schneiden mit der rechten Hand, vor
der Schnittlinie, die auf diese Weise dem Auge der schneidenden Person entzogen
wird. Schließlich wird das Schneiden mit der linken Hand auch dadurch erschwert,
daß der Fingernagel fast immer nach unten etwas gewölbt ist. Infolgedessen muB beim
Schneiden mit der linken Hand im Gegensatz zu dem Schneiden mit der rechten Hand
das abzuschneidende Nagelende dieser Wölbung entgegen abgetrennt werden, was Schwierigkeiten
verursacht. Lassen sich aber die Scherenbacken, die beiderseitig mit Schneiden versehen
sind, in beiden Richtungen gegeneinander bewegen, so kann man nach dem Umwechseln
der Schere von der rechten in die linke Hand, was bei der der Erfindung gemäß ausgebildeten
Schere ohne jede Umstellung von Scherenteilen möglich ist, die Scherenbacken so
bewegen, daB die anderen Schneiden bei einer Lage der Backen, die genau der vorigen
entspricht, in Tätigkeit treten, so daB also die vorhin angegebenen Mängel bei der
Handhabung der bisherigen Nagelschere verschwinden.