DE457144C

DE457144C - Schneidvorrichtung fuer langfaserige Stoffe, insbesondere Stroh

Info

Publication number: DE457144C
Application number: DEH102135D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1925-06-03
Filing date: 1925-06-03
Publication date: 1928-03-09

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneidvorrichtung für langfaserige Stoffe, wie Langstroh u. dgl., die es bei geschützter Anordnung des Messers infolge der eigenartigen Führung des Messers gestattet, dünne Klingen, die im wesentlichen nur auf Zug beansprucht werden, zu verwenden, und die gleichzeitig auch eine bequeme Rückführung in die Ausgangslage ermöglicht.

Bei den bekannten Schneidvorrichtungen wird in der Regel das Schneidmesser an beiden Enden geführt, so daß durch die Lage der Handhabe zugleich auch die Lage des anderen Messerendes festgelegt ist. Hierdurch ergeben sich in der Regel ungünstige Beanspruchungen des Messers, indem dieses durch Drucke, die beim Schneiden quer zur Längsrichtung der Klinge auftreten, Biege- und Knickbeanspruchungen unterworfen

ao wird. Zugleich ist das Messer auch nicht in allen Stellungen geschützt, so daß die Bedienung nicht weitgehend genug vor Verletzungen gesichert ist.
Diese Nachteile sollen der Erfindung gemaß dadurch vermieden werden, daß bei solchen Schneidvorrichtungen für langfaserige Stoffe, insbesondere Stroh, bei denen ein Messer gelenkig mit einem schwenkbar am Traggestell befestigten Handhebel verbunden ist, das frei auf dem Schneidgut aufliegende Messer nur durch sein Eigengewicht oder durch ein am freien Ende des Messers vorgesehenes Gewicht belastet ist. Hierbei kann das Gewicht- des Messers oder des freien

Messerendes gleichzeitig dazu dienen, bei

Rückgang des Messers dieses auf eine Führung aufzulegen, mit Hilfe deren das Messer in die Ausgangslage zurückgeführt wird.

Infolge der Anordnung einer Führung ist nur eine geringe Kraft zur Zurückführung des Messers in seine Ausgangslage erforderlich, und durch die Führung werden schädliche Beanspruchungen der Klinge vermieden. Beim Schneiden wird die Klinge im wesentlichen nur in ihrer Längsrichtung auf Zug beansprucht, wobei die Schneidwirkung durch das Gewicht der Klinge erhöht wird, während die letztere bei der Rückführung durch die Führung entlastet wird, so daß _# dünne. Klingen verwendet, werden können, ohne daß die Gefahr des Knickens bei der Zurückführung in die Ausgangsstellung vorliegt.

Die Anordnung gemäß der Erfindung gestattet es endlich, das Messer völlig geschützt im Gestell anzuordnen, so daß eine weitgehende Sicherheit vor Verletzungen der Bedienung erreicht ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Schneidvor_r richtung ist auf der Zeichnung veranschaulicht.

Das mit 11 bezeichnete Messer ist mittels eines Zapfens 12 gelenkig mit einem Handhebel 13 verbunden, der unterhalb der Strohlade am Gestell 15 mittels eines Gelenkes 22 befestigt ist. Der Handhebel ist mit einer Rinne 20 versehen, in die das Messer sich bei der wagerechten Lage des Handhebels einlegt. Die Bewegung des Handhebels ist dadurch begrenzt, daß der Hebel über seine

Drehachse verlängert und an der Verlängerung mit einem Anschlag 21 versehen ist, der sich bei der Endlage des Hebels an· den Boden 19 der Schneidlade 17 von unten her anlegt.

Bei der Bewegung des Handhebels nach unten wird das Messer über das in der Lade 17 liegende Schneidgut 18 gezogen und infolge der Wirkung seines Eigengewichtes oder des zusätzlichen Gewichtes 33 auf das Schneidgut gedruckt. An Stelle des Gewichtes 22 kann eine Feder verwendet werden.
An der Einführungsöffnung der das Schneidgut aufnehmenden Lade 17 sind aus Blech gebogene Führungen 30 angeordnet, die die Einführung des Schneidgutes erleichtern.

Während sich beim Schneiden des Schneidgutes das freie, schwingbare Ende des Messers je nach den Schneidverhältnissen frei einstellt, wird die Rückführung des Messers in die Ausgangslage außer durch den Handhebel, durch eine zweite auf · der Seite des freien Endes des Messers vorgesehene Führung gesteuert. Diese Führung, besteht aus einer Kurve und einem Führungsmittel, von denen der eine Teil am Gestell, der andere Teil am Messer angeordnet ist. Bei dem in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist die Kurvenführung 36 durch einen gebogenen Arm 35 gebildet, der am freien Ende des Messers 11 vorgesehen ist, während als Führungsmittel eine Rolle 37 dient, die am Gestell 15 angebracht ist. Bei der Rückbewegung des Hebels 13 nimmt, wie dies Abb. 3 zeigt, die Rolle 37 das Gewicht des Messers 11 auf und bewegt das freie schwingbare

40" Ende des Messers mittels der sich auf der Rolle abwälzenden Kurveribahn in die Ausgangslage des Messers zurück. In dieser Lage wird das Messer durch sein Eigengewicht oder das zusätzliche Gewicht gesichert, indem die Rolle 37 in eine Aussparung (Rast) 39 des freien Endes des gebogenen Armes 35 eintritt.

Der Handhebel 13 kann am Gestell verriegelt werden, so daß die Schneidvorrichtung gegen unbefugte Benutzung geschützt ist.

Zum Schneiden genügt ein' leichter Druck auf den Handhebel, bei dem die Aussparung (Rast) 39 die Rolle 37 verläßt und das Messer durch das Schneidgut' gezogen wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Schneidvorrichtung für langfaserige Stoffe, insbesondere Stroh, bei der ein Messer gelenkig mit einem schwingbar an einem Traggestell befestigten Handhebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das frei auf dem Schneidgut aufliegende Messet nur durch sein Eigengewicht oder durch ein am freien Ende des Messers angebrachtes Gewicht

o. dgl. belastet ist.

2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel unterhalb der Strohlade am Gestell angelenkt ist.

3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,' daß der Handhebel mit einer Rinne versehen ist, in die das Messer sich bei der wagerechten Lage des Handhetiels einlegt.

4. Schneidvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß. der Handhebel über seine Drehachse verlängert und an der Verlängerung mit einem Anschlag So versehen ist.

5. Schneidvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Seite des freien Endes des Messers am Gestell oder am Messer eine Kurvenführung in Form eines gebogenen Armes und am Messer oder am Gestell ein Führungsmittel (z. B-. eine Rolle) für die Kurvenführung vorgesehen ist.

6. Schneidvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des gebogenen Armes mit. einer Aussparung (Rast) für das Führungsmittel (Rolle) versehen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERUff. GEDRUCKT IN DER 'R