DE453873C

DE453873C - Verfahren zum Austrocknen von Kellerraeumen u. dgl.

Info

Publication number: DE453873C
Application number: DEH104929D
Authority: DE
Original assignee: DEUBA DEUTSCHE BAUTENTROCKNUNG
Current assignee: DEUBA DEUTSCHE BAUTENTROCKNUNG
Priority date: 1926-01-10
Filing date: 1926-01-10
Publication date: 1927-12-20

Description

Verfahren zum Austrocknen von Kellerräumen u. dgl. In vielen Fällen, besonders nach Hochwasserzeiten, ist es erwünscht, die Wände von Kellern und anderen Räumlichkeiten gründlich und schnell auszutrocknen. Das Verfahren gemäß der Erfindung zeigt einen Weg, wie dieses Ziel zu erreichen ist.
Es ist bekannt, Tonwaren u. dgl. dadurch schnell zu trocknen, daß die sogenannten Feuchtigkeitstrockenverfahren angewandt werden. Diese beruhen auf dem Grundgedanken, daß die Geschwindigkeit der Verdampfung des Wassers gleich der Geschwindigkeit sein muß, mit der die Feuchtigkeit aus dem inneren Kern des zu trocknenden Gegenstandes der Oberfläche desselben zuströmt. Wird ein poröser, mit Wasser getränkter Körper, wie z. B. eine Kellerwand, durch einseitiges Erwärmen mit warmer Luft zum Trocknen gebracht, so trocknet die Oberfläche schnell aus, und die dahinterliegenden feuchten Schichten haben. kaum noch eine Möglichkeit, ihre Feuchtigkeit an die Oberfläche weiterzuleiten, so daß die Trocknung in das Innere des Körpers nur sehr langsam eintritt. Der Erfolg ist alsdann, daß nach Wochen, wenn die Erwärmung nachgelassen hat, das Wasser durchschlägt, und sobald die oberen Schichten wieder feucht geworden sind, drängt das dahinterliegende Wässer sehr schnell nach. Um dies zu vermeiden, muß die Verdampfung des Wassers von der Oberfläche des zu trocknenden Körpers genau mit der Geschwindigkeit vor sich gehen, mit welcher das Wasser im feuchten Körper von innen an die Oberfläche diffundiert. Da die Diffusionsgeschwindigkeit mit der Temperatur schnell zunimmt, muß der zu trocknende Körper, d. h. die zu trocknende Wand, schnell auf höhere Temperatur gebracht werden. Es muß hierbei aber die schnellere Trocknung an der Oberfläche verhindert werden. Daher muß die Erhitzung durch Trockenluft erfolgen, die fast mit Wasserdampf gesättigt ist. Sobald die zu trocknenden Wände eine genügende Temperatur erreicht haben, kann der eigentliche Trockenvorgang beginnen und auf Grund der hohen Diffusionsgeschwindigkeit schnell durchgeführt werden. Die Anwendung dieses Verfahrens in besonders dafür eingerichteten Trockenkammern ist bekannt und in der Literatur beschrieben. Neu ist aber die Übertragung dieses Gedankens auf die Austrocknung von Räumlichkeiten.
Zur Ausführung des neuen Verfahrens dient eine Vorrichtung, wie auf der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt. Raum i ist der zu trocknende Kellerraum eines Gebäudes. Zwecks Trocknung dieses Kellerraumes wird am besten in dem Barüberliegenden Raum z ein Lufterhitzer 3 aufgestellt. Ein Ventilator q. saugt dicht unter der Decke die Luft aus dem Kellerraum z ab und drückt diese durch den Lufterhitzer 3 in die Rohrleitung 5, die bei 6 dicht am Boden des Kellers einmündet. Es werden alle Türen und Fenster geschlossen, so daß durch Inbetriebsetzung des Ventilators ein in sich geschlossener Kreislauf der an sich feuchten Kellerluft entsteht. Diese Kellerluft wird durch den Lufterhitzer allmählich erwärmt, so daß im Laufe von einigen Stunden auch die Wandungen die erhöhte Wärme der Kellerluft aufnehmen. Dieser Kreislauf wird so lange fortgesetzt, bis eine Temperatur vorteilhaft von 6o bis 8o° erreicht ist. Da die Erwärmung der an sich feuchten Luft langsam vor sich geht, hat das Wasser der rückwärts liegenden Schichten der Mauern Zeit, nachzudrängen, so daß trotz der erhöhten Temperatur die im Kreis umgetriebene Luftmenge wassergesättigt bleibt und daher nur eine langsame Austrocknung der Kellerwände vor sich geht.
Sobald die erforderliche Temperatur erreicht ist, wird eine Luftklappe 7 geöffnet. Nunmehr saugt der Ventilator aus dem oberen Raum frische, fast trockene Außenluft ein, die in dem Lufterhitzer erwärmt wird und durch die Rohrleitung 5 als warme Luft in den Kellerraum eingeblasen wird. Durch die natürlichen Undichtigkeiten des Kellers oder durch ein Abzugsrohr entweicht so viel der Wärme mit Feuchtigkeit gesättigter Luft, wie frische Luft durch 7 dem System zugeführt wird. Da die Diffusionsgeschwindigkeit an den Wandungen bei der höheren Temperatur sehr stark zugenommen hat, kann der Trockenvorgang in verhältnismäßig kurzer Zeit wirksam durchgeführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Austrocknen von Kellerräumen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Raum vor Beginn des eigentlichen Trockenvorganges durch Einführung von Heißluft mit hohem Flüssigkeitsgehalt auf eine erhöhte Temperatur gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß während des Anwärmens die feuchte Luft dicht unterhalb der Räumdecke abgezogen, in einem Lufterhitzer erwärmt und mittels Ventilators und Rohrleitung dicht über ,dem Fußbodien wieder eingeführt wird, bis die durch Erwärmung des ganzen Raumes sowie der Wände erforderliche Temperaturerhöhung zur Durchführung der Trockenheizung erreicht ist.