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Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung und Rückgewinnung von Gasen
und Dämpfen aus Gasgemischen durch feste Absorptionsmittel, insbesondere aktive
Kohle, und durch Wiederaustreibung der absorbierten Stoffe mit Dampf nach Vorerhitzung
der Absorptionsmittel Ein gebräuchliches Verfahren zur Rückgewinnung von Gasen oder
Dämpfen beruht ciarauf, daß wechselweise das zu behandelnde Gasgemisch und gesättigter
oder überhitzter Wasserdampf in besonderen Vorrichtungen, den Absorbierern oder
Absorptionsfiltern, umlaufen, die ein festes Absorptionsmittel, beispielsweise aktive
Holzkohle, enthalten.
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Zuerst wird das zu behandelnde Gasgemisch dem Filter zugeleitet,
und das Absorptionsmittel sättigt sich mit dem wiederzugewinnenden : flüchtigen
Gas oder Dampf. Sobald die Sättigung ausreichend geworden ist, unterbricht man den
Umlauf des zu behandelnden Gases und sperrt den Absorbierer ab.
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Dann erhitzc man das Absorptionsmittel, bis der absorbierte Stoff
überdestilliert. Dieses Destillieren wird unterstützt oder hervorgerufen durch die
Zuführung gesättigten oder überhitzten Wasserdampfes in den Absorbierer. Dieser
Dampf treibt die zuvor von dem Absorptiõnsmittel zurückgehaltenen Gase oder Dämpfe
aus.
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Der in das Filter leingeführte Wasser dampf kondensiert sich sofort
und erhitzt das Absorptionsmittel, das dabei Wasser aufnimmt und feucht wird. Weiterhin
feuchtet sich das Absorptionsmittel aber auch durch den Wasserdampf an, der zum
Austreiben des vorher absorbierten Stoffes durchgeführt wird.
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Daher ist es im allgemeinen nötig, dieses Absorptionsmittel so vollkommen
als möglich zu trocknen, bevor man es für eine neue Absorption verwendet, d. h.
man muß es regenerieren.
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Diese Trocknung des Absorptiollsmittels kann nach bekanntem Verfahren
durch iiberhitzten Wasserdampf oder durch Heißluft bewirkt werden. Das bereits in
einem anderen Absorbierer behandelte und anschließend erhitzte Gas kann in gleicher
Weise nutzbar gemacht werden. Auf jeden Fall ist indessen die Trocknung des Absorptionsmittels
ein teurer Arbeitsvorgang, der im Falle der Verwendung von Wasserdampf eine große
Anzahl von Kalorien verbraucht, weil lediglich die zum Überhitzen dieses Dampfes
erforderliche Wärme für das Trocknen ausgenutzt wird unter Ausschaltung der latenten
Wärme.
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Es ist daher vorteilhaft, die Menge des beim Erhitzen der Kohle kondensierenden
Wasserdampfes auf einen Mindestbetrag zu beschränken. Um dies Ziel zu erreichen,
sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, die darauf beruhen, den Absorbierer
vor dem Einlassen von Dampf auf über I00° zu erhitzen, was die nachträgliche Kondensation
des Dampfes im Absorbierer verringert. Bekannt- sind ferner Verfahren, bei
denen
ein Bündel von Rohren, die mit Dampf erhitzt werden können, in das Absorptionsmittel
getaucht wird usw. Auch kann das Absorptionsmittel in gleicher Weise durch Heizgase
usw. erhitzt werden.
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Nun ist die Wärmeleitfähigkeit der im allgemeinen angewendeten Absorptionsmittel
gering, und die Weiterleitung der vom Rohrbündel herrührenden Wärme geschieht sehr
langsam, auch ist die Erhitzung durchWärmeleitung wenig wirksam. Sie ist ferner
ungleichmäßig, da die Teile des Absorptionsmittels, die entfernt von den Heizwänden
liegen, sehr viel weniger erhitzt werden als die diesen Wänden benachbart liegenden
Teile; dies kann bei hochmolekularen Kohlenwasserstoffen als Nachteil eine Spaltung
(Krackung) der absorbierten Stoffe im Absorbierer zur Folge haben, wenn es nötig
ist, diesen auf eine sehr hohe Temperatur zu bringen. Auch sonst bringt die Verwendung
von Heizschlangen oder Rohren, die in das Absorptionsmittel tauchen, zahlreiche
Nachteile mit sich, so u. a. schwierige Ausbesserungsarbeiten, mechanische Beschädigung
des Absorbierers durch die Dehnungsbewegung der Rohrschlangen usw.
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Die vorliegende Erfindung besteht darin, die vorangehende Erhitzung
des in den Filtern enthaltenen Absorptionsmittels nicht durch Wärmeleitung, sondern
durch Wärmekonvektion zu bewirken mit Hilfe von Gasströmen, die in leigenartiger
Weise das Absorptionsmittel durchsetzen und dabei die von Heizflächen herrührende
Wärme befordern.
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Diese Heizflächen können unmittelbar von den Wandungen des Absorbierers
gebildet werden, der dann doppelwandig ausgeführt wird, oder besser noch von Rohrschlangen
für H eizdampf, von elektrischen Widerständen usw., die in zweckentsprechender Weise
im Wege des geschlossen umlaufenden Gasstromes angeordnet werden.
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Die Strömungsbewegungen des Gases oder dessen geschlossener Kreislauf
können mit jedem geeigneten Mittel erzeugt werden, beispielsweise durch Ventilatoren,
Gebläse, Injektoren für Gas oder Dampf usw. Eine der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung besteht in der Anwendung von Dampfinjektoren, deren Einfachheit im
Aufbau von großem Vorteil ist. In gleicher Weise kann man mit bestem Nutzen eine
unmittelbar mit einem Ventilator gekuppelte Turbine verwenden usw.
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Es ist zu beachten, daß nach der Erfindung keinerlei fremdes Gas
in den Kreislauf der Heizgase, der im Absorbierer verläuft eingeführt wird; solche
Fremdgase, seien sie heiß oder kalt, würden auf jeden Fall als schädliche Wirkung
die Dämpfe des aus dem Absorptionsmittel zu destillierenden Stoffes verdünnen und
infolgedessen ihre Kondensation erschweren und die Verluste erhöhen. Wasserdampf
ist frei von diesem Nachteil und kann als Injektionsmittel verwendet werden, da
er anschließend zugleich mit den aus dem Absorptionsmittel destillierenden Stoffen
kondensiert werden kann.
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Auf der Grundlage der im vorstehenden erläuterten allgemeinen Leitsätze
ist es möglich, verschiedene Vorrichtungen zu bauen, die jedem Sonderzweclc entsprechen.
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Die Abbildungen veranschaulichen drei Arten von Vorrichtungen nach
der Erfindung, pedoch ist es ersichtlich, daß viele andere Arten solcher Vorrichtungen
gebaut werden können, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, sofern nur das geschilderte
allgemeine Grundsätzliche nutzbar gemacht wird.
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Abb. I und 2 zeigen einen Absorbierer, bei dem der Ein und Austritt
des Gases je auf der oberen bzw. unteren Stirnfläche des Apparates erfolgt.
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Abb. 3 und 4 veranschaulichen einen Absorbierer, bei dem die Zu-
und Abfuhr des Gases seitwärts geschieht, und Abb. 5 und 6 stellen leinen Absorbierer
dar, bei dem der Ein und Austritt des Gases im oberen Deckel des Apparates bewirkt
wird.
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Stets sind die gleichen Bauteile bei den Darstellungen im Schnitt
und in der Ansicht mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Abb. 1 und 2 zeigen einen Absorbierer, bei dem der Gasein- und
-austritt in einer Senkrechten erfolgt, so daß also ein solcher Apparat besonders
geeignet ist für einen Einbau, bei dem die Absorbierer in ausreichender Höhe vom
Boden auf einem Hängeboden angebracht sind, beispielsweise im ersten Stockwerk.
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Die neuartige Vorrichtung, d. h. das Filter oder der Absorbierer,
besteht aus einem vorzugsweise zylindrischen Gefäß A, das gas-und dampfdicht ist
und zur Aufnahme des Absorptionsmittels dient, das auf leinem Gitterrost B ruht,
der einen sogenannten falschen Boden bildet. Das Absorptionsmittel befindet sich
nicht in unmittelbarer Berührung mit der Wand des Gefäßes A, sondern wird in einem
bestimmten Abstande von ihr durch ein dünnes Blech gehalten, das die gleiche Form
wie das Gefäß A hat.
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Die Hülle C legt sich mit ihrem oberen Teil an einen Rost B1 an und
läßt so eine Verbindung des inneren Fassungsraumes, in dem das Absorptionsmittel
gelagert ist, mit dem ringförmigen Raum zwischen der Hülle C und dem GefäßA bestehen.
Am unteren Teile schließt sich die Hülle C an eine Art Rinne c an; in diese mündet
eine Anzahl Rohrleitungeld, die in dem Kegel D eines Dampfinjektors
j
zusammenlaufen; dieser ist von außen durch ein Handrads regelbar. Die Eintrittsöffnung
des Kegels D kann durch ein Ventil S verschlossen werden, das von außen durch das
Handrad V bedient werden kann.
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Das GefäßA ist umgeben von einem Heizmantel, der mit Rohrstutzen
K und L für die Zu- und Abfuhr eines beliebigen Heizmittels versehen ist, für gewöhnlich
heißer Rauchgase eines Feuerherdes.
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Den eigentlichen Absorbierer A vervollständigt an seinem oberen Teile
ein Mannlochdeckel G mit einem Rohrkrümmer H für die Zuleitung von Gas oder Dampf
und an seinem unteren Teile ein Rohrkrümmer H1 für die Abfuhr des Gases; der RohrkrümmerH1
seinerseits weist einen Rohrstutzen kl für die Ableitung von Dampf oder Kondenswasser
auf. Von der Rinne c ist schließlich ein Rohr p abgezweigt, dessen Ende in ein kleines
Gefäß P mündet, das am inneren Boden des Gefäßes A befestigt ist und mit dessen
Innenraum in Verbindung steht; dieses kleine Gefäß P enthält Wasser und bildet eine
selbsttätige Waschvorrichtung der Kondensteile, die sich in der Rinne c ansammeln
Die Wirkungsweise der neuartigen Vorrichtung ist wie folgt: In dem mit dem Absorptionsmittel
beschickten Absorbierer möge das durch den Robrkrümmer H eingelassene zu behandelnde
Gas den Innenraum beispielsweise von oben nach unten durchströmen und aus dem Rohrstutzen
JIj entweichen, nachdem es das Absorptionsmittel durchsetzt hat. Während dieses
Durchströmens muß das VentilS sorgfältig geschlossen gehalten werden. Ist das Absorptionsmittel
genügend mit dem wieder zu gewinnenden Stoff gesättigt, dann unterbricht man den
Durchfluß des zu behandelnden Gases. Sodann führt man durch die Rohrstutzen 1 das
Heizmittel in den zwischen der Hülle q und der Wandung des Gefäßes A liegenden ringförmigen
Raum ein. Dies Heizmittel tritt aus den Rohrstutzen L aus, und die Wandung des Gefäßes
A erwärmt sich dabei zunehmend.
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Es ist beachtlich, daß es möglich ist, mit der Erhitzung des Absorbierers
bereits zu beginnen, bevor der innere Umlauf des zu behandelnden Gases abgestellt
wird, denn da das Absorptionsmittel mit der Wandung des Gefäßes A nicht in unmittelbarer
Berührung steht, so erleidet es keine nennenswerte, der Absorption auf alle Fälle
schädliche Erhitzung.
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Ist die Temperatur der Gefäßwandung auf den gewünschten Wert, beispielsweise
auf 2500 C, gebracht, dann wird unter Druck gesättigter oder überhitzter Dampf in
den Injektor j eingelassen und zugleich das Ventil S geöffnet. Der bei j eingeleitete
Dampf reißt infolge seiner lebendigen Kraft das aus dem Raum unter dem Gitterrost
B angesaugte Gas mit sich und drückt es durch die Rohlleitungen d in den ringförmigen
Raum zwischen dem Gefäß A und dem inneren Mantel C; dieses Gemisch aus einem großen
Teil Gas mit ! einem kleinen Teil Dampf erhitzt sich durch die Berührung der Wandung
A und durchströmt alsdann den Innenraum des Apparates von oben nach unten, wobei
es sich in Berührung mit dem Absorptionsmittel befindet. Nach Abgabe seiner Wärme
an dieses gelangt es endlich unter den Gitterrost B, dann wird es von neuem durch
den Überhitzungsinjektor angesaugt usf.
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Dadurch wird ersichtlich ein vollkommener Umlauf bewirkt zwischen
den heißen Wandungen des Gefäßes und dem Absorptionsmittel, daß sich dabei rasch
erhitzt ohne sich jedoch meritlich anzufeuchten, da die Menge des eingespritzten
Dampfes außerordentlich gering, nämlich nur etwa 1/20 der Gasmenge ist, die bei
ausreichendem Druck durch den Injektor j in Bewegung gesetzt wird.
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Ein überschüssiger Teil des Gemisches aus Gas und Wasserdampf sowie
die aus dem Begirn der Destillation des absorbierten Stoffes herrührenden Dämpfe
entweichen aus dem Rohrstutzen hl, der hierbei mit einem Kondensationskühler verbunden
wird, um das Destillat zu sammeln.
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Das Absorptionsmittel erreicht sehr schnell eine Temperatur von 1000
C oder mehr, indem es dabei durchaus hinreichend trocken bleibt.
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Nun kann man unmittelbar durch die öffnun 11 überhitzten Dampf einleiten
zum Zwecke des Austreibens des absorbierten Stoffes und zwecks Trocknung des schwach
angefeuchteten Absorptionsmittels. Man kann jedoch den notwendigen Überschuß an
gesättigtem oder überhitztem Dampf dadurch mittels des Injektors j zuleiten, daß
man ihn weit öffnet; dadurch wird die Wärmeabgabe durch die Wandung A ausgenutzt,
so daß es unnötig wird, den Dampf zu überhitzen. da die Wandung A in gewissem Sinne
die Rolle eines Überhitzers für das Gas und den Dampf spielt.
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Der Aufbau und die Einrichtung des neuartigen Apparates gestattet
somit, jegliche Verwendung eines Dampfüberhitzers zu vermeiden.
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Wenn das Absorptionsmittel den wiederzugewinnenden Stoff abgegeben
hat und es durch Einleitung überhitzten Dampfes durch H oder einfach durch den vom
Injektor bewirkten Umlauf des überhitzten Gemisches aus Dampf und Gas genügend trocken
ist, dann unterbricht man die Dampfzufuhr, schließt
das Ventil S
und stellt wieder das Durchströmen des zu behandelnden, bei H ein- und bei H1 austretenden
Gases ein. Dies Gas durchsetzt das Absorptionsmittel, das dabei getrocknet und abgekühlt
wird. Man könnte zu diesem Zwecke auch Luft oder bereits behandeltes Gas durch das
Absorptionsmittel strömen lassen.
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Wünscht man den Trocknungsvorgang zu vollenden, so kann man vorteilhaft
die Gase vor ihrer Einführung in den Absorbierer heizen. Ist die Trocknung beendet,
dann kann man das Absorptionsmittel wieder durch einen Strom kalter Luft oder behandelten
Gases kühlen. Während dieses Vorganges stellt man den Durchfluß des Heizmittels
zwischen den beiden Wandungen ab und kann ihn durch einen Strom kalten Wassers ersetzen.
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Die Abb. 3 und 4 veranschaulichen einen Absorbierer mit seitlicher
Gaszufuhr. Ein derartiger Absorbierer bietet den Vorteil, ihn zu ebener Erde anbringen
zu können; es ist nicht erforderlich, ihn hochzulegen oder unter ihm eine Grube
vorzusehen.
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Diese neue Vorrichtung, ein Filter oder ein Absorbierer, wird durch
ein vorzugsweise zylindrisches gas- und dampfdichtes Gefäß A für die Aufnahme des
Absorbiermittels gebildet. Das Absorbiermittel ist hierbei über einen GitterrostB
geschichtet, der einen sogenannten falschen Boden bildet, und befindet sich nicht
in unmittelbarer Berührung mit der Wandung des Gefäßes A, wird vielmehr von dieser
in einem gewissen Abstand gehalten mittels eines dünnen Blechmanteis C, der in Form
einer Glocke im Innern des GefäßesA angebracht ist. Dieser glockenförmige Mantel
C ruht auf dem Gitterrost B so auf, daß er dabei eine freie Verbindung zwischen
dem inneren Fassungsraum, in dem das Absorbiermittel gelagert ist, und dem ringförmigen
Raum zwischen dem Mantel C und der Gefäßwandung 4 bestehen läßt. In diesem ringförmigen
Hohlraum ist eine Heizschlange mit einer Vielzahl dicht nebeneinanderliegender Rohre
q angeordnet, deren Enden rn und lt in Verbindung mit dem Außenraum stehen.
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Das zu behandelnde tGas tritt in den Absorbierer durch das Abschhißorgan
H - ein, das oberhalb der Glocke C in den Absorbierer mündet, und durch das Abschlußorgan
H1 aus, das in Verbindung mit dem Innenraum der Glocke C steht. Das Gefäß 4 ist
sorgfältig wärmedicht abgeschlossen.
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An seiner unteren Stirnfläche besitzt der Absorbierer einen Rohrstutzen
Iti für den Austritt des kondensierten Dampfes in den Rückkühler, und dieser Rohrstutzen
ist gleichfalls mit einem nicht gezeichneten Abschlußorgan ausgerüstet.
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Die neue Vorrichtung. wirkt wie folgt: Dem mit dem Absorptionsmittel
beschickt ten Absorbierer wird das zu behandelnde Gas durch den Rohrstutzen H zugeführt
und strömt zunächst längs der Heizschlange von oben nach unten, um alsdann im Absorptionsmittel
wieder hochzusteigen und durch den Rohrstutzen I-lt auszuströmen; während dieses
Durchganges des Gases muß das AbsperrorganS, das einen Nebenweg darstellt, geschlossen
gehalten werden. Wenn das Absorptionsmittel genügend mit dem wiederzugewinnenden
Stoff gesättigt ist, stellt man den Zutritt des zu behandelnden Gases ab.
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Durch das Absperrorgan m führt man alsdann unter Druck der Heizschlange
q Dampf zu und läßt das Kondensat bei n ab. Hierauf leitet man bei geschlossen gehaltenem
Absperrorgan 8 durch den Injektor j Wasserdampf ein, der den Außenraum um die Glocket
C erfüllt und sowohl diese als auch die Wandung A erwärmt; daher kondensiert er,
und das Kondensat fließt zum Boden des Absorbierers, ohne das Absorptionsmittel
zu durchfeuchten. Das vom Dampf aus dem Außenraum ausgetriebene Gas sowie das von
densat läßt man durch den mit einem Kondensationskühler in Verbindung stehenden
Rohrstutzen h1 ab.
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Wenn alle Metallteile des Absorbierers auf eine Temperatur von etwa
1000 C gebracht worden sind, offnet man das Absperrorgan S und ermöglicht dadurch
das Durchströmen des Gases durch den Injektor. Nun stellt sich ein Gasstrom ein,
der zunächst das Absorptionsmittel in der Richtung von oben nacb unten durchströmt,
um alsdann im ringförmigen Zwischenraum zwischen Glocke und Absorptionsgefäß zwischen
den Wandungen der Heizschlange hochzusteigen, um zum Injektor zurückzukehren usf.
Auf diese Weise erfolgt eine sehr rasche Wärmeübertragung von der beispielsweise
auf 150 bis 2000 C erhitzten Heizschlange auf das eigentliche Absorptionsmittel,
das infolgedessen sehr schnell eine Temperatur von etwa 1000 C erreicht, ohne merklich
feucht zu werden und den absorbierten Stoff destillieren läßt. Ein Teil des Gemisches
aus Gas und überschüssigem Wasserdampf sowie die aus dem Beginn der Destillation
des absorbierten Stoffes herrührenden Dämpfe entweichen aus dem Rohrstutzen h1,
der mit dem Kühler in Verbindung steht.
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Um den Destillationsvorgang zu beschleunigen, kann unmittelbar durch
das Absperrorgan t gesättigter oder überhitzter Dampf eingeleitet werden. Man kann
sich indessen damit begnügen, die gesamte notwendige Dampfmenge durch den Injektor
1 einzufüh- -ren ohne anderweitig Dampf zuzbenutzen.
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Man nutzt dann die Wärmeabgabe durch die
Heizschlange
q; auch kann es unnötig werden, den benutzten Dampf zu überhitzen, da die Heizschlange
q in gewissem Maße die Rolle eines Gas und Dampfüberhitzers spielt Der Aufbau und
die Einrichtung des neuartigen Apparates gestattet somit, jegliche Verwendung überhitzten
Dampfes zu vermeiden.
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Wenn das Absorptionsmittel den wiederzugewinnenden Stoff abgegeben
hat und dieser hinreichend getrocknet ist durch den bei t eingespritzten überhitzten
Dampf oder einfach infolge des Umlaufes des überhitzten Gemisches aus Dampf und
Gas, dann stellt man die Dampfzufuhr ab, schließt das AbsperrorganS und stellt wieder
den Durchfluß des zu behandelnden Gases her, das bei H ein-und bei H1 austritt.
Dies Gas durchströmt das Absorptionsmittel, das dabei getrocknet und abgekühlt wird.
Man könnte zu diesem Zwecke auch Luft - oder bereits behandeltes Gas durch das Absorptionsmittel
strömen lassen.
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Wünscht man den Trocknungsvorgang zu vollenden, so kann man während
dieses Durchflusses von Luft oder Gas die Heizung der Dampfschlangen fortsetzen;
auf diese: Weise trifft das Trocknungsmittel heiß auf das Absorptionsmittel und
kann dieses so unter günstigen Bedingungen trocknen. Ist die Trocknung beendet,
dann kann man das Absorptionsmittel in gleicher Weise durch einen Luft oder Gasstrom
wieder kühlen wobei auch die Rohrschlange q durch einen Strom kalten Wassers gekühlt
wird.
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Mit Vorteil kann man ebenso den Umlauf kalten Wassers in der Rohrschlange
während des Durchtrittes des zwecks Absorption zu behandelnden Gases beibehalten,
falls dieses Gas nicht kalt genug oder feuchtigkeitsbeladen ist; hierbei würde die
Rohrschlange die Rolle eines Kondensationskühlers spielen, der also das Gas trocknet
und eine bessere Absorption der wiederzugewinnenden Stoffe ermöglicht.
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Die Abb. 5 und 6 veranschaulichen einen Absorbierer mit oben angeordnetem
Ein und Auslaß für das Gas. Ein derartiger Absorbierer mit zwei Abscheidungsräumen
ist insbesondere bestimmt für die Absorption von reichen Gasen, die sich während
des Absorptionsvorganges merklich erwärmen, wie z. B. gewisse Gase von Erdöl mit
einem hohen Gehalt an flüchtigen Kohlenwasserstoffen.
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Die neuartige Vorrichtung, ein Filter oder Absorbierer, besteht aus
einem vorzugsweise zylindrischen gas- und dampfdichten Geiäß A, das zur Aufnahme
des Absorptionsmittels dient, das auf Gitterrosten B, Bt liegt, die einen falschen
Boden bilden. Das Absorptionsmittel befindet sich nicht in unmittel barer Berührung
mit der Wandung des Gefäßes A; es ist auf zwei Abscheidungsräume verteilt, die durch
zwei parallele glockenförmige Mäntel c und c1 aus dünnem Blech gebildet werden,
den einen im Gefäß A und den anderen im Zylinder A1, der mit dem Boden des Gefäßes
A verschweißt ist.
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Die Glocke c ruht auf dem Gitterrost B, die Glocke cm auf dem Gitterrost
Bl. 7wischen dem Innenraum (I) der Glocke cd und dem ringförmigen Raum zwischen
der Glocke c. und der Wandung des Gefäßes A besteht ein ungehinderter Umlauf, indem
der ringförmige Raum zwischen c1 und A1 sowie der Innenraum der Glockec, d. h. das
zweite Absorptionsmittel 2 durchlaufen werden. In den ringförmigen Räumen zwischen
A und c und zwischen A1 und cl befinden sich Rohrschlangen q bzw. ql, die lentweder
unabhängig voneinander oder, wie im Ausführungsbeispiel der Abb. 5, miteinander
verbunden sind.
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Die beiden Enden m und lt dieser Rohrschlangen stehen in Verbindung
mit dem Außenraum.
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Das zu behandelnde Gas tritt in den Absorbierer ein durch das Absperrorgan
JJ, das oberhalb der Glocke c einmündet, und aus durch das AbsperrorganH. das mit
dem Innenraum der Glocke c1 in Verbindung steht.
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Ein Absperrorgan 8 ermöglicht das öffnen oder Schließen des Kegels
D des Injektors j und hierdurch die Verbindung der Ein- und Austrittsleitungen des
Gases. Das Gefäß A ist sorgfältig wärmedicht abgeschlossen.
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Der Absorbierer besitzt an seinem Boden einen Rohrstutzen h1 für
den Austritt von Dampf oder Kondensat in den Rückkühler.
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Ein Rohrstutzen » 2, den man in ein kleines Gefäß münden lassen kann,
ermöglicht die Ableitung des Kondensates, das aus dem ersten Absorptionsmittzel
abfließen kamin.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Wirkung
und Bedienung dieser Vorrichtung mit denen des vorher beschriebenen Apparates übereinstimmen.
Der einzige Unterschied besteht darin, daß das Absorptionsmittel auf zwei Abscheidungskammern
I und 2 verteilt ist, die in Reihe liegen; durch diesen Kunstgriff befindet man
sich in bezug auf die Absorption unter den gleichen Bedingungen, wie wenn die Höhe
der Säule des Absorptionsmittels das Doppelte des Absorbierers wäre. Bei der Auffrischung
hingegen hat man sämtliche Vorteile niedriger Säulen des Absorptionsmittels: Gleichmäßigkeit
der Erwärmung, guten Abfluß des Kondensates usw. Der Hauptvorteil dieser neuartigen
Vorrichtung besteht indessen in der Möglichkeit, sogenannte reiche Gasgemische behandeln
zu können, die sich bei der Absorption erwärmen.
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Tatsächlich kann das aus dem ersten Absorptionsmittel
1
infolge der Absorption beträchtlich erhitzt ausströmende Gas durch die Rohrschlange
q1 rückgekühlt und so für eine gute Absorption im zweiten Absorptionsmittel 2 vorbereitet
werden.
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Ist das zu behandelnde Gas von solcher Beschaffenheit, daß es sich
auch im zweiten Absorptionsmittel erwärmt, so kann man leicht in sinngemäßer Anwendung
des Grundsätzlichen einen Absorbierer mit drei, vier usw. Absorptionskammern vorsehen.
Hierfür würde es genügen, statt der doppelten eine dreifache, vierfache usw. Glocke
zu verwenden, wobei die einzelnen Glocken sich an ebenso viele am Boden des Absorbierers
vereinigte Zylinder anschließen.