Verfahren zur Austrocknung von Neubauten, Bauwerken und anderer Bauräume. Wenn es sieh um die Aufgabe handelte, feuchte Räume, Neubauten etc. schnell aus zutrocknen, so wurden bisher Körbe mit brennendem Koks in den zu trocknenden Räumen aufgestellt. Die zur Verbrennung nötige Luft wurde dem Raume entnommen. Der Ersatz dieser Luft erfolgte entweder durch Türöffnungen oder durch natürliche Undicht heiter) der Gebäude. Das Verbrennungsprodukt, kohlensäurehaltige Rauchgase, gemischt mit Luft, stieg dann aus den Körben empor und gelangte an die feuchten Mauerwerksflächen.
Erhöht wurde die Wirkung dieser Luft zirkulation durch die strahlende Wärme des brennenden Kokskorbinhaltes. Bei diesem Trockenverfahreir bestand Feuergefahr, da die Kokskörbe in die Räume hineingesetzt werden mussten. In vielen Fällen wurde der Fussboden an den Stellen, wo der Kokskorb stand, ver dorben, ausserdem zeigten sich infolge der strahlenden Wärme Risse im Verputz der Decken und des Mauer= #rkes. Ein solcher, im ,Raum aufgestellter Koks- )rb wirkte auf ' die Aussenluft saugend.
Der Luftwechsel, welcher durch die natürlichen Undichtigkeiten erzielt werden konnte, war naturgemäss ein sehr geringer.
Aus vorstehenden Darlegungen ergibt sich, dass bei den dauernd zugeführten, erheblichen Wärmemengen bald eine hohe Temperatur im Raum und eine starke Verdampfung erfolgen musste. Für einen Abzug dieser feuchten Luft war jedoch nicht gesorgt. Dort, wo heisse, feuchte Luft mit kalten Mauerwerksflächen in Berührung kam, wurde der Taupunkt er reicht. Es trat eine Ausscheidung von Wasser ein. Eine wesentliche Verbesserung bedeutete es, als man nach einem andern Verfahren, mit Koks betriebene Trockenöfen zur Auf stellung brachte, deren Abgase man ins Freie leitete, und in welchen durch Rohrleitungen zugeführte Frischluft erhitzt wurde. Diese erwähnte Frischluft, die lediglich den Kohlen säuregehalt der Aussenluft hatte, wurde in die zu trocknenden Räume eingeführt.
Auch bei diesem Verfahren stand der zu trocknende Raum unter einem gewissen Unterdruck, da die Koksöfen infolge des Auftriebes der ab- geleiteten Verbrennungsgase und der Heissluft, ähnlich wie die Kokskörbe saugend wirkten. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist es, dass hier, wie bei gewöhnlichen Kokskörben, die strahlende Wärme mit nutzbar gemacht werden und jeder Raum einen solchen Ofen erhalten muss, während der Ofen als Kohlensäurequelle ausgeschaltet ist.
Ein weiterer Nachteil beider Verfahren besteht darin, dass die Kokskörbe einzeln beschickt werden müssen, und dass zur Bedienung dauernd ein Betreten der mit (rasen gefüllten Räume nötig ist, abgesehen von dem schwierigen Transport des Brenn- materials in höhengelegene Stockwerke. Ausser dem sind zu jedem Ofen Frischluft- und Abgasleitungen zu verlegen.
Ausserdem schädigt die vorzeitige Trock nung des Putzes die Mörtelerhärtung, da die Umsetzung des Mörtelkalks mit der Kohlen säure die Gegenwart von Wasser erfordert.
Demgegenüber zeichnet sich das den Gegen stand der Erfindung bildende Austrocknungs- verfahren dadurch aus, dass in die zu trock nenden Räume ein regelbares Gemisch von Trocknungsluft mit Kohlensäure durch ein Gebläse gefördert wird, derart, dass ein Über druck gegen die Aussenluft der Umgebung entsteht und ein Druckausgleich durch das zu trocknende Mauerwerk atattfinden kann.
Die beiliegende Zeichnung dient zur bei spielsweisen Erläuterung des Verfahrens. Gemäss Fig. 1 und 2 dieser Zeichnung werden in zwei Ausführungsformen die zu trock nenden Räume a mittelst eines ausserhalb des Gehäuses stehenden Gebläses b durch die Rohrleitung c dauernd mit einem regelbaren Gemisch von heisser, trockener Luft mit Kohlen säure gespeist, und zwar derart, dass in den Räumen ein Überdruck entsteht, der seinen Ausgleich durch die Wände findet.
Es ist bekannt, dass Mauerwerk luftdurch lässig ist. Da hier alle Räume unter Druck stehen, so muss die heisse, trockene Luft durch Verputz und Mauerwerk hindurch, auf dein kürzesten Wege, mit Feuchtigkeit gesättigt, ins Freie treten. Mit dieser Luft tritt auch die Kohlensäure, welche man züm Beispiel bei Verbrennungsprozessen ei-hält, durch Verputz und Mauerwerk hindurch. Auf diese Weise wird in wenigen Tagen eine Erhärtung von Verputz und Mauerwerk erzielt, welche bei der natürlichen Kohlensäurehärtung erst nach langer Zeit erreicht werden kann.
Ein Stocken der Mörtelabbindung findet nicht statt, weil die Kohlensäurezuführung parallel mit der Wasserentziehung verläuft.
Allmähliches Ansteigen der Temperatur in den zu trocknenden Räumen zeigt an, dass der Erhärtungsprozess vor sich geht und alles Wasser aus Verputz und Mauerwerk aus geschieden ist. Ein Betreten des Gebäudes während des Trockners ist nicht erforderlich.
Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 die mit Feuchtigkeit gesättigte Troek- nungsluft in ihrer Gesamtheit nach aussen entweicht, wird gemäss Fig. 2 ein Teil dieser Luft aus den zu trocknenden Räumen a durch eine Rohrleitung d nach dem Gebläse b zurückgeführt.