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Tabaktrockenhaus Die Erfindung betrifft ein Tabaktrockenhaus, in welchem
das Gut in mehreren 1?ta-en übereinander aufgehängt ist und der Eintritt der Heißluft
im unteren, der Austritt der Abluft im oberen Teil des Trockenraumes erfolgt. Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zum Trocknen des frisch geernteten Tabaks
bis zur sogenannten Dachreife. Bei den bekannten Trockenanlagen dieser Art wird
der Trockenraum durch ffeizschlangen, die nahe seinem Boden liegen, beheizt. Die
erwärmte Luft steigt im Trockenraum z-,\-ischen dem hier aufgehängten Tabak hoch
und zieht oben durch Luken ab ins Freie. Dies ergibt nur eine sehr schwache Luftzirkulation,
so daß die Heizwirkung unten im Trokkenraum zu stark und oben in diesem Raum zu
schwach ist. Die untersten Bandaliers müssen deshalb so hoch über den Heizschlangen
im Trokkenraum hängen, daß in dessen unterem Teil ein erheblicher Totraum ungenutzt
bleibt. Trotzdem ist eine gleichmäßige Vergilbung des Tabaks an allen Stellen des
Trockenraumes in diesen bekannten Anlagen nicht zu erzielen, weil keine Möglichkeit
besteht, den Trockenvorgang in Richtung auf dieses Ziel zu regeln. Außerdem braucht
man infolge der schwachen Luftzirkulation eine erhebliche Zeit, bis der Tabak die
erforderliche Trockenreife auch in dem oberen Teil des Trockenraumes erreicht hat.
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Für das gleichmäßige Vergilben des Tabaks sowie auch für seine Griffigkeit
kurz vor dem Herausnehmen aus dem Trockenraum ist auch der jeweils richtige Feuchtigkeitsgehalt
der Trockenluft von Bedeutung. Denn gegen Ende der Trocknung krüllt sich der Tabak
und ist so knittertrocken, daß er bei der leisesten Berührung zerbricht. Deshalb
muß er bei den bekannten Trockenverfahren sehr vorsichtig abgenommen und einige
Tage in einem Anfeuchtraum aufgehängt werden, bis er griffig, d. h. bündelfertig
ist.
Den Trockenvorgang erheblich zu beschleunigen und so zu regeln,
daß der Tabak an allen Stellen des Trockenraumes gleichmäßig vergilbt und nach Beendigung
der Trocknung bündelfertig, also mit dem richtigen Feuchtigkeitsgehalt dem Trockenraum
entnommen werden kann, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.
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Erreicht ist dieser Zweck bei einem eingangs erwähnten Trockenhaus
erfindungsgemäß dadurch, daß die in bekannter Weise durch einen Lufterhitzerofen
erwärmte Luft in den Trockenraum mittels eines Gebläses eingeführt wird und daß
oben Regelklappen angeordnet sind, derart, daß die Abluft entweder ins Freie oder
teilweise ins Freie und teilweise in einen Umluftkanal oder ausschließlich in einen
Umluftkanal gelangt und daß zur gleichmäßigen Verteilung über den Kammerquerschnitt
für die einzublasende bzw. abzusaugende Luft Verteiler- bzw. Sammelvorrichtungen
vorgesehen sind.
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Dabei wird bei Bedarf der Heißluft Feuchtigkeit zugeführt. Weitere
Einzelheiten der Erfindung sind hierunter an Hand der Zeichnung beschrieben. Auf
dieser ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar
zeigt Fig. i einen Querschnitt nach der Linie i-i der Fig. 2, Fig. 2 einen Längsschnitt
durch einen Trockenraum für Tabak.
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Der Trockenraum i ist in bekannter Weise mit nicht dargestellten Einrichtungen
versehen, um die Tabakbandeliers etagenweise untereinander in ihm aufhängen zu können.
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Die zum Trocknen dienende Heißluft kann in einem Ofen 2 erzeugt werden,
der entweder im Trockenraum i selber oder, wie in der Zeichnung dargestellt, außerhalb
des Trockenraumes i aufgestellt ist. Letzteres bietet den Vorteil, daß an einen
Ofen mehrere Trockenräume angeschlossen werden können. Die Einrichtung des Ofens
2 kann beliebig zweckentsprechend sein. Zum Beispiel können die Heizgase des Feuerungsraumes
3 durch einen geeignet geführten Heizkanal 4 in den Schornstein 5 geführt sein,
während die Heißluft in einem Kanal 6 des Ofens 2 die Wände des genannten Heizgaskanals
4 bestreicht. Der Heißluftkanal 6 des Ofens 2 ist einerseits an eine Frischluftleitung
7, andererseits an ein unten im Trockenrahm i angeordnetes Gebläse 8 angeschlossen,
das die Heißluft in den Trockenraum i einbläst, wo sie durch einen Verteiler 9 beliebiger
Bauart über den gesamten Querschnitt des Trockenraumes i gleichmäßig verteilt wird.
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Die im Trockenraum i zwischen den in ihm aufgehängten Tabak hochsteigende
Heißluft wird entweder ganz oder teilweise durch im höchsten Teil des Trockenraumes
i angeordnete verstellbare Luftklappen io ins Freie entlassen, oder bei ganz oder
teilweise geschlossenen Luftklappen z. B. durch ein mit einer Anzahl Eintrittsöffnungen
versehenes zweckmäßig konisches Sammelrohr i i aufgefangen, das entweder durch eine
besondere Leitung an den Ofen 2 bzw. das Gebläse 8 oder, wie dargestellt, an die
Frischluftleitung 7 angeschlossen ist, so daß dieses Gebläse die Trockenluft ganz
oder zum Teil aus dem Trockenraum i absaugt und für sich oder zusammen mit Frischluft
wieder durch den Heizofen 2 zieht und unten in den Trockenraum i erneut einbläst.
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Natürlich kann die Trockenluft oben aus dem Trockenraum i auch durch
ein besonderes Gebläse abgesaugt werden.
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Bei Bedarf kann der Heißluft auf ihrem Wege durch den Heizofen 2 oder
an anderer Stelle Feuchtigkeit zugeführt werden, z. B. durch Brüdeneinsätze im Ofen
2 oder durch Auftropfen von Wasser auf eine von der Heißluft bestrichene Heizplatte
o. dgl.
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Der Schornstein 5 des 1 leizofens 2 kann, wie in der Zeichnung dargestellt,
innerhalb des Trockenraumes i hochgeführt sein, und die Frischluftleitung kann diesen
Schornstein umgeben.
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Infolge der lebhaften regelbaren Zirkulation gelangt die unten in
den Trockenraum i eingeblasene Heißluft schnell in diesem Raum nach oben, wodurch
die Temperatur oben und unten im Trockenraum ziemlich gleich ist und der Trockenvorgang
in allen Teilen des Trockenraumes gleichmäßig fortschreitet, so daß er in viel kürzerer
Zeit als bisher beendet wird. Der Erfolg dieser Maßnahtne und der regelbaren Befeuchtung
der Trockenluft ist eine gleichmäßig gute Ware, die dem Trockenraum i bündelfertig
entnommen werden kann. Außerdem kann der Raum des Trockenraumes besser ausgenutzt
werden, da der bisher notwendige große Totraum erheblich verringert werden kann.